Kurz vor Weihnachten 2016 war es, als der aus Tunesien stammende islamistische Terrorist Anis Amri mit einem LKW in den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz raste und zwölf unschuldige Menschen tötete, die einfach nur am Feierabend noch einen Glühwein trinken wollten. Fast 50 weitere Menschen wurde dabei zum Teil schwerstverletzt. Das Deutschland der bunten Vielfalt wurde uns allen an diesem Abend besonders drastisch vor Augen geführt von einem Illegalen, der „uns geschenkt wurde“, wie Grüne das nennen. Und die Nicht-Reaktion der Bundeskanzlerin, die sich erst ein ganzes Jahr später mit Opfern traf, ist eine Schande, die unvergessen bleibt.

Anfang dieser Woche haben erneut die Aufbauarbeiten am Breitscheidplatz begonnen, und dieses Mal soll sich so ein Anschlag nicht wiederholen – umindest hier. An den Längsseiten des Platzes neben der Berliner Gedächtniskirche werden über 100 quadratische Gitterkörbe aufgebaut und miteinander zu einer langen Reihe verbunden. Die Körbe werden mit Sand gefüllten Kunststofftaschen schwerer gemacht, die Längsseiten und Fußgängerzugänge mit weiteren Pollern gesperrt. Die ganze Szenerie erinnert an die Fernsehbilder, wie wir sie aus Zeiten nach einem Putsch in Südamerika oft gesehen haben. Aber es ist Deutschland im Jahr 2019 – Wir schaffen das!

Die Berliner Boulevardzeitung „Kurier“ nannte das, was am Breitscheidplatz entsteht, eine „Glühweinfestung“. Was ist bloß aus unserem Land geworden?

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Dieser Artikel wurde 20 mal kommentiert

  1. S. T. Antworten

    O o o, Herr Kelle,
    ich weiß(!) es nicht, ich war nicht dabei…, aber bei all diesen mysteriösen „Anschlägen“ riecht mir was gewaltig komisch:
    – Sehen doch die von der geschockten Bevölkerung angelegten Trauerplätze immer irgendwie danach aus, als sei ein Sammelauftrag von Fleurop ausgeführt worden.
    – Die sehr spät bis niemals oder immer noch nicht erfolgten Besuche unserer Bundeskanzlerin bei Angehörigen oder am Tatort nach derartigen Vorfällen empfinde ich mehr als empörend. Auch in Chemnitz hat diese Frau gerade wieder nicht den Ort der (angeblichen???) Tat besucht.
    – Die Statements nach solch einem Vorfall sehen immer irgendwie geschauspielert aus, und dies auch noch sehr schlecht und unglaubwürdig. Ich erinnere mich daran, dass nach dem Breitscheidplatz irgendwann eine große Riege Mediziner aus einem der Berliner Krankenhäuser Stellung nahm. Das wirkte regelrecht lächerlich. Es fehlte an Authentizität und Empathie. MMn.
    – Ganz abgesehen davon, dass man niemals einen Betroffenen davon zu Gedicht bekommt. Nicht, dass ich zu denen gehöre, die blut- und leidlüstern darauf vor dem Fernseher warten. Gar nicht. Aber dass kein einziger Verletzter jemals von den Medien befragt wurde, ist sehr seltsam. Sonst wird ja auch alles durch- und durchgehechelt.
    Oder habe ich da was verpasst?
    – Und die mehr als famos-furiosen Umstände der Flucht des Attentäters bargen ja nun wirklich genug Zündstoff, eher an ein Gruselmärchen zu glauben, als an ein reales Geschehen.
    Wenn ich mich frage, wem nützt es, komme ich auch auf einige mögliche Antworten, die nahe liegen und nicht unbedingt die Mär der Verschwörungstheorien befeuern müssen!…
    Herzliche Grüße, S. T.

    • Alexander Droste Antworten

      Es gibt ja Gerüchte, dass die Terrorattentate inszeniert werden vom Geheimdienst, sodass die Bevölkerung bereitwillig die nächste „Sicherheitsmaßnahme“ akzeptiert. Das geschieht im Zuge des Umbaus des Staates von der Demokratie in irgendetwas anderes, auf jeden Fall Vereinigte Staaten von Europa und grenzenloses Multikulti.

      Das ist zwar eine Verschwörungstheorie, aber wie jede Theorie kann sie verifiziert oder falsifiziert werden. Der investigative Journalist Dirk Pohlmann, weiß einiges darüber zu berichten.

