Was, wenn wir niemandem mehr vertrauen können?

Für Katholiken bzw. gläubige Katholiken, wie man das in Deutschland präziser formulieren sollte, ist heute das Fest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel. In Süddeutschland finden jetzt vielerorts Prozessionen und Pontifikalämter statt. Zur Fatima-Schiffsprozession in Lindau am Bodensee und zur Lichterprozession im Wallfahrtsort Maria Vesperbild kommen dazu viele Tausend Gläubige. In weiten Teilen Deutschlands weiß man dagegen gar nicht, von was ich hier eigentlich schreibe.

Die christlichen Kirchen, das dürfte unstreitig sein, sind auch in Deutschland immer noch identitätsbildend. Sie sind ein Anker, an dem viele Menschen im Alltag Halt finden, in Lebenskrisen, Leid und Schmerz sind sie Ruhepol und Trostspender. Vor ein paar Tagen war ich bei einem katholischen Jugendcamp in Marienfried bei Neu-Ulm. Ich war eingeladen, einen Vortrag zu halten mit Diskussion, eineinhalb Stunden. Doch ich saß zwei Tage lang schon ab dem frühen Morgen mit den viel jüngeren Leuten in dem Großzelt, um kluge Gedanken von Priestern zu hören, den Lobpreis zu singen, den Rosenkranz zu beten und die Heilige Messe zu feiern. Wieso gibt es solche Veranstaltungen eigentlich nur für Teenager, dachte ich zwischendurch. Es wären gerade die 40- bis 60-Jährigen, bei denen der Glaube im Alltagsleben lau geworden ist, die einer spirituellen Auffrischung bedürften.

SPIEGEL Online, und damit komme ich zum Thema dieses Beitrags, macht heute mit einem Artikel „Katholische Kirche in Pennsylvania – Missbrauch war maßlos und weitverbreitet“ auf, der Erschütterndes zu Tage bringt. In Pennsylvania haben über Jahrzehnte rund 300 katholische Priester etwa 1.000 Jungen und Mädchen, ihre Schutzbefohlenen, sexuell missbraucht. Kaum einer der Täter wurde zur Rechenschaft gezogen, es wurde vertuscht, gelogen und abgewiegelt, die minderjährigen Opfer und ihre Eltern zum Schweigen gebracht.

SPIEGEL Online schreibt:

„Der 884 Seiten starke Bericht liest sich wie eine Botschaft aus dem neunten Kreis der Hölle. Er beginnt mit einer schockierenden Warnung: „Es geschah überall.““

Und das in der Kirche Jesu. Man möchte weinen, wenn man das alles liest. Oder ernsthaft über das Böse und den Bösen an sich nachdenken, der sich bisweilen auch in unser aller Leben einschleicht.

Ich kenne bestimmt zwei Dutzend katholische Priester und Ordensmänner persönlich. Manche machen einfach nur engagiert ihren „Job“. Manche verrichten Dienst nach Vorschrift. Aber in einigen brennt das Feuer des Glaubens, so, wie man es sich von einem Mann oder einer Frau Gottes wünscht. Ich würde für jeden von ihnen meine Hand ins Feuer legen und mein letztes Hemd geben.

Aber was, wenn herauskäme, dass auch nur ein einziger von diesen Männern, denen ich unbedingt vertraue, ein Kind sexuell missbraucht hätte? Was würde das mit mir und meinem Glauben machen? Den ich über viele Jahre gesucht und dann mit vielen Mühen gefunden habe? Sicher würde ich nicht lamentieren „Warum lässt Gott das zu?“ Gott ist keine Serviceagentur, die alles für uns regeln muss. Wir selbst sind verantwortlich dafür, wie wir leben wollen und können.

Man braucht im eigenen Leben ein paar wenige Gewissheiten. Feste Überzeugungen, einen Glauben und Menschen, denen man unbedingt vertrauen kann. Wenn das wegbricht – welchen Sinn hat alles andere noch, was wir tun?

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Dieser Artikel wurde 31 mal kommentiert

  1. Achim Koester Antworten

    Lieber Herr Kelle,
    Das eigentlich Schockierende an diesem und anderen Missbrauchsfällen ist nicht die Tat als solche, sondern die Vertuschung derselben durch die Kirchen“oberen“, die dafür sorgten, dass gegen so gut wie keinen der Täter ermittelt werden kann, kein Opfer einen Schadenersatzanspruch geltend machen oder gar erhalten kann. Dieses Verhalten hat System, und letztlich schadet es der Kirche mehr als die Taten an sich. Ich bin absolut mit Ihnen d’accord, dass die Gemeindepriester und -laien mehrheitlich eine großartige und sinnvolle Arbeit leisten, umso mehr muss es im Interesse der Führungselite sein, Missstände unverzüglich aufzudecken, den oder die Täter der staatlichen Justiz zuzuführen, und den Opfern eine angemessene Entschädigung zu zahlen, so sähe für mich „christliches“ Handeln aus.

