„Wir freuen uns über ihren Anruf. Die nächste freie Leitung ist für Sie reserviert….“

Seit 25 Minuten höre ich das, unterlegt mit Fahrstuhlmusik. Ich bin genervt über die Telefonansagen, die es jetzt nahezu überall in Arztpraxen gibt. In Arztpraxen! Wo man anruft, wenn man krank ist. Manchmal sehr krank.

„Wir freuen uns über ihren Anruf. Die nächste freie Leitung ist für Sie reserviert….“

Natürlich muss auch ein Arzt seine Praxis effektiv organisieren, die Arzthelferinnen müssen auch mal arbeiten können. Wer wollte das bestreiten?

„Einen Augenblick bitte noch…“

Aber dass nirgendwo mehr ein Mensch rangeht, oder man auf Anrufbeantworter hinterlassen muss, wenn man mal mit einem Menschen sprechen möchte, ist ein echtes Ärgernis. Die Behandlung von Patienten, die am Fließband im ärztlichen Produktionsprozess vorbeigeleitet werden, habe ich schon in einer Kolumne für die Rheinische Post 2013 zum Thema gemacht. Wenn Sie Zeit und Lust haben hier nachzulesen.

Aber auch da, wie so oft in unserem Staat, sind wir als Bürger vollkommen machtlos.

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Dieser Artikel wurde 20 mal kommentiert

  1. Zorn Dieter Antworten

    Medizin ist heutzutage ein standardisierter Betrieb auf hohen Durchlauf ausgerichtet. Vorteil: Früher dokterte der Dorfarzt rum, wie er meinte es verstanden zu haben. Viel Unsinn kam hintenraus. Aber die Leute hatten das Gefühl er nimmt sich Zeit.

    Heute, keine Zeit, alles schon hundertmal gesehen. Alles standardisiert und fachbehandelt. Sagt ein Ortopäde zu mir: „Sie brauchen mir nix zu erzählen, ich sehe schon an ihren Schuhabsätzen was sie drückt… ha, ha, ha.
    Und dann das Standardprogramm: Ibuprofen in hohen Dosen gegen die akuten Schmerzen, neue Schuheinlagen und tägliche Gynastik. Sagt der Arzt: Zur Physio schicke ich Sie nur, wenn Sie die Übungen hinterher weiter machen. – Hat gewirkt. Schmerzen weg.

    Ach so. Wartezeit auf Termin beim Arzt. Für Privatpatienten unter separater Nummer, ca 1 Minute.

    Wartezeit in der Praxis ca 30 Minuten. Da ich ungern warte. Bemerkung zum Arzt darüber. Sagt er: Was wollen die Leute eigentlich? Dass ich mir Zeit nehme. Aber ne halbe Stunde warten wollen sie nicht? Was denn nun?

    Recht hat er.

  2. H.K. Antworten

    „DIE ÄRZTE“ ( ich spare mir heute mal aus Energiegründen den Gendergagastottersprech ) sind genauso vielfältig und verschieden wie ihre Patienten.

    Es gibt die, die irgendwie „satt“ sind und wissen, daß Praxis und Haus und Finca auf Mallorca abbezahlt sind und sie sich kein Bein mehr ausreißen müssen. Und wer schon 3 Rolex-e und den 911er hat …
    „Vorsorgeuntersuchung ?“ – „Jaaaaa, können wir ja mal machen“.

    Und manche stellen ihre Praxis dann auch gern um – auf „Privatpatienten und Selbstzahler“.

    Heißt für manchen Patienten, daß der privat versicherte Mann gern gesehen ist, die Ehefrau, die gesetzlich krankenversichert ist, jedoch – von heute auf morgen – nicht mehr behandelt wird. Die Kinder eh nicht.

    Das „Wartezimmer mit Plüsch“ für Privatpatienten gibt es heute so gut wie nirgends mehr.
    Ich brauche im Wartezimmer auch keinen Caffe Latte aus der neuesten Primadonna von De Longhi.

    Und dann gibt es die Ärzte, die sich tatsächlich Gedanken um ihre Patienten machen und mit ihnen überlegen, wie – auch unkonventionell – vorgegangen werden soll.

    Die Mär, daß schon mal „das falsche Bein amputiert“ wird, ist übrigens keine wirkliche Mär.
    Zum dritten Mal habe ich nun selbst erlebt, daß da gerne rechts und links schon mal verwechselt wird ( nein, nicht nur von Ärztinnen … ).

