Ein Zucken aus der CDU

Sie wissen, dass mein Verhältnis zur CDU in den vergangenen Jahren unter Merkel, AKK und Kurzzeit-Laschet bis auf den Nullpunkt abgekühlt ist. Das ist so wie mit der einen großen Liebe, die dann unerwartet und heftig enttäuscht wird, zerbricht und man nicht mehr weiß, wie das jemals zu kitten sein könnte. Mit Orden-Merkels Linksdreh der Partei, der ich seit meiner Schülerzeit nicht nur die Treue gehalten, sondern sie als junger Mann aktiv unterstützt habe, war/ist das Thema durch. Nachts Plakate kleben im strömenden Regen, vor der Schule Flugblätter verteilen, in der Westfalenhalle jubeln und schwarz-rot-goldene Fahnen schwenken zum Wahlkampfstart mit Strauß und Kohl. Klaus war immer dabei, und dann kam Miss Uckermark und organisierte den „Great Reset“. Nicht den von Herrn Schwab, sondern den von Merkel in der CDU.

Atomausstieg, Islamisierung, Banalisierung der Ehe – CDU-Politiker waren fortan immer dabei. Und wenn Gottkanzlerin Merkel sprach, machten sich ganze Bundesparteitage mit albernen Klatschorgien komplett zum Affen.

Und dann trat Kapitän Friedrich Merz ans Steuer der Kommandobrücke

Einfältige Menschen wie ich haben da wirklich kurz gedacht, das könnte vielleicht doch nochmal was werden mit der Union. Und dann passierte…nichts.

Zugegeben, die Nummer des Sauerländers im James-Bond-Outfit mit dem Privatflugzeug zu Lindners Hochzeit einzufliegen, war wenigstens ein Farbtupfer, auch wenn sich viele Menschen zurecht über die VIP-Party in der Krise mächtig aufgeregt haben. Aber, hey, ist in Deutschland nicht immer irgendwie Krise?

Gestern hat CDU-Generalsekretär Mario Czaja meine Aufmerksamkeit gefunden

Der will für jedes neugeborene Kind in Deutschland ein Startkapital von 10.000 Euro vom Staat einführen.

Schwachsinn, dachte ich spontan, als ich nur die Überschrift gelesen hatte. Eine „Gebärprämie“ ist nicht das, was unsere Gesellschaft braucht. Es geht nicht darum, massenweise Kinder in die Welt zu setzen als Geldspritze für die Eltern. Geschlechtsverkehr für den neuen Kleinwagen sozusagen. Aber Czajas Idee ist gar nicht schlecht.

Denn niemand kann bestreiten, dass die soziale Herkunft einen großen Einfluss auf die Startchancen eines Kindes hat. Das Geld solle also zunächst in einen gemeinsamen Fonds eingezahlt werden, der von einer unabhängigen Institution „solide verwaltet“ werde, schlägt Czaja vor. Wie ein Sparvertrag. Kind geboren, 10.000 eingezahlt, verzinst und wenn die Kleinen volljährig sind, steht die Kohle bereit für Studium, Existenzgründung und so Zeugs.

Ich finde das innovativ, und zumindest mal einen guten Gedanken. Kann die CDU doch noch Ideen produzieren? Zumindest ist es wohltuend, dass sich die Regenbogenfahnen-Hisser im Konrad-Adenauer-Haus endlich wieder mit den normalen Familien im Land und ihren Bedürfnissen beschäftigen.

 

Dieser Beitrag erschien erstmals gestern bei der Online-Tageszeitung TheGermanZ.

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Dieser Artikel wurde 7 mal kommentiert

  1. S v B Antworten

    Na, da dürften wohl gleich mal wieder die Richtigen loslegen, meinen Sie nicht auch? Ob letztlich das verzinste Kapital (wow, welch beeindruckende zu erwartende Kaufkraft angesichts der wohl weiterhin exorbitanten Haben-Zinssätze) auch einmal verlässlich zweckgebunden verwendet werden wird, kann achtzehn Jahre im Voraus kaum eingeschätzt werden. Ich halte die Idee prinzipiell für eher prekär. Insofern hat sie gewisse Ähnlichkeit mit der europäischen Klimapolitik. Dies nur am Rande. Über die tatsächlichen Auswirkungen besagter Maßnahmen weiß letztlich keiner nix.

