Einfach nur aus Gründen der Mathematik: Nichts ist alternativlos

Was seit Sonntag um 18.01 Uhr noch niemand offen ausgesprochen hat: Im Deutschen Bundestag hätten auch Union, FDP und AfD eine rechnerische Mehrheit, um eine Regierung zu bilden.

Wir alle wissen, dass das nicht passieren wird. Es ist unmöglich, weil die AfD in Ostdeutschland nun mal so ist, wie sie ist. Und weil Sozialisten auch dann nicht gut sind, wenn sie patriotisch, völkisch und schon gar nicht national davor schreiben.

Mir geht es um das „Ausblenden“ von Alternativen in der Politik, die angebliche „Alternativlosigkeit“. Es gibt immer Alternativen, und Medien und Demoskopen, die im Fernsehen auftreten und so tun als gäbe es keine, die tragen zum Framing bei. Und das ist schlecht.

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Dieser Artikel wurde 8 mal kommentiert

  1. Ruth Antworten

    Lieber Herr Kelle,

    diese Koalitionsmöglichkeit wird nicht nur bei den Medien und ÖR komplett ausgeblendet, auch bei allen Umfragen, wie z.B. bei Civey

    Und noch eine Möglichkeit steht im Raum – schwarz / rot – wie gehabt, ohne Grüninnen, ohne Lindner-Partei.

    ——–
    Erschreckend ist jedoch, wie Merkel ihr Ziel erreicht hat. Denn eines durfte nach dem drastischen Stimmenverlust bei der letzten BTW nicht passieren, das eventuell ein CDU Kandidat mehr Stimmen bekommt als sie selbst zum Schluss. Daher wurde gegen die Basis, gegen jede verbliebene kluge Stimme innerhalb der CDU, Herr Laschet als Bauernopfer her. Leider war er nicht smart genug, dies sofort zu erkennen. Er hätte sich nie darauf einlassen dürfen.

    Doch kann man auf einen Neustart hoffen? Wo sind alle klugen Köpfe der Werteunion? Warum sind alle abgetaucht? Warum wurde nie öffentlich gemacht, wer sie derart eingeschüchtert hat? Stehen sie auch auf den Listen, die derzeit hinter verschlossenen Türen herumgereicht werden.

    Es gibt viel zu tun. Doch haben die verbliebenen nach all den Merkel-Jahren noch die Kraft dazu?

    • Alexander Droste Antworten

      Max Otte, seines Zeichens Vorsitzender der Werteunion fordert den Rücktritt von Laschet und Söder und eine Reform der CDU/CSU zurück zu ihren konservativen Wurzeln. Wenn die Union nicht mehr konservativ ist, ist sie nicht mehr.
      Ich bin mal gespannt, ob sich die WU behaupten kann.

  2. Martin Ludwig Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle,

    ich stimme Ihnen vollumfänglich zu, habe jedoch ein Problem einen Satz dieses Artikels einzuordnen.
    „Weil Sozialisten auch dann nicht gut sind, wenn sie patriotisch, völkisch und schon gar nicht national davor schreiben.“

    Was an der AfD ist sozialistisch? Erscheint es richtig, den sozialisten der SPD, Grün*innen und Kommunisten der SED-Nachfolgepartei das Feld zu überlassen weil die AfD zu patriotisch ist?
    In Thüringen hat die CDU bereits einem Schießbefehl-Leugner zum „Ministerpräsidenten-Titel“ verholfen und sich damit eindeutig über den Beschluss des 31. Parteitags der Union „weder mit AfD noch mit der linken gemeinsame Sache zu machen“ hinweggesetzt.
    Im Ergebnis hat man noch nichtmal der AfD schaden zugefügt sondern einen konservativen FDP-Ministerpräsidenten aus dem Amt „Entfernt“. Geschadet hat man damit sich selbst, der FDP und allem konservativen Gedankengut. Aktiv gefördert hat man den Sozialismus.

    Sollte sich dieser Vorgang wiederholen und die CDU die Macht an die (teils verfassungsfeindlichen) Sozialisten abgeben anstatt mit der AfD eine Koalition einzugehen, zeigt sich ein für alle Mal, wessen geistiges Kind die CDU mitlerweile ist.
    In diesem Zusammenhang gibt es im übrigen noch eine Tatsache, die seit Sonntag um 18.01 Uhr verschwiegen wurde. Nicht Armin Laschet hat die Wahl verloren und die CDU an den Rand der Bedeutungslosigkeit geführt. Das ist das Werk von Angela Merkel und allen Klatschhasen, die sie 16 Jahre lang hofiert haben und auch heute noch keinen Fehler in der massiv linkslastigen Politik dieser ehemaligen FDJ-Funktionärin finden.

  3. Querdenker Antworten

    Ach Herr Kelle, solche Gedanken sind nicht erlaubt. Man hat uns doch oft genug gesagt, bösen Gedanken folgen böse Worte, die dann immer in schreckliche Taten enden. Sie / wir wollen doch nicht für jedes zukünftige Attentat moralisch verantwortlich sein. Grün-linke-woke Stadtneurotiker regieren nun mal das Land. Die Guten haben uns doch mehr als einmal klar und deutlich gesagt, wie wir zu leben, zu wohnen, zu heizen und was wir zu essen haben. Wie wir von A nach B zu fahren haben. Was wir zu denken haben und danach als die richtige Meinung zu sagen haben und für welche Anliegen wir zu demonstrieren haben. Wie wir zu schreiben und zu reden haben. Grins, liebe Grüße bis zum Wochenende.

  4. GJ Antworten

    Herr Laschet sollte zunächst einmal aufhören, sich nach diesem Wahlergebnis wie Schröder-light zu benehmen. Ich finde es nicht in Ordnung, daß er Herrn Scholz keine Silbe der Anerkennung ausspricht, oder meint er etwa, die CDU sei der Wahlsieger und habe einen Anspruch auf die Kanzlerschaft? Habeck handelt derweil aus, wer unter ihm Kanzler werden darf.

  5. colorado 07 Antworten

    Die CDU sollte endlich damit beginnen, ihr verloren gegangenes Profil wiederzugewinnen. Damit sie wieder eine echte „Alternative“ wird und nicht mehr nur als Anhängsel der Grünen wahrgenommen werden muss. Jetzt liegt es an ihr , die „Alternativlosigkeit“ zu sprengen, die unsere Demokratie über die letzten Jahr gelähmt hat.

  6. S v B Antworten

    Unsäglich, wie sich diese CDU nach wie vor geriert. Wen wundert’s, dass sie bei der Wahl so abgeschnitten hat wie sie abgeschnitten hat; im Grunde war ihr die Wählerschaft noch viel zu gnädig gesonnen. Glück im Unglück, denn diese Partei hätte einen noch erheblich „ordentlicheren“ Denkzettel verdient gehabt. Merkel hat die CDU zu einer Partei der Profil-, ja Kopflosen verkommen lassen und sie – wie nicht anders zu erwarten – genau so hinterlassen. Man weiß gar nicht, wo diese Partei jetzt auch noch ihr so erstaunliches Selbstbewusstsein, will heißen die Überheblichkeit, herleitet, wenn sie nun der festen Überzeugung ist, der Wahlgewinner zu sein und deshalb sehr zu Recht einen Anspruch auf das Privileg der Regierungsführung zu haben. Erstmalig in meinem langen Wählerleben habe ich das Gefühl, dass sich das Koalitionskarussell nicht um mehr um Pest oder Cholera, sondern um Pest und Pestilenz dreht. Schon beachtlich, was die Politik ihren Bürgern in jüngerer Zeit so alles bieten zu können vermeint. Nie zuvor sind mir Vorgänge in der Politik häufig so auffallend medioker, dilettantisch, ja geradezu erbärmlich vorgekommen wie gerade in den vergangenen Jahren. Ein Irrtum nur, ein Trugschluss gar? Vielleicht, aber so recht glauben kann ich’s nicht.

  7. Wolfgang Heppelmann Antworten

    Der AFD wird von den sog. demokratischen Parteien ständig vorgeworfen, sie stünde inhaltlich … und sowiso und überhaupt auf gerader Linie in der Nachfolge und Tradition der Nazionalsozialisten unter Hitler.
    Nehmen wir für einen Moment diese Aussage als wahr an. Dann ergäbe die AFD doch einen idealen Koalitionspartner für alle viereinhalb sozialistischen Altparteien. – (CDUSPDFDPLINEGRÜNE). Denn die NSDAP war eine klassische linke Arbeiterpatei, getagen von der Deutschen Arbeiterschaft und dem Kleinbürgertum. Auf keinen Fall aber waren die Nazis reche, was schon der Name zum Ausdruck bringt.
    Um diese linke Peinlichkeit aus der koplektieven Erinnerung zu verbannen, haben die internationale Linke, (Komintern – heute etwa die Grünen) und das ganze Nachkriegssozialistenp… (sowas sagtman nicht), es verstanden, in der Art einer gesamtstaatlichen Gehirnwäsche eine „rechte“ Partei aus der NSDAP zu konstruieren, als hätte es das bürgerliche „Zentrum“ nicht gegeben. Das waren die wirklichen „Rechten“.
    Der Gegensatz zwischen den Nazis und der Kommunistischen Internationale- (Komintern) bestand darin, daß die Nazis einen Deutschen Sozialismus schaffen wollten, die Komintern aber die kommunistische Weltrevolution.
    Stalin hatte große Hoffnung, daß er Deutschland dafür hätte gewinnen können. Ihm war klar, daß das Sowjetische Volk allein wegen seiner bäuerlich rückständigen Lebensweise dazu nicht in der Lage war. Er sagte: „Die Hitlers kommen und gehen, aber das Deutsche Volk wird bleiben“ Er hoffte auf Deutsche Industrie und Innovationskraft für seine Weltrevolution. – Und genau auf diesem alten Treppenabsatz stehen wir heute wieder, wenn auch in anderer Gemengelage.

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