  2. Helmut Zilliken Antworten

    „Die christlichen Kirchen, das dürfte unstreitig sein, sind auch in Deutschland immer noch identitätsbildend“. Ich bin der Meinung, seitdem sich Kirchenoberhäupter politisch betätigen, daß es heißen muß „Der christliche Glaube, das dürfte unstreitig sein, ist auch in Deutschland immer noch identitätsbildend“

  3. Girola Schmidt Antworten

    Der Medienpropaganda glaube ich nicht. Mag so etwas evtl. vereinzelt vorkommen.

    • Klaus Kelle Antworten

      Liebe Frau Schmidt,

      das ist der offizielle Untersuchungsbericht der Kirche in Pennsylvania. „Glaube ich nicht“ ist da vielleicht ein wenig verwegen?

      Beste Grüße, Klaus Kelle

    • Dorothea Hohner Antworten

      Tja, Glaube wäre bei der Kirche gut aufgehoben, wenn sie eine gute Kirche wäre! Aber das Argument an sich: das glaube ich nicht, ist keines…denn glauben heißt auch: nix wissen!! Dieser Tage geschieht soviel Unsägliches, auch und gerade in den Kirchen, da, um mit Ihnen zu sprechen, glaube ich das schon!

  4. Wolfgang Andreas Antworten

    Herr Kelle,
    was war das denn für ein Jugendcamp? Von welcher Jugendorganisation? Daß es soetwas noch gibt!? In meiner Jugendzeit waren bei den Georgspfadfindern Lager und Gottesdienst eine Einheit; ebenso Gotteslob und Natur! – Als unsere Gruppe 1960 das Eggishorn am Aletschgletscher bestiegen hatte, feierten wir dort oben die Heilige Messe – ein Felsblock war der Altar. Wir waren froh, glücklich und dankbar!

  5. colorado 07 Antworten

    Lieber Herr Kelle,
    unbedingt vertrauen kann man letztlich nur Gott, seinem „Bodenpersonal“, wie man sieht, nur bedingt.
    Bleiben wir dem christlichen Glauben, der von der Kirche verkündigt wird, trotz allem treu. An dieser Treue wird sich für mich alles entscheiden.

  6. Hans Josef Stein Antworten

    Jeder einzelne Misbrauchsfall ist und war einer Zuviel. Da es ja ums Vertrauen geht sollte man das nicht nur auf Priester beziehen, sondern was den Missbrauch betrifft gesamtgesellschaftlich. Von den Medien wird oft zu einseitig berichtet, denn jedes missbrauchte Kind ist ein Opfer, das nach Gerechtigkeit schreit. So werden jedes Jahr in Deutschland ca. 100000 Fälle zur Anzeige gebracht, wobei die Dunkelziffer um ein vielfaches höher liegen dürfte. Rechnet man das dann über Jahrzehnte hoch kommt man auf eine Horrorzahl von zig Millionen Missbrauchsopfern und auch Tätern und Mittätern die schweigen. Noch nicht eingerechnet der staatlicherseits statttfindende Missbrauch an Kindern in Tageskrippen, Kindergärten und Schulen durch sogenannte Sexualaufklärung mit den perversesten Themen. Würde man jetzt die dafür Verantwortlichen wie Eltern, Verwandte, Politiker u.s.w. inhaftieren, könnte man um Deutschland eine grosse Mauer ziehen als Gefängnis und die wenigen die sich noch nicht des Missbrauches an kindern schuldig und mitschuldig gemacht haben als Gefängniswärter einsetzen.

  7. Monika Lobinger Antworten

    Muß das Vertrauen in die anderen Menschen wegbrechen, wenn einer es mißbraucht?
    Größer gefragt, mit den Gewissheiten – wenn eine bestimmte Gewissheit wegbricht, sind dann alle anderen Gewissheiten auch ungewiss?
    Und wenn ja – wieso ist das nicht heute schon so? Heute weiß man ja schon, daß keine der Gewissheiten wirklich gewiss ist.

    Vielleicht liegt es daran, daß man sich erlaubt, im Ungewissen zu leben, aber eine Grenze gezogen hat, jenseits der, so behauptet man, das Ungewisse zu viel wird.

