Die AfD muss sich inhaltlich hübsch machen, wenn sie ein Rendezvous mit der Macht will

Die letzte Landtagswahl in diesem Jahr ist vorbei. Die SPD verliert Stimmen, gewinnt aber. Die CDU verliert noch mehr Stimmen und verliert auch richtig. „Der Lack ist ab“, würde man die Nach-Merkel-CDU in meiner lippischen Heimat beschreiben. Grüne und AfD feiern, SED und FDP stürzen ab.

So weit alles erwartbar

Interessant aber erwartbar, denken Sie jetzt vielleicht. Nein, es lohnt sich, genauer hinzuschauen bei den Wählerwanderungen, also den Wählern, die sich im Vergleich zur Wahl davor gestern umentschieden haben.

Die AfD, vor wenigen Monaten in Niedersachsen noch totgeglaubt, feierte gestern Abend in Hannover ein rauschendes Comeback. Ein Plus von fast fünf Prozent, das Ergebnis zweistellig (10,9%). Und woher kommen die neuen AfD-Wähler? Sie ahnen es – von CDU und besonders stark von der FDP. Fast 30 Prozent der neuen AfD-Wähler, so fanden die Demoskopen von infratest heraus, haben ihr Kreuzchen früher bei den Liberalen gesetzt. Und das dürften nur zum geringsten Teil Querdenker, Schwurbler oder Rechtsradikale sein, wenn überhaupt einer. Die FDP-Nazis, ein ganz neuer Begriff für den linken Mainstream oder?

Nein, diese Leute kommen aus der Mitte der (westdeutschen) bürgerlichen Gesellschaft. Und sie haben – sagen wir es mal etwas deutlich – die Schnauze gestrichen voll. Selbst die Sofa-Bürgerlichen, die denken, alle paar Jahre CDU/CSU und FDP wählen, reiche aus, um den schlimmsten linksgrünen Unsinn zu verhindern, merken langsam, dass diese Rechnung nicht mehr aufgeht.

Überall in Europa gewinnen Rechte plötzlich Wahlen, die früher noch als politische Parias galten, wie zuletzt die Schwedendemokraten oder gerade Frau Meloni in Italien. Weil sie die Grundstimmung, die dort ja ähnlich ist wie überall in Europa und auch hier in Deutschland, aufgreifen und beginnen, Realpolitik zu machen. Und weil sie Realpolitik machen – zum Beispiel mit ihren Bekenntnis, die EU nicht grundsätzlich in Frage stellen aber deutlich verändern zu wollen – sind sie plötzlich nicht nur Gesprächs- sondern auch Koalitionspartner.

Das ist in Deutschland noch nicht so, wie vielfach gestern Abend in den Internet-Foren zu lesen war. Klar feiern viele AfDler dort den unerwartet kräftigen Erfolg in Niedersachsen. Aber es gibt auch erstaunlich viele nachdenkliche Stimmen, die schreiben, dass auch elf Prozent nichts verändert am Kurs Deutschlands. Und geradezu niedlich die blauen Politakrobaten, die völlig überrascht sind, dass die AfD gar nicht 51 Prozent bekommen hat, wie sie doch sicher erwartet haben.

Ich schreibe und rede mir seit Jahren den Mund fusselig, dass es eben nicht nur die bösen Medien und die ignoranten „Altparteien“ sind – sicher auch ein Stück weit – aber dass auch die AfD etwas tun muss, um sich als Braut ein klein wenig hübsch zu machen für ein Rendezvous mit der Macht und den beinharten Kampf die Zukunft Deutschlands.

11 Prozent haben gestern AfD gewählt in Niedersachsen, bundesweit liegen die Umfragen aktuell bei 15 Prozent, was auch extrem viel ist. Aber 85 Prozent der Deutschen wählen eben nicht AfD. Ich war vor Corona mal als Redner bei einer Konferenz in Wien über die Zukunft der konservativen Parteien in Europa eingeladen. Vor mir sprach eine wirklich brillante (deutsche) Meinungsforscherein, die schlüssig erklärte, dass der Decke für die AfD bei 20 Prozent liegt. Natürlich bezogen auf ganz Deutschland, nicht die Hochburgen im Osten. Und mit 20 Prozent kann man alleine nichts verändern. Das ist reine Mathematik.

An die Tische der Macht, dort, wo etwas verändert werden kann, kommt man nicht mit Fundamentalopposition oer gar der Beschimpfung von Wählern der anderen. Wer alleine aus einer Minderheitenposition etwas verändern will, muss  eine Revolution versuchen, aber das ist in unserem Land nicht vorstellbar. In Sachsen, ja. Aber in Deutschland? Nie im Leben.

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Dieser Artikel wurde 103 mal kommentiert

  1. Martin Ludwig Antworten

    So lange Herr Merz eine Koalition mit der AfD ebenso kategorisch ausschließt wie die FDP kann sich Rot/Grün sicher sein jede Wahl zu gewinnen. Dazu noch die Tatsache, dass bald Kinder überall an die Wahlurne treten dürfen und der Niedergang Deutschlands ist nichtmehr aufzuhalten.
    Ich verstehe die Mehrheit der Wähler dieser Landes schon seit Jahren nicht mehr, frage mich aber nach dieser Wahl trotzem wieder, was noch geschehen muss, damit Oma Liese und Opa Meyer ihre Wahlentscheidung doch mal überdenken.
    Strom, Gas uns Sprit sind offensichtlich noch zu billig, die Inflation nicht hoch genug und das Bruttoinlandsprodukt noch weit über dem, was die Wahlschafe für vertretbar zum Wohle der Ukraine halten.

    Ich wünsche mir deshalb:
    Einen Jahrhunderwinter ohne Gas, den völligen zusammenbruch des Stromnetzes, eine Inflation von mindestens 25 %, den Niedergang der Wirtschaft und damit verbunden den Verlust von Millionen von Arbeitsplätzen und eine reale Bedrohung von Außen um die Unfähigkeit unserer Bundeswehr und Politik radikal offenzulegen.

    • gerd Antworten

      Letzte Woche hatte ich einen Handwerker im Haus. Wir waren uns, vor allem politisch, in den meisten Punkten einig. Der gute Mann aus Kasachstan(!) brachte es auf den Punkt als er meinte: „Ihr Deutschen seid noch viel zu reich um eine politische Veränderung zu erreichen.“ Exzellent Point! Damit ist eigentlich alles gesagt. Ich schliesse mich den Ausführungen von Martin Ludwig innhaltlich völlig an. Die AfD muss sich als Braut nicht aufhübschen, sie braucht nur die entsprechende Geduld, bis der Bräutigam völlig nackt im Regen steht. Das wird so oder so passieren.

      • .TS. Antworten

        Sehe ich auch so, wobei hier sedierend wirkt daß trotz aller Kritik der Sozialstaat hierzulande nach wie vor einen Großteil der Härten abfängt.
        Daher ist es auch gar nicht so sehr das Prekariat und der ganz kleine Mann der aufbegehrt sondern vor allem die noch besitzhabende Mittelschicht die sich zunehmend wehrt – nicht aus Not sondern weil sie sich nicht damit abfinden will wie ihr langjährig mühsam erarbeiteter Wohlstand in kurzfristigem Wahnsinn geplündert und vernichtet wird.
        Leider ist aber auch dort noch die Vollkaskomentalität stark, und daher wählen viele weiter das sichere Siechtum anstatt sich auf einen Kurswechsel ins Ungewisse einzulassen.

        Zur „Decke für die AfD bei 20 Prozent“ möchte ich allerdings anmerken daß man noch vor 20 Jahren kaum geglaubt hat daß die Grünen jemals zweistellig werden. Von daher sehe ich durchaus Potential für eine neue Volkspartei, aber dazu muß diese erstmal selber ihre innere Festigkeit finden und die Zeit des gärigen Haufens hinter sich lassen.

        Und bei den Wahlergebnissen sollte man stets bedenken daß rund 40% gar nicht abgestimmt haben: Berechnet man diese mit ein kommt selbst der Wahlgewinner nur auf 20% Zustimmung, und die drei stimmstärksten Parteien zusammen gerade mal auf 45%:
        Demokratische Legitimation sieht anders aus.

    • Erwin Stöcker Antworten

      Den Deutschen soll es also möglichst schlecht gehen, nur damit die politische Ideologie der Afd sich durchsetzt? Solche Aussagen von Afd-Mitgliedern, sogar Bundestagsabgeordneten gibt es immer wieder – ist das Konsens in konservativen Kreisen, dass es Deutschland möglichst schlecht gehen soll?

      Ich versteh nicht, warum man so eine Partei wählen soll.

      • .TS. Antworten

        Unfug, da verwechseln sie aktives Handeln (SchwarzRotGrün) mit demjenigen der davon passiv profitiert (primär AfD).

        Daher verstehe ich solche Aussagen sehr gut, und ich hoffe durchaus daß es bald zu einem größeren Zusammenbruch des Stromnetzes oder gehäuften kleineren Unregelmäßigkeiten kommt – nicht weil ich diese gut finde, sondern weil anders die breite Masse wohl nicht aufzuwecken ist: Erst aus Schaden werden manche klug.

      • gerd Antworten

        @Erwin Stöcker

        Den Deutschen wird es schlecht gehen, weil die Schlafschafe immer denselben ideologischen rotgrünen Mist wählen oder gleich zu Hause bleiben. Es sollte Konsens sein, dass unser Abstieg allein schwarz-rot-grün gefärbt ist und mitnichten blau.

      • Martin Ludwig Antworten

        @Erwin,
        du verwechselst Ross und Reiter. Es sind unsere derzeitigen Regierungspolitiker, die den Zustand der Bundesrepublik zu verantworten haben und das Deutsche Volk als Melkvieh betrachten gleichwohl wir deren Arbeitgeber sind und jeder Politiker einen Eid zum Wohle Deutschlands geleistet hat.
        Ein bitterkalter Winter war früher kein Problem, da Russland zuverlässig und günstig Gas geliefert hat. Die Verteidigung des Landes war gewährleistet, da die Bundeswehr einsatzfähiges Material hatte und über die entsprechende Mannstärke verfügt hat. Die Inflation konnte eingedämmt werden, da über die Bundesbank Zinsen verändert und damit gegengesteuert werden konnte. Arbeitsplätze waren nicht gefährdet, da Im- und Exportzölle die Ungleichheit bei Löhnen und Arbeitsbedingungen auzugleichen vermochten und Aufträge nicht einfach an ausländische Firmen abgegeben werden konnten.

        Alles wofür Deutschland einst gestanden hat wurde mit Füßen getreten. Das Volksvermögen ins Ausland verschenkt und das nationale Sozialsystem der Bundesbürger zum Exportschlager #1 erklärt.
        Haushaltsmittel sind endlich und müssen von den wenigen verbleibenden Nettozahlern erwirtschaftet werden. Wenn nicht bald ein Umdenken bei den Wählern stattfindet wird von einer einst blühenden Landschaft nichts als Staub und Asche übrig bleiben….ob sich daraus nochmal ein Phönix erhebt wie nach den beiden Weltkriegen wage ich in Anbetracht der heutigen Gesellschaft schwer zu bezweifeln.

