Liberale Muslime? Die gibt es in Deutschland nur als „kleine Minderheit“. Das sagte jetzt die frühere Islambeauftragte der SPD im Bundestag, Lale Akgün, in einem Interview beim Deutschlandfunk. „Wie sollen wir denn hier in Europa einen Euroislam schaffen, wenn gleichzeitig aus der Türkei Erdogan tönt, Euroislam wäre eine Erfindung des Westens, um den Islam zu untergraben?“, sagt Akgün und bezeichnet Erdogan als „mächtigen Gegner“. Wohlgemerkt, Frau Akgün ist eine Sozialdemokratin. Wolfgang Bosbach von der CDU redet Klartext, wie man es von ihm gewohnt ist, wenn er fordert, den Sicherheitsbehörden endlich mehr Möglichkeiten zu geben, den gewaltbereiten Islamismus in den Griff zu bekommen. Bei der FDP fordert Dr. Gerhard Papke, stv. Präsident des nordrhein-westfaläischen Landtags und enger Vertrauter von Parteichef Lindner, Abschied von den Multikulti-Träumen zu nehmen und kritisiert in harschen Worten die Fehler, die alle etablierten Parteien in der Vergangenheit aus Naivität und falsch verstandener Toleranz gemacht haben. Und sein Parteifreund Kubicki äußert unmissverständlich sein Verständnis für die Pegida-Demonstranten, die sich Sorgen um dieses Land machen. Niemand, der die Dinge vorurteilsfrei beobachtet, kann sagen, dass sich nicht bei den etablierten Parteien in dieses Tagen etwas bewegt – wenn man Grüne und SED mal außen vor lässt.
Dasselbe gilt – vielleicht noch stärker – für die Medien in Deutschland. Der unsägliche Vergleich eines FAZ-Herausgebers von Pegida und Terroristen in Paris ist ein Tiefpunkt in der Kommentierung deutscher Leitmedien gewesen. Das ist wahr. Aber wie viele objektive Beiträge und wie viel sachliche Auseinandersetzung großer Medien hat es in den vergangenen Wochen insbesondere mit Pegida gegeben – was ja gar nicht einfach ist, wenn deren Köpfe jeglichen Dialog mit den Medien verweigern. Gute Kommentare – zuletzt von Martenstein und Kissler – in etablierten Medien, viele Blogger soweso – Bettina Röhl fällt mir als erste ein. Auch mein jüngster Beitrag zum Terror in Paris hat meinem kleinen Blog ein paar Tausend neue Leser und einen Besucherrekord beschert. Das System funktioniert, das Wort von der „Lügenpresse“ ist eine Frechheit, die mich zunehmend ärgert. Der Wert freier Medien bemisst sich nicht daran, ob sie jedem Unzufriedenen nach dem Mund reden. Kritik und manchmal auch Unfairness muss man aushalten. Aber dass die Bedrohung durch den aggressiven Islam in Deutschland vom Establishment noch ignoriert wird, ist schlicht nicht wahr.

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Dieser Artikel wurde 4 mal kommentiert

  1. Alexander Droste Antworten

    Also doch Krieg der Kulturen?

    Abgesehen von jenen Muslimen, die hier unauffällig und angepasst leben, wird der Islam bislang als intolerant, autoritär und dogmatisch dargestellt. Staaten, in denen der Islam leitende Religion ist, gelten als patriarchisch und totalitär. Aber nicht überall. In militante Auseinandersetzungen sollen stets Moslems verwickelt sein (was ich für übertrieben und falsch halte).

    Heute hat Lothar Schröder in der RP eine Kolumne zum Thema „Abendland ist ein Kampfbegriff“ veröffentlicht. Dort wird bei Abendland versus Morgenland ausgeführt, dass es keine festgelegten Grenzen dazu gibt.
    Es gibt den liberalen Islam und den habe ich mir gewünscht als Diskussionspartner und musste jüngst feststellen, dass die Lehren von Ahmadiyya vom übrigen Islam als Irrlehre diffamiert und verfolgt wird. Dieser aber sucht alle Menschen zu verbinden und toleriert Andersmeinende; jener dagegen separiert und hält sich für die einzig legitime Glaubensform wenn nicht Kultur. Je länger ich mich mit dem Thema befasse, desto unheimlicher wird mir die Welt des Orients bei aller Objektivität und Bewunderung seiner kulturellen Leistungen. D. Nuhr gibt zu bedenken, dass der Islam nur dann tolerant ist, wenn er keine Macht hat. War das nicht mal anders? Hat der Islam nicht einst dem Abendland Kultur und Fortschritt gebracht? Galt da nicht auch die Rücksichtnahme auf die fremden Völker? Gewalt hat, wie es oftmals bemerkt wird, mit ohnmächtiger Wut zu tun. Was sind die Ursachen? Eine fünfzehnhundert Jahre alte Schrift oder ein inakzeptables Auftreten bestimmter westlicher Mächte?

