Sehr geehrter Herr Kelle!

Ihre Behauptung „Nichts ist unter Kontrolle in Deutschland“ ist in ihrer Pauschalität falsch. Ich war heute vormittag mit meinem PKW am Niederrhein unterwegs, um einen Ausflug mit einem Seniorenkreis des CVJM Laar e.V. vorzubereiten. Ich stehe mit meinem Auto auf dem Platz vor der Willibrord Kirche in Wesel, um mir die Öffnungszeiten vom Anschlag neben dem Hauptportal abzuschreiben.

Mein Auto ist nicht verschlossen, die Fenster sind teilweise geöffnet. Der Abstand des Autos von mir auf der Kirchentreppe 5-6 Meter. Nach ca. 5 Minuten bin ich wieder am Fahrzeug und habe eine Verwarnung in Höhe von 30,- € hinter meinem Wischerblatt. Tatvorwurf: Sie parkten in einem Fußgängerbereich, der durch Zeichen 242.1, 242.2 gesperrt war. § 41 Abs.1 iVm Anlage 2 …. Ich sehe die Dame noch schnellen Schrittes enteilen. „Nichts unter Kontrolle in Deutschland?“

Nur nebenbei: neben mir stand ein großes Kombifahrzeug, das mich förmlich eingeladen hatte. Der durfte aber da parken, weil er einem Markthändler mit Sondererlaubnis gehörte. „Alles unter Kontrolle in Deutschland!“.

Mit freundlichem Gruß

Dietrich Rahm

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Dieser Artikel wurde 10 mal kommentiert

  1. Stefan Antworten

    Das macht ja das absurde des Kontrollverzichtes in Deutschland aus. Es sind immer wieder die Kleinigkeiten, bei denen der Staatsapparat dann doch funktioniert. Du hast widerrechtlich im Halteverbot gehalten, Du bist nachts um zwei bei rot über eine gottverlassene Fußgängerampel gefahren oder Du hast gegen die Fahrtrichtung geparkt. Das gilt freilich nicht, wenn solche Verstöße durch das bekannte Klientel begangen werden.

  2. Dr. Christoph Friedrichs Antworten

    Alles in Ordnung? Oder nicht?

    Ein Text (Netzfund bei Ursula Keller) zum Nachdenken:

    „Um diesen Text geht’s …..“Die Juden sind unsere Kanarienvögel“.
    Irgendwo las ich diesen Vergleich neulich; ich musste etwas darüber nachdenken, aber mittlerweile bin ich überzeugt, der Vergleich ist nicht schön, aber treffend.
    Er spielt auf die Bergleute in früheren Zeiten an. Sie hatten stets einen Kanarienvogel bei sich. Die Vögel reagierten sehr empfindlich auf Luftveränderungen. Wenn der Kanarienvogel aufhörte zu singen, wurde es gefährlich.
    Bei der Werteinitiative von Elio M. Adler lese ich in Zusammenhang mit dem Mann, der heute in Potsdam wegen seiner Kippa von einem Araber angepöbelt, angerempelt und angespuckt wurde: „… der Hass, der ihn da trifft, ist der selbe Hass, dem auch die nichtjüdische Mehrheitsgesellschaft ausgesetzt ist.“
    Ich denke, das trifft es sehr genau. Dazu reicht ein Blick in die Schulen, die Freibäder oder die Brennpunkte in vielen Städten unseres Landes. Wer glaubt, der Hass gelte nur unseren jüdischen Mitbürgern, ist wie ein Bergmann im Stollen, dessen Kanarienvogel aufgehört hat zu singen und der glaubt, dass ihn das nicht betrifft.
    Es ist daher mitnichten übertrieben, wenn die Werteinitiative eindringlich warnt; es geht nicht um die Sorgen einer Minderheit.: „Diesem Hass massiv entgegen zu treten dient dem Erhalt unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaftskultur.“

    Das ist in der Tat, eine sensible, gute Beobachtung und Beschreibung dessen, was um uns, mit uns und in uns passiert und von dem wir mehrheitlich offenbar nicht glauben wollen, dass es mit uns, um uns und in uns passiert.

  3. S v B Antworten

    Jawoll! Kleinlichkeit im Kleinen, Großzügigkeit im Großen. Dies dürfte wohl eines DER Patentrezepte gelten, die dazu taugen, ein vormals gut funktionierendes Staatswesen wie das unsrige „hübsch langsam“ in Richtung Abgrund zu manövrieren.