          • S v B

            Ja, wie eigentlich immer, wenn Martin Ludwig kommentiert. Es tut auch schon fast physisch weh, wenn man sich quasi gezwungen sieht, der regelrechten Verwüstung ehemals „blühender Landschaften“ – verbale Anleihe bei Helmut Kohl – wacher Sinne beiwohnen zu müssen. Die Gefahr, in Fatalismus zu verfallen, der traurigen Entwicklung widerstandslos, ja schulterzuckend ihren Lauf zu lassen, dürfte bei vielen wohl schon vorhanden sein.

        • Erwin Stöcker Antworten

          Martin Ludwig:
          Ich verwechsle weder Ross noch Reiter. Denn es bleibt immer noch die Frage unbeantwortet, warum man eine Partei wählen soll, die sich wünscht, dass es den Deutschen möglichst schlecht geht, nur um ihre politische Ideologie durchsetzen zu können. Eine Partei, die den Deutschland derart Schädliches wünscht, ist schädlich für Deutschland, simpelste Logik! Da hilft kein Rumeiern mit Schlagworten und Phrasen wie „wofür Deutschland einst gestanden hat wurde mit Füßen getreten“.

          Eine Partei, die Deutschland schaden will, nur damit sie an die Macht kommt, tritt alles bisher Erreichte absichtlich aus rein egoistischen Gründen mit Füssen. Sowas ist unwählbar, es sei denn, man wählt seinen eigenen Schlächter sehenden Auges.

      • Bettina Antworten

        Lieber Herr Erwin, dank der fundierten Kommentare sollten auch Sie verstanden haben, wo die Feinde Deutschlands sind. Mitnichten in der AfD.

        • Erwin Stöcker Antworten

          Liebe Frau Bettina,
          Eine Partei, die Deutschland aus rein machtpolitischen Gründen schaden will, ist ein Feind Deutschlands. Wie „fundiert“ Sie Kommentare auch finden, SO ein „Fundament“ ist deutschlandfeindlich. Schlicht und einfach deutschlandfeindlich.

          • Martin Ludwig

            Erwing,
            der Schaden von dem du sprichst ist bereits entstanden. Diesen Scherbenhaufen verdanken wir nicht der AfD sondern den Regierungen der letzten Jahre. Der Wunsch, dass es Deutschland schlecht geht entspricht dem Wahlprogramm der Grünen, die unsere Wirtschaft, Währung und Armee mit Vollgas an die Wand fahren. Wenn nun ich oder die AfD davon reden, dass es noch schlechter werden muss, bevor es die Masse begriffen hat, dann ist das nicht so zu verstehen, dass dies auch eintreten soll damit die AfD Gehör bekommt.
            Es geht ganz einfach gesagt darum den Meschen verständlich zu machen, dass wenn sie nicht bereits JETZT ihre Wahlentscheidung ändern Deutschland am Boden aufschlagen und Entwicklungsland sein wird. An diesem Punkt wird dann mit Sicherheit eine andere Regierung gewählt…nur fehlt dieser dann der nötige Handlungsspielraum um die schlimmsten Fehler schnell zu beheben. Die Grünen wissen, weshalb sie Kernkraftwerke so schnell wie möglich abgebaut haben wollen und die Kühltürme am besten bereits vor der Stilllegung gesprengt werden sollen.
            Sie wissen auch, warum so viel Militärmaterial und Munnition wie möglich in die Ukraine verschoben werden muss… all diese Prozesse werden unumkehrbar sein und Deutschland wird weder die nötige Industrie noch das Wissen und Geld haben um hier schnelle Lösungen zu finden.
            Das Endziel der meisten EU-Regierung ist, dass kein Land mehr souverän funktionieren kann und aus dieser Not heraus die „Vereinigten Staaten von Europa“ entstehen müssen. Alleine die linguistische Logik sollte doch klar machen, dass eine ständig als „Nationalistische Partei“ verschriene Organisation niemals der eigenen Nation schaden will.
            Die Regierung spielt die Flöte und die Ratten laufen fleißig hinterher. Der gesellschaftlich ausgeschlossene läuft in die andere Richtung und sagt allen Ratten, dass sie in die Falle laufen…das macht den Ausgestoßenen aber lange nicht zum Rattenfänger.

          • H.K.

            „Durch Schaden wird man klug“.

            = Ohne Schaden, ohne daß es wehtut, keine Einsicht, keine Klugheit.

            Ganz einfach.

          • Erwin Stöcker

            Herr Ludwig,
            wenn Sie DE als Scherbenhaufen sehen, dann bitte – wobei wohl 90% aller Menschen auf diesem Planeten würden lieber hier leben als in ihrem eigenem Land. Der Wunsch, dass es Deutschland schlecht geht wird immer wieder von der Afd oder deren geistigen Brüdern thematisiert, aus reinen ideologischen und machtpolitischen Gründen. Ist nun mal so, wer Ohren hat, der braucht nur zu hören was sie von sich geben. Und wie putzig ist Ihre Vorstellung, „dass eine ständig als „Nationalistische Partei“ verschriene Organisation niemals der eigenen Nation schaden will“. Dabei haben gerade alle Kriege des letzten Jahrhunderts in Europa nationalistisches Gedankengut als Ursache. Und zum Wahlprogramm der Grünen, warum auch immer Sie meinen, was dies mit der Destruktivität Afd zu tun hat, hatte Deutschlands Zukunft im Fokus: Digitalausbau, Ausbau öffentlicher Verkehr, kleinteilige Landwirtschaft statt Förderung großer Monostrukturen, gesunde Lebensmittel, Ausbau Netzinfrastruktur, Lokale und saubere Energieerzeugung, Umweltschutz, reduzieren Treibhausgase ….wäre einiges zumindest ansatzweise gemacht worden, Deutschland viel weniger Abhängigkeiten und Probleme aktuell hätte. Und aus der Kernkraft ist die damalige Regierung CDU, CSU und FDP vor gut 10 Jahren ausgestiegen, nachdem sie vorher (und nachher wieder) mit Milliarden an Steuergeldern den ersten Ausstieg rückgängig gemacht hatte.
            Die Waffenlieferungen in die Ukraine sind weitgehend Konsens sowohl in Europa wie auch in Amerika, lediglich extrem Linke wie extrem Rechte (Afd) sehen Putins Expansionskriege mit freundlicher Toleranz: Klar, wenn sich DE gegen die Masse sowohl der Nato- wie auch der EU-Staaten stellen würde, hätte das fatale Folgen für Deutschland. Was wiederum dazu passt, dass sie Deutschland schaden wollen.

            Übrigens: Phrasendreschereien wie „Die Regierung spielt die Flöte und die Ratten laufen fleißig hinterher“ mag für die Afd bereits als Programm oder gar Argument gelten, aber nicht für einigermaßen nüchtern Denkende.

          • H.K.

            „Deutschlandfeindlich“ – hm …

            Ist es DeutschlandFREUNDLICH, mit der Gesundheit von über 80 Mio Menschen in diesem Land zu spielen, indem man ihnen kalte und dunkle Wohnungen und Häuser zumutet, diesen Zustand bewußt aus ideologischen Gründen billigend in Kauf nimmt ?

            Wenn DAS die „zukunftzugewandte“ Politik der Grün*/-/:/_/•/Innen, Sozialist*/-/:/_/•/Innen, unter Billigung der Freidemokrat*/-/:/_/•/Innen ist, ist mir um die Land nicht bange …

            Äääähemmm …

      • renz Antworten

        Ist es nicht schon immer so, dass Politik das Blaue vom Himmel verspricht…. und wenn es nicht mehr mit dem Versprechen eines Paradieses auf Erden klappt, dann droht man mit dem Untergang der Erde. Dieses Konzept hat die katholische Kirche seit 2000 Jahre äußerst erfolgreich genutzt. Politiker und Ideologen nutzen dieses Konzept ebenfalls erfolgreich. Der Mensch braucht Leitung und Leiden, sonst bewegt er sich nicht. Vor allem nicht ans Fließband. Deshalb hat die Kirche die Hölle, das Fegefeuer und die Erbsünde mit Verlust des jenseitigen Paradieses erfunden. Die Grünen das Waldsterben, dann das Eisschmelzen und das Aussterben aller niedlichen Tierchen. Das Aussterben von Ratten und Kakerlaken wird nie thematisiert. Eher Koalas, Eisbärbabies oder Pandas. Es ist unendlich schwierig saturierte Menschen aktiv werden zu lassen. Warum ein 3 Auto oder ein 2. Haus. Genau as ist das Problem der konservativen Bewegungen. Warum schinden für Kinder. Da ist das Schinden im Sportstudio neben einer heißen Flocke…. Nur wenn diese Flocke plötzlich ne irre Idee hat, dann kann Mann sich auch bewegen, um sich anzukleben.

  2. Achim Koester Antworten

    Einer der Hauptgründe für das Wahlergebnis ist m.E. die niedrige Wahlbeteiligung von unter 50%. Aus unerfindlichen Gründen verstehen es nämlich die Parteien des linken Spektrums besser, ihre Wähler zu mobilisieren, während die Konservativen eine schweigende Einheit bilden. Hinzu kommt die unverhohlene Unterstützung linker Parteien durch das ÖR Gehirnwäsche TV, Zitat.:“Hoffen wir mal, dass es nicht zu einer GroKo kommt“ (ARD) .Relativieren wir mal das Wahlergebnis, indem wir es vereinfacht durch zwei teilen, dann haben knapp 17% die SPD, 14% die CDU, 5.5% die AfD und 7% die Grünen gewählt. Es sind also letzten Endes die Nichtwähler/Wahlverweigerer, die verantwortlich sind. Ihrer Aussage, mit 11% könne man keine Politik gestalten, ist allein durch die Grünen widerlegt, die mit 14,5% eine Ampelkoalition vor sich hertreiben.

    • Andreas Schneider Antworten

      „Das ist übrigens die erste Wahl seit 1983, bei der ich zuhaus bleibe. Es gibt schlicht kleine Partei, der ich guten (oder erträglich schlechten) Gewissens meine Stimme geben kann. Und das, obwohl ich immer gesagt habe, daß für Demokraten moralisch Wahlpflicht besteht.
      #nrwwahl2022“

      Richard Meusers von Wissmann am 15.05.2022 zur NRW-Landtagswahl.

      Sind die Gründe für eine Nichtteilnahme an einer Wahl wirklich „unergründlich“?

