Bevor wir über die Mauer zwischen Mexiko und den USA nachdenken, ein Wort zu unserem sympathischen Grundversorger im Westen. Der eigentlich von mir sehr geschätzte Moderator auf WDR 2 erzählte, dass Trump die Mauer jetzt durchboxen wird. Der Präsidenz behaupte, dass jeden Tag Tausende Illegale aus Mexiko in die Vereinigten Staaten kämen, darunter auch Kriminelle. Und dann der Moderator weiter: „Es gibt aber auch Leute, die da wohnen und sagen: das stimmt gar nicht.“ Und deshalb, so der Moderator weiter, sei nachgewiesen, dass Trump lügt… Hä? Öffentlich-rechtliche Logik offenbar… Wenn irgendeiner, der nicht benannt werden kann, irgendwas behauptet, was wir nicht prüfen können, ist eins aber jedenfalls immer sicher: Trump lügt.

Der US-Präsident greift zu einem Trick, um die Demokraten auszuknocken, damit er das Geld für den Bau der Mauer über die Ausrufung eines nationalen Notstandes organisiert. Das ist nicht die feine Art.

Andererseits blockieren die Demokraten alles, was Trump anpackt – auch wenn es sinnvoll ist. So wie bei der Mauer. Machtpolitik nennt man das. Und wenn man das Wohl des eigenen Landes gefährdet, weil man den Präsidenten nicht mag, dann ist das ebenfalls nicht die feine Art…

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Dieser Artikel wurde 8 mal kommentiert

  1. S v B Antworten

    Nun, Trump scheint es auf der anderen Seite des Atlantik ähnlich zu gehen wie diesseits des Großen Teichs der unseligen AfD. Aus Prinzip stimmt man den Vorschlägen oder Plänen politischer Schmuddelkinder nicht zu. Und wenn das Land gleich in Flammen aufginge. Aus Prin-zip! Basta! – Sollte nicht endlich einmal abgeklärt werden, ob bewusste Unterlassungen, Versäumnisse oder eine gar staatsschädigende Kontraproduktivität, die sich – nichtachtend jeglicher Sachdienlichkeit – einzig auf Renitenz und Starrsinn der Oppositionspolitker gründet, nicht vielleicht doch justiziabel sein könnten. Wer als US-amerikanischer Politiker allerdings schon mit dem Trumpschen Credo America first ein Problem hat, kann vermutlich nicht anders, als Trump immer wieder gegen die Wand laufen zu lassen.

    • W. Lerche Antworten

      Ich sehe das anders: Es geht IMMER ums Geschäft. Es geht darum, wer davon profitiert und wer in die Röhre guckt. Es geht also um Interessen, d. h. es geht ums Geld. Nicht das Geld, was es kostet, sondern was reicher macht.
      Die reichen Familien, die Trump vertritt sind andere, als die Demokraten unterstützen. Der Vorteil des einen ist immer auch der Nachteil des anderen. Bei Win-Win-Projekten blockieren die Demokraten gewiss nicht. Warum sollten sie? Nur weil ein Projekt von Trump kommt? Das wäre ja kindisch. Daran glaube ich nicht.

  2. colorado 07 Antworten

    Machtpolitik ist eben nicht passee, wie es unsere Träumer uns ständig vorgaukeln. Auch uns wird sie mal einholen, wenn wir uns nicht endlich der Wirklichkeit stellen.

  3. W. Lerche Antworten

    Ich sag’s mal so: Uns wird kräftig Theater vorgespielt, wir werden verarscht und belogen. Gleichzeitig schmiedet man hinter den Kulissen gemeinsam große Deals.
    So zu beobachten während der Münchner Sicherheitskonferenz. Im Vordergrund der zur Schau gestellte (gespielte) Streit zwischen Pens und Merkel. Im Hintergrund der Deal, dass Deutschland Terminals für US-Gastanker in Deutschland baut. Mit unserem Steuergeld? Wer bezahlt eigentlich diese Schiffe? Wir brauchen dieses umweltschädlich geförderte und transportierte Gas aus USA nicht. Warum bauen wir für deren Geschäft Terminals bei uns? Warum müssen die US-Milliardäre diese Terminals nicht selber bezahlen? Ist doch deren Geschäft! Was sagen eigentlich die Grünen dazu? Oder hat das mit Umwelt und Unvernunft nichts zu tun? Oder brauchen wir stattdessen keine 2% für Rüstung ausgeben? Oder wird es dadurch keine Steuern auf deutsche Autos (unser Stolz) geben, die Trump als Sicherheitsrisiko bezeichnet?
    Und wenn ich sehe, dass der Dollar in Asien so hoch steht wie schon lange nicht, während der Euro dort im Keller taumelt, so kann man Herrn Trump durchaus attestieren, sehr erfolgreich mit „America First“ zu sein.