  8. Alexander Droste Antworten

    Wenn alle es machen, ist es „normal“. Wenn viele es machen, ist es auch noch „normal“. Wenn einige es machen, ist es „anormal“. Wenn wenige es machen, ist es „verwerflich“. Wann ist „normal“ „verwerflich“? Wenn der aufgeklärte Mensch empathiefähig ist und das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung insbesondere jener, die sich nicht wehren können, verletzt wird.

    Seit wann ist Kirche aufgeklärt?

  9. EinFragender Antworten

    Lieber Herr Kelle,
    ich bin Konvertit, also war früher nicht Katholik. Und in mir brennt der Glaube auch, ich liebe Jesus und bin sehr gerne Katholik und erlebe das unser Glaube vernichtet wird. Es wird der Glaube regelrecht zerstört und ich spiele nicht selten mit dem Gedanken doch in eine Freikirche zu gehen. Denn dort könnte ich meinen christlichen Glauben leben und ich muss mich nicht für irgendwelche notgeile Hauptamtliche schämen. Ich muss mich dann auch nicht dafür schämen das der „Amtskirche“ die Opfer egal sind. Ich muss mich auch nicht für geltungssüchtige Priester/Bischöfe schämen und ich muss mich auch nicht wundern wie man seine Geltungssucht mit dem Evangelium in Einklang bringt.

    Ich kenne Priester, Diakone und viele andere Hauptamtliche und noch viel mehr Laien in denen der Glaube brennt und jeder davon ist ein überzeugender Beweis warum man Katholik ist. Aber leider zerstört ein Verbrecher mehr als es 1000 Gute aufbauen können und genau das ist das Problem. Ich sehe keine Lösung, es sei denn es fangen endlich alle Hauptamtlichen an sich zu fragen ob sie ihren Lebensweg wirklich mit Jesus in Einklang bringen können oder nicht.
    Denn es ist egal ob man sich die Frage jetzt stellt oder dann wenn man vor dem Herrgott steht. Oder nicht? Ja ich weiß, dazu braucht man eine gehörige Portion Glauben und genau diesen erwarte ich von jeden Bischof und Priester. Andernfalls ist er eine Fehlbesetzung.

  10. S v B Antworten

    Man kann wohl davon ausgehen, dass es solche zutiefst unappetitlichen, ja verabscheuungswürdigen Vorkommnisse zu allen Zeiten gegeben hat. Auch und gerade in der katholischen Kirche. Das Phänomen des Missbrauchs Schutzbefohlener oder anderer Zöglinge ist vermutlich so alt wie die Menschheit selbst. Diese Tatsache macht sexuell motivierte Übergriffe keinesfalls entschuldbar, aber sie gestattet, überzogene Erwartungen an die menschliche, also auch an die priesterliche, Moral in die ihr angemessene Perspektive zu rücken. Immer wieder wird es diesbezüglich zu herben Enttäuschungen kommen. Es fällt schwer, anzunehmen, dass der Mensch nun einmal so ist wie er ist; manchmal überraschend besser, aber leider zu häufig auch schlechter als von uns angenommen. Diese Einsicht ist ebenso schmerzlich wie zeitlos.

    • Wafthrudnir Antworten

      Nein, das glaube ich nicht! Mißbrauch Schutzbefohlener ist heute jedermann als, sozusagen, „Hauptsünde der Kirche“ bekannt. Früher war das nicht so, da haben auch kirchenfeindliche Kreise dem Klerus andere Verfehlungen vorgeworfen. Natürlich könnte man einwenden, daß damals einfach professioneller vertuscht wurde, und im Westen wäre das ja durchaus denkbar. Aber was ist mit Polen, Litauen, der Slowakei? Wenn solche Mißstände dort nicht von den Kommunisten aufgedeckt und ausgeschlachtet wurden, dann wohl, weil es sie nicht gab.
      Deswegen scheint mir, daß es sich (in dieser Massierung) um ein relativ neues Problem handelt, das erst einmal m letzten halben Jahrhundert virulent wurde. Wenn man sich den gleichzeitigen Rückgang von Berufungen, Meßbesuchen etc ansieht, sollte es nicht schwer sein, die gemeinsame Ursache zu identifizieren.

