Ausweis gefunden? Geheimdienst-Masche! Oder einfach normale Polizeiarbeit?

Die Diskussion um die Sprengung der Ostseepipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 reisst nicht ab und wird ständig befeuert durch Blogger, die im Auftrag des russischen Geheimdienstes versuchen, die Erkenntnisse internationaler Ermittler – darunter auch BKA-Experten – ins Lächerliche zu ziehen. Alles, was den Moskauer Narrativen widerspricht, versucht man mit Lügen und dümmlichen Werbebildchen in Zweifel zu ziehen.

Das Neueste: bunte Kacheln, in denen behauptet wird, gefundene Ausweise bei Attentaten seien von westlichen Diensen platziert worden, um die Öffentlichkeit in die Irre zu führen. Es ist ja auch nicht leicht für russische Manipulateure, wenn sie Putin-Fans in westlichen Staaten monatelang mit angeblichen Hinweisen füttern, nach denen die USA die Gasröhren gesprengt hätten. Und nun gibt es ernstzunehmende Hinweise, dass der Anschlag von einer Gruppe pro-ukrainischer Paramilitärs ausgeübt wurde. Angeblich habe man da wieder Ausweise gefunden mit den Namen der mutmaßlichen Täter.

Aber die sechs identifizierten Personen haben nicht Ausweise „verloren“ (sprich von der bösen, bösen CIA dort abgelegt), sondern die Gruppe hatte ein Fahrzeug geliehen und musste dafür einen Ausweis und Führerscheine vorlegen. Sie alle kennen das, da ist nichts Geheimnisvolles dran. Alltag, wird aber sofort instrumentalisiert.

Dennoch kann man nicht ausschließen, dass Geheimdienste auch zu solchen Methoden greifen.

So wurde der Terrorist Anis Amri aus Tunesien, der im Dezember 2016 mit einem LKW in den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz raste und mehr als ein Dutzend Menschen tötete und zahlreiche zum Teil schwer verletzte, identifiziert, weil Ermittler dessen Ausweis im Fußraum des Tatfahrzeugs fanden. Dort bewusst platziert, um zu vertuschen, wer es wirklich war? Aber wer war es wirklich? Anis Amri war doch ganz offensichtlich tatsächlich der Mörder.

Die Attentäter, die Anfang 2015 die Büros der Redaktion der französischen Satirezeitung „Charlie Hebdo“ stürmten und mordeten, ließen den Personalausweis eines der Täters zurück. Und auch vom tunesischen Terroristen Mohamed Lahouaiej Bouhlel, der in Nizza mit dem LKW in eine Menschenmege raste, fand man einen Ausweis im LKW.

Alles Geheimoperationen? Alles inszeniert? Aber warum? Daniele Ganser würde das bestimmt für seine Zwecke nutzen, aber sollten wir nicht mit kühlem Kopf einfach mal davon ausgehen, dass ein toter Terrorist im Ausweis wie wir alle auch seinen Ausweis dabei haben könnte.

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Dieser Artikel wurde 39 mal kommentiert

  1. Esther Netzband Antworten

    Inzwischen seh‘ ich ’s so: Kein Publizist, der nicht für mindestens einen der Dienste veröffentlicht.

  2. Bert Huber Antworten

    Lieber Herr Kelle

    tut mir sehr leid. diese Story der pro-ukrainischen Gruppe, die mal schnell ne jacht ist hanebüchen.
    Der technische und materielle Aufwand für die Aktion ist viel zu hoch .

    Im übrigen: wenn man ein Fahrzeug ausleiht, muss einer einen Ausweis vorlegen, nicht alle 6.

    Warum sollten die Russen ihre Pipeline sprengen, und das in einem von der Nato bestens überwachten Gebiet ?

    Das größte Interesse haben die USA. es bestand durchaus die Gefahr dass Scholz angesichts von Protesten im Land umkippt und doch wieder Gas aus Russland kaufen will.
    Dann haben sie es halt so gemacht wie Cortez, der angesichts des murrens seiner Leute , die Schiffe verbrannte, um zu zeigen: kein zurück.