      • Martin Ludwig Antworten

        Wir haben in Deutschland eine Proporzwahl in Form der personalisierten Verhältniswahl. Was demokratische Wahlsysteme angeht halte ich dieses Wahlsystem für das Geeignetste um ein Parlament gemessen am Stimmverhältnis gerecht zu besetzen.
        Das System hat jedoch auch Nachteile, die insbesondere dann deutlich werden, wenn man es auf ganz einfache Zahlen herunterbricht. Der Proporz wird immer ermittelt ausgehend von der Zahl abgegebener und gültiger Wahlzettel. Bei nur 3 Wahlberechtigten heißt das, dass bei drei gültigen abgegebenen Stimmen und drei wählbaren Parteien jede Partei maximal 33 % Zustimmung erreichen kann. Wenn nun einer der drei Wähler nicht zur Wahl geht, kann schon keine wählbare Partei die auch Wählerstimmen erhalten hat unter 50 % Zustimmung Kommen. Sie haben mit ihrer nichtwahl also 17 % Stimmanteile an jede gewählte Partei „Verschenkt“.
        Ich weiß, dass dieses Rechenbeispiel ein Extrem darstellt und für einige auch nicht ganz nachvollziehbar ist – ich bitte aber inständigst darum, gehen Sie zur Wahl und machen Sie ein Kreuz bei IRGENDEINER Partei. Gerne eine von denen, die niemals die 5 % Hürde überspringen werden. Nur so können Sie sicherstellen, dass Ihr Stimmanteil nicht allen gewählten Parteien zufällt und bei der Regierungsbildung doch eine Rolle spielt!

        Die Nichtteilnahme an einer Wahl ist für mich und mein Demokratieverständnis somit tasächlich „unergründlich“!

        • H.K. Antworten

          Auch für mich gibt es nicht „DIE“ optimal Partei. Ich habe – notgedrungen – immer „das geringste Übel“ gewählt.

          Im Übrigen:

          In vielen Ländern dieser Erde geben Menschen ihr Leben dafür, wählen zu können – und hier geht ein großer Teil aus lauter Bequemlichkeit einfach nicht hin …

          Und:

          Wer nicht wählen geht, hat NULL Berechtigung, hinterher zu meckern …

        • Andreas Schneider Antworten

          Inwieweit fällt mein Stimmenanteil (ich wähle eine Kleinpartei und bin dort Mitglied) nicht den Gewählten Parteien zu?

          Ich betrachte es als ein großes Problem unseres Wahlrechts, daß sich letztlich die jeweiligen Parlamentssitze aus der Zahl gültiger und den Parteien über der 5%-Hürde ergibt. Wenn die „Sonstigen“ zusammen z. B. 8% der Wählerstimmen erhalten haben, wird dies zwar im offiziellen Wahlergebnis abgebildet – wo aber bleibt die konkrete Berücksichtigung dieser Stimmen?

          Das soll, wohlgemerkt, keine Kritik der 5%-Klausel sein. Geht es jedoch an die Besetzung der Parlamentssitze, bleiben diese Stimmen – wo genau?

          • Martin Ludwig

            Lieber Andreas,
            bei der Sitzverteilung wird es tatsächlich nicht weiter berücksichtigt und insofern haben Sie völlig recht, dass die Sitzverteilung letztlich wieder nicht das Wahlergebnis widerspiegelt… sehr wohl finden sich die 8% Wählerstimmen der Kleinstparteien aber nicht wieder bei den Prozentualen ergebnissen der im Parlament vertretenen Parteien. Soll heißen, Sie werden anders als die Stimme der nichtwähler nicht im Proporz abgebildet sondern das gesamte Parlament aufaddiert kommt dann eben nur auf 92 % Anteil der abgegebenen Stimmen. Der derzeitige Bundestag z. B. repräsentiert nur 92,8 % der abgegebenen gültigen Stimmen.
            Das mag für viele keine Rolle spielen, ist aber rechnerisch durchaus von bedeutung und sendet ab einer gewissen Menge an fehlenden Prozentpunkten schon auch ein deutliches Signal.

            Gegenfrage: Warum tun sich nicht einfach alle „Sonstigen Parteien“ auf dem Wahlschein zu einer großen Partei „Sonstige“ zusammen. Intern dann einfach nach der Menge an Parteimitgliedern die Sitze der errungenen 8 % verteilt würde so fast jede Kleinstpartei zumindest mit einer Person einen Sitz im Gremium erringen 😉

  3. Freichrist343 Antworten

    Der verdammte Gaspreis soll im Frühjahr auf 12 Cent gesenkt werden. Trotzdem ergeben sich dauernd höhere Kosten für die Verbraucher. Die Wirtschaftskrise kann nur mit einer konservativen Politik überwunden werden.
    Melonis Sieg hat ein konservatives Feuer entfacht, das immer größer wird und nie mehr erlöschen wird. Mehr dazu auf meiner Internetseite (bitte auf meinen Nick-Namen klicken).

  4. GJ Antworten

    Die Wahlbeteiligung lag bei knapp über 60 %. Den anderen 40 % ist es entweder schon alles egal oder sie haben jeglichen Glauben daran verloren, daß ihre Stimme zählt oder sie hätten nicht gewußt, wen oder was sie überhaupt noch wählen können/sollen, weil AFD trauen sie sich nicht oder mit den Blauen koaliert eh keiner. Oder sie verbringen ihre Sonntage lieber auf dem Fußballplatz oder vor der Glotze oder mit irgendwelchen Vergnügungen, Wetter war ja schön. Irgendwas von all dem oder mehrere Faktoren zusammen. Man könnte anhand der prozentualen Ergebnissen allerlei herauslesen. Die CDU hat das schlechteste Ergebnis seit 1955. Man kann auch sagen, sie hat von allen das Meiste verloren (- 5,5 %). Man könnte auch sagen, die CDU hat gerade mal 2 % mehr verloren als die -3,5% der SPD, die demnach ja auch verloren hat. So sagt das aber niemand, außer intern die Grünen am Koalitionstisch, die ja DIE Wahlgewinner sind mit ihrem prozentualen Erststimmenzuwachs. Sie werden dann, wie in Berlin, enormen Einfluß nehmen. Man kann auch schwerpunktmäßig auf die Zweitstimmen schauen. Da ist fast die ganze Niedersachsenkarte rot. Im Westen einige CDU-Erfolge, nur 2 Grüne sind direkt gewählt, ansonsten fast alles SPD. Und die AFD? Da wurden kurz vor der Wahl strafrechtliche Ermittlungen laut, innerparteilich sind sie zerstritten und mit ihnen arbeitet niemand zusammen. Sieht man gerade auch in Hessen. Die Gemäßigten setzen sich nicht durch. Gerade erst am Samstag scheiterte der Versuch, Flügel/Identitäre zurückzudrängen. Das koalitionsfähige Personal wird mehrheitlich ausgebootet. Ausgerechnet die Leute, die erfolgreich Ausschüsse leiten und ruhig und sachkundig ihre politische Arbeit leisten. Die lauten Intriganten setzen sich mit ihren Seilschaften durch. Schade. Und nochmal die Grünen: Deren Spitzenfrau hat ein abgebrochenes Studium vorzuweisen und trägt als zweiten Vornamen den Spitznamen des Schwangerschaftsbauches ihrer Mutter. Das ist also das heute erfolgreiche Qualifikationsprofil, das Wähler anzieht? Na Bravo!

    • Bettina Antworten

      Ja, die strafrechtlichen Ermittlungen gegen die AfD – eine kleine Showeinlage. Nichts zu finden, Tschuldigung für die Störung und der Wähler klappert mit den Zähnen. Dann noch die Demo mit den gecasteten Störern, die den Reporter „angriffen“. Schmierenkomödie vom Feisten. Aber der Michel glaubt auch die primitiven Räuberpistolen.

  5. H.K. Antworten

    Es ist schon erstaunlich.

    Wenn ich jemanden zu mir nach Hause eingeladen habe und anschließend bin ich etwas, das mir gehört, los, und bei ein klein wenig Recherche stelle ich fest, daß nur der letzte Gast mich beklaut haben kann, was mache ich dann ?

    Richtig !

    Ich lade den letzten Gast doppelt so oft ein, am besten jede Woche 8 mal.

    Die Menschen wissen, daß der grüne Märchenonkel im Wirtschaftsministerium es nicht kann.

    Die Menschen sehen Ricardachen in ihrem bodenlangen Kaftan bei Anne Will, sie hören, was sie sagt.

    Und dann wählen sie diese Partei erst recht, so ist der Eindruck.

    Vielleicht gehen die Stimmen für die Grün*/-/:/_/•/Innen ja erst recht durch die Decke, wenn Robert entnervt das Handtuch wirft und Kaftan-Ricardachen auf dem Chefsessel im Bundeswirtschaftsministerium und am Kabinettstisch neben Kanzler Weil ( oder Kanzlerin Esken ? ) Platz nimmt.

    Ich begreife es nicht.

    Genausowenig verstehe ich die Menschen in unserer phantastischen, ach so toleranten, nach allen Seiten offenen Capitale.

    Sie sehen jeden Tag, den der liebe Gott die Sonne aufgehen lässt, welches kreative Chaos in der Stadt herrscht, in der außer den Mülltonnendeckeln nichts, aber gar nichts klappt.

    Aber die Sozi-/ Kommunistentruppe wird wieder und wieder in die Rathäuser gewählt.

    Das Geld aus Bayern und BaWü wird mit vollen Händen ausgegeben – kost ja nix.

    Daß die CDU in Niedersachsen gestern abgestraft wurde, war selbstverständlich auch ein Wink nach Berlin.
    Von Friedrich Merz habe ich mir deutlich, sehr deutlich, wesentlich mehr versprochen.

    Kein Wunder, daß die „Zeitung mit den vier Buchstaben“ heute über Köpferollen in der CDU-Zentrale berichtet.
    Wieder wird seine Büroleitung ausgetauscht – als wenn die seine Böcke zu verantworten hätte.

    An einem Wahlabend wie gestern als Chef der größten Oppositionspartei komplett abgetaucht zu sein, kommt besonders gut.

    Wer Sozialtourismus feststellt und darüber redet, sollte dazu stehen und nicht beim geringsten Gegenwind kleinlaut einknicken. Jetzt ziehen alle darüber her, und das Ende ist nicht in Sicht.

    Solange die CDU sich nicht klar und unmissverständlich von „Mutti“ und deren katastrophalen Entscheidungen distanziert, und im Gegenteil sogar so tut, als hätte sie mit den Fehlentwicklungen der letzten 16 Jahre nichts zu tun, wird das nichts.

    Und die FDP ?

    Gibt es dort außer Graf Lambsdorff eigentlich noch einen Spitzenpolitiker, der nicht mit 5-, 6-, 10-Tagebart, irgendwie nach Freizeitpolitiker aussehend, herumläuft ?

    Von den Gesetzesinitiativen der Freidemokraten will ich gar nicht erst anfangen.
    Vom „jährlichen Geschlechtwählen ab 14“ schon gar nicht.

    So manche Äußerungen eines FDP-Bundestagsvizes, immerhin eines der höchsten Ämter dieses Staates, halte wohl nicht nur ich für „unangemessen“, um es freundlich zu sagen.
    Und den Porsche gönne ich Christian Lindner von Herzen – aber manche Auftritte, wie auch seine inszenierte Hochzeit, passen nicht in die Zeit. Nicht in DIESE.

    Die AfD, die laufen unter „spiel nicht mit den Schmuddelkindern“.

    Zweifellos gibt es dort gute, sehr gute Köpfe, die dieses Land mit Sicherheit voranbringen könnten.