    • Klaus Kelle Antworten

      Liebe S.T.,

      Ihr Kommentar beschäftigt mich wirklich, weil ich gefühlt auch niemals ein Opfer nach diesen Anschlägen irgendwo in den Medien entdeckt habe. ganz ernst: das ist seltsam…

      Beste Grüße, KK

      • harko Antworten

        Das ist nicht „seltsam“, sondern überaus wünschenswert, wenn in einem therapeutischen Prozess der Traumatisierte nicht durch einen „Journalisten“ dem sensationsgeilen, vor dem Breitwandmonitor fläzenden, chipsfressenden Volk zum Befriedigen seiner Neugier und/oder zur kurzen Triebabfuhr präsentiert wird.
        Mit einem Minimum an Recherchearbeit hätten Sie, werter Herr Kelle, zweifelsfrei gewusst, dass am 02.10.2018 ein von der Regierung im Kanzleramt organisiertes Treffen der vom Attentat am Breitscheidtplatz betroffenen Menschen stattgefunden hat. Darüber haben übrigens fast alle relevanten Berliner Medien berichtet.
        Angesichts der gesundheitlichen und psychosozialen Katastrophen, die diese Menschen, aber auch ihr oft unvermittelt involviertes und näheres soziales Umfeld erlebt haben und noch weiter erleben, lassen Ihre kruden verschwörungstheoretischen Überlegungen und die mancher Kommentatoren eher nicht den Schluß zu, dass auf diesem Blog „Denken erwünscht“ sei.
        Wenn Sie tatsächlich Zweifel am Vorhandensein solcher Opfer haben, empfiehlt sich z. B. der Kontakt zur Traumaambulanz der Friedrich-von-Bodelschwing-Klinik hier in Berlin. Auch von meiner Person werden Sie selbstverständlich gerne geholfen.

        • S.T. Antworten

          Doch, für mich ist und bleibt es seltsam: Dass man irgendwelche Verletzten nicht sofort voyeuristisch filmt, müsste sich von selbst verstehen. Eigenartig aber, dass, wenn es um die „richtigen“ Opfer geht, die man sämtlichen ausgemachten Feinden der sog. freiheitlich-demokratischen Grundordnung ankreidet oder ankreiden will (Opfer der angeblichen, nie bewiesenen Giftgasanschläge z.B.), da nicht solch hohe Ethikmaßstäbe angesetzt werden. Die zeigt man doch auch genüsslich. Immer wieder und gerne auch immer wieder die gleichen (nachweislich).
          Insofern schenke ich Ihrer Argumentation keinerlei Glauben.
          Und wenn Sie meine Fragen und Gedanken als verschwörungstheoretische Überlegungen verbrämen, ringt mir das nur mehr ein müdes Lächeln ab.
          Ich empfehle Ihnen, sich einmal mit PR und Manipulationstechniken auseinanderzusetzen. Rainer Mausfeld ist da ein erhellender Zeitgenosse.
          Ach ja, das Treffen unserer sich so mütterlich kümmernden BK mit den Opfern((?) fand zehn Monate später statt. Das ist ja nun wirklich lächerlich!

  2. gabriele bondzio Antworten

    ja gucke mir gerade ein Video über die Festung Breitscheidplatzauf ET an. Da kann man wirklich Frohes Fest wünschen. Sieht beinah aus wie im ZOO, nur das die Besucher hinter die Gitter kommen. Eisengräber,Polizeioberrat, ist ganz begeistert:“Es ist der erste Platz auf dem getestet und probiert wird, mit welchen technischen Sperrmitteln man öffentliche Räume sicher machen kann.“ Da freuen sich die Produzenten, welche technischen Sperrmittel herstellen sicher sehr. Hier sollte der schlaue Bürger in Aktien investieren. Statt an der Grenze, werden nun fleißig mitten in DE Grenzzäune errichtet. Welch ein Irrsinn.

      • gabriele bondzio Antworten

        Nun, Herr Lerche, das setze ich voraus! Käfighaltung hat noch nie meinen Geschmack getroffen.

      • gabriele bondzio Antworten

        Außerdem dachte ich gerade an den Fuchs, der vergangenes Jahr sämtliche Gänse, im Stall meines Nachbarn, niedergemetzelt hat. Er hat den Eingang geknackt, die armen Gänse, in ihrer Panik, selbigen nicht gefunden. Der Fuchs ist eben schlauer!

        • W. Lerche Antworten

          Bin mir nicht sicher, ob es wirklich darum geht, uns zu schützen, oder ob es um das Protegieren des neuen Flüchtlings-Industriezweigs „Wintermarkt“-Sicherung geht. Eine erste Sicherungsmaßnahme besteht in der Umbenennung von Weihnachts- in Wintermarkt. Welcher Terrorist wollte wohl einen „Winter“-Markt sprengen?