  3. gerd Antworten

    „sondern die Gruppe hatte ein Fahrzeug geliehen und musste dafür einen Ausweis und Führerscheine vorlegen.“

    Jau, das leuchtet ein. Mit original Papieren ein Fahrzeug mieten, einige Tonnen Sprengstoff in das Fahrzeug verladen um dann die Pipelines in 70 m Tiefe zu sprengen. Die einfachste Sache der Welt. Warum da niemand schon früher drauf gekommen ist…..

    • S v B Antworten

      Hatte es nicht gleich geheißen, dass eine gewaltige Menge an Sprengstoff vonnöten war, um den gemeinen Sabotage-Akt erfolgreich auszuführen? Mit einer adäquaten Menge an Sprengstoff wäre die Charter-Yacht wohl bereits VOR ihrem Leinen-los (oder gar schon während des Ladevorgangs?!) – in welchem Ostseehafen auch immer – abgesoffen. Mit Mann und Maus – es sei denn, die Anschlags-Crew hätte sich mit einem beherzten Sprung über Bord noch rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Na ja, zumindest DAS dürfte ein Leichtes gewesen sein. Alles andere eher nicht. Es sei denn… ja es sei denn, es hätte sich bei dem gecharterten Objekt um eine „Yacht“ gehandelt, die sich bezüglich ihrer Tonnage mit dem „Schipper-Kahn“, na sagen wir mal, des Sultans von Brunei hätte messen können. Wow, Erstgenannter hatte Mitte der 80er mal für eine Weile vor einer Malediven-Insel geankert und mich – schon von ganz, ganz weither – enorm beeindruckt. – Sorry, aber der nunmehr aufgekommenen, fantastischen (eher wohl fantasievollen) Yacht-Variante kann ich partout keinen Glauben schenken. Uncle Joe’s Märchenstunde…?

  4. Achim Koester Antworten

    Wer glaubt denn wirklich daran, dass die wahren Urheber dieses Anschlags jemals der Öffentlichkeit bekannt werden? In solchen und ähnlichen Fällen werden exakt dosierte Meldungen lanciert, um die öffentliche Meinung in die eine oder andere Richtung zu lenken. Mit viel Glück und evtl. Hilfe von Whistleblowern werden frühestens in 50-60 Jahren die zum größten Teil geschwärzten „Ermittlungs“-akten vorgelegt, die wiederum mehr neue Fragen aufwerfen als alte beantworten.
    Haben wir doch alles beim Fall Kennedy erlebt.

  5. Gästin Antworten

    Klaus Kelle: Selten wirklich „im Stoff“, dafür aber immer eine Meinung.
    Esther Netzband sieht das wohl richtig.

  6. H.K. Antworten

    Die ganze Sache dürfte vermutlich ein klein wenig komplizierter sein als ein „Tatort“, wo nach spätestens 90 Minuten – incl. Vor- und Abspann – alles klar und der Fall durch „den Moritz und die Bibi“ oder „Thiel und Börne“ gelöst ist.

    Und es dürfte auch etwas anders abgelaufen sein als bei 007 James Bond, der mit einem Fallschirm vom Berg hüpft, auf dem mehrere qm groß der Union Jack prangt.

    „Geheimdienste“ heißen so, weil sie „geheim“ operieren – und das meist mehr oder weniger professionell und im Dunklen.

    Dummerweise gibt es auch da mehr als deutliche Unterschiede.

    Während die US-Geheimdienste bereits mehrere Wochen VOR dem 24. Februar 2022 gewarnt hatten, mußte der Chef eines ( äääähemmm ) westlichen ( äääähemmm ) Dienstes von einem Spezialkommando NACH Kriegsbeginn „in höchster Not“, wie die Presse schrieb, aus der Ukraine evakuiert werden – man wußte nichts von einem Einmarsch und war daher blauäugig vorher noch kurz nach Kiew gereist.

    ( Ob man einen derart ahnungslosen „Dienst“ wirklich braucht – nun ja … ).

    Und bei unzähligen, von uns Michels und Michelinen niemals wahrgenommenen „Operationen“ passieren auch Pannen, sogar mehr als „oberdumme“ Pannen – schlicht, weil da „Menschen“ arbeiten.

    Ich persönlich halte sowohl in einem Krieg als auch bei derartigen Aktionen wie Nordstream ALLES für möglich.

    Die Wahrheit ? Die, wenn sie denn irgendwann herauskommen sollte, liefert dann Stoff für „Hollywood in 90 Minuten“ …

    Ach ja: Lieber Herr Kelle, UNVERZEIHLICH, daß Sie bei der Planung nicht mit am Tisch gesessen haben …

  7. Alexander Droste Antworten

    Pappelapapp Putins Propaganda! Das haben die gar nicht nötig, die Russen. Die Medien in den USA sind da wesentlich weiter. FOX-News zum Beispiel:
    Der meistgesehene Nachrichtensender der USA brachte am 10.03.2023 im Interview mit Tulsy Gabbard bei „Tucker Carlson Tonight“ Klartext zum Nord-Stream-Anschlag:

    a) Größte Umweltkatastrophe der Geschichte
    b) USA legten NATO-Verbündete rein und logen andauernd
    c) Vertuschung „Pro-ukrainische Gruppe“ als neueste Lüge
    d) Realität: USA eindeutig verantwortlich
    e) Ernsthafte kurz- und langfristige Auswirkungen als Folge
    f) Kritische Infrastruktur anderer Länder nun auch unsicher
    g) Kriegsakt der USA hat Wirtschaft Deutschlands zerstört
    h) NATO müsste sich als Folge eigentlich auflösen❗️
    i) Rücksichtslosester Vorgang seit 50 oder mehr Jahren
    j) Forderung nach Aufklärung, Wahrheit und Rechenschaft

    Lieber Klaus, Du solltest einmal die rosarote Starsandstripes-Brille absetzen und den Herren Biden und Co genau zuhören. Er selbst hat es angekündigt wie auch die nette Victoria. Und das mit den Ausweisen ist eine billige Masche. Auf solch plumpes Niveau begeben sich die Russen gar nicht erst. Wenn schon lügen, dann ein wenig raffinierter. #LernenvomKreml. 😀

  8. .TS. Antworten

    Ach Herr Kelle, was soll man dazu nur sagen:

    „Alles, was den Moskauer Narrativen widerspricht, versucht man mit Lügen und dümmlichen Werbebildchen in Zweifel zu ziehen.“
    Aber dann nicht merken wie man genau dasselbe treibt und zudem mit rabulistischen Argumenten noch zu untermauern versucht?
    Das ist ein Niveau daß selbst die grüngeliebten Klimakleber unterbietet, und angesichts dessen erscheint die einst hier zelebrierte Bärbockbegeisterung in einem ganz anderen Licht.

    Wenn die Lage nicht so ernst wäre, es nicht so viele weitere Leser gibt die sich das klare Denken nicht selbst verbieten und andere Medien sich nicht ebenfalls mit vergleichbar geistigen Tiefflügen unterbieten würden wär dieses Blog schon mehrfach aus der Leseliste geflogen.

    Schade – denn bei anderen Themen sieht man ja daß nüchterne Beobachtung und kritische Distanz hier durchaus möglich ist.

  9. Johannes Antworten

    Der Grad an Desinformation steigt täglich.

    Für mich ist die „pro-Ukrainische-Gruppe“ eine Räuberpistole, allerdings keine russische; die würden das geschickter anstellen und besser lancieren.

    Tja, und dass die Bösewichte ihre Reisepässe verlieren… is` ` halt manchmal so möchte mancher gerne denken, weil es so schön das eigene Bild und Denken bestätigt .

    Werter Herr Kelle: niemand hätte sich auch nur im Ansatz träumen lassen, wie ein US amerikanischer medial-industrieller Komplex aus US-Regierung, Regierungsbehörden, Twitter, Facebook und Konsorten, die öffentliche Meinung zu Corona und der „Impf-Kampage“ massivst gelenkt, gesteuert und beeinflusst haben (Stichwort: Twitter-Files).

    Meinen Sie, bei dem Thema hier ist das anders?

    Auf TE ist heute zu lesen:

    „Ein Konglomerat aus Regierungsbehörden, Medien und NGOs, die sich alle aus denselben Steuergeldern finanzieren, unterdrückte aktiv „Wahrheiten, die zu Impfstoffskepsis führen könnten“, und ließ Berichte anfertigen, die ihre eigenen Zensurbestrebungen legitimierten.“

    Ich bin hinsichtlich der Bereitschaft und Fähigkeit der amerikanischen Gesellschaft und der unabhängigen Blogger und Journalisten solche Schweinereien aufzuklären zutiefst von den Menschen, Bloggern und Journalisten eben dieser GESELLSCHSCHAFT (nicht REGIERUNG) zutiefst beeindruckt und auch ein echter FAN der Menschen ebendieser.

    Wie steht es um „Wahrheiten, die zu US-Regierungsskepsis führen könnten“ ?

    Werden sie zugelassen oder ausgeblendet?

    • gast Antworten

      Wenn eines sicher ist, dann dass sich unsereins keine fundierte Meinung bilden kann, weil zu den nicht zu verheimlichenden Wahrheiten ständig neue Nebelkerzen gezündet werden um die öffentliche Wahrnehmung verzerren.

      Leider wollte der Hausherr nicht, dass ich ein Video zu Prof. Rieck (Youtube) hier verlinke. Hinter dem leider etwas reißerischen Videotitel verbirgt sich eine spieltheoretische Betrachtung, wie ein „Spieler“ agieren muss, um die öffentliche Wahrnehmung zu steuern. Wer suchet, der findet.

  10. H.K. Antworten

    Es gibt da heute einen interessanten Video-Bericht in der „Zeitung mit den vier Buchstaben“.

    „Frei lesbar“ – VOR der Bezahlschranke …

    „Mysteriöse Mission „Pipeline“

    Die Segelyacht „Andromeda“ “

    Also: Im September 2022 wird mit dieser Segelyacht ( „Nußschale“ eine Sprengung vorgenommen.

    Im Januar 2023 wird genau diese Segelyacht von deutschen Kriminalbeamten untersucht.

    Und die finden „auf dem Tisch“ der Yacht, VIER Monate später, „Reste von Sprengstoff“.

    • gerd Antworten

      Die Reste vom Sprengstoff auf der Andromeda lassen sich leicht aufklären. Die waren mal eben zum Dynamitfischen ausgelaufen. So bezeichnet man nämlich das Fischen mit Sprengsätzen. Explosivstoffe werden in das Gewässer verbracht, wodurch eine Vielzahl von Lebewesen, unter anderem essbare Tiere, stirbt und abgefischt werden kann. Heute wird dazu oft nicht mehr Dynamit verwendet, sondern andere, stärkere oder leichter herzustellende Sprengstoffe. Auch das Fischen mit Handgranaten oder militärischen Sprengwaffen fällt hierunter.

      Dynamitfischerei ist in fast allen Staaten der Erde verboten oder geächtet.

      Fall gelöst!

      • .TS. Antworten

        In der Ostsee liegt doch soviel WK2-Munition rum daß man doch gar kein extra Sprengstoff mehr hinbringen muß: Damit ist auch geklärt warum so eine Nußschale für den Bazooka-Doppelwumms gereicht hat.

  11. Tina Hansen Antworten

    Ich soll jetzt aber nicht ernsthaft diese Quatsch-mit-Soße-Geschichte glauben? Das war ein Scherz, oder?

    • gerd Antworten

      Glauben Sie nur den offiziellen Stellen, Frau Hansen. Folgende Optionen haben Sie momentan: Die USA war es nicht. Die Russen waren es nicht. Die Polen waren es nicht. Die Ukrainer waren es nicht. Eventuell sind die Pipelines gar nicht gesprengt, sondern ein ver(w)irrter Blauwaal hat in 30m Tiefe einen Furz getätigt und dabei eine Methangaswolke in Bewegung gesetzt.

    • S v B Antworten

      Auf der Suche nach (irgend-) einem Schuldigen ist man sich anscheinend für nichts, aber auch rein gar nichts, zu schade, wie es scheint.

  12. Dr. Norbert Neumann Antworten

    Tatsächlich muss es zu denken geben, dass ausgerechnet eine der beiden
    Röhren von North Steam 2 (!) unbeschädigt geblieben ist. Put. könnte damit
    weiterhin eine Gaslieferung hierdurch anbieten und damit den Westen doch
    noch zu erpressen versuchen. Gazprom aber versucht, sich durch Hinweis auf
    die Zerstörung von North Stream 1 vor Schadensersatzansprüchen wegen der
    Nichtlieferung von Gas durch diese Röhren zu entziehen. Hauptgrund aber für
    die Sprengung ist für Put., Streit zwischen den Allierten des Westens zu schüren.
    Das war schon die Politik der Sow. Union, den Westen spalten zu wollen. In diese
    Falle scheinen auch Sie getappt zu sein.

    • Alexander Droste Antworten

      Genau! Und weil das so schön ist, den Westen zu spalten, bringen die Russen Sprengstoff an eines ihrer wichtigsten Prestigeprojekte direkt während Natomanövern in der Ostsee an und verzichten auf die Aussicht auf lukrative Geschäfte. Alle haben gerade mal weggeguckt. Sehr gewieft, diese Russen! Und so ein Polnischer Politiker (weiß grad nicht mehr, wie er hieß) gratulierte den Amerikanern zur russischen Sprengung der russischen Pipeline. Und Monate zuvor hat Präsident Biden angedeutet, dass er Russland überreden will, die Pipeline zu sprengen und den Westen zu spalten. Ganz schön raffiniert, dieser Präsident Putin.

      Wer hier tatsächlich erpresst wird, ist Deutschland. Ich verrate Ihnen aber nicht, von wem. Nur ist es ganz sicher nicht Putin.

    • Günther M. Antworten

      @Dr. Norbert Neumann
      * Oben neuer Wein…

      1) …hier der „alte Schlauch“

      Dr. Norbert Neumann am 15. November 2022
      North Stream 1 wurde zerstört, bei North Stream 2 nur eine der beiden Röhren.
      Put. kann also weiter fordern, NS2 in Betrieb zu nehmen.
      Wer ist dann der Profiteur dieser Sabotage?
      Außerdem ist es Putin gelungen, Mißtrauen unter den Nato-Partnern zu streuen:
      „Waren es nicht doch die „bösen Amerikaner“? So wie dies auch die Ahnungslosen
      einiger Kommentare annehmen. „Ist doch klar, da war der große US-Marine-verband und so nebenher, wurde dann NS gesprengt.“ Das soll – ganz im Sinne Putis – die erste Reaktion sein.
      Im übrigen versucht Putin durch die Sabotage, die den USA in die Schuhe geschoben wird, den Schadensersatzforderungen wegen Nicht-Lieferung des
      Gases zu entgehen.

      2) Kommt Untenstehendes eventuell auch noch als Neuauflage?

      Dr. Norbert Neumann am 22. Januar 2023
      Bodenlos, was sich hier an unsinnigen Stimmen meldet, die offenbar arme Opfer
      der Put.-Propaganda geworden oder als russ. Einflussagenten aktiv sind. Eine
      solche Ansammlung von Falschbehauptungen und Dummheiten, die hier von
      „Putin-Verstehern“ verbreitet werden, findet sich in solch gedrängter Form selten.

      * Kein Kommentar!

