Ich finde Grünen-Chefin Annalena Baerbock zunehmend faszinierend. Aber nicht, weil ich etwa einen Hang zu wirren politischen Leitlinien der Partei entdeckt hätte. Bevor ich diese Partei jemals wähle, möge mir die rechte Hand abfallen. Aber Frau Baerbock befindet sich scheinbar in einem Selbstfindungsprozess, in dem sie zu merken scheint, wie wenig sich gutmenschliche Überzeugungen und das reale Leben in Einklang bringen lassen.

Ganze drei Tage ist es her, als ich hier darüber schrieb, dass die grüne Frontfrau (entschuldigung!) konsequent abschieben will, wenn Asylbewerber hier schwere Straftaten begehen. Da ist sie gedanklich deutlich weiter als zum Beispiel viele Politiker der CDU, die immer noch glauben, das Flüchtlingsproblem in Deutschland sei unter Kontrolle.

„Wenn die eigene Adresse im Internet kursiert oder der Bezug zu den Kindern hergestellt wird, macht das schon was mit mir“, sagt Baerbock jetzg in deinem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“. Und weiter: Sie habe „fast jeden Tag“ ein schlechtes Gewissen: „Weil es Momente gibt, in denen ich als Mutter fehle“. Ja, liebe Annalena – ich darf doch Du sagen? – Kinder sind viel wichtiger als Job und Karriere, auch viel wichtiger als politische Ämter. Und private Daten von AfD-Politikern kursieren seit langem im Internet, ihre Häuser werden beschmiert, Fenster eingeschlagen und ihre Autos abgefackelt. Von der sogenannten „antifa“, radikalen Sturmtruppen ähnlich den einstiegen Schlägertrupps der Nazis, nur dieses Mal von Links – um eines vermeintlich richtigen Zieles willen.

Mir gefällt Deine Selbstreflexion wirklich sehr. Ich wünschte, viele anderen in Deiner Partei würden sich auch auf diesen Weg begeben, nicht nur Boris und Du…

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Dieser Artikel wurde 4 mal kommentiert

  1. Stefan Schmidt Antworten

    Oh nein! Eine Rechtspopulistin hat sich in die Reihen der Grünen geschlichen. Wir sind verloooooooreeeeeeeeeeen, sie sind überall.

    „Von der sogenannten “antifa”, radikalen Sturmtruppen ähnlich den einstiegen Schlägertrupps der Nazis, nur dieses Mal von Links – um eines vermeintlich richtigen Zieles willen.“

    In der Weimarer Republik hatten viele Parteien paramilitärische Schlägertrupps, auch schon die linken Parteien. Z.B. der Rotfrontkämpferbund der KPD.
    Einer dieser Verbände existiert bis heute fort.
    Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, nur heute nicht mehr als Kampftruppe.

  2. gabriele bondzio Antworten

    Selbstreflexion
    in bestimmten Situationen, ist ja nicht verkehrt.Pro Asyl , haut umgehend in die Kerbe und hält die Äußerungen der Grünen-Vorsitzenden für „fragwürdig“. Auch ihr Parteigenosse Hab eck schwimmt auf der Welle: „Man kann die Menschen nicht in Folter und Tod schicken.“ …hochdramatisch, wenn ich so bedenke, wie viele in unserem Land man hierbei wirklich in Folter und Tod schicken würde. Weil ja ganz andere Gründe zur „Fluch“ dominieren. Zumal die Gefängnisse in unserem Land bald aus den Nähten platzen, Haftstrafen schon deshalb ausgesetzt werden. Presseorgane laut aufschreien „Gewalt gegen Frauen wird instrumentalisiert“. Wie viele vergewaltigte und auch getötete Frauen bedarf es noch, ehe auch hier der gesunde Menschenverstand einsetzt? Diese Frauen haben/hatten auch Rechte. Die Gastfreundschaft wurde übel vergolten und das Gastrecht ist in diesen Fall unwiederbringlich verwirkt.
    In Syrien und auch Afganistan (Bundeswehr ist ja auch vor Ort) gibt es ausreichend Zonen, die befriedet sind.

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