Leser meines Blogs wissen, dass ich eine Schwäche fürs Radiohören im Auto habe. Und das nicht nur wegen der Verkehrshinweise, sondern auch wegen der Musik. Trotz menschheitsbeglückender Klima-Migrations-Corona-Dauerberieselung gestehe ich, dass ich meistens 1Live höre, die Jugendwelle des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Denn da gefällt mir die Musik gut. Aber weil wir gerade bei Verkehrshinweisen sind… auf dem Weg zum Hotel heute um Mitternacht wurde ich da Zeuge eine Expert_*Innen-Diskussion über die Frage, wie Frauen ihren „Beckenboden“ trainieren können, um leichter zum Orgasmus zu kommen. Eine der Damen schilderte lebhaft, welche Übungen sie dafür ausübe und dass es oft sehr hilfreich sei, wenn sie einen ihrer Finger in ihre Vagina stecke.

Gut, wieder was gelernt, aber ich erzähle Ihnen diese kleine Episode, weil ich heute Mittag um ca. 14.30 Uhr, als ich ins Auto einstieg, um loszufahren, auch 1Live hörte. Da ging es um die Frage, was Frauen tun können, damit ihre Klitoris besser durchblutet werde, was – Sie ahnen es – gut für den danach anzustrebenden Orgasmus sei.

Ich kann mir denken, das solche Fragen für einen Teil der geneigten Hörerschaft relevant sein mögen, und ich finde es auch gut, wenn darüber gesprochen wird. Und ich freue mich besonders für die beiden Expertinnen, die sich gegenseitig Tipps geben, wie sie ihre sexuellen Verklemmungen in den Griff bekommen. Sicher freuen sich die beiden sogar schon sehr auf das erste Mal. Aber um was in der Welt müssen wir alle das mit Zwangsgebühren bezahlen? Ich bin sicher, die Männer und Frauen, die 1946 den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk in Deutschland begründeten, hatten einen anderen Programmzweck im Auge als den weiblichen Orgasmus wahrscheinlicher zu machen und als dieses Selbstverwirklichungspalaver, mit dem sie uns nicht nur am späten Abend, sondern inzwischen auch tagsüber belästigen…

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Dieser Artikel wurde 9 mal kommentiert

  1. Alexander Droste Antworten

    Um das zu toppen: Ein erfolgter Orgasmus der Frau erhöht die Befruchtungswahrscheinlichkeit, weil sich danach der Uterus aktiv peristaltisch zusammenzieht und das Sperma Richtung Eileiter befördert. Hat man das in der Sendung nicht unterrichtet? Wahrscheinlich kommt dann als nächste Sendung, wie ein kleines Missgeschick erfolgreich abgetrieben werden kann.

  2. H.K. Antworten

    Der „gemeine“ deutsche Großvater freut sich sicherlich wie Bolle, wenn die lieben Enkelchen kommen und entsprechende Fragen stellen, weil „die Tante im Radio“ da „was“ gesagt hat.

    Im Übrigen: Die beiden „Damen“ werden sicher gern bereit sein, dem interessierten Zuhörer auf Nachfrage entsprechendes Bildmaterial zur Verfügung zu stellen …

  3. S v B Antworten

    Besagte Aufklärung bietet sich doch ganz hervorragend für eine Arbeitsgruppe auf dem nächsten Evangelischen Kirchentag an! Wenn die zahlreichen Vulven erst einmal voller Inbrunst zu Papier gebracht worden sind, sollte man noch näher Interessierte künftig nicht im Regen stehen lassen. Das wäre unfair, und ja, unchristlich.

  4. Ruth Antworten

    Gedankenspiel…. wie wäre es, wenn sich zwei Männer derart im Zwangsgebühren finanzierten Radio darüber auslassen, wie sie sich am besten selbst befriedigen und welche Sextoys sie dazu verwenden.

  5. Der Zeitzeuge Antworten

    In der Sexualität hat sich vieles verändert, wenn heute ein Mann zu einer Frau sagt: „Ich breche Dir die Knochen“ dann ist das keine Drohung, sondern ein Gespräch zwischen einem Schönheitschirurgen und einer Patientin, die ihre unteren Rippen verändern, oder entfernen lassen will, um eine „Wespentaille“ zu bekommen, deren Umfang 30 cm nicht überschreiten soll.
    Ob im Dominastudio, oder im Swingerclub, ein gynäkologische Stuhl gehört in den meisten S/M und Sex-Clubs zu den beliebtesten Requisiten und man sollte sich dort auch nicht wundern wenn man gefragt wird, ob man den Champagner oral, oder rektal zu sich nehmen möchte und der „Natursekt“ ist dort meistens teurer als der Champagner, obwohl er nicht aus einem Glas, oder einer Flasche, sondern direkt „ab Quelle“ geschlürft wird.
    Die Liebhaber*innen von Luftreduzierungsspielen haben im Gegensatz zu den dahingehend nicht ambitionierten Bundesbürger*innen keine Aversion gegen Masken, sie setzen sogar Gasmasken auf und lassen sich vor dem Erstickungsspielchen fesseln, damit sie sich nicht wehren können, wenn ihnen im wahrsten Sinne des Wortes „die Luft abgedreht“ wird, was bei ihnen starke, sexuelle Empfindungen bis hin zum Orgasmus (oder einer Ejakulation) auslöst.
    Ob Kliniksex, oder Windelsex, bei denen die „Säuglinge“ ihre Gummihosen mit Geld aus respektablen Gehältern, oder aus MdB Diäten und Beamtenpensionen finanzieren, bis hin zu den Haushaltssklaven*innen, die viel Geld dafür bezahlen, wenn sie die Häuser von herrischen Frauen und dominanten „Zuchtmeistern“ putzen dürfen, wobei in ihren Körperöffnungen Vibratoren brummen gibt es nichts, was es in Deutschland nicht gibt, Staatsanwälte und Richter tragen beim Verlesen der Anklageschriften bzw. der Urteilsverkündung unter ihren Talaren nicht selten Keuschheitsgürtel, Popostöpsel, oder Windeln und Gummihosen (oder beides) und über die Perversitäten, die ich hier nicht aufgeführt habe, könnte man ein Buch schreiben, abschließend möchte ich noch anmerken, dass unsere diktatorische Bundeskanzlerin meines Wissens zu Hause keinen Putzsklaven beherbergt.

    • S v B Antworten

      Mein lieber Herr Gesangsverein (O-Ton Horst Lichter) – da kennt sich einer aber echt gut aus. Respekt und Anerkennung dafür, dass Sie auch mich – als eine der vielen in dieser Hinsicht weit hinter dem Mond Angesiedelten – auf Ihren kurzen Ausflug in das doch recht exotisch anmutende „Reich der Sinne“ mitgenommen haben. Interessant.

  6. Felix Becker Antworten

    Sehr geehrte HerrInnen -:)! Wir halten ja den Datenschutz in unserem Land unheimlich hoch! Behörden dürfen selbst Behörden nicht immer Daten liefern. Nur der GEZ werden Meldedaten „ automatisch“ geliefert??? Wohl damit Informationen wie von Herr n Kelle beschrieben, jederman/frau erhalten kann.

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