NORD STREAM-ANSCHLAG: Hersh erfreut die Putin-Fans – nur leider ohne jede Substanz

Seymour Hersh ist in aller Munde. Der Mann ist Pulitzer-Preisträger und hat das Massaker von My Lai im Vietnamkrieg aufgedeckt. Und er ist weltweit im Augenblick der Liebling aller Putin-Fans, die irgendeinen Beleg dafür haben und verbreiten möchten, dass der Präsident der Russischen Föderation irgendwie doch ein guter Kerl ist. Was er natürlich aber leider ganz und gar nicht ist, aber sei’s drum.

Unter der Überschrift „Wie Amerika die Nord-Stream-Pipeline ausschaltete“ hat Hersh vor einigen Tagen auf seinem Blog behauptet, der Anschlag auf die Pipelines Nord Strem 1 und 2 sei von Kampftauchern der US-Marine verübt worden. Endlich mal wieder ist Amerika schuld. Das kleine Problem: Hersh beruft sich auf eine „anonyme Quelle“…und sonst nichts. Aber sofort lief die Maschine der üblichen Verdächtigen an.

Der Kreml sagte, er habe es ja immer gewusst

Und die AfD-Bundestagsfraktion assistierte und forderte die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses im Bundestag.

Doch dann grätschte Bob Woodward rein, der ebenfalls Pulitzer-Preisträger ist, weil er den Watergate-Skandal aufdeckte und sogar mit einem Hollywood-Film geadelt wurde, den jeder Journalist auf der Welt gesehen haben sollte. Mit Robert Redford und Dustin Hoffman in den Hauptrollen.

Woodward war am Montag Ehrengast beim jährlichen Arthur-F.-Burns-Dinner in New York und sollte eigentlich über seine Interviews mit Ex-Präsident Donald Trump erzählen. Doch gleich die erste Frage an den 79-Jährigen drehte sich um den Anschlag auf die Nord Stream-Röhren.

Woodward antwortete mit einer Gegenfrage: „Glauben Sie die Geschichte?“

Kollege Hersh sei ein „wunderbarer Mensch“ und weiter: „Eine Menge Leute haben ihn gebeten, die Story nicht zu veröffentlichen, weil sie einfach nicht wahr ist.“

Genau das ist der Grund, warum kein einziges renommierter Medium in den USA die Räubergeschichte veröffentlichen wollte. Niemand stieg ein, führte Interviews, recherchierte weiter. Das Weiße Haus dementierte unmissverständlich.

„Er möchte immer noch der Kreuzritter sein“, vermutet Bob Woodward als Motiv, dass sein Kollege die Story ohne jeden Beleg dennoch auf seinem eigenen Blog veröffentlichte. Und so freuen sich alle Putin-Versteher, aber leider ohne jede Substanz.

Und Woodward äußerte beim Dinner in New York durchaus Verständnis für den Kollegen, weil: „Mein erster Gedanke morgens nach dem Aufwachen ist: Was versuchen die Dreckskerle zu verbergen?“

Blöd nur, wenn es nichts Handfestes gibt.

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Dieser Artikel wurde 119 mal kommentiert

  1. Achim Koester Antworten

    Welche schlüssigen Argumente haben denn die Anderen für eine Täterschaft Russlands? Die Anschläge auf die beiden Pipelines sind doch weder aufgeklärt noch hat sich jemand dazu bekannt. Und nach der altrömischen Frage „cui bono?“ kommt unter anderem auch die USA als Täter in Frage. Nicht weniger wahrscheinlich als andere Antworten.

    • .TS. Antworten

      Eben.
      In Hershs Bericht stecken eine Menge konreter Details denen man investigativ nachgehen kann – einfach nur den simplen Dementi zu glauben ist ähnlich dämlich wie den Bericht als belegte Tatsachen anzusehen.

      Und nicht zu vergessen: Warum deckt „unsere“(!) Regierung nicht offen auf was sie über diesen Anschlag bislang weiß? Würde die Spur gen Kreml zeigen wäre das sicherlich kein Problem, und diplomatisch zu zerdeppern gibt es da ohnehin nichts mehr.

    • KarlSand Antworten

      Und die einzige Partei, die ein Interesse an der Sprengung hatte, war die neo-sowjetische Diktatur Putins. Sie wollte Deutschland zur Öffnung von Nord Stream 2 zwingen und hat unmittelbar nach dem Anschlag erklärt, Nord Stream 2 könnte in kürzester Zeit repariert werden.

  2. Johannes Antworten

    Dementis des Weißen Hauses haben ungefähr denselben Wert wie die Behauptung, die Erde sei eine Scheibe. Die dementieren doch alles, einschließlich ihrer Dementis ;-).

    Selbstredend können die USA das nicht zugeben, täten siè s wäre der berühmte Haufen gewaltig am Dampfen.

    Und nett: Woodward ein glaubwürdiger Zeuge als Hersh ???

    Vielleicht gibtbes hier einmal einen investigativen Bericht zum eisernen Schweigen der Bundesregierung zu den Vorkommnissen.

    Wie schon wiederholt gesagt: lägen vorzeigbare Beweise gegen Russland vor, würden sich die Medien vor Freude überschlagen, aber was is? NIX, NIX, NIX.

    Werter Herr Kelle: die Sache stinkt zum Himmel.

    Und genau deshalb braucht es den U-Ausschuss!

  3. Wolfgang Heppelmann Antworten

    Bitte weiter so. Hier ist noch viel Platz für brodelnden Antiamerikanismus.

    Also: Gut Holz!

    • gerd Antworten

      Hier ist noch viel Platz für „Denken erwünscht“. Lasst die Gehirnzellen dampfen……

    • Johannes Antworten

      Fakt ist: drei der vier Leitungen sind zerstört. Eine Leitung nicht. Die angebrachten und nicht detonierten Sprengladungen an dieser Leitung wurden ganz gewiss geborgen und untersucht.

      Was meinen Sie wohl, was die Untersuchungen zur Beschaffenheit und HERKUNFT dieses nicht detonierten Sprengsatzes ergeben haben?

      Meine Hypothese: die Untersuchungen ergaben als Ergebnis amerikanisches Equipment. Allerdings wird dazu „natürlich“ eisern geschwiegen von der Bundesregierung. Denn würde dies bekannt, wäre die NATO und das transatlantische Bündnis GESCHICHTE.

