Die Botschaft der Wähler bei der Bundestagswahl 2017 war eindeutig: Von Rot-Rot-Grün hat die große Mehrheit der Bürger die Nase voll – und das völlig zurecht. Nur: Wie baut man in dieser Lage eine Gestaltungsmehrheit, wenn sich die konservativen, christdemokratischen und liberalen Kräfte tägliche Scharmützel liefern?

Brandenburgs CDU-Chef Ingo Senftleben hat sich jetzt ein Stück weit aus der Deckung gewagt und angekündigt, dass er nach der Landtagswahl im kommenden Jahr auch mit Linken und AfD verhandeln will. „Mit den Mauermördern?“ dröhnt es im Netz von der konservativen Seite. „Mit den Antisemiten?“, keift es von links zurück. Wo gehobelt wird, da fallen Späne.

So gut es ist, Sprechverbote in der Politik zu überwinden, so wahr ist auch, dass jede Partei vor der eigenen Haustür kehren und ihre Hausaufgaben machen muss. Politik ist eine ernste Angelegenheit. Sprüche klopfen kann man im Wahlkampf, Parlamentsarbeit muss Sacharbeit sein. Da braucht man weder völkische Spinner noch DDR-Nostalgiker. Es geht um Deutschland hier und jetzt. Und um die Lösung unserer Probleme.

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Dieser Artikel wurde 17 mal kommentiert

  1. colorado 07 Antworten

    Ja, es geht um die Lösung unserer Probleme. stattdessen streitet man aber lieber endlos darüber und profiliert sich dabei. Die Probleme dienen hauptsächlich zur Selbstdarstellung.

  2. W. Lerche Antworten

    Man erfindet „Probleme“, um sie für die eigene Profilierung zu benutzen.
    Die realen Themen werden nicht angepackt. Jedes Risiko wird gemieden, um nicht anzuecken und seine persönliche Absicherung und Karriere nicht zu gefährden. Wozu eigentlich haben wir solche nichtsnutzigen Volksvertreter? Wozu sind die gut?
    Können den tatsächlich keine „normalen“ Menschen nach Berlin gewählt werden, die irgendwann in ihrem Leben schon mal etwas Sinnvolles, vielleicht auch Schwieriges vollbracht haben, die sich mit Arbeit und wie man sie erledigt auskennen. Wer in der Regierung verhindert eigentlich, dass es uns besser geht, wir sicher leben können und wir an den grenzenlosen Vorteilen der EU und Globalisierung teilhaben dürfen? Oder anders herum: Wer betreibt den nicht, dass immer mehr Stellschrauben kreiert werden, mit denen wir schleichend und im Tempo zunehmend abgezockt, unser Wohlstand verspielt, verteilt und unsere Altersvorsorge entwertet werden?

  3. Bernd Minzenmay Antworten

    Na, lieber Klaus Kelle, „vor der eigenen Haustür“ auf die „völkischen Spinner“ zeigen und im nächsten Artikel die Sebastians und Victors als Vorbild sehen, das muss aber nochmal geklärt werden.
    B. Minzenmay, Massarosa (It)

    • W. Lerche Antworten

      Was wäre im weiteren Verlauf geschehen, was hätten wir heute, wenn Orban so ticken würde wie Merkel?

    • Klaus Kelle Antworten

      Lieber Herr Minzenmay,

      Herrn Orban kenne ich zu wenig, um zu wissen, wie er es mit dem Völkischen so hat. Aber er hat – zusammen mit Erdogan – dafür gesorgt, dass Frau Merkel heute sagen kann, dass ja gar nicht mehr so viele Flüchtlinge kommen.

      Herrn Kurz aber finde ich wirklich großartig: jung, smart, konservativ… herrlich! 🙂 Ich wüsste nicht, was an dem „völkisch“ sein sollte…

      • Dorothea Hohner Antworten

        Lieber Herr Kelle,

        genau das. Österreicherwitze können die Michels getrost stecken lassen…denn die Österreicher können wenigstens schon mal richtig wählen 😉 ….jedem Witz wohnt eine Wahrheit inne !!

        • Klaus Kelle Antworten

          Liebe Frau Hohner,

          ich finde Österreich ganz fantastisch, wir haben da vergangenes Jahr Urlaub gemacht und ich bin beruflich immer mal wieder zu Veranstaltungen in Wien….