      • labrador12 Antworten

        Liebe(r) Wafthrudnir,

        dazu scheint es mir hilfreich, die Verteilung der gemeldeten Vorfälle über die Jahrzehnte zu betrachten. Die Diözese Pittsburgh (eine der 6 Diözesen die im Grand Jury Report vorkommen) hat dazu ein Diagramm erstellt. Ich gebe hier die Zahlen wieder:
        1940: 4 der gemeldeten Vorfällen sollen in dieser Dekade passiert sein
        1950: 37 …
        1960: 60
        1970: 62
        1980: 82
        1990: 16
        2000: 5
        2010: 6

        Dabei ist zu bedenken, dass einerseits einige Opfer aus der Dekade von 1940 schon verstarben, bevor das Thema „heiß“ geworden ist, aber andererseits auch, dass die Aufzeichnung der gemeldeten Vorfälle schon seit Dekaden erfolgt, da die Diözese bereits 1986 Richtlinien erstellt hat, wie mit Meldungen von Kindesmisbrauch umzugehen ist und seit 1989 ein unabhängiges Reviewboard mit Experten zum Thema Kindesmißbrauch den Bischof in der Sache berät. Für die gesammte USA gelten Regeln, die Pittsburgh bereits 1993 approbierte, erst seit 2002. Man sieht also bereits im starken Rückgang con 198. auf 199. Auswirkungen der im Wesentlichen zwischen 1986 bis 1993 eingeführten Maßnahmen.

  11. HB Antworten

    Jahre hat es gedauert, bis in Regensburg alles verjährt war, dann wurde schmallippig aufgeklärt. Kardinal Marx hat sich bis heute zu seinem „roten Buch“ noch nicht geäußert. Ist da noch nicht alles verjährt?

  12. Roland Ruckstuhl Antworten

    Ich bin der Meinung, die Kirche soll zur Sexuellen Themen schweigen. Sie haben alles verspielt. Sie verlangen von ihren Gläubigen sehr viel, während sie in den eigenen Reihen wegschauen. Mich macht das Wütend! Ich bin gläubiger Katholik, ich will nicht, dass die Kirche deswegen zu Grunde geht. Die Bischöfe müssten jetzt alle von dieser Diözese zurücktreten. Beten reicht nicht mehr. Es braucht eine Revolution in unserer Kirche. Ich bin sehr enttäuscht von Papst Franziskus. Der kriegt nichts auf die Reihe. Ein Hoffnungsträger ist er für mich nicht mehr. Er muss durchgreifen, dass es wehtut. Er müsste den ganzen Apparat auswechseln. Alle haben versagt. Es ist eine Schande und eine Sünde seiner gleichen. Ich glaube an Gott, aber nicht mehr an unsere Obrigkeit.

  13. Lusches Peter Antworten

    @ Ruckstuhl,
    Ich stimme Ihnen uneingeschränkt zu. Auch ich versuche als gläubiger Christ zu leben. (für das Beiwort „katholisch“ schäme ich mich mehr und mehr)
    Ein Vergleich oder gar eine Relativierung derartige gotteslästerlicher Verbrechen mit der „zivilen“ Welt greift m. E. nicht. Denn gerade für die Kirchenmänner muss ein anderer, ein höherer Maßstab gelten. (Aufgrund dessen sich ja manche Kirchenfürsten auch gerne hoffieren lassen)

    Ich befürchte, die christlichen Kirchen machen sich gerade in Deutschland mehr und mehr obsolet. Weder geben Sie Führung, noch leben sie vor.
    Letztes unrühmliches Beispiel ist für mich Kardinal Marx, der sogar sein Kreuz als äußeres Zeugnis bei verschiedenen Gelegenheiten abnahm (um nur nicht zo provozieren.) Solches verholten unterstreicht für mich beliebigkeit des Glaubens, wenn noch nicht einmal deren höchsten Vertreter der Kirche in Deutschland kein Zeugnis mehr geben.

    Für die Verbrecher in diesen Reihen hoffe ich, dass die Hölle, die diese oft predigten genau so ist und sie dort so lange, lange bleiben.

  14. colorado 07 Antworten

    Der junge Philosoph Dietrich von Hildebrand traf vor seiner Konversion zum katholischen Glauben den bekannten Philosophen Max Scheler und trug ihm seine ganzen kritischen Bedenken gegen die katholische Kirche vor. Scheler entgegnete ihm“………aber sie bringt Heilige hervor.“ Dieses Wort ging Dietrich von Hildebrand nicht mehr aus dem Kopf und brachte ihn zu neuem Nachdenken über die Kirche.
    Diese Geschichte nur deshalb, weil, wir sollten die katholische Kirche nicht nur von der Seite der – natürlich erschreckenden und empörenden – Missbräuche ansehen und uns nicht zu einem grundsätzlichen Misstrauen gegen sie verleiten lassen. Dann hätten wir nämlich genau das getan, was der „Fürst dieser Welt“ von uns will.