      Den Russen können sie die Sprengung nicht anhängen, weil sie AMERIKANISCHES Equipment gefunden haben. Deshalb erhalten die auch keinen Zugang zu den Ergebnissen, geschweige denn, dass sie selbst vor Ort ermitteln dürfen.

      Hersh hat Recht m.E. Recht mit seinem Vorwurf. Bidenś „Pech“ war, dass das Salzwasser einen Sprengsatz unbrauchbar machte, so dass er geborgen & untersucht werden konnte.

      Deshalb das eiserne Schweigen der Bundesregierung. Die USA haben offensichtlich einen kriegerischen Akt gegen eine kritische Infrastruktur Deutschlands begangen und das soll nun totgeschwiegen werden. Und alle NATO Mitglieder wissen dass inzwischen.

      • H.K. Antworten

        Nehmen wir an, es wäre so.

        WARUM sollte die gesamte NATO dann „Geschichte“ sein ?

        Vor allem: WAS wäre die Alternative ?

        JEDER sorgt für sich allein ?

        • Johannes Antworten

          Die NATO wäre deshalb Geschichte, weil bei offiziellem Bekanntwerden, der Vertrauensverlust total wäre. Wissen denn z.b. die Norweger (die wohl beteiligt waren) , ob sie nicht die Nächsten sind, denen die Pipeline gesprengt wird.

          Oder: wie bewerten die europäischen NATO-Mitglieder das Verhalten der USA generell? Die Pipelines sind nicht die einzige kritische Infrastruktur, die angreifbar ist.

          Sind die USA verlässlich oder zählen einzig und allein ihre nationalen (oftmals identisch mit wirtschaftlichen) Interessen?

          Die Antwort kennen Sie.

          • Johannes

            @H.K.

            … Sorry, hatte ich vergessen. Ein europäisches Verteidigungsbündnis wäre die natürliche Alternative. Frankreich z.b. will ein solches schon lange. Und es hätte den Charme, dass Europa endlich lernt, für sich selbst einzutreten. Statt seine Verteidigung out zu sourcen.

            @Herrn Kelle: … das waren die USA sicher in der Vergangenheit. Sie verfolgen aber inzwischen offen bevorzugt ihre eigenen Interessen, wogegen nichts einzuwenden ist. Das dies aber inzwischen zum massiven Schaden eines Bündnis-Partners geschieht ist nicht zu tolerieren. Ich bedaure diese Entwicklung zutiefst

            Da hilft auch leider Ihre pointierte Schreibweise nicht drüber hinweg.

          • Klaus Kelle

            Natürlich verfolgen die Amis eigene Interessen. Und es war hier immer Konsens, dass wir uns diese Betrachtungsweise als Deutsche zu eigen machen sollten. Deutsche Interesse in der EU, bei der Entwicklungspolitik – das wollen wir doch alle seit Jahrzehnten.

            Aber Amerika handelt nicht zum „massiven Schaden eines Bündnispartners“, sondern organisiert den effektiven Widerstand gegen einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in unserem Teil der Welt. Und welche Möglichkeiten, haben wir denn, wenn wir nicht wegschauen aber auch nicht in den Krieg ziehen wollen? Fällt Ihnen da noch etwas ein?

            Wir sind immer die Moral-Weltmeister, schreiben Manifeste und unterschreiben Petitionen. Und dann demonstrieren wir vor dem Kanzleramt und halten wohlfeile Reden. Währendessen sterben jeden Tag mehr als 800 Menschen – Russen wie Ukrainer – in diesem irren Krieg. Es ist keine Zeit für sophisticated Palaver. Sehen Sie nicht, was dort passiert? Und was sind wir bereit zu tun, damit das Gemetzel vor unserer Haustür aufhört. Unterwerfung vor der nackten Gewalt?

            Klaus Kelle

          • H.K.

            @ Johannes

            Ein „europäisches Verteidigungsbündnis“ – unter WESSEN Führung ?

            Mit WELCHER Kommandosprache ?

            Mit WELCHEN Waffen ?

            Europa bekommt nicht einmal eine vernünftige Regelung bzgl. Flüchtlinge hin ( „Mutti“ sei Dank … ), das „United Kingdom“ ist schon raus, Polen, Ungarn stehen auf der „roten Liste“ der EU.
            Und die Türkei ? Kein Mitglied in der EU, aber im „europäischen Verteidigungsbündnis“ ??

            Was ist mit dem europäischen Einstimmigkeitsprinzip ?

            Können Sie sich DAS Palaver in Brüssel vorstellen, sollte ein europäisches Land angegriffen werden und die USA sind außen vor ?

            Da würden wohl erst Arbeitskreise gebildet und wochenlang diskutiert, und dann stimmt irgend ein kleines, unscheinbares und völlig unwichtiges Land dagegen – bis dahin ist Herr Putin einmal quer durch Europa und zurück.

            Nee nee – das wird nix, GAR nix …

          • Klaus Kelle

            Sehe ich genauso. Und warum auch? Die NATO funktioniert offenbar – trotz ähnlicher Abstimmungsprobleme und Einstimmigkeitsprinzip – bestens, und warum sollten wir Europäer die stärkste Militärmacht auf den Planeten ausladen? Das wäre völlig sinnfrei.

          • Johanne

            @H.K. Also, weils so schwer ist, ließe man die Nr. den USA einfach durchgehen? Ist im Kern, dass was sie in den Raum stellen.

            Mir würde es genügen, die Sache würde erst mal aufgeklärt. Dann schaut man weiter.

            Aber einfach den Kopf in den Sand zu stecken, wäre … würdelos.

          • H.K.

            Sie hatten offenbar leider noch keine Gelegenheit, meine diesbezüglichen Kommentare hier zu lesen.

  4. Tina Hansen Antworten

    Nein, nein, nein!
    Man muss kein Fan von W. Putin sein, um festzustellen, dass die ganze Sache, um Johannes zu zitieren, zum Himmel stinkt. Ich wüsste keinen Grund, warum ich Putin toll finden sollte. Ich wüsste allerdings genauso wenig irgendeinen anderen Akteur als die USA, der in der gegenwärtigen Weltlage ein Interesse an der Zerstörung von Nord Stream gehabt haben könnte. Zumal Biden sogar in Gegenwart von Scholz… wissen wir alles.
    Und genau deshalb muss die Sache untersucht werden.