    Dummerweise sind immer wieder irgendwelche Kasper am Werk, die den vernünftigen alles um die Ohren hauen.

    Allein schon Auftritte wie der von Albrecht Glaser, der nicht gewählte Bundestagsvize, der mit Pudelmütze ans „Redendenpult“ trat, oder ein Herr Seitz, der mit Netzmaske seine Rede halten wollte.

    Von diversen anderen Fettnäpfchen ganz abgesehen, ebenso wie von geistreichen Reden von Höcke, Kalbitz & Co.

    Der Auftritt einer mir völlig unbekannten CDU-Stellvertreterin mit wasserstoffperoxidblonden Sturmfrisur gestern in den Spätnachrichten, die davon schwafelte, daß „alle demokatischen Parteien“ gegen die AfD zusammenarbeiten müßten, zeigte wieder einmal die Borniertheit der Union, die ihr über kurz oder lang krachend auf teuren Maßschuhe donnern wird.

    Auch in Niedersachsen haben sich „die da“ ohne Zweifel ins Parlament geputscht und sind nicht etwa in einer demokratischen Wahl dorthin gekommen …

  6. Johannes Antworten

    Die Inhalte sind bereits hübsch – daran liegt es nicht. Es sind die (teils veritablen) verbalen Fehltritte, des einen oder anderen Mandatsträgers der AfD in Land- und Bundestag, die bei den „anderen“ sauer aufstoßen.

    Der Spitzenkandidat von Niedersachsen zeigt es m.E. wie „man es macht“:

    freundlich im Ton,
    klar in der Wortwahl und
    hart im Thema.

    Mehr braucht es nicht.

    • Achim Koester Antworten

      Lieber Johannes,
      „Mehr braucht es nicht“? Eine gewagte These, denn Wählerstimmen für die AfD sind nicht alles. Solange die gewählten Abgeordneten systematisch boykottiert und von allen politischen Ämtern und Entscheidungen abgeschnitten werden, könnten sie theoretisch 49% der Stimmen haben, ohne an einer Koalition beteiligt zu werden. In einem solchen Fall wäre es eher wahrscheinlich, dass die „demokratischen“ Parteien mit 150% der Wählerstimmen die Mehrheit für sich beanspruchen, Berlin lässt grüßen.

      • Johannes Antworten

        Werter Herr Koester,

        „mehr braucht es nicht“ ist als „Wegbeschreibung“ für AfD-Mandatsträger zu verstehen (bin selbst einer). Bin ganz bei Ihnen, dass damit noch nicht das Ziel, einer wirksamten positiven politischen Einflussnahme erreicht ist (so verstehe ich Ihren Beitrag).

        Unsere Inhalte sind bereits „hübsch“ – denke, an der „Verpackung“ lässt sich noch manches verbessern, was eine (von mehreren) Voraussetzungen für o.g. wirksane politische Einflussnahme ist.

  7. Holger Schmitt Antworten

    Nicht die AfD hat den Pfad der (konservativen) Tugend verlassen, sondern die CDU.
    Nicht die AfD grenzt den politischen Mitbewerber aus, sondern die CDU.
    Also muss sich auch die CDU bewegen. Sie muss ja nicht gleich eine AfD light werden; aber was wir noch weniger brauchen, ist eine AfD, die eine CDU 2.0 wird.

    • Gerd Rau Antworten

      Die CDU war mal die AfD. Wenn Sie sich mal den Spass gönnen und z.B. nach C`DU Wahlplakaten von Anfang der 90er Jahre googeln, dann werden Sie erstaunliche Übereinstimmungen feststellen.
      Vor dem Hintergrund, ich finde diese CDU brauch kein Mensch mehr.

      • Holger Schmitt Antworten

        „Die CDU war mal die AfD. “

        Mein Reden. Die einzige Ausnahme ist inzwischen die Haltung zur EU, aber auch da stehe ich hinter der AfD.

        “ ich finde diese CDU brauch kein Mensch mehr.“

        Ideologisch gebe ich Ihnen recht, realpolitisch brauchen wir einander eben doch. Ich bin ein großer Freund einer konservativen politischen Kehrtwende, und da ist der größte Feind eben die Ausgrenzung der AfD durch die „Bürgerlichen“.

      • H.K. Antworten

        Das betrifft nicht nur die CDU.

        Selbst Helmut Schmidt sagte z.B. bereits vor vielen Jahren „Noch mehr Zuwanderung, das verkraftet dieses Land nicht. Das gibt Mord und Totschlag“.

        Im Grunde müßte Helmut Schmidt posthum das Schicksal von Thilo Sarrazin teilen …

        • Holger Schmitt Antworten

          Ja, es gibt seit Jahrzehnten eine Linksverschiebung innerhalb der einzelnen Parteien und innerhalb der Parteienlandschaft (bis 2013), die sich in der Tat, wie Gerd Rau bemerkt, auch wunderbar an den Wahlplakten ablesen ließe. Meine Statements bezogen sich jedoch auf die Möglichkeiten des politischen Zusammengehens, und da ist aktuell eine Koalition von der SPD mit der AfD doch eher unwahrscheinlich …

          • H.K.

            NOCH, Herr Schmitt, NOCH.

            Im Ernst:

            Es ging mir um genau den von Ihnen beschriebenen Linksrutsch aller Parteien.

            Wenn die damalige Aussage von Helmut Schmidt heute ein SPD-Vorsitzender oder -Kanzler wiederholen würde, au weia …

            Heute wird ja nahezu alles mit dem „Zeitgeist“ begründet.

            Daran erinnerte mich gestern in den Spätnachrichten auch das Interview mit Johannes Vogel von der FDP.

            Der wunderte sich u.a. über das schlechte Abschneiden seiner Partei in Niedersachsen.

            Für viele „Ältere“ braucht ein Politiker zumindest ein gewisses Grundmaß an Seriosität. Und nach meinem Geschmack sehen nahezu alle FDP-Politiker – außer Graf Lambsdorff – aus, als würden sie aus dem Urlaub kommen und hatten gerade einmal Zeit, sich ein Sakko über das T-Shirt oder den Pullover anzuziehen. Zum Rasieren hat es nicht gereicht.

            Und wenn man Johannes Vogel gestern nicht nur gesehen, sondern auch gehört hat, so sprach der Mann auch „wie im Urlaub“.

            „Das is ne Sache, die mußma sich gut überlegen“.

            Für mich wirkt das alles wie „Freizeitpolitik“. Aber „cool“ …

            Über hochbezahlte Politiker*/-/:/_/•/Innen wie Tony Hofreiter oder Ricarda Lang sage ich lieber nichts.

            Dem „Zeitgeist“ ist sicher auch unterworfen, daß im Bundestag nahezu alle Abgeordneten mit iphone, ipad oder Laptop herumdaddeln, in Kneipenkluft auftreten, keiner dem „Redenden“ zuhört und dafür aber von Saaldienern ( was für ein zeitaktuelles Wort ) im Frack das Wasser gereicht bekommen.

            Warum nur fallen mir da Bilder von Debatten zwischen Franz-Josef Strauß und Herbert Wehner ein ?

      • S v B Antworten

        So ist es. Für mich ist die Nach-Merkel-CDU einfach unglaubwürdig. Sie hat nicht mehr das geringste Profil. Daran wird auch ein Friedrich Merz für mich nichts ändern – den ich ohnehin von Anfang an für den falschen, sprich einen völlig ungeeigneten, „Erneuerer“ gehalten habe. Ich wüsste nicht, wie die CDU mich je wieder dazu bringen sollte, dass ich sie wähle. Mein Vertrauen hat diese Partei schon vor Jahren verspielt, und zwar auf der ganzen Linie. Schade, aber, wie’s ausschaut, irreversibel.

        • H.K. Antworten

          Hm.

          Ich hatte bereits bei der ersten Vorsitzenden-Wahl Friedrich Merz präferiert, weil ich ihn von allen Kandidaten für den geeignetsten hielt.

          Nun ist er es geworden – und ich bin maßlos enttäuscht.

          AKK war für mich nie die richtige Vorsitzende, Röttgen und Spahn ganz sicher auch nicht.

          Aber leider sehe ich derzeit niemanden, der in die Schuhe von Helmut Kohl passen würde.

          Wenn es nur mehr Bosbachs geben würde …

  8. Angelika Antworten

    „…und beginnen, Realpolitik zu machen“:
    Ich kann nicht beurteilen, in wie weit die Politik der rechten Parteien das Wahlergebnis zu beeinflussen.
    Sicherlich ist es sinnvoll, nicht totalen Nonsens zu reden. Wobei bei der AfD viele vernünftige Leute mit guten Aussagen sind.
    Aber ich denke den Hauptanteil an den Wahlerfolgen hat die Realität: In Schweden die ausufernden Gewaltverbrechen. Bei uns die Energiepreise und die Inflation. Nach 2015 die Masseneinwanderung.
    Ich vermute, bei den anderen rechten Parteien in Europa ist es ähnlich.
    Der AfD-Typ, der sagte „Umso schlechter es Deutschland geht, umso besser ist das Wahlergebnis der AfD“, hat schon recht. Nur sagt man das nicht in der Öffentlichkeit.
    Ich bin mir sicher, wären nicht der Energiepreis und die Inflation, wäre die AfD in Niedersachsen aus dem Parlament geflogen.

  9. Tina Hansen Antworten

    Wenn ich mal im Bild bleibe: Der einzige potentielle Bräutigam macht auf mich einen etwas… sagen wir… abgehalfterten Eindruck. Soweit ich weiß, hat er eine sehr lange Beziehung mit einer destruktiven Dame hinter sich, die zunächst sehr harmlos daher kam, ihn aber im Laufe der Jahre fix und fertig gemacht hat. Vielleicht sollte der gute Mann erst einmal seine eigene Identität klären, bevor er wieder auf Brautschau geht.
    Die – zugegeben: mittelhübsche und auch nicht immer sehr gepflegte – Braut ist nun schon so lange Single, dass sie es nicht mehr anders kennt und auch noch etwas warten kann.

  10. Angelika Antworten

    „… dass der Decke für die AfD bei 20 Prozent liegt“:
    Ich las eine aktuelle Umfrage, dass sich früher 72% der Bürger nicht vorstellen konnten AfD zu wählen, und heute sind es nur noch 62%, die sich nicht vorstellen können, die AfD zu wählen. D.h. die „eiserne Front“ gegen die AfD bröckelt.
    Ich glaube nicht, dass die AfD sich so stark verändert hat.
    Die AfD muss einfach nur bleiben. Sie sollte nicht zu viel Mist machen. Ab und zu gute Dinge (wie z.B. auch Herr Höcke mit der Wahl des FDP-Mannes in Thüringen). Sie sollte Dinge klar und verständlich sagen. (Wie Herr Baumann in der Berliner Runde.) Und die Leute gewöhnen sich daran. Diese Verteufelung wirkt nicht bei allen ewig. Irgendwann denkt auch der Durchschnitts-BRDler: „Das sind doch ganz normale Menschen.“

  11. Angelika Antworten

    Meine stille Hoffnung ist immer noch, dass die CDU den Weg der DC in Italien geht. Diese Partei ist so verkrustet. Die ist nicht mehr zu reformieren. Aber wenn sie weg ist, ist Platz für etwas Neues. Genau wie in Italien.
    Ich möchte nicht, dass sich die CDU „reformiert“.