    Ein wenig mehr „Deutschland First“ wünsche ich mir von unserer Regierung, die dazu weder Willens noch fähig zu sein scheint. Wie das mit der Eidesformel beim Amtsantritt vereinbar ist, erschließt sich mir nicht. Was steht eigentlich auf Meineid?

    • Lesebrille Antworten

      @W. Lerche

      Über US-amerikanische Notwendigkeiten zu befinden, traue ich mich nicht zu. Schließlich leben wir hier hinsichtlich verlässlicher Informationen wie unter einer Käseglocke.
      Das besondere daran ist, daß die „Bewohner des Bundesgebiets“ den Käse, der ihnen dargereicht wird, mehrheitlich bereitwillig schlucken.
      Das trifft insbesondere auf hiesige Belange zu. Die Zauberwörter Demokratie und Rechtsstaat genügen, schon gehen den meisten die Münder auf zur Fütterung.

      • W. Lerche Antworten

        Klasse! Genau so ist das.
        Und gegen die Bockigen, Widerspenstigen zaubert man mit „Umwelt“, „Abgas“, „CO2“, „Verkehrstote“, „Gesundheit“, „Zukunft unserer Kinder“. Letzteres weiß Herr Draghi & Co. wohl nicht, sonst würden die mit unserem Geld anders umgehen.
        Übrigens hießen die Zauberwörter seinerzeit in der DDR anders, funktionierten aber genauso. „für Frieden“, „für Sozialismus“, „für das Wohl der Arbeiterklasse“, „Freundschaft zur Sofwjetunion“,… Wer konnte/durfte da schon widersprechen. – Wie heute! Niemand ist gegen diese Zauberwörter. Sie erschlagen jede Debatte.
        Jede politische Weichenstellung wird mit Zauberwörtern verlinkt und schon sind alle dafür.

  4. N.Gehrmann Antworten

    Norbert Gehrmann, Erfurt

    Ich finde, dass es ein Armutszeugnis ist, dass die USA eine kilometerlange Mauer bauen, um das Eindringen illegaler Flüchtlinge abzuwehren. Ich selbst bin katholisch, strikt gegen Abtreibung, gegen Gender und auch gegen den Sprachfeminismus, der unseren Bürgern staatlicherseits verordnet wird.
    Aber als Christ, und viele in diesem Forum werden sich so bezeichnen, muss man das Evangelium ernst nehmen und in diesem ist eine für eine Mauer keinen Platz. WO bleibt die konkrete Liebe zum Nächsten.
    Aber… selbst der Papst hat gesagt, dass er ,obwohl er für die Aufnahme von Migranten ist, der Staat das Recht hat, den Zustrom von Flüchtlingen zu regulieren, da sonst ein Chaos ausbreche würde.
    aber … Mit welchen Mitteln? Müssten wir (insbes. die USA) da nicht ein bisschen mehr Geld in die Hand nehmen, um z,B, den Ländern Südamerikas faire Handeslsverträge, finanzielle Unterstützung, technisches Knowhow etc, anzubieten, damit diese eigene Industrien aufbauen könnten?
    Würde man nicht so die Fluchtursachen bekämpfen?

    Eine wie auch immer geartete Regulierung der Flüchlingsströme ist nur in dem Maße gerechtfertigt, in dem man auf der anderen Seite die betreffenden Staat in jeder Hinsicht beim wirtschaftlichen Aufbau unterstützt.

    Bedürfte es nicht eines neuen MARSHALL.Planes der reichen westlichen Länder für die unterentwickelten Länder?

  5. K.Kastning Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle,
    gern lese ich ihre Beiträge, aber diesem muss ich aus tiefstem Herzen widersprechen.
    Bis Januar hatten die Republikaner die Macht in beiden Häusern – Senat und Kongress! Da haben die „Demokraten“ gar nichts blockieren können. Das war unter Obama anders – dort haben die Republikaner so ziemlich alles blockiert. So weit zu den Fakten.
    Fakt ist auch, dass man 100te Millionen Dollar benötigt, in Amerika einen Präsidentschaftswahlkampf zu finanzieren. Da macht sich JEDER Präsident abhängig von seinen Finanziers.
    Die über 7.000 Lügen des amtierenden US-Präsidenten seit Amtsantritt werden von unterschiedlichsten Quellen hinreichend dokumentiert. Und das der POTUS ein ziemlich fragwürdiges Weltbild hat, hat nicht nur sein Ausspruch “ grab them by the pussys“ mehr als eindeutig belegt.
    Dieser Mann ist eine Schande für das Amt, welches er bekleidet, und den „Notstand“ auszurufen, weil er seine Mauer nicht bekommt, ein weiteres Indiz seines Geisteszustands.

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