    Übrigens beunruhigt mich die Gesamt-Lage von Tag zu Tag mehr.

  5. gerd Antworten

    „Blöd nur, wenn es nichts Handfestes gibt.“

    Ich hab da mal was Handfestes für Sie, werter Herr Kelle:

    Am 7. Februar 2022, gut zwei Wochen vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, sagte der US-Präsident Joe Biden auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus, die er mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz abhielt, dass die USA Nord Stream stoppen würden.

    Biden sagte wörtlich: „Wenn Russland einmarschiert, wird es kein Nord Stream 2 mehr geben, wir werden dem Projekt ein Ende setzen.“ Und als eine Reporterin fragte, wie genau er das zu tun gedenke, da das Projekt vor allem unter deutscher Kontrolle stehe, sagte Biden nur: „Ich verspreche, dass wir in der Lage sein werden, es zu tun.“

    „Außenminister Antony Blinken sagte ein paar Tage nach der Sprengung der Pipelines auf einer Pressekonferenz, dass Putin ein wichtiger Machtfaktor genommen worden sei. Er sagte, die Zerstörung der Pipelines sei eine ungeheure Chance – eine Chance, Russland die Möglichkeit zu nehmen, die Pipelines als Waffe einzusetzen. Es ging darum, dass Russland Westeuropa nicht mehr unter Druck setzen konnte, die Unterstützung der USA im Ukraine-Krieg zu beenden. Die Befürchtung war, dass Westeuropa nicht mehr mitmachen würde.“
    (Quelle: Berliner Zeitung, 14.2.23)

    Und jetzt: „Das Weiße Haus dementierte unmissverständlich.“

    Vom Dementi bis Demenz scheint im weissen Haus kein Blatt Papier mehr zu passen. Sie sind dran Herr Kelle, wenn sie wollen…..

  6. gerd Antworten

    Der muss noch sein: Die US Regierung kündigt die Zerstörung der Pipelines an und Klaus Kelle glaubt seinen amerikanischen Freunden nicht.

  7. Gerd Rau Antworten

    Ich versuche mich auch mal als Verschwörungstehoretiker. Warum die Amis die Röhren in die Luft jagen sollten muss mir mal einer erklären, ihr Frakinggas verkaufen die auch so. Ich habe mich mal gefragt, wer hat eigentlich was davon diese Röhren in die Luft zu jagen, und da kam ich auf zwei Kandidaten , Polen und die Ukraine. Ist doch ganz einfach, die Piplines die durch diese zwei Länder gehen werden durch die kaputten Röhren doch viel wertvoller.
    Nur was mich verwirrt, die Russen haben im Orbit doch auch nicht nur Brieftauben, wieso haben die von irgendwelchen Aktionen nichts mitgekriegt, sind lange ruhig zu dem Thema, und als Hersh sich als Märchenonkel versucht springen Sie auf einmal auf den Zug auf. Hat nichts mit Demenz zu tun, sind nur ein paar Gedanken.

    • gerd Antworten

      „Warum die Amis die Röhren in die Luft jagen sollten muss mir mal einer erklären“

      @Gerd Rau

      Das hat Aussenminister Blinken doch schon umfassend getan. Trauen Sie seinen Ausführungen nicht?

      Nochmal, die amerikanische Regierung hat durch J. Biden angekündigt bei einem Einmarsch der Russen in die Ukraine Nordstream 2 zu „beenden“! Auf einer Pressekonferenz am 7.2.22 im Beisein von Bundeskanzler Scholz. Das ist kein Fake und keine Verschwörung das entsprechende Video ging viral und ist immer noch abrufbar.
      Ihre Schlussfolgerung die Polen oder die Ukraine hätten ein Interesse daran, die Leitungen zu sprengen um die eigenen Pipelines wertvoller zu machen, hat einen Denkfehler: Wenn die EU rusische Gasexporte verbieten, dann sind die Leitungen in Polen oder der Ukraine nur noch teurer Schrott. Wer ja noch schöner, wenn die Polen und die Ukraine noch Geld mit Gas aus dem Reich des Bösen verdienen würde. Wo kein Gas mehr fliesst, braucht es keine Pipeline. Die Russen brauchen sich nur zurücklehnen die Show geniessen und auf Journalisten wie Hersh warten. Vielleicht haben sie (Achtung Verschwörungstheorie) ihn sogar bezahlt und die USA fährt jetzt den Woodward vor. Hersh zitiert allerdings seinen eigenen Präsidenten. Es scheint dass dieser Journalist noch alle Latten am Zaun hat.

      • Gerd Rau Antworten

        Es war doch nicht die Frage was Biden erklärt hat, sondern macht es Sinn für die Amerikaner.

        • gerd Antworten

          Werter Herr Rau,

          die Frage nach dem Sinn wurde doch vom US Aussenminister beantwortet: Die Zerstörung der Pipeline erfolgte aus der Befürchtung, dass Westeuropa nicht mehr mitmachen würde. Sie brauchen keine Verschwörungstheorie oder Glaskugel um nach einem Sinn für die Aktion zu suchen. Die Antwort steht wie der Elefant im Porzelanladen.

        • Martin Ludwig Antworten

          Lieber Gerd,
          die Amerikaner sind aktuell der größte Gewinner des Ukraine-Kriegs. Amerika war vor dem Krieg kurz vor dem wirtschaftlichen exitus und die Staatsschulden haben längst jeden festgesetzten Höchstwert überschritten. Amerika hat außerdem eine riesiege Rüstungsindustrie, die keine Aufträge mehr hatte weil Trump die großen Kriege für beendet erklärt und die Truppen heim geholt hat. Amerika hat noch dazu einen gewaltigen Gasvorrat, der aufgrund der teuren Fracking-Kosten quasi unverkäuflich war am Weltmarkt. Amerika hatte ein riesen Problem mit Inflation, dass vor dem Krieg noch ein recht exklusives Problem war weil es Europa gut gegangen ist.
          Wenn das nicht Gründe genug sind, dann kann ich Ihnen leider die Augen auch nicht mehr öffnen.