    Im Gegenzug erkenne ich auch die Kritik der Muslime an unserem Lebensstil an, der als untugendsam und verschwenderisch verrufen ist. Ich ermuntere also begabte Muslime nach Herzenslust bissige Satire dazu zu verfassen. Fangt an mit Tinte zu schießen!

    Wollen wir also mit den Muslimen zusammen leben, müssen wir sie auch als vollwertige Gesprächspartner anerkennen. Ich bin dafür, dass sich der sog. Euro-Islam bekennt zum Westen und mitmischt im demokratischen Disput. Sie können ihre Glaubensbrüder im Orient am besten zur Diskussion herausfordern. Die Hardlinermuslime müssen begreifen, dass wir im 21. Jahrhundert leben und nicht im 11. Die Politik sollte also konsequent, furchtlos und vor allem progressiv Stellung beziehend auf die Gemeinden zu gehen und mit ihnen zu gestalten beginnen und nicht einfach nur dulden oder gar zu verdammen!
    Ich halte mich an Jesus Christus, der sagt: Schlägt dir einer auf die linke Wange, dann halte auch die Rechte hin. Es gibt einen Grund, wenn nicht viele, dass uns jene Menschen so hassen. Gegengewalt ist keine Lösung, sondern Hinterfragen. Das kann man ja am besten mit satirischen Comics.

    • Frank Herrmann Antworten

      Lieber Alexander Droste, meine beiläufige Lektüre Ihres Kommentars zeigt mir, dass wir alle vielerlei Irrtümer über den Islam aufgesessen sind. Galt und gilt für mich selbst, aber offenbar auch für Sie. Ich empfehle einmal die Lektüre div. Beiträge von Michael Hesemann, ausgewiesener Historiker, der an zahlreichen Beispielen nachweist, wie sehr die Geschichte des Christentums verfälscht wurde, was über unser aller Schulbildung zu einem stark entstellten Bild führt. Gleiches gilt für die angeblich kulturprägende Leistung des Islam oder seine Rolle beispielsweise während der angeblich segensreichen Maurenherrschaft auf der iberischen Halbinsel. Dazu ein Buchtipp:
      M. Hesemann, Die Dunkelmänner. Mythen, Lügen und Legenden um die Kirchengeschichte. Sankt Ulrich Vlg.
      und einige wenige Links:
      http://elsalaska.twoday.net/stories/1022377714/
      http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/essay-der-islam-will-die-welteroberung-1354009.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
      http://archive.today/efOoj
      Ich sage Ihnen, die Lektüre lohnt sich. Ich selbst lerne jeden Tag dazu und musste mich schon von manchen Irrtümern verabschieden.
      LG.. F.H.

  2. Aberlin Antworten

    Ungläubige
    Zitat: “ Unser Prophet [Muhammad] hat uns befohlen, gegen die Ungläubigen zu kämpfen, wenn wir in der Lage sind, sie in ihren Ländern zu erobern ..“

    http://derprophet.info/inhalt/das-bild-unglaeubigen-htm/

    Tatsächlich beschäftigt sich 75% des Textes der Biographie Mohammeds nach Ibn Ishaq mit den Ungläubigen und 20% der Textsammlung von Bukhari hat sie zum Thema.

    Jede Erwähnung der kafir ist negativ. „kafir“ wird im allgemeinen als „Ungläubiger“ übersetzt aber dies ist eigentlich nicht korrekt, denn das Wort „Ungläubiger“ ist neutral. Der Koran jedoch definiert in seiner umfassenden Deutung das Wort „kafir“ folgendermaßen: der Ungläubige kann umgebracht, gehaßt, bestraft, vergewaltigt, verspottet, versklavt, enthauptet, gefoltert, beleidigt, verdammt, getäuscht, bestohlen, entführt und erniedrigt werden. Gegen die kafir können und dürfen auch Verschwörungen geplant werden. … Die ahadith und die sirat folgen demselben Schema. Es gibt kein Wort auf Deutsch, das die ganze Negativität des Wortes „kafir“ adäquat ausdrücken würde.“

  3. Gisbert Britz Antworten

    Ich schwöre beim Barte des Propheten, dass jeder. der Andersgläubige quält oder umbringt, in die Hölle kommt. Welches Propheten sage ich nicht, aber ich schwör.

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