    Das ganze System ist krank.

    Ich kann als Familienvater von 5 Kindern mit Ehefrau, die zu Hause die Kinder versorgt, für EINEN Beitrag nicht erwarten, daß alle Ärzte nur auf mich oder meine Sippe warten und ich dort mit rotem Teppich empfangen und „First Class“ behandelt werde.
    Eigentlich logisch, daß der mit 7-köpfiger Familie nicht genauso viel an Beitrag zahlen kann wie ein Single, der angestellt ist, sich aber nicht privat krankenversichern KANN.

    Und die Schlaumeier, die immer wieder die Abschaffung der „Privaten“ fordern, vergessen, daß nicht nur bei den Krankenhäusern ohne die höheren Berechnungen für Privatpatienten viele gar nicht überleben könnten.

    Als Privatpatient, in dessen Familie auch die Frau und die Kinder privat versichert sind und insgesamt somit deutlich mehr an monatlichen Beiträgen zahlt, erwarte ich schon, wenn der Arzt bis zum 3,5-fachen des „normalen“ Satzes abrechnen kann, daß ich im Fall des Falles nicht zwei Stunden im Wartezimmer sitze – trotz Termins.

    So mancher GKV-Versicherte spart halt am falschen Ende – insbesondere im Krankenhaus – aber auch ambulant und bei Zähnen.
    „Geiz ist geil“ passt halt nicht immer.

    Und wer mit seinem Auto vor den Baum gefahren ist und einen Schritthaufen vor sich hat, kann auch nicht das Handy zücken, die Versicherung anrufen „JETZT hätte ich doch gern die Vollkaskoversicherung“ …

    Trotzdem:
    Wer Schmerzen hat, hat Schmerzen – und sollte auch schnellstmöglich behandelt werden – egal, ob privat oder gesetzlich versichert.

    • H.K. Antworten

      Uups ..

      Das, was vor dem Baum steht, ist ein „SCHROTThaufen“ und kein „SCHRITThaufen“ …

    • Achim Koester Antworten

      Lieber H.K.,
      wissen Sie, woher der Begriff „Hausarzt“ stammt?
      Angeblich aus der Zeit, in der sich ein Arzt noch ein Haus leisten konnte.😀

      • H.K. Antworten

        😂😂😂

        ( Zumindest meine Haus-/ Fach-/ Zahn-Ärzte nagen auch am Hungertuch. I.d.R. bringe ich zur Behandlung immer ein kleines Lunchpaket mit, und der Zahnarzt bekommt einen Benzinkanister – damit sein Lambo nicht vor Verzweiflung stehenbleibt … ).

    • dentix07 Antworten

      „erwarte ich schon, wenn der Arzt bis zum 3,5-fachen des „normalen“ Satzes“
      Hier geht es anscheinend mal wieder um die GOZ (Gebührenordnung Zahnärzte). Zur Information: Die GOZ wurde 1988 in Kraft gesetzt. Durch die damalige Punktzahlfestsetzung und die PunktWERTfestsetzung des Verordnungsgebers ergab sich ein Faktor von 2,3 um auf den damals üblichen Preis für zahnärztliche Privatleistungen zu kommen. Weder an der Punktzahl (außer neu aufgenommene Leistungen in der GOZ 2012) noch am PunktWERT (damals 11 Pfennig) hat sich seit dem etwas verändert! Heutiger Punktwert: 5,62 Cent (Tja, immer noch 11 Pfennig – seit 1988 (!))
      Heißt, Faktor 3,5 ist man gerade der Ausgleich für Lohn-, Miet-, Material-, Energie-, Versicherungs-, Lebenshaltungs-, kurz: alle Kostensteigerungen seit 1988!!!!!
      Selbst das BVerfG empfahl den Zahnärzten das Versäumnis des Verordnungsgebers (sprich: Bund) die 24-jährige (Inzwischen sind es gar 34 Jahre!) Nichtanpassung , durch die Anpassung des Faktors auszugleichen!
      Zu dem sind heute tatsächlich so einige Kassenleistungen nach BEMA besser bezahlt als Privatleistungen (selbst mit Faktor 3,5)!
      Versucht mal heute beim Bäcker ein Brot für den Preis von 1988 zu bekommen! Der zeigt euch den Stinkefinger!