          • H.K.

            Ich darf einmal ergänzen:

            Wenn in Europa Krieg herrscht, ja, auf der Welt, so finden all diese Kriege wesentlich NICHT auf amerikanischem Boden statt.

            Insofern könnte ich als Amerikaner, der – als „Nicht-Soldat“ – „Zuschauer“ ist, auch erst einmal in die Küche schlendern und Popcorn holen.

        • H.K. Antworten

          Lieber Herr Rau,

          wenn SIE als amerikanischer, nicht ganz unwichtiger Regierungspolitiker etwas erklären, sagen SIE dann etwas, wo jeder denken würde „welchen SINN macht es für IHN ( bzw. die USA ) ?“ oder wollen Sie ernst genommen werden, vor allem, da Sie es nicht allein mit sich auf dem „stillen Örtchen“ sagen, sondern öffentlich, vor laufenden Kameras, und zwar während in Europa ein Krieg herrscht ?

          Daß UNSERE Außenministerin bei ihren Auftritten schon mal gern plappert, „Kobold abbauen“, „Strom im Netz speichern“ will, auch für „Steuerinnenzahler“, und im Ausland in Anwesenheit hochrangiger Militärs auch schon mal Hüpfspielchen veranstaltet, sollte uns nicht verleiten, auf den amerikanischen Außenminister zu schließen.

          • gerd

            Werter H.K.,
            ich muss da mal einhaken. Die Ankündigung von Biden Nordstream zu beenden wurde zwei Wochen vor Kriegsbeginn getätigt. Interview am 7.2.22 und Kriegsbeginn am 24.2.22. Es stimmt also nicht, dass der Präsident die Aussage bei laufendem Krieg gemacht hat.
            Herr Kelle sucht ja nach etwas Handfesten. Das sollten wir ihm nicht vorenthalten.

          • H.K.

            Lieber @gerd,

            ja, Sie haben selbstverständlich recht.

            Aber daß der Chef des deutschen Bundesnachrichtendienstes BND unmittelbar vom Krieg gegen die Ukraine „überrascht“ wurde und von einem Sondereinsatzkommando von dort evakuiert werden mußte, sollte uns nicht auf die gleiche eingeschränkte Aufmerksamkeit amerikanischer Geheimdienste schließen lassen.

          • H.K.

            Zur Erinnerung:

            Wenn Sie mögen, schauen Sie einmal hier:

            „Bruno Kahl

            BND-Chef von Spezialeinheit aus der Ukraine gerettet“

            Focus online, 25.02.2022 18:51

            Blamabel genug …

          • gerd

            „Blamabel genug …“

            Wobei ich mir die Frage stelle, wie hoch die Not wirklich für den Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes gewesen ist. Focus berichtet: „Doch der für alle überraschende Angriff Russlands am frühen Donnerstagmorgen überraschte auch Kahl.“
            Und der US Präsident spricht vom Fall eines „russischen Angriffs“ auf die Ukraine 14 Tage vorher. Das konnte er ja, laut Focus gar nicht wissen.

  8. H.K. Antworten

    Wir haben als Deutsche den Amerikanern jede Menge zu verdanken.

    Ohne die USA nach dem unsäglichen II. Weltkrieg wäre Deutschland niemals da, wo wir danach waren und sind – wahrscheinlich würden wir auf etwa gleichem Niveau wie die „SBZ“ bis zur Wiedervereinigung gelandet sein und die Mauer um GANZ Deutschland stünde immer noch.

    Trotz alledem sollten wir auch in Bezug auf Amerika unser Hirn nicht komplett ausschalten.

    Das haben wir bereits und tun es immer noch in puncto Todesstrafe und Guantanamo ebenso wie die „Interventionen“ in Irak, Libyen und sonstwo.

    Daß Europa, speziell Deutschland als dessen „Führungsnation“, nicht in der Lage ist, für seine eigene Sicherheit zu sorgen, ohne immer den „Großen Bruder“ im Rücken zu haben, sei nur nebenbei erwähnt.

    Kann mir jemand sagen, welchen Vorteil Rußland, das Land, das Putin zum Aggressor Europas gemacht hat, davon hätte, eine Pipeline unter nicht eben einfachen Bedingungen, im Meer, unter Wasser, zu zerstören, wenn man den gleichen Effekt per simplem Knopfdruck bzw. Schalterumlegen erreichen könnte, während gleichzeitig die Amerikaner öffentlich verkünden, wie bzw. wann sie die Pipelines „beenden“ wollen ?

    Wir haben den Amerikanern jede Menge zu verdanken, aber wir schulden ihnen nicht unseren kompletten gesunden Menschenverstand.

    „Ein Untersuchungsausschuß muß her !“ ?

    So einer wie die UN-Sitzung damals mit Colin Powell in Sachen „Wir haben untrügliche Beweise für Massenvernichtungswaffen im Irak“ ?

    😂😂😂

    🇩🇪🇺🇸🇩🇪🇺🇸🇩🇪🇺🇸 – aber bitte nicht, ohne nachzudenken !

    P.S.: Hat eigentlich Deutschland einmal etwas zu Hiroshima und Nagasaki gesagt ?

    • gerd Antworten

      „Ohne die USA…..“

      Werter H.K.

      aufgrund der geschichtlichen Korrektheit sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ohne Russland…………..

  9. Günther M. Antworten

    Der wievielte Stein wurde zum Thema Putin von Herrn Kelle in’s trübe Wässerchen geworfen?
    Fallt nicht jedes mal d’rauf rein, sondern recherchiert mal!
    Jetzt will ICH mal endgültig für Klarheit sorgen:
    ein Bernsteinsucher hat an der Küste von Bornholm Putins Tauchschein gefunden, das war’s!
    Zeit: 22:05 Uhr – es gibt noch schöneres zu tun, packen wir’s an!

    • gerd Antworten

      „Fallt nicht jedes mal d’rauf rein, sondern recherchiert mal!“

      Hatte ich in 5 Minuten erledigt. Letzte Woche hatte ich ein Gespräch mit einem Freund, der einen heftigen Streit mit seinem Nachbarn ausfechten muss. Er sagte mir, dass er dem Kerl bei nächster Gelegenheit einen Schuss ins Knie verpassen wird. Heute wurde der Nachbar mit einem Schuss ins Knie in das städtische Krankenhaus gebracht. Es würde mir im Traum nicht einfallen, meinen Freund zu verdächtigen…….