          Und um Kanzler Kurz beneide ich die Alpenrepublik zutiefst…

          Herzlichst, Klaus Kelle

      • Bernd Minzenmay Antworten

        Völlig einverstanden, lieber Klaus Kelle!
        Aber es – und Sie wissen, dass ich kein AFD’ler bin – wird die „völkische Schublade“ auch der AFD nicht gerecht. Ihr Parteiprogramm jedenfalls hat mehr Gemeinsamkeiten mit der Vor-Merkel-CDU als das, was aus dieser Partei unter ihrer Prägung übrig geblieben ist

        • Klaus Kelle Antworten

          Absolut, das sehe ich genau so! Ich sehe auch, dass manche der neuen Bundestagsabgeordneten der AfD starke Beiträge bei Debatten abliefern. Und natürlich sind die „Völkischen“ in der Gesamtpartei auch nur eine – lautstarke – Minderheit. Aber in einer Partei mit Herrn Höcke, Herrn Gedeon oder Herrn Meier zu sein, das ist für mich unvorstellbar.

  4. Klaus Hilbert Antworten

    Leider hat die BRD keinen Kanzler Kurz. Frau Merkel ist da keine gute Alternative. Ihre Politik wird sicher zunehmend in der eigenen Partei angezweifelt. Die Zweifler stehen aber vor dem Problem, sich laut zu äußern und damit ihre Posten zu verlieren. Wen interessiert schon Deutschland, wenn es um den eigenen Vorteil geht?

  5. Bernd Ulrich Antworten

    Ich bin AfD-Mitglied seit 2013. Gegen die Zuschreibung „Völkischer Spinner“ muß ich mich entschieden verwahren. Die wesentlichen Beweggründe für mein Engagement waren und sind das eklatante Politikversagen in der Zuwanderungskrise, Eurodesaster, Energiewendenmurks, Innere Sicherheit usw. Wenn das völkisch sein soll, dann bin ich meinetwegen völkisch. Mir persönlich ist jeder gut integrierte Neubürger, der zum Wohlergehen dieses Landes beiträgt, wesentlicher lieber als etwa indigene linksgrüne Krawallschläger vom Typ G20. – Im übrigen ist die Diskussion hier akademisch: Natürlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis die AfD in Koalitionsregierungen vertreten sein wird. Erinnern wir uns doch an Holger Börner, ehemals SPD-Ministerpräsident in Hessen: Der wollte damals die Grünen „mit der Dachlatte erledigen“. Dabei war der erste SPD-Genosse, der mit den Grünen koalierte und diese damit hoffähig machte. Seitdem gibt es das Verb „börnern“ im deutschen Sprachgebrauch.

  6. Klaus B. Antworten

    Wenn die AfD diese Wahlperiode übersteht, sollte man sie selbstverständlich in die Koalitionsgespräche einbeziehen. Adenauer hat auch mit Rechtsparteien koaliert und sie dann alle geschluckt. Und die Grünen waren eigentlich eine Partei von linken Gewalttätern, Schlägern und Pädophilen und haben sich trotzdem in höchste Regierungsämter vorgearbeitet. Inzwischen sind die anderen soweit nach links gerutscht, daß die Grünen schon fast zur Mitte gehören.

    • W. Lerche Antworten

      Nicht zu vergessen die grünen Richter, welche die Arbeit der Polizei zunichte machen.

  7. Konrad Kugler Antworten

    Nun, lieber Herr Kelle, was haben sie uns denn an wählbaren Parteien zu bieten, wenn die AfD nicht geht?

    Wöchentlich werden in DE 2000 Kinder abgetrieben, lt. Statistik. Der österreichische Abtreiber Fiala behauptet, und wenn ich richtig erinnere auch Prof. Spiecker, daß es eher täglich 1000 sind. Kennen Sie eine Partei, die dagegen aufsteht??? Ich nicht.

    Ich sehe Parteien, die so blöd sind, Abtreibung zu verteidigen und das Defizit durch eine Massenimmigration auszugleichen.

    Geht es noch blöder???

    Da ist mir, kritkathKons, ein völkischer (haha) Björn Höcke einfach lieber. Ich habe mindestens einen seiner Vorträge gehört.

    Was soll man eigentlich von unseren Vegetariern halten? Ist deren Vorbild Adolf, der GröFaZ? Und unsere Teetrinker, und unsere Chico-Narren?

    Und wer will unsere, meine nicht mehr, Kinder vor dem Genderismus schützen

    Warum wollte die linke Bagage den Schriftzug auf dem Reichstag ändern und warum stinkt diesen Deppen der Ruf „Wir sind das Volk“ so arg?

  8. Heidi Bose Antworten

    „In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht.“ Kurt Tucholsky

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