    PS: Haben Sie, lieber Herr Kelle, sich den Jux gemacht, die allgemeine Lobhudelei auf Merkel im Bundestag anzuhören. Falls ja – war das nicht KÖSTLICH? Durch fast alle Bänke und Ränge, also querfeldein, nur Lobpreisungen der Altkanzlerin. In höchsten Tönen, von ganz links bis, na sagen wir mal, gemäßigt linksgrün (womit ich die Abgeordneten der Union meine, wie Sie sich gleich dachten). Gewiss nicht nur mir lieferten die unisono belobigenden Beiträge den letzten und schlüssigen, Beweis dafür, dass die Demokratie in diesem Land fertig hat – aber sowas von. Unfassbar. Und mutmaßlich einzigartig auf der Welt – jedenfalls in Ländern mit echten, sprich lebendigen, Demokratien. Selbst der notorisch überkritische Wuppertaler Helge Lindh kriegte sich nicht ein, Merkel über den grünen Klee zu preisen. Eigentlich total witzig, wenn, ja wenn all dies nicht so hochbedenklich wäre (to say the least…). Falls Sie die Vorstellung wider Erwarten nicht gesehen haben sollten, bereiten Sie sich eine sonntägliche Freude(?) und holen Sie es nach. Sie werden garantiert nicht enttäuscht sein und sich letztlich ernsthaft fragen müssen, was Sie an der großen Kanzlerin Angela Merkel je auszusetzen, gar zu bemäkeln hatten. 😉

    • H.K. Antworten

      Liebe SvB,

      MUSSTE DAS wirklich sein ???

      MUSSTEN ausgerechnet SIE mir den Sonntag verderben ??

      Noch vor dem Mittagessen den Namen dieses geifernden „Herrn“ aus Wuppertal in den Raum zu schleudern ??

      Der Sonntag – ach, was sag ich: die ganze Woche ist gelaufen …

      🤮

      • S v B Antworten

        Tut mir aufrichtig leid, lieber H.K., aber es musste unter diesen besonderen Umständen einfach sein. Empfehle ein Schnäpschen oder zwei zur Beruhigung….

        • H.K. Antworten

          Na HOFFENTLICH !

          Ich schaue mal, was die Hausapotheke hergibt …

          Mußte vorhin erst einmal Blutdruck messen …

  2. H.K. Antworten

    Lieber Herr Kelle,

    selbstverständlich ist es eine gute Idee, eine Art „Gebär-Prämie“ auszusetzen. Dies insbesondere in Anbetracht des deutschen demographischen Problems und des eklatanten Fachkräftemangels.

    Wie ich in einem anderen Zusammenhanf hier kürzlich schrieb, haben wir in diesem Land „SCHWUPPS !“ und „TATATATAAAAA“ eine „gaaaanz tolle Idee“.

    Nur mit der Umsetzung und dem Bedenken der Folgen haben wir es nicht so. Schon seit mindestens ca. 17 1/2 Jahren.

    Dieses Land holt hunderttausende, völlig kulturfremde Menschen aus nahezu der gesamten Welt ins Land, wie wir vergangene Woche in der entsprechenden Bundestagsdebatte mit Frau Außenministerin „Kobold-wir sind-im-Krieg-mit-Rußland“ unwidersprochen erfahren durften, darunter „2 Millionen Afghanen“ ( womit sich ALLE diesbezüglichen Zahlen der alten UND neuen Bundesregierung SELBST in Frage stellen ).

    Wie bekannt, zahlt Deutschland auch „Kindergeld“ für Kinder, die gar nicht in Deutschland leben.

    Das ist keine Vermutung, das WISSEN wir. Und zwar in – wenn ich richtig informiert bin – DREISTELLIGER Millionenhöhe – JEDES JAHR.

    Und nun macht der schlaue Herr Czaja den Vorschlag, € 10.000 pro Kind zu zahlen, zusätzlich zum Kindergeld.

    WAS glauben wir denn, wird passieren ?

    Nachdem der schlaue Herren Özdemir und der noch viel schlauere Herr Lauterbach ihre phantastischen, zukunftsweisen Pläne für den demnächst stattfindenden Pflichtverbrauch von Cannabis vorgestellt haben und u.a. jeder halbwegs geradeaus denkende Michel ( und die Micheline auch ) sich ebenso wie die ( räääächte ! ) Polizei fragt, WER das auch nur andeutungsweise kontrollieren soll, nun DAS.

    Dadurch wird sich ganz sicher der Fachkräftemangel ebenso lösen lassen wie das Demographieproblem und der Lehrermangel; die Migrantenquoten in den Grundschulen werden à la DDR bei 112 % liegen und wir werden nicht hunderte Millionen, sondern -zig MILLIARDEN ins Ausland zahlen – u.a. für „Kinder“, die gar nicht existieren.

    Und dann wollen wir in 18 Jahren kontrollieren, ob und wofür diese „Gebär-Prämie“ auch tatsächlich „richtig“ angelegt wurde.

    Und wenn nicht ? Dann WAS ?

    Die CDU, sie lebe HOCH, HÖHER – und weg …

  3. .TS. Antworten

    „Nicht den von Herrn Schwab, sondern den von Merkel in der CDU.“
    Zweiteres ist Teil und Wegbereiter des Ersteren.

    Und 10k Grundeinkommen? Da freuen sich die dann Volljährigen die damit gut auf der Straße (k)leben können!
    Kann dazu nur sagen: Keine Leistung ohne Gegenleistung, keine Unterstützung ohne Eigeninitiative!

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