  10. S v B Antworten

    Herrn Kelles Artikel und Kommentare sind, wenn es ihm um die USA und/oder Russland zu tun ist, meist entschieden temperamentvoller, impulsiver und emotionaler abgefasst als es der jeweiligen Thematik angemessen wäre. In diesen Fällen vermisse ich regelmäßig eine gewisse journalistische Besonnenheit. Wenn man von Güte oder Schande einer Person, eines Vorkommnis, einer Sichtweise usw. selbst ehrlich überzeugt ist, dürfte die Vermittlung der eigenen Ansicht in ruhiger, sachlicher Form durchaus genügen. Sie dürfte letztlich sogar nachhaltiger beeindrucken als spürbar erregt vorgetragene Zuschreibungen, die, gerade weil sie der Feder eines bekannten, langjährig erfahrenen Journalisten entstammen, mitunter völlig fehl am Platze scheinen. – Allerdings räume ich gerne ein, dass meine kritische Haltung gegenüber dem einen oder anderen Gastgeber-Artikel vielleicht auch daher rühren mag, dass sich mir der besondere Charakter des Mediums „Blog“ noch immer nicht recht erschlossen haben mag; in anderen Worten, dass mir der Unterschied zwischen Journalismus und Bloggen bis heute nicht klar geworden sein könnte. Vorbeugend bitte ich darum sowohl um Nachsicht als auch um entsprechende Aufklärung.

    Nix für ungut, lieber Herr Kelle, aber das wollte ich einfach mal loswerden.

    • H.K. Antworten

      Tja …

      WAS ist der Unterschied zwischen einem Journalisten und einem Blogger ?

      Und WAS ist, wenn ein Journalist gleichzeitig Blogger ist ?

      Da streiten m.E. zwei Herzen in der Brust.

      Während der Journalist – getreu dem Motto von Hanns Joachim Friedrichs – sich NIEMALS mit einer Sache „gemein machen“ sollte, hat ein Blogger durchaus eine Intention, denn wenn nicht, bräuchte es seinen Blog nicht und er könnte sich auf den Journalismus, den „nicht gemeinen“, beschränken.

      Von daher: alles gut. Man sollte nur den Background im Kopf haben.

      Und: ein WIRKLICH völlig unabhängiger, sich niemals mit nichts gemein machender Journalismus ist zwar ein hehrer Anspruch, aber ob es den tatsächlich gibt, wage ich zu bezweifeln.

      • gerd Antworten

        Fakt ist, dass dieser Blog alle Meinungen zu Wort kommen lässt. Obwohl ich in Sachen Russland-Ukraine eine andere Meinung habe als Herr Kelle, würde es uns nicht daran hindern, zusammen ein Bier zu trinken, wenn die Gelegenheit es ergäbe. Das schätze ich sehr viel mehr, als unsere persönlichen Ansichten und ist in den Zeiten der ÖR eine echte Perle.

          • gerd

            Fragen Sie allerdings vorher Ihre Ärztin/Arzt/Apothekerin/Apotheker/Lebensgefährtin/Lebensgefährten/.

          • H.K.

            Ach, ich mache das wie Boris Palmer ( gestern bei Lanz ):

            „Ich unterschreib das jetzt einfach mal. Dann seh‘n mer schon.“

      • S v B Antworten

        Es geht mir nicht um eine Parteinahme – die selbstverständlich jedem gestattet ist. Vielmehr ist es die Diktion, die mich seit dem Kriegsausbruch im Osten Europas zunehmend befremdet. Und zwar je nachdem, ob sich ein Artikel auf die Vereinigten Staaten, oder aber auf den Vorhof zur Hölle, Herrn Kelles Russland, bezieht. In Richtung beider „Pole“ wird – meinem subjektiven Empfinden nach – allzu oft und stark überzogen. Insbesondere Herrn Kelles Neigung, in „Russland-Artikeln“ immer wieder platte Unterstellungen (Putin-Fans, Putin sei ein guter Kerl und schon so vieles andere mehr) einzuflechten, sind eines Journalisten seiner Kalibers alles andere als würdig. Würde man solches weit eher in einem Allerwelts-Netzwerk wie Twitter erwarten als ausgerechnet in Denken-erwünscht, einem Blog, in dem ganz sicher keine Notwendigkeit besteht, zum fragwürdigen Stilmittel des Bashing zu greifen.

        • Klaus Kelle Antworten

          Es sind keine Stilmittel und kein bashing, liebe S v B. Ich werbe dafür, dass Sie alle und möglichst viele andere Menschen die durch und durch böse Natur Putins zu erkennen. Wir regen uns hier auf über Frau Baerbock? Und haben Verständnis für den Massenmörder im Kreml, weil der ja so doll von der NATO eungekreist wird? Nicht Ihr Ernst oder?

          • H.K.

            Nein, ich denke nicht, daß hier ernsthaft jemand „Verständnis“ für Herrn Putin hat oder versucht, diesen brutalen Angriffskrieg seitens Rußlands schönzureden.

            „Putin verstehen“ heißt mitnichten, seine Vorgehensweise auch nur annähernd gut zu finden oder gar zu begrüßen.

            Aber dieses dumme alte „setz dich EINMAL auf die andere Seite des Tisches“ kann nicht schaden.

            „Think tanks“ befassen sich übrigens auch mit derlei Gedankenspielen.

            „Man kann niemandem hinter die Stirn schauen“ – aber man sollte versuchen, seine Intentionen zu verstehen – nicht im Sinne von „Versteher“ und „Verständnis“ dergestalt, etwas zu begrüßen.

            Aber „kapieren“, WAS und WARUM WER etwas tut oder beabsichtigt, könnte gelegentlich hilfreich sein.

            Und ein weiterer Punkt:

            Kritik an den USA zu üben heißt noch lange nicht, Amerika-Bashing oder Anti-Amerikanismus zu betreiben.

            Wenn mein bester Freund Sch…. baut, dann SAGE ich es ihm – umgekehrt übrigens genauso.