    • H.E. Antworten

      Keine Sorge.
      Eine Partei, die wie die CDU den Ideologien der Grünen von Gender über Migration bis zur Klima- und Energiereligion entweder selber anhängt, sie jedenfalls nicht als bullshit entlarven will, hat sich schon aufgegeben.
      Außerdem wird sie nur noch von Ü70 gewählt.

  12. Michael Wolff Antworten

    Vor allem sollte die AFD mal so langsam vernünftiges, gemäßigtes und vorzeigbares Führungspersonal aufstellen. Mit dem unsympathischen, dauerbeleidigten (mit uns spielt ja keiner) und viel zu schnell sprechenden Chrupalla, einer arrogant wirkenden Weidel und der Gruseltante von Storch sind die für mich nicht wählbar. Von Leuten wie Höcke und seinesgleichen will ich gar nicht erst reden.

    • Angelika Antworten

      Welches „Personal“ setzt sich schon freiwillig all den Nachteilen einer AfD-Mitgliedschaft aus?
      Sie müssen die AfD ja nicht wählen, wenn Ihnen deren Nasen nicht gefallen.

    • H.K. Antworten

      Naja,

      wenn ich an die SPD denke, an Eskia Sasken, Kevin Kühnert, Karl Lauterbach, Ralf Stegner, das rhetorische Supertalent Olaf Scholz oder an die Grün*/-/:/_/•/Innen Ricarda Lang, Tony Hofreiter & Co. weiß ich nicht wirklich, ob es da besser ist.

      Von den anderen Parteien gibt es auch nichts Überwältigendes diesbezüglich zu vermelden.

      Ach, was vermisse ich einen Helmut Schmidt z.B. …

    • gerd Antworten

      @Michael Wolff

      Es bleibt Ihnen ja unbelassen die Flachpfeifen der sog. Ampelkoalition weiter zu wählen. Ein Kanzler der sich an nichts erinnern kann. Eine Häkel-Strick-Oma die als Verteidigungsministerin, ihren Sohn mit Bundeseigentum in den Urlaub fliegen lässt. Eine Aussenministerin….ja Sie wissen schon….die mit gefanzerten Paarzeugen als rethorisches Hiroshima uns im Ausland zur Lachnummer macht. Oder unseren allseits beliebten Oberhabbeck der nicht nur zu schnell stammelt, sondern dabei auch noch wirres Zeug von sich gibt. Von Lauterbach will ich hier erst gar nicht anfangen………Bleibt dann nur noch F. Merz. LOLL! Der kümmert sich momentan um die Frauenquote in seiner Partei. Wir haben ja nix besseres zu tun.

      • GJ Antworten

        @Gerd, meines Wissens ist Frau Lambrecht bisher keine Großmutter. Sie ist Jahrgang 65, demnach jünger als ich. Und Häkeln und Stricken zu können ist nicht die schlechteste Fertigkeit. Können Sie das? Bin derzeit am Socken stricken, nur mal so… Ich hasse kalte Füße.

        • H.K. Antworten

          Liebe GJ !

          Ich kann nicht stricken ( meine Frau mangels Zeit leider auch nicht ).

          Meine Schwiegermutter, die mir einen schönen dicken Schal stricken wollte, kann das leider auch nicht mehr, da sie verstorben ist.

          Wenn Sie da Abnehmer suchen, stelle ich mich größtherzig und selbstlos zur Verfügung !

          😉

          • GJ

            Das ist schön zu lesen, lieber H.K. Mein Mann möchte nicht bestrickt werden. Er hat immer warme Füße und lief selbst am Nordkapp mit kurzem Hemd rum.

          • H.K.

            Sie scheinen mit einem wahren Wikinger verheiratet zu sein !

            Also, wie gesagt: mein Großmut kennt da kaum Grenzen …

            😂

          • S v B

            Und schon jetzt, da das Paar für H.K. mutmaßlich noch nicht einmal in Angriff genommen wurde, melde ich mich als Zweite in der Reihe der Interessenten. Leider ist die Seniorin, die mir in ihrer grenzenlosen Großherzigkeit früher ab und an dicke Bettsocken (wichtig für Forstbeutel wie mich), ja einmal sogar einen ganzen chicen Pullover strickte, schon vor Jahren hochbetagt verstorben. Also lungere ich schon viel zu lange völlig unbestrickt herum. Tja, und da wollte ich dann doch mal ganz zaghaft und unterwürfig anfragen… Selbstredend würde ich die Wolle stellen, was ja wohl auch das erwartete werden kann. – So, jetzt hör‘ ich aber auf, sonst schimpft gar noch Herr Kelle.
            ;-)))

          • S v B

            Korr.: „…was ja auch erwartet werden kann.“ Sorry.

      • Michael Wolff Antworten

        „Es bleibt Ihnen ja unbelassen die Flachpfeifen der sog. Ampelkoalition weiter zu wählen“ Hab‘ ich nicht! Nur leider ist die AFD wegen deren Personal (zumindest die in der ersten Reihe) derzeit für mich auch nicht wählbar.

        • gerd Antworten

          Wohl jeder hier im Kommentarbereich hat angeblich „die da oben“ nicht gewählt und auch sonst nix brauchbares gefunden. Aber gejammert und geklagt wird auf sehr hohem Niveau. Aus einem Kreis lässt sich allerdings kein Quadrat bilden. Ich wähle die AfD und bin regelmäßig auf der Strasse. Niemand wird demnächst ohne zu lügen behaupten können: gerd hat nix getan.

          • S v B

            …und weil ich schon vor längerem bemerkte, dass sich so einiges im Land in eine ungute Richtung zu entwickeln schien, entschloss ich mich bereits vor zehn Jahren, auf Distanz zu CDU/CSU – bis dato stets die Partei meiner Wahl – zu gehen. Seitdem wähle ich, unverdrossen und mit Überzeugung, „Protest“, sprich die AFD. Und jedem, der es wissen will, teile ich dies auch offen und ehrlich mit. Wüsste ich doch nicht, was ich zu verbergen hätte – auch und gerade politisch nicht. Auf einer Demo war ich allerdings – bisher – noch nicht, lieber gerd. Aber, was nicht ist, könnte ja noch werden…

          • Gerd Rau

            gejammert und geklagt wird auf hohem Niveau? vielleicht ist es kein Jammern sondern berechtigte Kritik?

          • gerd

            @Gerd Rau

            Hier im Kommentarbereich ist Kritik „Gratismut“. Der kostet nix. Machen Sie mal den Demonstrationsleiter in der Realität. Bei strömenden Regen und Stinkefinger aus der Bevölkerung die weiterhin ihr Kreuz bei den Ampelmännchen/frauchen. Dann wissen Sie was Kritik in der Realität kostet.

  13. Frank Schubert Antworten

    Die ÖR-Propaganda mit dem AfD-Framing wirkt subtil auch hier. Natürlich kann man das Personal der AfD aufgrund von Äußerlichkeiten ablehnen, aber welche Partei bietet bitteschön eine „Alternative“ ? Welche verbalen Fehltritte von AfD-Spitzenleuten sind denn noch in letzter Zeit (!) festzustellen ? Rein von der Programmatik bietet nur die AfD den bürgerlich konservativen Wählern eine Heimat. Deren Vorschläge zur Energiekrise sind rein vernunftgetragen und bürgerfreundlich und im Interesse DIESES Landes. Das ist dann notwendige Fundamentalopposition ausschließlich im Interesse des Landes.
    Dass das Spitzenpersonal durchaus Rhetorikkurse (Chrupalla) nötig und in der Aussenwirkung Steigerungspotential hat, sei unbestritten. Da ist mehr drin !

    • H.K. Antworten

      Ich habe absolut gar nichts gegen Handwerker, erst recht nicht gegen Malermeister.

      Aber ein Parteivorsitzender sollte ja im besten Fall auch Bundeskanzler können – und – naja – da hätte ich dann doch Bedenken. Aber die hätte ich bei einem Olaf Scholz auch …

      • S v B Antworten

        Ist es für Sie denn wirklich undenkbar, dass ein „gestandener“ Handwerksmeister mehr Grips und Verstand haben könnte als manch anderer (oder manch andere), die jüngst nach hohen, ja höchsten Ämtern strebt. Da wäre mir ein Handwerker mit Hirn und Herz dann doch wohl um einiges lieber als eine, die sich damit brüstet, „aus dem Völkerrecht“ zu kommen – zum Beispiel… Oder einer bzw. eine der vielen ausbildungsmäßig völlig Unbeleckten, über die sich neulich gar Nancy Faeser nicht unbedingt wohlwollend ausließ.

        • H.K. Antworten

          Nein, nein, das wollte ich damit auch nicht gesagt haben.

          Auch Helmut Kohl mit seinem Pfälzer Dialekt war ja auch nicht gerade ein rhetorisches Supertalent.

          Und Angela Merkel konnte lt. seiner Aussage „nicht mal mit Messer und Gabel essen“.

          Trotzdem war diese Unglücksfrau 16 Jahren Regierungschefin dieses Landes.

          Für mich muß einer, der z.B. kein Englisch spricht, absolut nicht weniger Grips haben als Kinderbuchautoren oder Völkerrechtler*/-/:/_/•/Innen…

          Georg Leber z.B. war, wenn ich recht informiert bin, Maurermeister. Er war ein Verteidigungsminister, der höchst angesehen und geschätzt war.

          Ich habe nur etwas gegen Aufschneider und Möchtegerne …

          • Achim Koester

            Lieber H.K.,
            Der „Leber Schorsch“, wie wir ihn nannten, war zusätzlich auch für einige Jahre Verkehrsminister und hat in diesem Amt viele richtige und gute Entscheidungen getroffen. Er ist nicht, wie die heutigen Minister, mit der Abrissbirne auf die Autoindustrie losgegangen. Respekt vor ihm.

          • S v B

            Ach ja, der Maurermeister Georg Leber, nein, der Leber Schorsch, wie er, von Ihnen richtig bemerkt, in Hessen (meiner Heimat) bekannt war, war ein bescheidener, bodenständiger, grundehrlicher und dabei ausnehmend vernünftiger Politiker. Ich wüsste nicht, welcher prominente politische Akteur unserer Tage, gar im Ministerrang, sich mit einem politischen Sympathieträger wie Georg Leber messen könnte. Dieses Genre von Politikern scheint irgendwann ausgestorben zu sein. Ein Jammer. Schorsch Leber, regelrecht ein Politiker zum Gernhaben, bleibt also nicht allein für Sie unvergessen, lieber Achim Koester.

        • H.K. Antworten

          Lieber Achim Koester,

          Sie haben wieder einmal recht.

          So schnell vergißt man manche Dinge …

          „ Georg Leber, auch Schorsch Leber (* 7. Oktober 1920 in Obertiefenbach in Hessen; † 21. August 2012 in Schönau am Königssee)[1][2][3] war ein deutscher Gewerkschaftsführer und Politiker (SPD). Er war Bundesverkehrsminister (1966–1972), Bundespostminister (1969–1972), Bundesverteidigungsminister (1972–1978) und Bundestagsvizepräsident (1979–1983).