  4. Alexander Droste Antworten

    Immerhin gelingt ja das Experiment aus einer monoethnischen monokulturellen Demokratie eine multikulturelle multiethnische Anarchie zu machen. Vielleicht experimentiert man noch ein wenig weiter und macht einen Genozid daraus.

  5. GJ Antworten

    Parkverstösse ahnden ist ein lohnenswertes Geschäft. Die Politesse hat diesen einen Arbeitsauftrag. Was soll sie anderes machen, als Zettel zu schreiben? Ich denke mir, dass dieser Job mittlerweile in unseren Innenstädten gefährlich ist und es öfters zu Übergriffen kommt. Von daher könnte ich mir vorstellen, dass in bestimmten Gegenden lieber nicht kontrolliert wird. In Regionalzügen habe ich erlebt, dass der Schaffner nur selektiv kontrolliert hat. Über mir sass eine lärmende Grossfamilie – dort hat er lieber nicht nach Fahrkarten gefragt… Ich kann das persönlich nachvollziehen. Mir selbst geht das nicht anders.

  6. HK Antworten

    Herr Rahm schreibt „Ich sehe die Dame noch schnellen Schrittes enteilen“.

    Klar, der geht es wie dem oben beschriebenen Fahrkartenkontrolleur.

    Oft wird gefragt, warum unsere Justiz so luschi-laschi-mäßige Urteile spricht.

    Wir haben in Deutschland – je nach Auslegungssache – ca. 12.000 „Gefährder“.
    Aufgrund der Personallage und des permanent in den vergangenen Jahren fortgesetzten Totsparens an den völlig falschen Stellen sind wir nicht in der Lage, diese „polizeibekannten“ Herrschaften vernünftig, also rund um die Uhr, zu überwachen.

    Wir haben in Deutschland ca. 21.000 Richter/innen und ca. 5.500 Staatsanwält/innen.

    Wenn wir es schon nicht einmal schaffen, die Gefährder zu überwachen, WIE wollen wir dann unsere Justiz UND deren Familien schützen, so daß nicht auch dort – wie schon mehrfach und wohl zunehmend – irgendwelche Banditen/ Clanmitglieder vor den Wohnungen und Häusern von Polizeibeamten auftauchen und bedrohlich wirken ?
    „Unabhängige Justiz“ – ich würde das einmal abändern in „unabhängig und nicht einschüchterbar“.

    Man denke nur an den Richter in Essen, der aus Angst vor Randale in „seinem“ Gerichtssaal einen Prozeß gegen ein Clanmitglied absagte und statt dessen einen Strafbefehl über knappe 2000 € zustellen ließ – der wie zu erwarten ins Leere ging.

  7. Klaus Antworten

    Die unsägliche Politik der Frau Merkel & Co wird hier allen Ernstes als Entschuldigung oder gar Berechtigung für falsches Parken u.a. angeführt. Hackt’s noch?!

  8. Wolfgang Heppelmann Antworten

    Hallo Klaus,

    Sie scheinen den Sinngehalt des oben Geschilderten nicht erfaßt zu haben. es ging überhaupt nicht darum kleine und große „Verbrechen“ in’s Verhältnis zu setzen, sondern um die offensichtliche Verschiebung der Prioritäten. Manchmal habe ich den Eindruck, daß die Behörden gegen den kleinen Mann auf einem Rachefeldzug sind, weil sie den großen „Männern“ nichts tun wollen, -können, oder nicht dürfen. Es ist eben kaum vermittelbar, daß hier ein Ungleichgewicht besteht. —Das Recht auf’s äußerste gebracht, wird zu äußerstem Unrecht. —

  9. Th.Wi. Antworten

    Einfach das richtige Kurz- Parkticket benutzen:
    Seitdem ich vorne statt Parkticket einen Halbmondbanner platziere und – wenn die Lage überschaubar – den Kofferraum offen stehen lasse habe ich keine Knolle mehr bekommen!
    Nur wenige Politessen haben Lust,beim Ausfüllen der Formalien von einer Heerschar diskussionsfreudiger Herren umringt zu werden.

    • SiWi Antworten

      Hallo Th.Wi.
      Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich Ihren Beitrag richtig lustig finden.

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