      • H.K. Antworten

        Lieber dentix07 ( fehlt da nicht eine „0“ ? ),

        gemeint waren nicht nur die Zahnärzte und somit die GOZ, sondern durchaus auch die GOÄ.

        Da ich da kein Fachmensch bin, kann ich derartige Feinheiten nicht beurteilen.

        Mein Zahnarzt sagte mir vor Jahren bereits, ein Zahnarut, der mit dem 2,8-fachen Satz nicht hinkommt, hat seinen Job verfehlt.

        Aber vielleicht noch ein weiterer Punkt:

        „Aus gegebener Veranlassung“ bekomme ich derzeit nicht eben wenige Rechnungen, die privatärztlich abgerechnet wurden.

        Mehrere davon wurden von der PKV beanstandet, da sowohl im Krankenhaus als auch beim „Haus-Arzt“ eine ganze Reihe von Positionen abgerechnet wurden, die – lt. PKV – nicht so bzw. nicht zusammen oder auch nur einmalig abgerechnet werden dürfen.

        Aber da die betreffenden Chef-/ Oberärzte ja sicher alle gerade eben ihr Studium beendet haben und noch neu sind, werden das sicher alles „nicht zu verallgemeinernde Einzelfälle“ sein.
        Darauf angesprochen, reagiert der „eine oder andere“ schon mal etwas „angefressen“.

        ( Davon unbenommen: daß insbesondere Krankenhausärzte mit extrem langen Schichtdiensten einen Knochenjob machen, steht wohl zumindest in sehr vielen Fällen außer Frage.

        Gleiches gilt sicherlich auch für sehr viele Pflegekräfte.
        Und ganz ehrlich: ich möchte einen solchen Job nicht machen. Nicht wegen der körperlichen, sondern eher wegen der psychischen Belastung ).

  3. S v B Antworten

    Man kann doch noch von Glück reden, wenn es einem schließlich gelungen ist, nach längerer Wartezeit (oh ja, diese kann schon mal „ein paar Minütchen“ in Anspruch nehmen) endlich eine lebendige(!) Stimme am anderen Ende der Strippe zu vernehmen. Immer öfter wird man automatisch auf die Möglichkeit einer Terminvereinbarung via Internet verwiesen. Mir fällt solches (noch) leicht, aber was bitte soll in einem solchen Falle ein Patient machen, der kein Internet (mehr) hat, bzw. mit diesem nur noch schlecht oder vielleicht gar nicht mehr umgehen kann? Auf eine wachsende Zahl von betagten Menschen dürfte dies ganz allmählich schon zutreffen – ob man es nun wahrhaben will oder nicht. Und da mir sogar ein Neurologe beipflichtete, als ich ihm gegenüber meine Vermutung äußerste, die Gehirne auch all jener, die seit ihrer frühsten Jugend mit Digitalität aufs engste vertraut sind, könnten, bzw. würden, im höheren Alter wohl auch unerwartete Schwächen im Umgang mit Digitalität aufweisen, bin ich mir sicher, dass ich mit meiner Annahme, ein nicht unerheblicher Anteil der Bevölkerung werde sich irgendwann im Leben notgedrungen von der Digitalität verabschieden müssen, nicht ganz daneben liege. Eine Problematik übrigens, mit welcher sich insbesondere Banken, aber auch viele andere Institutionen noch eingehend werden beschäftigen müssen. – Vor ein paar Tagen ergab sich für mich die Notwendigkeit, eine Lebend-Mitarbeiterin einer Facharztpraxis kurzfristig telefonisch zu kontaktieren. Als ich gute zehn Minuten „in der Leitung gehangen“ hatte, legte ich auf und begab mich kurzentschlossen zu Fuß zur Praxis. Der Weg dahin erwies sich letztlich sogar als zwei, drei Minuten kürzer als die zuvor vertane Zeit in der Warteschleife. 😉

    • Achim Koester Antworten

      Es gibt auch noch kreative Mediziner: meine Hausärztin hat z.B. neben ihrem normalen Telefonanschluss noch eine Rezepthotline geschaltet, die von den Helferinnen (ja, alle weiblich) regelmäßig abgehört und abgearbeitet wird, das funktioniert sehr gut und entlastet die Mädels vom ständigen Telefonieren.

      • H.K. Antworten

        Ein von mir vor einiger Zeit konsultierter Facharzt hat die gesamte Telefonie „outgesorced“.