          Georg Leber wurde im Jahr 1920 als Sohn des Maurers Jakob Leber und der Hausfrau Elisabeth geb. Geis in der Steinbacher Straße Nr. 126[4][5] in der hessischen Gemeinde Obertiefenbach, die damals zum Oberlahnkreis gehörte, geboren und wuchs dort auf. Heute ist der Ort Teil der Gemeinde Beselich und gehört dem fusionierten Landkreis Limburg-Weilburg an.
          Leber war katholisch und besuchte in den Jahren 1927 bis 1935 die Volksschule in Obertiefenbach.[6] Er absolvierte eine kaufmännische Ausbildung und anschließend eine Maurerlehre. Im Zweiten Weltkrieg war er von 1939 bis 1945 Funker bei der Luftwaffe, zuletzt als Unteroffizier.[7]“

          ( Wikipedia )

          Ein gutes Beispiel dafür, daß man nicht nur als Akademiker „etwas werden“ kann.

  14. GJ Antworten

    Ich möchte das mit dem „nur Handwerker“ keinesfalls so stehen lassen. Herr Chrupalla ist nicht nur gelernter Maler und Lackierer. Er hat in diesem Handwerk auch einen Meister gemacht und entsprechend langjährige praktische Berufserfahrung. Das ist vielfach qualifizierter als ein Blabla-Abitur mir anschließendem abschlusslosen Wasauchimmerstudium, zu dem jemand erfolglos eingeschrieben war, um dann über Quote oder Beziehungen oder beides plus Lebenslaufbastelseminar auf eine Parteiliste zu kommen. Und freies Reden ist nicht jedem in die Wiege gelegt. Lieber ein paar Stolperer drin, dafür inhaltlich gut, als so ein eloquentes inhaltsleeres Gerede wie von Ricarda. Letztere bringt es mit dem einzigen ihr möglichen Gesichtsausdruck fertig, es als Erfolg grüner Politik zu verkaufen, daß die Sonne untergeht, am Ende des Tages. Und als noch größeren Erfolg, daß sie am nächsten Morgen sogar wieder aufgeht.

  15. GJ Antworten

    Auch ein Norbert Blüm war „nur“ Opelaner, gelernter Werkzeugmacher, dann Betriebsrat und ein passabler Minister. Er hatte einen Volksschulabschluß und war keinesfalls auf den Mund gefallen, sondern wortgewaltig, auf dem Boden geblieben, gesunder Menschenverstand und herzensgut, humorvoll, treu.

    • H.K. Antworten

      Norbert Blüm war ganz sicher ein Original.

      Leider muß ich aber etwas Essig in den Wein kippen:

      Mit seiner Rente, die „sicher“ ist, lag er leider nicht in der Zielgeraden.
      Dummerweise spüren das viele Menschen erst, wenn sie sich ihren Rentenbescheid genauer ansehen.

      ( Mist, damit habe ich nun meinen Schal versemmelt … )

          • GJ

            Ich will ALLES ich will ALLES und zwar SOFORT! Frech nach Dänemarks Bitte 😂

          • H.K.

            Geiz ist geil und Raffkes sind in – siehe unsere politische Elite, an der wir uns gern ein Beispiel nehmen – oder auch zwei …

            🫢

          • GJ

            Mir ist wurscht, was in oder woke ist. Wenn es mir zu bunt wird, dann stricke ich lieber 2 rechts, 2 links. Das macht Sinn und ist medidativ. Es gibt Alternativen vor die Fersentechnik. Geschmackssache, aber beide klassische Methoden führen zum Ziel. Auf das Ziel kommt es an. Der Fuß ist so lang wie der Fuß lang ist. Danach kommt DIE Fußspitze, die alternativlos ist. Herrlich, wenn etwas so klar und richtig ist. Ich liebe das.

  16. GJ Antworten

    Oder der Lebenslauf von Herrn Bosbach. Da ziehe ich den Hut, über wie viele Ausbildungs- und Berufsetagen er sich hochgearbeitet hat. Ich wünschte, wir hätten jemanden wie ihn als Innenminister. Jetzt geht die Träumer- und Schwärmerei mit mir durch, sorry.

    • H.K. Antworten

      Wolfgang Bosbach – da trifft der Begriff „EDEKA“ im reziproken Sinne zu.

      Nicht ENDE der Karriere, sondern BEGINN der Karriere.

      Leider einer der sehr wenigen Politiker, denen ich glaube, was sie sagen.

      • GJ Antworten

        Und genau deshalb war er unter Merkel chancenlos. Er hat ein naturgewachsenes Rückgrat und gesunden Menschenverstand. Keine Leiche im Keller. Und er vertritt nichts, von dem er selbst nicht überzeugt ist. Da kannste in der heutigen Zeit in kein hohes Amt kommen.

        • S v B Antworten

          Sie haben in Ihrer Aufzählung der Stärken Wolfgang Bosbachs kaum ein Attribut ausgelassen, welches sich für eine Karriere in der großen Politik seit der Ära Merkel als eher hinderlich erweist. Ob die Bürger dieses Landes wohl irgendwann einmal Hoffnung schöpfen dürfen, dass sich das politische Rückgrat vieler prominenter Akteure wenigstens mittelfristig wieder in die anatomisch korrekte Richtung, sprich in die aufrechte, gradlinige, entwickeln wird? Anzeichen für eine „orthopädische Genesung“ sind, jedenfalls zur Zeit, noch nicht zu erkennen. – Herrn Bosbach von hier aus die besten Wünsche.

  17. GJ Antworten

    Ja, Hauptsache ich und zuerst. Eine kleine Annekdote aus unseren Urlaubstagen in Mecklenburg-Vorpommern. Wir haben uns einen historischen Hanse-speicher ausgeguckt. Das Gebäude atmet Geschichte. Die Fahrräder werden im Keller abgestellt, der nur über den (Personen)- Aufzug erreichbar ist. Anders: Radfahrer MÜSSEN einzeln mit Aufzug ihr Rad in den Keller oder aus dem Keller fahren. Personen ohne Rad könnten alternativ Treppe laufen. Was man/ich/wir erlebt haben? Wir kommen von einem Radausflug zurück. Ich schließe die Gebäudetür auf, halte sie auf, damit mein Mann unsere Räder hineindrücken kann und vor dem Aufzug platziert. Dann kommt ein Paar mit 2 Töchtern angelaufen, die AUCH ins Haus wollen. Schlage Ich denen die Tür vor der Nase zu? Nein, ich halte sie weiter auf, damit auch die Familie hineinspazieren kann. Als Letzte betrete ich das Gebäude. Und dann? Die ca. 10-jährige ältere Tochter fragt die Eltern, ab sie über die Treppe hochlaufen ( sie hat die Lage erkannt, denke ich). Der Vater sofort: Spinnst du? Wie fahren Aufzug! Und schwubst betr
    itt der, an uns, die wir zuerst da waren vorbeigekommen , den Aufzug und fährt mit Familie los, ohne uns eines Blickes oder Wortes zu würdigen. Für mein Türenaufhalten haben die sich übrigens auch nicht bedankt. Wir haben uns fassungslos angesehen. Vor den Kindern, ca. 3 und 10, wollten wir die Eltern nicht zur Rede stellen, sonst hätten wir was gesagt. Frechheit siegt! Was für üble Vorbilder für die Kinder. Kein bitte, kein danke, Hauptsache ICH. Wir waren nachhaltig entsetzt.

    • H.K. Antworten

      Liebe GJ,

      ich sehe schon, wir entstammen wohl beide einer Generation, die sich eher innerlich als äußerlich wutschnaubend und lautstark ärgert.

      Schon vor geraumer Zeit habe ich mir daher angewöhnt, in einem solchen Fall ( ich bin auch ein sogenannter Türaufhalter ), wenn – wieder einmal – ein Zeitgenosse, der offensichtlich mit dem Düsenjet durch die Kinderstube geschossen wurde, einfach vorbeilatscht ohne ein Wort, laut und für jeden vernehmlich zu sagen „GERN GESCHEHEN ! NICHTS ZU DANKEN !“

      In DIE Gesichter ( meist mit hochroten Ohren ) müssen Sie mal schauen !

      😂

      • GJ Antworten

        Ich befürchte eher, daß die heutigen Egogenerationen kein Rotwerden mehr im Repertoire haben. Und auch kein Schuldbewußtsein. Falls doch, leben sie prächtig und schamlos damit. Ein guter Gradmesser dafür ist der eklatante Anstieg des Deliktes Unfallflucht. Menschen, die sich an Regeln halten werden belächelt bis verachtet oder aber einfach schamlos ausgenutzt. Sich einen Vorteil zu verschaffen auf Kosten anderer ist regelrechter Volkssport. Lässt sich prima im Straßenverkehr beobachten. Wer defensiv fährt oder sich an Verbotsschilder hält, ist in der heutigen Zeit ein Looser. Mir wurde vor Jahren von einem Jungspunt-Psychologen empfohlen, ich solle endlich mal systematische Regeln mißachten, dann ginge es mir besser. Habe ich ausprobiert. Mein Spiegelbild hat mir danach nicht gefallen. Rücksichtslosigkeit steht mir nicht. Und zurück zur Niedersachsenwahl: Weil die AFD aus Sicht von SPD, Grünen und Linken so erschreckend viele Stimmen bekommen hat, soll ein Verbot der Partei in Erwägung gezogen werden. Und ich plädiere dafür, Dummheit zu verbieten, und wumms sind alle schlau.

        • H.K. Antworten

          Nachdem ich kürzlich von einem größeren Feuerwehreinsatz gelesen habe, wundert mich auch kaum noch etwas.

          Dort hatten Helfer für die Einsatzkräfte einen Tisch aufgebaut und belegte Brote, Brötchen und Kaffee bereitgestellt.

          Ein paar Schaulustige, auf deutsch „Gaffer“ und „im-Weg-Steher“, bedienten sich an den Brötchen, gossen sich Kaffee ein und fragten dann, ob es nicht auch Tee gäbe.

          Wir brauchen an den Schulen, am besten bereits im Kindergarten, einen „Ethik-Unterricht“, auch „Benimm-Kurs“ genannt – DRINGEND.

          Ansonsten bekommen wir Zustände, die wir uns noch gar nicht vorstellen können …

          • S v B

            Völlig richtig, lieber H.K. Intensiv-Unterricht in Benimm(!) und einem der menschlichen Gemeinschaft zuträglichen Verhalten wäre inzwischen wohl noch wichtiger als Religions- bzw. Ethikunterricht. An Schulen müsste dieser Intensiv-Unterricht unbedingt zum Pflichtfach deklariert werden. Die beiden anderen genannten (Religions- und Ethik-Unterricht) sind zwar auch wichtig, aber in vielen Aspekten dann doch zu abstrakt. Nicht mehr lange, und die Gesellschaft wird vornehmlich aus rücksichtslosen Egoisten, ja ausgemachten Egomanen, bestehen. Wahrlich ein furchterregender Gedanke. Leider beinahe schon eine Gewissheit.

            Ich selbst bin sehr aufmerksam und helfe sofort und überall dort, wo ich einen Bedarf erkenne (kurzum, überall dort, wo ich spüre, dass eine helfende Hand erwünscht oder gar vonnöten sein könnte). Dies sollte in einer funktionierenden Gesellschaft eigentlich als selbstverständlich angesehen werden. Wenn ich es allerdings mit Leuten zu tun bekomme oder Leute beobachte, die sich unsozial, gar rücksichtslos verhalten, schwillt mir regelrecht der Kamm, wie man es früher mitunter ausdrückte. Dann melde ich mich meist deutlich, mitunter vielleicht sogar eine Spur zu mutig, zu Wort. Ich kann einfach nicht anders. Wenn man Fehlverhalten lediglich zur Kenntnis nimmt, es aus welchen Gründen auch immer übergeht, könnte vielleicht doch eine Chance – wenn vielleicht auch nur eine klitzekleine – verpasst werden, etwas im Inneren dieser Leute in Bewegung zu setzen, sozusagen „anzustoßen“. Ob die Bemühungen letztlich Früchte tragen werden, muss dahingestellt bleiben. Aber wenn man sich gar nicht erst zu Wort meldet, wird mit Sicherheit nichts fruchten. Bleibt zu hoffen, dass ich meinen wohl angeborenen Hang zur „Erwachsenenbildung in Sachen zwischenmenschlicher Hilfestellung, Benimm und Anstand“ nicht eines Tages mit einem gebrochen Joch- und/oder Nasenbein bezahlen muss – wie es einem guten Freund schon vor vielen Jahren geschehen ist. Das wäre natürlich bitter.

          • H.K.

            Liebe SvB,

            passen Sie bloß auf !

            Wenn Sie zum ersten Mal von einem „jungen Mann“ bedroht werden, von dem Sie nicht wissen, ob er im hinteren Hosenbund ein „Schnitzwerkzeug“ stecken hat, das er gewillt ist, zweckzuentfremden, wird Ihnen gewiß ganz anders.

            Mit 1,93 bin ich bestimmt nicht bange, aber mit manchen „Herrschaften“ lege ich mich sicher nicht an – zumal sie sich sehr schnell vermehren.

            Die sogenannte „Zivilcourage“ hat heutzutage schon so manchen das Leben gekostet.

            Wenn bei uns gegenüber im Park irgend etwas passiert, son bin ich bis vor weniger Zeit auch im Dunkeln mit Taschenlampe und Handy hinübergegangen.

            Heute wäre ich wahrscheinlich eher „hinüber“, bevor ich die Taschenlampe eingeschaltet hätte.

            Daher wende ich mich lieber vertrauensvoll an die Herren mit weißer oder blauer Mütze.

            Also:

            UFFPASSE !

          • H.K.

            „Ethik-Unterricht“ läuft bei mir nicht unter „Labarababa“, sondern meint schon „Benimm“.

            Aber was nützt ein solcher „Benimm-Kurs“ in der Schule, wenn Eltern der Meinung sind, „wir hören auf, unsere Kinder zu erziehen, sie sollen sich ausleben“.

            Wenn ich höre, daß Restaurants Familien mit Kindern inzwischen ausschließen, weil dort die „lieben Kleinen“ die Kellner und andere Gäste mit Essen etc. bewerfen, herumtoben, über die Tische, als wären sie auf der Flucht vor den Russen, so frage ich mich schon „was ist in diesem Land los ?“.

            Viele brauchen offenbar so etwas wie einen „Kinder-Führerschein“.

  18. GJ Antworten

    Ich plädiere auch für Ethik in Kindergärten und Schule, allerdings ohne Gendergaga. Bekommen Eltern eigentlich mit der Aufnahme des lieben Rackers ein Leitbild mit Grundregeln ausgehändigt? Nach dem Motto: Wenn Sie Ihr Kind hier betreut haben wollen, sind die dort genannten Grundwerte zu akzeptieren und mitzutragen. Datum, Unterschrift. Religionsunterricht ja, aber ohne DITIB und Co. Was in dem Zusammenhang gerade in Köln eingeführt wird, nämlich daß dort ab sofort freitags der Muezzinruf die Innenstadt beschallt, ist m.M.n. mehr als befremd- und bedenklich. Das wäre ein gutes Thema für die AFD. Ohne den (gemäßigten, säkularen) Islam zu verteufeln, sich klar gegen den POLITISCHEN Islam richten. KEIN Kopftuch im öffentlichen Raum (Schule, Uni, Behörde). Keine Wahlkampfauftritte von z.B. Erdogan in Deutschland. Kein Muezzinruf auf deutschem Boden.

  19. Ursel Antworten

    @S v B
    @HK
    Sie wünschen sich einen „Intensiv-Unterricht in Benimm“. Ich würde mich Ihnen sofort anschließen, wenn ich nicht wüßte, wie sinnlos der wäre.
    „Unterricht“ verbinde ich mit „Belehrung“, und die geht in der Regel zum einen Ohr rein und zum anderen raus. Die Kinder machen im Unterricht zwar rege mit, stimmen brav zu und zeigen liebend gern ihr eigenes frommes Wissen über richtiges Benehmen. Das war’s dann aber auch schon. Ihr Verhalten ändert sich bestenfalls für ein paar Stunden, doch dann ist es schon aus mit dem besseren Benimm.

    Es hapert nicht an Unterricht, sondern an konsequenter ERZIEHUNG durch Erziehungsberechtigte, die überdies am gleichen Strang ziehen müssen. Auch das weitere persönliche Umfeld spielt eine Rolle, vor allem bei älteren Kindern.
    Darüber hinaus funktioniert Erziehung nicht ohne Strafen. „Wer nicht hören will, muss fühlen“, funktioniert in Kitas und Schulen nur noch sehr eingeschränkt..

    Schon vor 20 Jahren schrieb Dietrich Schwanitz in seinem Bestseller „Bildung“:
    „…In dieser Situation haben die Kultusminister und Schulbehörden den Lehrern die meisten Sanktionsmittel aus den Händen genommen…Strafen wie Verweise, Abmahnungen, Benachrichtigungen der Eltern…(usw) sind so von Vorschriften, Anträgen, Abstimmungen und Schulkonferenzen umstellt, daß jeder Lehrer lieber darauf verzichtet: Er würde sich mit dem Aufwand selbst am meisten bestrafen.

    (…) Mitbstimmungsmodelle, Elternbeteiligungen lösen einander ab und verbrauchen die dünne Luft der Hoffnung durch ihre eigene Windigkeit.
    Kurzum, die Schulen sind in einem so jämmerlichen Zustand, daß das Elend unbekannt bleibt, weil das Ausmaß unglaublich ist.

    Das heißt nicht, daß es nicht hie und da funktionierende Schulen, engagierte Direktoren, erfolgreiche Lehrer und halbwegs glückliche Schüler gäbe… Aber solche Schulen sind nicht mehr die Regel und die anderen die Ausnahme; vielmehr gelten die Horrorschulen als ebenso normal wie die anderen.
    Das liegt daran, daß die Maßstäbe verloren gegangen sind…“

    Wie gesagt: Die Worte stammen aus einem Buch von vor 20 Jahren. Die Entwicklung ist danach ungebremst – wenn nicht gar verstärkt – weitergegangen.
    „Intensiv-Unterricht in Benimm“ hört sich darum in meinen Ohren nach Utopia an.

    • H.K. Antworten

      Ja, ich stimme Ihnen durchaus zu.

      Aber: wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

      Also:
      Wenn wir es gar nicht erst versuchen, haben wir bereits aufgegeben.

      Und die Frage der Folge und der Folge der Folge sieht m.E. so aus, daß es über kurz oder lang keine Lehrer mehr geben wird, weil alle eher an ihre Nerven und ihren Blutdruck denken, als Spaß am Lehrerberuf zu haben.

      Abgesehen davon könnte „Benimm“ – wenn man es denn wirklich wollte – durchaus benotet werden und auch ein Versetzungskriterium sein.

      Ich gebe Ihnen recht, daß die Eltern mit an diesem Strang ziehen müßten.

      Wenn Eltern sehen, daß ihre Kinder nicht nur in der Schule weiterkommen, sondern auch zuhause wesentlich weniger „nerven“, werden sie die Vorteile sehr schnell erkennen – hoffe ich.

      Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt …

      SO kann es in keinem Fall weitergehen, weder im Interesse des Landes, des gesellschaftlichen Zusammenlebens noch im Sinne des Einzelnen, der, wenn er vor die Wand gelaufen ist, leider zu spät merkt, was die Uhr geschlagen hat.

      Aber es gint ja jetzt das „Bürgergeld“ ( die Ampel sollte sich schämen – „Bürger*/-/:/_/•/Innengeld“ müßte es selbstverständlich heißen … ).

      Fragt sich, wer demnächst in diesem Land noch Interesse an einkommensorientierter Arbeit haben soll …

      • Ursel Antworten

        Sie haben recht: „Wenn wir es gar nicht erst versuchen, haben wir bereits aufgegeben“ bzw. verloren. Doch wo anfangen?

        Wie gesagt: Benimm-Unterricht bringt so gut wie nichts und ist nur verlorene Zeit, die für anderes, was ebenfalls im Argen liegt – nämlich die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen – dringend benötigt wird.

        Gutes Benehmen braucht die Dominanz guter Vorbilder und daneben ständiges konsequentes Training – auch außerhalb der Schule. Es muss sozusagen in Fleisch und Blut übergehen.
        Das können Kitas und Schulen unmöglich leisten.

        • S v B Antworten

          Finden sich in den Halbjahres- und Jahres-Schulzeugnissen überhaupt noch die sogenannten Kopfnoten? Besonders „linkerhand“ waren diese, wenn ich mich recht entsinne, ja mal ziemlich in Verruf geraten, letztlich wohl als überflüssig angesehen (und ersatzlos abgeschafft?) worden. Böte es sich nicht an, diese ggfs. wieder einzuführen und die ursprünglichen vier (wenn ich mich recht erinnere) um die Benotung der einen oder anderen wünschenswerten menschlichen Verhaltensweise zu erweitern? Aber wenn es am Ende schon die besagten vier nicht einmal mehr geben sollte…

          • GJ

            Zu Kopfnoten: Nie mir gab es früher 4 Kopfnoten. Heute sind davon in Hessen nur 2 übrig, Arbeits- und Sozialverhalten. Früher hatten wir Betragen, Aufmerksamkeit,Ordnung und Fleiß auf dem Zeugnis. Und wurde nicht auch die Handschrift benotet?

