Ein kleines Rätsel für zwischendurch. Vom wem stammen die folgenden Sätze? „Wir dürfen die massiven Integrationsprobleme in Deutschland nicht länger ignorieren. Parallelgesellschaften, die sich abschotten, religiöse Intoleranz vermitteln und selbstverständliche Freiheitsrechte wie die Gleichberechtigung von Mann und Frau infrage stellen, dürfen nicht länger als kulturelle Diversität verharmlost werden.“

Egal, was Sie antworten wollten: Falsch! Diese Sätze stammen von FDP-Politikern. Der enge Lindner-Vertraute Dr. Gerhard Papke, Vizepräsident des Landtags von NRW, und der frühere Bundestagsabgeordnete Bijan Djir-Sarai haben sie geschrieben. Die FDP, so ist zu hören, befinde sich derzeit auf dem Weg zu einer Art programmatischer Neugründung. Und das erfrischend klare Positionspapier, das eine „Rückbesinnung auf die wehrhafte Demokratie“ fordert, die Bereitschaft Deutschlands, auch international mehr militärische Verantwortung zu übernehmen (bei gleichzeitiger besserer Ausstattung und Vorbereitung der Bundeswehr) und das klar sagt: „Politische und religiöse Extremisten sind in Deutschland nicht willkommen“ ist bemerkenswert. Die Liberalen wollen sich in zentralen Fragen wieder Gehör verschaffen. Mag sein, dass dieses Neudenken auch der Existenz der AfD geschuldet ist. Sicher auch, dass ein solches Papier nur ein erster Mosaikstein einer neuen inhaltlichen Aufstellung sein kann, dem viele weitere folgen müssen. Aber ich finde es gut, dass vom Krankenlager der deutschen Liberalen wieder Atemzüge zu vernehmen sind.

image_pdfimage_print

Dieser Artikel wurde 6 mal kommentiert

  1. Arndt Beitat Antworten

    Ergänzungsrätsel: Wie heißt der FDP-Bundestagsabgeordnete, dem sein Doktortitel wegen erwiesenen Betrugs aberkannt wurde? – Richtig. Bijan Djir-Saraj.

    Der Fall der Liberalen kam nicht von ungefähr. Siehe auch: Margarita Mathiopoulos (FDP), Silvana Koch-Mehrin (FDP), Jorgo Chatzimarkakis (FDP) und andere.

    Merke: Auch wenn von so manchen Liberalen durchaus – in positiver Hinsicht – bemerkenswerte Kommentare kommen, sollte man sich nicht vom Schein blenden lassen.

    #nurmalso

  2. Klaus Kelle Antworten

    Unsere Gesellschaft vielleicht…. Ich glaube es wäre gut, eine politische Kraft zu haben, die sich gegen zu viel Staat, gegen die zunehmende Durchdringung unseres Alltags mit – oftmals sinnfreien – Vorschriften und Regeln konsequent zur Wehr setzt. Davon ist im Moment bei der FDP nicht viel zu sehen. Aber ich würde mich freuen, wenn sie ihren Markenkern wiederfände. Dann würde es für fünf Prozent allemal wieder reichen.

  3. Dieter Krüll Antworten

    Wer braucht die Liberalen? Wir, wenn eine solche Politik dauerhaft vertreten wird.

    Dieter Krüll

  4. Wolfgang Faber Antworten

    Guten Abend Herr Kelle,

    von Herrn Papke hat man während seiner Regierungszeit nicht besonders viel positives gehört bzw. gelesen. Den hier nunmehr benannten Sätzen kann ich allerdings ausnahmslos zustimmen.

    Außerdem stimme ich Ihrer Auffassung zu, dass wir die FDP, rückbesonnen auf Ihre Kernkompetenz, sehr wohl in unserem Staatsgefüge benötigen. Ein signifikantes Gegengewicht zur grünen Ver- und Gebotspartei, gepaart mit rotem Füllhorn wäre dringend geboten. Die derzeitige CDU kann dieses Gegengewicht offensichtlich nicht bewerkstelligen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Wolfgang Faber

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert