Das ich das nochmal erleben darf… In der Deutschen Bischofskonferenz regt sich Unmut, und zwar massiv. Grund ist ein Flyer mit dem Titel „Geschlechtersensibel: Gender katholisch gelesen“, mit dem die dümmliche Ideologie von den Hunderten Geschlechtern, die es angeblich geben soll, auch in katholischen Kreisen zum Durchbruch verholfen werden soll. Dass ein solches Heftchen überhaupt unter dem Logo der Bischofskonferenz erscheinen konnte, ist schon skandalös, denn bekanntermaßen heißt es in der Bibel, dass Gott den Menschen als Mann und Frau schuf. Sexuelle Orientierungen anderer Art, die zu Geschlechtern werden könnten, wurden da nicht erwähnt.

Der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen erklärte sich zu dem DBK-Flyer nun in deutlichen Worten. Er sei „verärgert“, berichtete das katholische Nachrichtenportal kath.net jetzt und in der katholischen Zeitung „Die Tagespost“ wurde er zitiert: „Ich bin in keinem Fall nach meinem placet gefragt worden. Und das gilt für die Bischöfe ebenso, mit denen ich in den vergangenen Tagen Kontakt aufgenommen habe. Wer also spricht da für die Bischofskonferenz?“ Dass der Flyer das DBK-Logo zeige sei ein „Akt der Anmaßung“. „Was ist von katholischen Verbänden und Einrichtungen zu halten, die nicht mehr fähig sind, die Differenz zwischen der grundsätzlich geschenkten gleichen Würde von Mann und Frau einerseits und der geplanten Gesellschaft ohne Geschlechterunterschiede andererseits zu akzeptieren?“, fragte Algermissen.

Der Fuldaer Bischof ist it seiner Kritik nicht allein. Auch der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer meldete sich zu Wort. Er empahl als Alternative zu dem Flyer den Glaubens-Kompass der Organisation „kirche in Not“: „Gender-Ideologie. Ein Leitfaden.“

Nicht minder eindeutig erklärte sich Kardinal Paul Josef Cordes gegenüber kath.net: „Was treibt Redaktoren und Verbreiter dieses oberflächlichen Flugblatts? Einfältige Naivität – politischer Opportunismus – unverantwortliche Verdummung oder einfach antirömische Überheblichkeit?“.

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Dieser Artikel wurde 17 mal kommentiert

  1. Horst Antworten

    Dieser Artikel mit den beschriebenen Vorkomnissen bestätigen mich nur darin, dass wir innerhalb der zwei großen Kirchen ein Gutmenschen-Problem haben. Wenn die katholische Kirche jetzt auch noch auf evangelisch macht und meint nach allen Seiten offen zu sein, dann ist auch sie nicht mehr ganz dicht.

  2. Docmed Antworten

    Danke für Deinen Kommentar mit hoffentlich großer Verbreitung innerhalb der DBK.
    Außer Algermissen, Vorderholzer und Cordes hat man spontan ja keine Stimme ( München!) über die Medien gehört, die diese Gender – Damen im Vorzimmer der DBK auch nur leise zurückgepfiffen oder den Genderschrieb auf „katholisch“ gar kassiert hätten. Gender wird immer noch als „Gleichberechtigung“ verstanden und nicht als Teufelswerk (sic Papst Franziskus) gesehen

  3. Konrad Kugler Antworten

    Genderismus ist der allergrößte, überhaupt denkbare Blödsinn. Und weil er offenbar satanischen Ursprungs ist, fallen die Leute [die Neukatholischen?], besonders leicht darauf herein. Sicher die im Glauben geschwächten.

  4. St.Ex Antworten

    Also ich lebe noch in der Vorstellung, dass wir mit der Bezeichnung Mann und Frau alle umrissen haben. Jedenfalls die Erwachsenen.
    Das es auch noch andere menschliche geschlechtliche Wesen geben soll ist mir neu, selbst die verschiedensten Sciencefiction Filme haben mir da bisher nichts Neues beigebracht.
    Auch wenn ich mit meiner Vorstellung als „von gestern“ eingestuft werden sollte – es ist mir schlichtweg wurscht – bleibe ich dabei, egal welcher „Vorreiter“ auch immer was anderes behauptet.

  5. Pingback: Verdummung, Einfältigkeit, Naivität – Bischöfe sorgen für Gegenwind gegen den Gender-Schwachsinn –Denken erwünscht – der Kelle-Blog – Wertewandel

  6. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

    Die Debatte um den Flyer „Geschlechter-sensibel: Gender katholisch gelesen“ (er kann mit diesem Titel unter http://www.frauenseelsorge.de heruntergeladen werden) läuft schon seit Herbst letzten Jahres. Meine mehrmaligen Anfragen bei der dbk wurden ignoriert. Dr. Andreas Ruffing, der für die Männerseelsorge unterzeichnete, war kurz nach Veröffentlichung des Flyers ausgeschieden. Auf Nachfrage einiger Bischöfe erläuterte der Pressesprecher der dbk, daß das Blatt zwar das Logo der dbk trage, aber eigentlich keine Veröffentlichung der dbk sei. Der Flyer wurde auf einem Symposion von den Arbeitsstellen für Frauenseelsorge und für Männerseelsorge der dbk im Auftrag der Pastoralkommission erarbeitet. Zuständig für die Pastoralkommission ist Dr. Ludwig Schick, Erzbischof von Banmberg. Er nahm auch am Symposion teil.
    Der Flyer ist nicht nur blauäugig sondern er verharmlost in hohem Maße die Gefahren der Gender-Ideologie. Er sollte aus dem Verkehr gezogen werden.

    • Klaus Kelle Antworten

      Der Meinung bin ich auch!

      Dieser Satz zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht: „Auf Nachfrage einiger Bischöfe erläuterte der Pressesprecher der dbk, daß das Blatt zwar das Logo der dbk trage, aber eigentlich keine Veröffentlichung der dbk sei.“

      Das macht die deutsche katholische Kirche einmalig…

  7. Walter Lerche Antworten

    Was sagen den die Frauen in Afrika zu Gender? Ich erinnere mich, dass man die UN-Konferenz, auf der Gender beschlossen worden ist, raffiniert um 1 Tag verlängert hat, so dass die afrikanischen Vertretungen die Umbuchungen ihrer Tickets nicht bezahlen konnten, so dass infolge dessen eine knappe Mehrheit für Gender zustande kam. So oder so ähnlich muss es wohl gewesen sein. – Das ist eine unsinnige, dumme, realitätsverweigernde Ideologie!

      • Walter Lerche Antworten

        Ich erinner mich daran. Die Sitzungen und Beschlussfassungen der Weltorgansiation sind mit Sicherheit dokumentiert. Ich versuche, Ihnen dazu verwendbare Quellen zu vermitteln mit der Bitte, diese dann mit Brisanz zu versehen und öffentlich zu thematisieren. Ich laufe Ihnen nicht weg.

      • Walter Lerche Antworten

        Das geschah auf der 4. Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking.
        Ich meine mich daran zu erinnern, dazu eine Veröffentlichung von B.Kelle gelesen zu haben. Lieber Herr Kelle, wollen Sie mich prüfen?

        Auf der Seite „Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft“ mit der Überschrift „Die Gender Agenda Teil 1“, Eine Zusammenfassung aus dem Buch „The Gender Agenda“ von Dale O’Leary ist genau dieser Sachverhalt seriös dargestellt. Dazu der Link:

        http://www.dijg.de/gender-mainstreaming/dale-o-leary-agenda-konzept-hintergrund/

        Hier als Zitat daraus der betreffende Text:

        Zuletzt wurde die Tagung verlängert. Die Delegierten der ärmeren Länder – sie waren es vor allem, die sich für Ehe und Familie einsetzten – mussten abreisen, weil ihre Flüge gebucht waren. Eine Neubuchung konnten sie sich nicht leisten. Sie sahen die Verlängerung als einen Schachzug der UN und der reichen Nationen, der diesen mehr Macht und Einfluss über den endgültigen Resolutionstext geben würde.

        Auch nach der Verlängerung gab es keine gemeinsame Definition von Gender. Es wurde deshalb eine „Kontaktgruppe“ gebildet, die sich für weitere vier Wochen (Mai-Juni 1995) erneut treffen sollte.

        Ein Reporter bemerkte: „Einige der am stärksten engagierten Diskussionsteilnehmer sind nun in der Kontaktgruppe vertraten. Diese soll zu einem einvernehmlichen Verständnis des Begriffs Gender gelangen. Und wie eine leitende Vertreterin der US-Delegation meinte, so wird es wohl kommen: Dem Text wird ein gewisses Maß an ’positiv klingender Schwammigkeit’ hinzugefügt.“

        Den vorgenannten Beitrag bewerte ich als seriös und sehr lesenswert. Unglaublich, was man mit uns vor hat, was auf uns zukommen soll.
        Es geht um die Zerstörung von Familie und gesellschaftlichen Strukturen. Diese Ideologie erscheint mir gefährlicher als der Kommunismus zu sein. Dort wird nämlich Familie, Mann und Frau geschützt und steht zumindest theoretisch ganz oben. Und in der DDR war die Frau wirklich eine Frau und dem Manne gleichgestellt. Doch was Gender will, dass ist nicht nur gegen die Natur, das ist meines Erachtens verfassungsfeindlich. Und wer sich gegen Gender wehrt, „der soll der Lächerlichkeit preisgegeben werden“.
        Ich befürchte, da muss erst wieder viel kaputt gehen, bevor das aufhört.

  8. Stefan Winckler Antworten

    Das Faltblatt (warum „flyer“, wenn es einen passenden deutschen Ausdruck dafür gibt?) ist nicht Fisch und nicht Fleisch, es wird den Gender-Ideologen (welchen Geschlechts auch immer) nicht zusagen, und es wird auch der klaren Einstellung der Kirche zu „Gender Mainstreaming“ nicht gerecht. Um es ganz höflich auszudrücken.
    Selbstverständlich muss die Bischofskonferenz genau darauf achten, was unter ihrem Zeichen publiziert wird.
    Ich jedenfalls verharre als Reaktionär fröhlich in meiner bipolaren Heteronormativität und verweigere sämtlichen totalitären Gesellschaftsexperimenten den Eintritt in meine Gelehrtenklause.

  9. stachelschwein Antworten

    wo sind die biologischen beweise für gender?-wo die frauen,die bärte tragen
    und vaterin sind-wo die männer,die ein kind zur welt brachten?jeder weitere
    gedanke daran ist zeitverschwendung und ablenkung von echten problemen.

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