        D.h. in seiner Praxis selbst ruft kein einziger Patient mehr an. Es klingelt nicht, keine Helferin ( ja, dumm, auch hier alles Frauen … ) muß ans Telefon.

        Folge:
        Ich rufe an, mache einen Termin, komme in die Praxis – und niemand weiß etwas davon.

        Einige Tage später: Ich rufe an, verschiebe den Termin um eine Stunde ( „kein Problem !“ ), komme in die Praxis und höre „Ihr Termin war vor einer Stunde, jetzt geht es nicht mehr“.

        DAS ist Service !

        • S v B Antworten

          Wer wird demnächst denn überhaupt noch einen „analogen Arzttermin“ vereinbaren wollen, bzw. können, wenn doch schon bald Konsultationen online erfolgen sollen? Ich vermute, dass man „seinen Arzt in Fleisch und Blut“ zukünftig immer seltener zu Gesicht bekommen wird. In den Praxen wird man meist von MFAs betreut, Blut wird ebenso von diesen abgenommen, und die allermeisten „eigentlichen“ Untersuchungen werden ohnehin schon seit längerem von Apparaten durchgeführt. Wozu denn noch ein manuelles Abtasten z. B. des Bauchraumes durch Herrn oder Frau Doktor, wenn eine Sonographie – vielleicht gar noch eine Computertomographie – im Verein mit den Blutwerten ein solches mit Links – und zudem noch um etliches Ergebnis-genauer – ersetzt? Schade nur, dass die Apparate dem Patienten nicht zuhören. Gegenüber menschlichem Wehklagen stellen sich sich prinzipiell taub. Allerdings bin ich mir fast sicher, dass clevere Entwickler auch daran schon verbissen basteln. – Man kann wohl davon ausgehen, dass zumindest(!) das Erstgespräch zwischen Patient und Arzt schon bald ein regelmäßig online geführtes sein wird.

  4. gerd Antworten

    „Wir freuen uns über ihren Anruf. Die nächste freie Leitung ist für Sie reserviert….“

    Wenn eine Telefonansage mit einer dreisten Lüge beginnt……….

    • H.K. Antworten

      Und daaaaaannnn kommt man durch – beim fünften Anruf und jedes Mal bis zur Ansage „der Teilnehmer antworte nicht. Bitte versuchen Sie es später noch einmal“.

      Es nimmt jemand ab !

      „Praxis Dr Schmidthubermeier, MOOOOMENT!“ – und der Hörer wird danebengelegt, so daß man due nächsten 10 Minuten due Gespräche rund um die „Rezeption“ mithören kann …

      „DAAAATENSCHUTZ !!“

  5. Nora Antworten

    Ja, es ist schlimm geworden.
    Aaaber…, wenn es bei einem brennt, man wählt den Notruf und bekommt die gleiche Ansage, dass ist dann richtig lustig! Mir selber passiert, mit zitternden Knochen (keine Übertreibung!!!) diese Nummer angerufen und man bekommt erst nach einer gefühlten Ewigkeit einen Menschen dran.
    Hoch leben unser ach so hoch entwickeltes Land!

  6. Hannah Müller Antworten

    Versuche seit August einen Termin bei meiner Hautärztin (Gemscheinschaftspraxis) auszumachen. Über die Webseite kann man einen Button mit doctolib anklicken, eigentlich eine gute Sache, wenn nicht seit Monaten einem Kassenpatienten kein Termin angeboten wird. Seit einigen Wochen versuche ich es zusätzlich per Telefon.
    Immer Bandansage das man gleich dran ist, dann ein oh es dauert länger bitte versuchen sie es noch einmal oder buchen sie einen Termin übers Internet.
    Wenn ich nicht so überzeugt von der Hautärztin wäre, hätten die mich schon kreuzw… gekonnt. Ich weiß auch gar nicht wie die ihre Praxis managen, es gibt doch auch viele Personen die mal einen Termin absagen müssen oder die nur ein Rezept benötigen.

    • H.K. Antworten

      Es gibt Ärzte, die KÖNNEN das einfach nicht.

      Das sind Fachleute im medizinischen Bereich, aber kaufmännisches Verständnis gleich NULL.

      Das lernt auch niemand im Medizinstudium.

      Mein Zahnarzt z.B. hat das „Praxismanagement“ geradezu perfektioniert.