            Von WIRKLICHEN Freunden ERWARTE ich sogar, daß sie mir sagen, und zwar RECHTZEITIG, wenn etwas in die völlig falsche Richtung läuft.

            Nochmals:

            Wir haben allen Grund, den Amerikanern für all das, was sie für das ehemalige „Nazi-Deutschland“ getan haben, dankbar zu sein – aber nicht blind, hirn- und gehörlos ALLES gutzuheißen, was von dort kommt.

            Daß die Amerikaner uns Deutschen nicht blind und zu 100 % vertrauen, ist doch logisch – und sicher richtig.

            Aber auch DAS ist KEINE EINBAHNSTRASSE.

            Wie war das noch mit „Abhören unter Freunden, das geht gar nicht !“ ?

          • Klaus Kelle

            @H.K.,

            damit haben Sie absolut recht. Und dass Amerika auch kein Chorknabe ist, das bestreitet doch keiner. Allerdings waren Sie seit 1945 ausnahmslos immer an unserer Seite, wenn es brenzlich wurde. Das sollten wir nicht vergessen. Und in einer Welt mit Putins Russland, China und dem Iran kommen wir vielleicht mit Chorknaben auch gar nicht weiter. Was für ein Ort wäre diese Welt ohne den Weltpolizisten USA?

            „Aber „kapieren“, WAS und WARUM WER etwas tut oder beabsichtigt, könnte gelegentlich hilfreich sein.“

            Unbedingt, und wenn wir das aber kapieren, dann müssen wir auch konsequent handeln. Ich habe kapiert, dass Putin Teile der Ukraine unter Kontrolle bekommen und am besten die Sowjetunion zurückhaben will – mit allen Mitteln. Und wenn wir das kapiert haben, was verändert das dann für uns? Er ist immer noch ein skrupeloser Verbrecher, der gestoppt werden muss.

            Klaus Kelle

          • S v B

            Lieber H.K.,
            Ihr Kommentar könnte gelungener nicht sein. Herzlichen Dank für Ihre Mühe. Also hänge mich gedanklich an und übermittele Ihre ausgewogene Argumentation ideell nochmals an Herrn Kelle. Wow, besser könnte man nicht zum Ausdruck bringen, wie es eigentlich „laufen“ sollte und wie besser nicht.

            Zu blöd, (was eigentlich heißt, ICH bin wohl zu blöd), dass ich kein „thumbs up“-Däumchen auf meiner Tastatur finde. Sonst würde ich Ihnen heute zig davon spendieren. Echt.

          • S v B

            @Klaus Kelle

            Als ich Ihre Antwort las, gelang ich unwillkürlich zu der Annahme, dass Sie mir nicht einmal zutrauen, mir ein eigenes Urteil über den russischen Präsidenten zu bilden. – Zudem sprechen sie von einer „…durch und durch böse(n) Natur Putins…“. Starker Tobak, irgendwie. Mir hingegen käme es nicht in den Sinn, Putin – oder wen auch immer – nach allen Regeln der Kunst zu verteufeln. Für mich also erneut ein Beispiel für eine fragwürdige, da überhebliche Diktion. Was wissen wir, was wissen Sie über „die Natur Putins“? Ist es denn nicht selten schon schwierig genug, vielleicht sogar unmöglich,, „die wahre“(!) Natur des eigenen Partners, seines eigenen Kindes, der Schwiegermutter oder auch die eines langjährigen Freundes absolut korrekt darzustellen. Auch sollte die Beurteilung von Menschen durch Menschen, egal, ob sie positiv ausfällt oder aber negativ auszufallen droht, niemals die Züge eines Dogmas tragen. Aber genau so passiert es im Falle Putins zumindest hierzulande jeden Tag und „auf allen Kanälen“. Man lernt offensichtlich schnell, während ich es langsam satt habe. Keine Sorge, auch über Putin werden eines Tages die Geschichtsbücher richten. Zumindest darauf können wir uns sicher einigen.

          • Klaus Kelle

            Liebe @S v B, wir können uns über viele Themen einigen, und das tun wir ja auch seit Jahren. Sie haben mit vielem recht, aber was duie böse Natur Putins angeht, muss ich Ihnen leider energisch widersprechen. Man erkennt an den Taten, mit was für Menschen es auch bei den Mächtigen zu tun hat. Wenn wir über Hitler reden, kommt auch niemand auf den Gedanken hervorzuheben, dass er in seiner Freizeit Bilder malte. Er war ein durch und durch böser Massenmörder. Und an jedem Tag, an dem ich mich damit beschäftigte, wird mir klarer, dass Putin von seinen Anlagen her das Zeug dazu hat, ihm nachzufolgen. Ich meine, dauernd drohen die mit Atomwaffeneinsatz auch gegen Deutschland. Lese ich hier Empörung darüber? Nein, aber dass Selenskyj ein Konto mit Schwarzgeld haben soll, das ist ein Thema. Es ist an der Zeit, die Dinge mal wieder einzuordnen. Was Putin da tut, hat es seit 78 Jahren in diesem Teil der Welt nicht mehr gegeben. Auch der Balkan-Krieg ist nicht ansatzweise mit diesem sinnlosen Gemetzel zu vergleichen.

            Klaus Kelle

          • H.K.

            @ Klaus Kelle

            „ … Und wenn wir das kapiert haben, was verändert das dann für uns? Er ist immer noch ein skrupeloser Verbrecher, der gestoppt werden muss.“

            Ja, zweifellos !

            Auch bei der Eröffnung der Berlinale war Selensky zugeschaltet und hielt eine – lange – Rede.

            U.a. erklärte er, es gäbe keine Alternative für sein Land als eine Mitgliedschaft in der EU UND in der NATO.

            Tosender Applaus.

            Und Rußland ?

            Rückt die NATO Putin und Rußland damit WEITER auf die Pelle oder eher nicht ?

            Wird es in der Region mit einem NATO-Mitglied Ukraine ruhiger oder eher nicht ?

            Wird es auf der Welt ruhiger und sicherer, wenn die NATO immer mehr direkt an Rußland grenzt oder eher nicht ?

            Wenn die Ukraine ratzfatz in die EU aufgenommen wird, was ist mit der Türkei ?

            Gibt es da Ressentiments seitens Erdogan & Co oder eher nicht ?