          • Ursel

            Kopfnoten gibt es meiner Meinung nach nicht mehr. Sie haben schon in meiner noch aktiven Zeit als Lehrerin einer Beschreibung des Sozialverhaltens Platz gemacht. Diese darf aber nicht negativ klingen und entmutigen, sondern soll so formuliert sein, dass sie zur Besserung ermuntert.
            Bei einem rotzfrechen, aufmüpfigen und uneinsichtigen Lümmel könnte die Beschreibung so aussehen:
            „Justin ist aufgeweckt und lebhaft. Gelegentlich merkt er noch zu wenig, dass sein Verhalten den Unterricht stört. Er sollte sich weiter Mühe geben, sein Temperament zu beherrschen und spontane Impulse zu unterdrücken.“

            Noten sind seit Jahren überhaupt umstritten. Es mehren sich die Forderungen, sie überhaupt abzuschaffen. Bei der Argumentation geht es immer nur um die schwachen Schüler, die durch schlechte Zensuren beschämt und entmutigt würden.
            Dazu dürfe Schule nicht dasein, ließ kürzlich eine Kultusministerin medienwirksam verbreiten.

          • H.K.

            Richtig so !

            Daher soll es auch beim Schulsport wie Fußball z.B. keine „Sieger“ mehr geben.

            Das würde ja heißen, wo ein Sieger, da auch „Verlierer“.

            Bereitet unendlich gut aufs Leben vor …

          • S v B

            Alles Genannte darf wohl zu der Vielzahl „probater Rezepturen“ für den unaufhaltsamen Niedergang vormals hochzivilisierter westlicher Gesellschaften gezählt werden. Weiter so? Sieht ganz danach aus.

      • GJ Antworten

        Ja, daß Bürgergeld wurde heute im BT beschlossen und soll ab 1.1.2023 Hartz 4 ablösen. Meine ernst gemeinte Frage dazu: Was erhalten ausländische Drittstaater, die bis 31.12.2022 SGB II bekommen, ab 1.1.? Sie sind laut klassischer staatsrechtlicher Definition KEINE Bürger dieses Landes. Will die Ampel mal wieder einen feststehenden rechtsstaatlichen Begriff umframen? Ist ein Staatsrechtler hier im Blog, der mich erleuchten kann? Wie sollen die Jobcenter und Kommunen bei der aktuellen Überlastung (Ukraineflüchtlinge) auch nur ansatzweise in die Lage versetzt werden, technisch und personell das Bürgergeld und die Wohngeldreform, letztere mit der 3fachen Anzahl von Anspruchsberechtigten, zum 1.1. umzusetzen? Na ja, Frau Nahles ist ja jetzt BA-Chefin, da wird das bei den Jobcentern sicher reibungslos klappen. Leider wird mit hohen Krankheitsausfällen zu rechnen sein. Büroheizungen sind ja auf max. 19 Grad gedrosselt. Und laut Karl ereilt uns die 13. C-Welle oder so. Zudem merkt selbst unser Wirtschaftsminister, daß Personal nicht grenzenlos überlastbar ist. Können wir also gespannt sein, bald frierend, schniefend und mit Maske im Büro zu sitzen, sofern nicht krank. Nochmals zur AFD – Dr. Baumann heute im BT zum CDU/CSU- Antrag zum Thema Grenzsicherung, Alleingang Migrationspolitik beenden: Zuhören empfohlen!

        • H.K. Antworten

          Ich habe es auch verfolgt.

          ( Interessant in dem Zusammenhang übrigens, daß „phoenix“ um Punkt 18:00 die Übertragung aus dem Bundestag beendet – wie jeden Sitzungstag, egal, wie lange es dauert und egal, worum es geht. Wahrscheinlich reichen die GEZ-Gebühren nur bis 18:00 … ).

          Heute kam wieder einmal das gesamte linksgrün-gute Weltbild zum Vorschein.
          Leider ist das verbunden mit kompletter Realitätsverweigerung.

          Und die CDU tut tatsächlich so, insbesondere beim Thema Migration, als wären die letzten 16 Jahre vor der Ampel die Marsmännchen an der Regierung gewesen …

  20. Zorn Dieter Antworten

    Leider eine etwas idealistische Betrachtung, Herr Kelle. Solange sich die Parteien der linken und rechten Mitte, CDSPGrüneFDP, einig sind, haben sie in normalen Zeiten immer eine Mehrheit. Die LINKE kann man völlig abschreiben, was die da machen ist einfach nur desaströs.
    Erst wenn die Zeiten sich ändern, kommt Bewegung in die Sache. Soweit ist es aber in Deutschland noch nicht. Ich war gerade eine Woche an der Ostseee in Urlaub. Der ganze Ort boomte. Alle Restaurants voll besetzt, soweit es der Koch & Kellnermangel zuließ. Das ganze Land ist Schizophren: Die oberen Fünfzig Prozent tun so als wäre nix. Die unteren fünfzig Prozent haben keine Stimme. Die WELT Ausgabe vom Dienstag am Kiosk titelt: ATOMKRIEGSGEFAHR? Auf der Titanic wird einfach die Musik lauter gedreht.
    Solange die Merz-CDU nicht aus der ewigen Koalition der Mitte ausschert, hat die AfD Null Chance. Merz wird das nie tun.
    Wenn sich die AfD jetzt „aufhübscht“, wie sie das nennen, verliert sie ihre Protestwähler. Sie kann nur warten, bis die Krise voll durchschlägt und die CDU eine neue Koalition der Rechten Mitte eingehen muss, um politisch nicht unter zu gehen. In dieser Situation werden die Grünen total abstürzen und die „Notregierung“ aus Union/AfD/FDP wird zum Zuge kommen.
    Was dann medial und politisch hierzulande los ist, möchte ich mir lieber nicht vorstellen. Der linke Block wird buchstäblich Amok laufen. Denn leider haben wir es nicht gelernt, wie die Dänen, Schweden und Italiener, politische Krisen konstruktiv zu lösen. Bei uns wird der politische Gegner solange diffamiert, bis es kein Zurück mehr gibt. Erst die totale Krise, bricht die politische Erstarrung auf.

  21. Anne Wand Antworten

    Während ihr hier alle, mehr oder weniger schlaue Texte postet, machen die einfach weiter.
    Während ihr hier alle, die Wählenden oder Nichtwählenden für das Übel verantwortlich macht, machen die einfach weiter.
    Während ihr alle hier, Korinthen kackt, machen die einfach weiter.
    Es scheinen nur sehr wenige zu verstehen, das jetzt nicht mehr die Zeit der schlauen Texte und Kleingeisterei ist.
    Wenn wir jetzt nicht alle zusammenhalten und die Verbrecher nicht ein für alle Mal zum Teufel jagen, wird schlaue Texte schreiben und Korinthen kacken das einzige sein was ihr überhaupt noch machen könnt.

    • gerd Antworten

      Jeder kann hier Korinthen kacken und als flankierende Maßnahmen auf Demos und Spaziergängen friedlich seinen Protest äußern. Jeder kann eine Demonstration oder Versammlung bei der Behörde anmelden und Butter bei die Fische machen. Jeder der das entsprechende Alter hat, kann sein Kreuz bei der AfD machen und sich nicht an Diskussionen beteiligen, die in der Alternativen Partei die braunen Korinthen sucht. Runter vom Sofa und raus auf die Strasse. Lasst euch den Widerstand etwas kosten.

  22. Nordlicht Antworten

    Etwas Parteiengeschichte: Die Grünen sind nicht an die Macht gekommen, weil sie sich „als Braut hübsch gemacht“ haben, sondern mit beinharter Fundamental-Opposition.

    Die Grünen haben die Themen gesetzt – und zwar laut und heftig, sie haben damit nach und nach die Presse weich geklopft und sind über die Unis, durch das ganze politische Vorfeld gezogen, mit ihren durchaus radikalen Ideen. Die formale Parteigründung 1980 war überfällig, man hatte die Themen in den öffentlichen Diskurs gesetzt bzw. erfunden (- Atom-Angst, Waldsterben), mit denen die im Wahlkampf erfolgt hatten.

    Die Grünen sind damals in Hessen Juniorpartner geworden (1986) und erstmals an die Macht gekommen, weil die SPD sie BRAUCHTE, um selbst an der Macht zu bleiben. Man hasste sich, und 1987 war diese Koalition zu Ende. Im Bund kam sie erst 1998 an die Regierung Schröder, und hatte dann in die SPD hinein und in den Medien soviel Standing erworben, dass sie extrem viel durchsetzen konnte. Das war 20 Jahre nach der Gründung der Partei.

    Irgendwann wird es auch im Bund eine Konstellation geben, in welcher die CDU (- oder eine ihrer Nachfolgeparteien) die AfD braucht, aus Machtgründen. Vielleicht 2030., in Landtagen eher – vielleicht in 3, 4 Jahren.

    Wichtig ist, bei seinen Alleinstellungs-Themen zu bleiben, diese nach Situation zu erweitern, und sich nach nach FDP-Art überall anzubiedern.

    • S v B Antworten

      2030? Erst 2030??? Ach du liebes Bisschen!

      Gerade gestern schnappte ich in einer oberbayerischen Fußgängerzone einen, wie ich fand, bemerkenswerten Unterhaltungsfetzen auf. Eine kultiviert wirkende Dame in den 60ern (wohl gehobener Mittelstand) versicherte ihrer Gesprächspartnerin, dass die Zeiten jetzt eben mal „etwas schwieriger werden“ würden. Aber das wäre für sie eigentlich ganz in Ordnung; immerhin sei sie ja von Corona verschont geblieben. Sic!!! Verhört hatte ich mich ganz gewiss nicht. Wenn es (am Ende gar nicht nur) die gehobene Mittelschicht des Landes schafft, sich dermaßen unbefangen über beachtliche Probleme, vielleicht sogar gewaltige wirtschaftliche und soziale Umbrüche, dermaßen nonchalant hinwegzumogeln, wenn sie in Zeiten großer Verunsicherung und Besorgnis erregender politischer Unwägbarkeiten solch unfassbar „exotische“ Zusammenhänge zu erkennen glaubt, nun, dann braucht man sich über Wohl und Wehe dieses Land gewiss keine weiteren Gedanken machen. – Für mich wieder mal ein Fall von „I thought I heard not right.“

      PS: Heute erhielt ich übrigens Post von Dr. Lauterbach – persönlich. In diesem verlieh er seiner Hoffnung Ausdruck, dass ich ihm zumindest eine seiner Millionen Dosen (Dosen?) abnehme. Na ja, ganz so hat er’s natürlich nicht ausgedrückt. Na ja, werd‘ mal überlegen, wie ich die herzliche Impfeinladung Lauterbachs für mich interpretieren werde. Es könnte allerdings passieren, dass ich den guten Mann herb enttäuschen muss…

      • Nordlicht Antworten

        Mir war nicht das Jahr 2030 wichtig, sondern die Überzeugung, dass die rechte Oppositionpsartei sich nicht mit „sich als Braut schön machen“ anbieten sollte.
        Der Erfolg der Parteieugründung „Grüne“ basierte auf Fundamental-Opposition und deutlicher, kämpferischer Sprache.

        Den Brief vom Karle bekam ich auch (- vom Nachbarn, der den Briefkasten leert, gescannt), der Papieroriginal ging gleich in den Rundordner. Der Nachbar „ist einer von uns“. Ich habe keine Lust auf das Corona-Getue und auch nicht auf Stromausfälle und bin umgezogen.

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