      Das Wartezimmer ist nahezu immer leer, d.h. niemand muß stehen und womöglich im Flur warten.

      Und niemand wartet länger als 10, 15 Minuten.

      Zur Terminvereinbarung u.ä. sitzt permanent eine Helferin an der Rezeption.

      Mein Orthopäde dagegen kriegt es nicht auf die Reihe.
      Die Helferinnen mehrheitlich überfordert und somit mürrisch und unfreundlich.
      Telefonische Erreichbarkeit ? Was ist das ?

      Der Arzt ständig gehetzt, rennt nahezu von einem Sprechzimmer ins nächste, die Patienten sitzen im Wartezimmer quasi in zwei Ebenen und zusätzlich stehen sie auf dem Flur und im Eingangsbereich.

      Dafür ist er medizinisch ein wirkliche Koryphäe.

  7. Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

    Unser Hausarzt ist schon älter, hat aber immer noch Spaß an der medizinischen Betreuung kranker Menschen. Mir scheint, es geht ihm auch nicht um Gewinnmaximierung sondern darum, gute Arbeit zu leisten.

    Am Vormittag kann man die Praxis bei akuten Problemen ohne Termin aufsuchen und wird von seiner Helferin freundlich empfangen. Für ausgiebige Untersuchungen macht man einen Termin am Nachmittag aus.

    In der Corona-Zeit zeigte sich, daß dieser Arzt sich die Mühe macht, möglichst viele Studien zur sog. Pandemie und erst recht zu den sog. Impfstoffen zu studieren. Das führte dazu, daß er sich eine eigene Meinung bildete, die mit dem vorgegebenen Narrativ nicht übereinstimmte.
    Die Folge war, daß er seine Lehr(Ausbildungs)-praxis aufgeben mußte und auch die Betreuung eines Altenheims eingestellt wurde. Es wurden auch Geldbußen verhängt, weil er sein Personal ohne Zwangsimpfung weiter beschäftigte oder der Maskenzwang im Wartezimmer nicht überwacht wurde.

    Im Gegensatz zu diesem Hausarzt mache ich bei den Fachärzten zunehmend die Erfahrung, daß sie nicht nur auf ihren Fachbereich fokussiert sind, sondern daß sie auch nicht mehr den ganzen Menschen im Blick haben. Das ist keine gute Entwicklung. Sie wird natürlich durch die Kommerzialisierung des Gesundheitssystems zu einem immer größeren Problem.

  8. Alexander Droste Antworten

    Ein Arzt ist dann und nur dann ein Arzt, wenn er seine Patienten ernst nimmt, sie gewissermaßen liebt, wenn er zu Empathie fähig ist und Intuition für die geeignete Therapie hat. Ein Arzt ist ein seelenheilender Künstler. Weil Krankheiten sind seelisch bedingt, wenn es nicht Folgen eines Unfalls sind. An dieser Stelle will ich dringend darauf aufmerksam machen, dass es nicht der Arzt ist, der einen Patienten heilt, sondern der Patient heilt selber, brauch dafür aber gewisse Hilfestellung, weil in seinem Leben etwas schief gelaufen ist. Das Bild vom Arzt ist heute das von einem Mechaniker, der ein Gerät repariert, das ein Defekt hat, weil landläufig der Mensch zu einem Gerät oder Apparat degradiert wurde. Wenn man also so behandelt wird wie von der Werkstatt seines Autos, dann weiß jetzt jeder, warum. Und deswegen fühle ich mich bei einem Heilpraktiker besser aufgehoben als bei einem Arzt der Kategorie Villa/Porsche.

    • S v B Antworten

      Manchmal möchte man meinen, dass es vielleicht doch die speziellen Zulassungsbedingungen (die zumindest über einige Jahre galten – Numerus clausus und so), gewesen sein könnten, die manchen für den Arztberuf gerade auch menschlich geeigneten Aspiranten von einem Studium der Medizin nicht nur abgehalten, sondern geradezu ausgeschlossen haben. Merke – ein Spitzen-Abi ist noch lange keine Gewähr dafür, dass man auch ein guter Arzt sein wird. – Vielleicht hat man die rigiden Zulassungsbeschränkungen gerade für das Studienfach Medizin inzwischen ja schon aufgehoben, oder – zum Wohle zukünftiger Patientengenerationen – zumindest entsprechend adaptiert.

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