  13. John Brunswick Antworten

    Also, ich fasse mal zusammen: Eine Pipeline (eigentlich ja drei) welche in 60 – 70 Meter Wassertiefe liegt, aus mehreren Zentimeter dicken Stahlrohren besteht und im Meeresboden vergraben ist (wurde so auch hier im Blog beschrieben!) wird von einer 5 Mann Truppe an Bord einer Segelyacht gesprengt. Mit mehreren Hundert Kilo hochbrisantem Sprengstoff.
    Na dann fangen wir mal mit dem Störfeuer an.
    In dieser Wassertiefe hält sich kein normaler Sporttaucher auf. Da braucht es schon etwas speziellere Taucher mit entsprechender Erfahrung und vor allem Ausrüstung. Okay, die kann man finden. Aber gerade mal zwei für eine solche Aktion? Blödsinn. Dafür braucht man wenigstens 8 – 10 Mann nur als Taucher (und etwa ebenso viele an Deck) aufgrund der Regenerationsphasen nach den Tauchgängen, deswegen braucht man mehrere Tauchteams um eine solche Aktion in einem akzeptablen Zeitraum durchzuführen. Zur Info: Ich habe bei den Pionieren der Bundeswehr gedient, in meinem Standort war das Taucherausbildungszentrum der Pioniertruppe stationiert, da habe ich gelernt, wie umfangreich solche Operationen sind.
    Dann der Sprengstoff:Ich bin selbst im Umgang mit solchem Zeug geschult, deswegen kann mir niemand erzählen, dass man eine Pipeline mal eben so sprengt. Dafür nimmt man zum Beispiel kein TNT, sondern etwas mit einem wesentlich höheren RE- Faktor. Semtex oder so. Gut, wäre in Osteuropa sicherlich auch zu bekommen, aber nicht in der Menge, ohne dass jemand auf staatlicher Ebene aufmerksam wird und Fragen stellt. Dann muss man die Sprengladung entsprechend konstruieren, nur nen Block Semtex mit Zeitzünder an das Rohr kleben, wird nichts. Dann das Sediment, womit die Leitungen abgedeckt wurden: Kann man entfernen, mit entsprechenden Sauggebläsen. Gibt es ebenfalls auf dem zivilen Markt. Aber mit nur zwei Tauchern? Quatsch.
    Für eine solche Aktion mit so wenig Leuten müsste das Boot mindestens 4 – 5 Tage an ein und derselben Stelle ankern, das würde auch Fragen aufwerfen.
    Dann das Boot: Ne 15 Meter Yacht? Ernsthaft?
    Ich bin ebenfalls schon mit 15 Meter- Booten gefahren (ich habe für die Feuerwehr den Bootsführerschein gemacht und darf seitdem mit solchen Booten fahren, äußerst hilfreich angesichts der Mecklenburgischen Seenplatte direkt vor der Haustür) und weiß aus eigener Erfahrung, wieviel Platz auf einem solchen Boot ist. Bei uns waren es immer zwei Mann mit Gepäck und Proviant für 5 Tage ,da war nicht mehr allzuviel Platz, schon gar nicht für die dreifache Anzahl an Leuten nebst mehreren hundert Kilo Sprengstoff und schwerer Tauchausrüstung. Und selbst wenn: Leute, die dermaßen hochprofessionell agieren, dass jeder James Bond-Bösewicht vor Neid erblassen würde, sollen dann ihre echten Ausweise vorlegen, um ein Boot zu chartern ,was dann im Nachhinein zur Aufdeckung der gesamten Operation führt? Wer soll denn das glauben? Und nein, das ist kein Antiamerikanismus meinerseits, sondern einfach nur Unglaube. Ich kenne die Amerikaner gut genug, in meiner aktiven Zeit haben wir mehrfach mit amerikanischen Truppen zusammengearbeitet und das hat meistens gut geklappt. Andererseits habe ich persönlich auf dem Balkan erlebt, dass die amerikanische Politik sich durchaus auch mal gegen die Interessen der Bündnispartner richtet, die unsauberen Geschichten in Mazedonien im Sommer 2001 (welche ich persönlich vor Ort erlebt habe) sind da nur ein Beispiel.
    Nein danke, was die oben aufgeführte Räubergeschichte angeht, aber das eignet sich höchstens als Plot für nen Superagenten Film a la James Bond oder Jason Bourne ( ist das eigentlich Zufall, dass beide dieselben Initialen haben?),aber nicht als Erklärung für den Anschlag auf Nordstream 2. Da finde ich Seymour Hersh entschieden glaubwürdiger, allein schon von der technischen Seite her.