  3. S v B Antworten

    Als ich vor 22 Jahren meinen – bis vor vier Stunden! – letzten Weihnachtsmarkt besuchte, galt noch die Regel, dass keiner dieser stimmungsvollen Märkte seine Tore vor Ablauf des Totensonntags seine Pforten öffnen durfte. Es war ein ungeschriebenes, aber eisernes Gesetz. Umso erstaunter war ich, als ich erfuhr, dass vermutlich alle x-tausend Weihnachtsmärkte im Land bereits heute „loslegen“. Für mich war diese Erkenntnis neu und, ich muss es zugeben, ziemlich befremdlich. Jaja, ich weiß, tempora mutantur, und mit ihnen das Geschäft. Und so flanierte auch ich heute schon mit unzähligen anderen über meinen ersten Weihnachtsmarkt nicht nur der Saison, sondern der vergangenen zwei Jahrzehnte. Schön, dass dies in einer oberbayerischen Kleinstadt geschah, auf einem harmonisch gestalteten, autofreien Rathausplatz mit seinem mit Lüftlmalerei geschmückten Rathaus. Und das alles – noch viel schöner – gänzlich ohne hässliche „Sicherheitspakete“ aus Beton, Sand oder was auch immer gewichtig genug scheint, um einen LKW in voller Fahrt abzubremsen. Richtig romantisch war’s; so neu und ungewohnt. schon bald werde ich wieder dort sein, oder einen der unzähligen anderen Weihnachtsmärkte in der näheren und weiteren Umgebung meiner kleinen Stadt aufsuchen. Ich freu‘ mich drauf, fast wie ein Kind. Deutschland im Advent 2018, für mich ein (fast) völlig neues Wintermärchen. Wunderbar, auch ohne Schnee.

  4. Clavan Antworten

    Was ist bloß aus unserem Land geworden? Warum wird nicht berichtet? Ein 12 jähriges Mädchen mit Messer in der Brust, im Gleisbett abgelegt und beide Füße vom Zug abgetrennt, in einer 14 stündige Notoperation in Gießen gerettet. So jedenfalls wurde mir diese Story zugetragen. Ich will an dieser Story dranbleiben. Schlimm ist, das man nichts mehr ausschließen kann. Frohe und gesegnete Weihnachtszeit

  5. G. J. Antworten

    Es ist leider vielerorts zu beobachten dass – wegen des schnöden Mammons- keine traditionellen Daten mehr gelten. Lebkuchen ab September. Haloween statt Reformationsfeier. Black friday-hype und Glühwein vor oder auch am Totensonntag. Wobei: der Totensonntag ist ja evangelisch. In katholischen Hochburgen (Bayern) darf der Weihnachtsmarkt dann schon etwas früher starten, so auch im hessischen Fulda (ab 23.11.). Für mich gehört das alles erst ab dem 1. Advent gestartet. Und einen Glühwein im Käfig trinken? Da hab ich keine Lust zu. Und ja, auch ich finde die Umstände, wie mit Anschlägen umgegangen bzw. nicht umgegangen wird, befremdlich. Da stimmt etwas gewaltig nicht.

    • Alexander Droste Antworten

      „Der Volkstrauertag ist in Deutschland ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den sogenannten stillen Tagen. Er wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltbereitschaft und Gewaltherrschaft aller Nationen.“ (Wiki) So also heute.

      Das wäre für uns eine Haltung des Respekts an diesem Tag nicht dem Konsum zu frönen oder laute Events zu feiern. Auch deutsche Soldaten zu allen Zeiten sind für ihr Volk gefallen.

      Für mich kommt also Weihnachtsmarkt heute nicht infrage. Außerdem: Was würde Jesus dazu meinen, dass man ihm zu Ehren einen gewaltigen Kommerz betreibt? Und was, dass man also eine „Glühweinfestung“ dafür errichtet? Also auch der Besuch auf dem „Weihnachtsmarkt“ unter dem Vorbehalt, dass er nichts mit Weihnachten zu tun hat, sondern nur angelehnt ist an schöne Kindergeschichten.

  6. W. Lerche Antworten

    Wie ist das eigentlich, wenn es bald, nach dem Projekt „Volk ohne Grenzen“, kein Volk im herkömmlichen Sinne mehr gibt, für wen werden Soldaten dann fallen?
    Fallen Sie dann für eine Ideologie oder für Mächtige, die das Sagen haben?
    Und war das nicht schon immer so?

  7. Tom Vogt Antworten

    Als der Weihnachtsmarkt dort wie alle sagen wie eine Festung errichtet wurde finde ich war es gar nicht so schlimm. Klar ist man dort speziell mit einem flauen Magen lang gelaufen aber mir zwischen den Pollern die Birne mit Glühwein wegballern ist nicht so sehr mein Style. Besser in einer Festung seine Weihnachts-Romatik erleben als gar nichts mehr erleben.

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