    • HB Antworten

      Die Heiligen der katholischen Kirche sind die vorhergegangenen heidnischen Göttinnen und Götter, die der neue Glaube nicht verdrängen konnte und deshalb assimilieren musste. Hätte er das nicht getan, wäre er nicht groß geworden. Interessantes Thema, zur Vertiefung empfohlen.

    • HB Antworten

      Viele Jahre Forschung. „Gott ist eine Frau und sie ist schwarz“. Unsere Mutter Erde denkt in Jahrmillionen. Sie hat schon größere Lebewesen als uns ernährt und auch schon größere Lebewesen als uns verhungern lassen.
      Religionsfreiheit gilt nicht nur für Muslime und Christen!

      • S v B Antworten

        Ich habe gelernt, unsere Welt zwar recht entspannt, doch mit großer Ehrfurcht, Bewunderung und Dankbarkeit zur Kenntnis zu nehmen. Dies alles in einem unendlich weit gefassten Rahmen. Weder waren wir die Ersten, noch werden wir die Letzten sein. Alles also in göttlicher Ordnung. Wie wunderbar.

  15. colorado 07 Antworten

    Liebe(r) HB,
    da glaube ich lieber der Bibel als der „vielen Jahre Forschung“.
    Wissen Sie übrigens, dass auch die Forschung auf Glauben angewiesen ist?

    • Achim Koester Antworten

      @colorado 07:
      Auch die Kreatonisten sind Christen, und sie glauben wortwörtlich an die Bibel, insbesondere die Genesis. Die Darwin’sche Evolutionstheorie sehen sie als Irrlehre an. Da halte ich es eher mit naturwissenschaftlichen Beweisen als mit dem Glauben. Bibelforschung ist hochinteressant, aber nur, wenn sie unvoreingenommen betrieben wird.

  16. S v B Antworten

    Bei der schwierigen Grätsche zwischen dem Glauben an Gott bzw. Jesus Christus einerseits sowie den Erkenntnissen von Wissenschaft und Forschung andererseits tun sich viele Leute offenbar sehr schwer. Allerdings kann es sehr wohl gelingen, beide Seiten miteinander in Einklang zu bringen, ja zu versöhnen. Gewiss nicht einfach, aber machbar.

  17. colorado 07 Antworten

    Lieber Herr Koester,
    der Biologe Adolf Portmann meinte, alle darwinistischen Betrachtungen gründeten ebenfalls auf dem Glauben. Dass die Darwinsche Evolutionslehre eine alles erklärende und restlos bewiesene Theorie ist, muss man auch glauben. Zumindest weist sie noch beträchtliche Lücken („missing links“ ) auf. Geben übrigens auch nicht wenige Naturwissenschaftler zu.

    • Achim Koester Antworten

      Liebe colorado 07,
      Niemand behauptet, dass die Darwin’sche Evolutionstheorie eine „alles erklärende und restlos bewiesene“ Theorie sei, es ist Merkmal einer Wissenschaft, mit jeder Antwort neue Fragen aufzuwerfen. Das stellt aber die wissenschaftlich gewonnenen Erkenntnisse nicht in Frage.

  18. colorado 07 Antworten

    Das genaue Zitat Adolf Portmanns lautet: „Alle darwinistischen Betrachtungen sind in erster Linie eine Frage des Glaubens und nicht der Wissenschaft.“

    Womit ich nicht sagen will, dass Portmann der liebe Gott ist und alles weiß, aber ein berühmter Wissenschaftler war er immerhin.

  19. Wolfgang Antworten

    Hallo Herr Kelle

    Wenn Sie glauben, dass das alles nur bei den Katholiken passiert, dann irren Sie. In jeder nichttriviale großen Gemeinde gibt es sowas. Das Problem der Katholiken besteht nicht darin, dass es passiert, es besteht darin, dass es gedeckt wird. Denn durch das vertuschen dieser Taten wird die Kirche zum Mittäter. Ich kenne das nur so, dass diese Dinge konsequent zur Anzeige gebracht und die Täter und Mittäter (das sind die schweigenden Vorgesetzten) ausgeschlossen werden aus der Gemeinschaft.

    Wenn eine Gemeinschaft – dazu gehört die r.k. Kirche – das nicht kann, dann kann man ihr im Grunde auch nicht mehr trauen.

  20. Paolo Antworten

    Durch die Missbrauchsfälle kann das Vertrauen in einzelne Menschen weg brechen. Ich glaube dennoch ganz selbstverständlich an Gott – wenn auch nicht mehr allgemein an die Obrigkeiten. Verbrechen müssen aufgeklärt werden. Dem christlichen Glauben bleibe ich jedoch immer treu.

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