    • H.K. Antworten

      Ich darf diesem ausgezeichneten und einleuchtenden Kommentar nur eines hinzufügen:

      Selbst „einfache“ Mitarbeiter des Militärischen AbschirmDienstes laufen m.W. mit Ausweisen herum, die mitnichten den „Klarnamen“ beinhalten.

      Aber so weit sind die „pro-ukrainischen Gruppen“ noch nicht gekommen – die nehmen ihre „echten“ Ausweise mit …

    • S v B Antworten

      Danke, werter John Brunswick, für Ihren fachlich fundierten und angenehm sachlichen, unaufgeregten Kommentar. Genau so muss man die Sache sehen. Als interessante Ergänzung sicher auch sehens- bzw. hörenswert „MMNews: Ein Sporttaucher packt aus“, gestern als Video auf PI. Wer sich, wie Sie und – als ehemalige Sporttaucherin – weitaus weniger auch ich alleine mit den für eine solch herausfordernde Sabotage-Aktion in 80 Metern Meerestiefe notwendigen Tauchvorgängen näher beschäftigt, wird die neueste Nordstream-Story sofort als Ammenmärchen abtun – müssen. Ein solches Unterfangen kann nur von hochtrainierten, absoluten Vollprofis, also unter Einsatz speziell ausgebildeter Tief-Taucher sowie der für eine solch diffizile Operation unabdingbaren technischen und medizinischen Notfall-Logistik erfolgreich durchgeführt werden. Wer anderes erzählt, fabuliert, deliriert beinahe. Demnächst könnte gar von einem Tretboot die Rede sein…

        • S v B Antworten

          Lieber Herr Kelle,
          durchaus liebens- und lobenswert, wie Sie „die Ukrainer“ verteidigen; ist absolut in Ordnung. Natürlich wird es auch unter Ukrainern bestens ausgebildete Tieftaucher geben. Immerhin liegt auch dieses Land an einem Meer, und solche Fachleute werden sowohl militärisch als auch im Zivilen eingesetzt. In besagtem Interview ging es hauptsächlich, ja eigentlich ausschließlich, um die technischen und medizinischen Aspekte des Unterfangens. Bei einem sich auch nur über einige Minuten erstreckenden Tauchgang in der genannten Tiefe (die Rede ist meist von ca. 80 Metern), würden die überlebensnotwendigen, also unbedingt einzuhaltenden, Deco-Zeiten für den einzelnen Taucher schon ein unüberwindbares Problem darstellen. Bei einem längeren Aufenthalt wären die Deco-Zeiten nicht einmal einzuhalten gewesen, was einem Todesurteil gleich gekommen wäre. Gerade das Tauchen in Tiefen über 45 Metern (42 Meter waren für mich als Sporttaucherin ein absolutes Limit) verlangt nicht nur ganz besondere physische und psychische Voraussetzungen, sondern auch die sehr baldige Erreichbarkeit und den umgehenden Transport eines Tauchers, der sich aufgrund von Stickstoff- Anreicherung in unmittelbarer Lebensgefahr befindet, zu einer Deco-Kammer. Im Grunde hätte man bei einem Arbeits-Tauchgang in ca. 80 Metern Tiefe und wegen der dort zu vernichtenden „Arbeiten“ eine Doppel-, wenn nicht Mehrfach-Tauch-Crew benötigt. Wo sich die nächst erreichbare Deco-Kammer für die tieftauchenden Yacht-Segler befunden hätte, wird nicht erwähnt. Die Logistik bildet ganz sicher einem riesigen blinden Flecken im Charter-Narrativ. Da müsste mal nachgehakt werden. Soweit ich weiß, haben weder logistische noch tauchmedizinische Zweifel bisher eine Rolle im Zusammenhang mit der Verifikation der Geschichte gespielt. Sie sollten es jedoch, sonst wird die ganze Story nolens-volens unglaubwürdig bleiben. – So unbedarft wie Medien und Politik es allzu gerne hätten, sind „die Leute“ dann doch wieder nicht. Warum sollen die technischen und gesundheitlichen Aspekte, die im Interview angesprochen wurden, nicht dazu beitragen, sich auch mal selbst Gedanken über den Wahrheitsgehalt einer Version Gedanken zu machen? Ich kann Ihnen versichern, dass zwischen Tauchen und Tauchen Welten liegen. Und auch darüber sollte man sich im Zweifel mal schlau machen. Kann denn auch wirklich sein, was man mich so leidenschaftlich glauben machen will? Dabei spielt die Quelle, welche den Interessierten zum Nachdenken und Weiterforschen animiert, eine eher untergeordnete Rolle. Schließlich ist man hinsichtlich jeglicher Information gut beraten, erst einmal kritische Distanz zu halten Dies so zu handhaben, haben einen vielfältige Erfahrungen aus der Vergangenheit nun wirklich gelehrt.