            Also, wenn denn BEIDE in die EU aufgenommen würden, wäre das besser für die Sicherheit und die Wirtschaft der EU oder eher nicht ?

            Ich will‘s ja nur „kapieren“ …

          • S v B

            @Klaus Kelle

            Sorry, aber Russlands Putin mit Deutschlands Hitler gleichzusetzen, nenn‘ ich mal ’ne echt steile These, will heißen, dass (auch) ich dies als ziemlich gewagt ansehe. Wenn man schon meint, einen solchen Vergleich unbedingt ziehen zu müssen, würde sich die Person Josef Stalins als Match für Hitler wohl weitaus besser eignen. – Ich kann mich allmählich des Gefühls kaum noch erwehren, dass es in diesem – zugegeben unseligen – Konflikt viele regelrecht „fortträgt“ (weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken könnte).

          • Klaus Kelle

            Liebe S v B,

            nein überhaupt nicht. 1938 hatten wir ja das Gegenmodell, als Daladier und Chamberlain Hitler grünes Licht gaben, das Sudetenland dem Deutschen Reich einzuverleiben. Weil man davon ausgind, dass Hitlers Hunger nach Landgewinn dann gestillt sei. Wir alle wissen, was daraus geworden ist. Und ich sage nicht, dass Putin wie Hitler ist. Aber wenn ich mir sein Vorgehen in der Ukraine anschaue, dann bin ich sicher, dass er „das Zeug dazu hat“, wie Hitler zu werden. Und deshalb ist es so wichtig, ihn jetzt zu stoppen!

            Klaus Kelle

          • gerd

            „1938 hatten wir ja das Gegenmodell, als Daladier und Chamberlain Hitler grünes Licht gaben, das Sudetenland dem Deutschen Reich einzuverleiben.“

            Das ist ein Gegenmodell, mit einigen Lücken. Hitler verfügte nicht über Atomwaffen, sondern galt als Spinner mit einem großen Maul.

            „Und deshalb ist es so wichtig, ihn jetzt zu stoppen!“

            Niemand kann eine Atommacht stoppen. Zumindest gilt hier noch das Gesetz der millitärischen Pattsituation. Der Westen will Russland besiegen, es maßgeblich schwächen, dort einen Regime-Change bewerkstelligen und das größte Land der Erde in ein dutzend Nachfolgestaaten zerschlagen, um sich die dortigen Bodenschätze sichern zu können. Und nein, dass ist keine wirre Verschwörungstheorie von irgendwelchen russischen Trollen, dass wird von US-Offiziellen so ganz frei von der Leber weg zugegeben. Die berühmt-berüchtigte RAND-Cooperation, die maßgeblichen Einfluss auf sie US-Außenpolitik ausüben kann, hat dazu verschiedene Studien, Planspiele und Handlungsanweisungen erstellt, die jeder im Internet nachlesen kann.
            Wenn Putin das weiss, was alle wissen können, spielt er mit der Situation und braucht nur abzwarten, was der Westen tut.

          • gerd

            „Kernige Aussage. Wie war das mit den Amis in Vietnam?“

            Die Amis kämpften in Vietnam gegen die Sowjetunion und China. Zumindest die Russen hatten damals einsatzfähige Atomwaffen. Es war also eine Pattsituation. Wenn die Amis gekonnt hätten, wäre Nord-Vietnam in die Steinzeit gebombt worden. Aber dazu hatten sie die Eier nicht oder sie waren klug genug dort keine A-Waffen einzusetzen. Gelernt haben beide Supermächte nichts. Sowohl die Amis wie die Russen holten sich in Afghanistan eine blutige Nase.

          • Klaus Kelle

            A-Waffen einsetzen gegen eine vor sich hinrostende Röhre, die nicht benutzt wird? Von was sprechen Sie?

    • Tina Hansen Antworten

      Liebe SvB,

      wie ich vor einiger Zeit schon einmal schrieb, erinnert mich Herrn Kelles Umgang mit dem Russland-Thema in seiner hohen Emotionalität an meine eigenen Bemühungen, das (inzwischen mysteriöserweise fast eingeschlafene) Thema Corona-„Impfung“ an meine Mitmenschen heranzutragen. Am Ende hätte ich am liebsten auch jeden persönlich angeschrieben und geschüttelt und gerüttelt und immer und immer wieder meine Überzeugung wiederholt, dass die Brühe toxisch ist, krank macht und töten kann… obwohl ich wusste, dass es wenig bis nichts bringt.
      Ich vermute, dass Klaus Kelle auch weiß, dass er mit der 100. Wiederholung des „mörderischen Angriffskriegs“ die Mehrheit der Kommentatoren hier im Blog nicht von ihrer kritischen, auch differenzierten Sichtweise abbringt. Allein: Es ist ja SEIN Blog, an dem er uns mit bemerkenswerter Liberalität teilhaben lässt. Ich bin ihm dafür so dankbar wie immer. So ein Blog ist, glaube ich, so eine Art Online-Tagebuch. Also etwas durchaus Persönliches.

      • Klaus Kelle Antworten

        Was für eine kritische Mehrheit? Seit wann ist das kritisch, das Framing eines Verbrecherstaates wie Russland 1:1 zu übernehmen? Ich denke, dass Putin vom Wesen her durchaus das zeug zu einem „zweiten Hitler“ hat. Und hier empfehlen manche, die Ukraine soll sich dem Bösen unterwerfen, damit es hier wieder schön gemütlich wird. Gut, dass die Alliierteh 1944 nicht so gedacht haben.

          • Klaus Kelle

            Schauen Sie Nachrichten oder lesen Sie Zeitung. Einfach betrachten, was Putin da machen lässt. Da wissen Sie, was für ein Mensch das ist.

            Oder sind Sie auch der Meinung mancher, „der Führer“ habe damals gar nichts von seinen Konzentrationslagern gewusst?

          • Tina Hansen

            Selbstverständlich bin ich dieser Meinung nicht.

            Und ich halte auch nicht George W. Bush für einen grundbösen Menschen, weil er einen mörderischen Angriffskrieg gegen den Irak befohlen und geführt hat.

            Dieses Putin-Bashing führt zu nichts. Russland ist da, Russland wird da sein. Wir müssen mit Russland leben. Und dafür müssen wir mit der russischen Führung im Gespräch bleiben bzw. wieder ins Gespräch kommen. Ich sehe keinen anderen Weg, wirklich nicht.