  14. Achim Koester Antworten

    Der Hinweis auf eine evtl. ukrainische Täterschaft scheint mir auch unter dem Aspekt logisch, dass man hofft, dadurch eine gewisse Akzeptanz für die Täter zu erzeugen, denn nichts eignet sich besser zur Rechtfertigung als der Opferstatus.

    • H.K. Antworten

      Lieber Achim Koester !

      Genau aus diesem Grunde halte ich es durchaus für möglich, daß die Explosionen und Drohnenangriffe, die auf russischem Gebiet stattgefunden haben, von den Russen selbst inszeniert worden sein KÖNNEN, um eine Begründung für weitere massive Schläge gegen die Ukraine zu haben.

      „Sehr ihr, DIE greifen UNS an !“

      Aber wer weiß schon, was genau wer veranstaltet ( hat ) …

    • S v B Antworten

      Ich meine, vorhin auf GMX gelesen zu haben, dass die Kunde von einer ukrainischen Beteiligung am Sabotage-Akt „Unsinn“ (sic) sei. Na also! Aber egal, die Story ist mir ohnehin zu fluffig.

      • Günther M. Antworten

        Schade, für Ihr Einlegen des Rückwärtsganges, obwohl nicht nur Sie diesem obigen „Gedöns“ um Längen voraus sind.
        Die ebenfalls…
        The Duran, Alex Christophororou, The Jimmy Dore Show, Redacted, Brian Berletic (The New Atlas), Scott Ritter (US Marine Offizier und Ex-Waffeninspekteur Irak), Douglas MacGregor (US Oberst), Jeffrey Sachs, The GrayZone (Max Blumenthal), Moon of Alabama usw., usw.
        „Denken erwünscht“ – mal bei Licht betrachtet…
        Können die von Ihnen genannten, von Herrn Kelle natürlich prompt negierten Blogs, in denen man weder „Glaubensbekenntnisse“, Beiträge über Grünkohl, Curry- oder Leberwurst findet, oder irgendwelcher „Seelenstrip“ angesagt ist, hier nicht doch mithalten?

  15. Günther M. Antworten

    Was sollte dieser Beitrag eigentlich bewirken?
    Ein gute Nacht Geschichtchen für Angehörige des betreuten Wohnens?
    Ein Bewerbungsschreiben als Ghostwriter für einen, z.Zt. anderweitig beschäftigten Kinderbuchautor?
    Wären die Wirtschaftsdaten nicht so ernster Natur, könnte man es als einen Frontalangriff auf die Lachmuskulatur bewerten.

    Dieser Tage – eine Stimme der Vernunft…
    „Die Hintergründe der Explosionen aufzuklären ist wichtig.
    Noch wichtiger ist aktuell die Sicherung von Nordstream1, bevor sie durch Salzwasser unwiederbringlich zerstört wird.
    Die Bundesregierung ist in der Pflicht, die Pipeline für Zeit nach dem Krieg jetzt zu retten.“
    (Michael Kretschmer – Sächsischer Ministerpräsident)

    Wie üblich, ließ das Giften der „Sprachpyromanen aus dem Lager der zertifizierten Trompeter“ nicht lange auf sich warten.

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