      • S v B Antworten

        Herzlichen Dank, liebe Tina, für Ihre Sicht der Dinge. Sie haben mir eine andere Perspektive aufgezeigt, über die ich gerne weiter nachdenken will. Im Grunde habe ich sie mir bereits zu eigen gemacht. Natürlich weiß auch ich die Großzügigkeit und Liberalität des Gastgebers sehr zu schätzen. Ich würde es sehr bedauern, wenn Herr Kelle sich durch die Darlegung meiner Empfindungen bezüglich einiger ausgewählter Artikel persönlich angegriffen, ja beleidigt fühlen würde. Gerade so will ich meine Worte keinesfalls verstanden wissen. Ich gehe vielmehr davon aus, dass Herr Kelle mit Kritik bestens umgehen kann. Und dass er wohl weiß, wie sehr ich ihn, seine Artikel, ja den ganzen Blog in den (inzwischen schon recht zahlreichen) vergangen Jahren zu schätzen gelernt habe. Deshalb noch einmal ausdrücklich an Herrn Kelle: bitte, nix für ungut…

        Wirklich allen hier im Blog ein möglichst tiefenentspanntes, zumindest aber ein entspannendes, Wochenende!

        • Tina Hansen Antworten

          Und umgekehrt, liebe SvB, danke auch ich für Ihren (ersten) Beitrag, der mir aus dem Herzen sprach.

          „Insbesondere Herrn Kelles Neigung, in „Russland-Artikeln“ immer wieder platte Unterstellungen (Putin-Fans, Putin sei ein guter Kerl und schon so vieles andere mehr) einzuflechten, sind eines Journalisten seiner Kalibers alles andere als würdig.“

          Das geht mir auch furchtbar auf die Nerven, da es auf uns logischerweise den Eindruck machen muss, als seien wir hier im Blog gemeint mit den Putin-Fan-Boys sämtlicher Geschlechter. Ich hatte schon einmal versucht, hier eine Brücke zu bauen, indem ich mutmaßte, dass sich Herr Kelle bei diesem Thema sehr, sehr viel in den sozialen Medien aller Art bewegt und seine dort gewonnenen Emotionen mit in den Blog bringt. Was dann zur Folge hat, dass sich Menschen, die sich hier z.T. extrem differenziert äußern, vor den Kopf gestoßen fühlen. Ich auch.
          Leider blieb meine Brücke unbenutzt.

          Nun gut.

          Tiefenentspannt ist im Moment wohl niemand von uns. Aber auch ich wünsche ein schönes Wochenende.

    • gast Antworten

      Sehr geehrter Herr Kelle,

      ihre Aussagen „böse Menschen“ betreffend eine Anmerkung.

      Glauben Sie, dass eine Person, die in der allgemeinen Wahrnehmung als „böse“ beurteilt wird, morgens aufsteht und sich denkt: „Was könnte ich heute an abgründigen Gemeinheiten begehen, damit ich einer von den ganz besonders bösen Menschen auf diesem Planeten sein kann?“

      Jeder der geschichtlich bedeutenden Bösewicht wird seine Übergriffe auf andere vor sich selbst damit rechtfertigen, dass er diese und jene gewalttätige Maßnahme leider jetzt durchführen muss, weil er sonst sein hehres Ziel nicht erreichen kann.

      Seien es die französischen Revolutionäre, Stalin, die Nazis, Bruder Nr. 1, oder Anakin Skywalker. Seit ich für mich zu dieser Einschätzung gekommen bin, sind mir sämtliche Ideologen suspekt.

      • H.K. Antworten

        Lieber gerd,

        ja, es GIBT solche Menschen !

        Und es gibt sie sogar hier in Deutschland, also nicht weit weg.

        Es gibt Nachbarschaftsstreitereien, die können halbwegs normale Menschen wie Sie und ich und wohl die meisten hier sich gar nicht vorstellen.

        „BÖSE“ Menschen gibt es nicht nur in der „Gechichte“ und im Kino, es gibt sie im „richtigen“ Leben.

        Wir müssen nur die Zeitung aufschlagen – jeden einzelnen Tag finden wir da Dinge, wo die verbliebenen Haare die Schwerkraft überwinden und uns zu Berge stehen.

        Es ist genau unser Problem, daß wir meinen, wenn wir „nett“ zu den anderen sind, sind „DIE“ alle auch „nett“ zu uns.

        Sie sind es NICHT – zumindest bei weitem nicht ALLE.

        Und leider hilft da kein „Sozialarbeiter“, „street worker“ und auch kein „kulturelles Freizeitangebot“, damit da niemand auf dumme Gedanken kommt.

        Wer unsere Polizei mit Böllern und Silvesterraketen beglückt, wer unsere Rettungskräfte angreift, der muß damit rechnen, daß auf ihn geschossen wird.

        Wer überfällt, vergewaltigt, mordet, muß damit rechnen, auch dahin abgeschoben zu werden, wo es ihm ganz und gar nicht gefällt.

        Und wer einen Krieg in Europa, vor unserer Haustür, beginnt, der muß damit rechnen, daß er genau das Gegenteil dessen erreicht, was er erreichen wollte.

        Und als Letztes:

        JAAA, „DIE AMERIKANER …“.

        Es gibt m.E. genügend Dinge, die wir den Amerikanern vorhalten können – und MÜSSEN.

        Aber solange es auch nur EINEN Aggressor gibt, mit dem wir nicht selbst fertig zu werden in der Lage ( oder willens ? ) sind, sollten wir – und sei es mit der Faust in der Tasche – doch wohl eher die Füße stillhalten.

        Es sei denn, wir hätten das eine oder andere ( demnächst verpflichtende ? ) „Tütchen“ zuviel geraucht …

      • gast Antworten

        Ich stimme ihnen zu, traf meine Aussagen explizit zu geschichtlich relevanten Personen und heiße nicht gerd.

        • H.K. Antworten

          Entschuldigung, das war keine Absicht, zumal ganz sicher keine böse.

          Man(n) wird halt älter.

          Schlecht hören geht noch gut, aber gut sehen wird schlecht.

          😉

  11. gast Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle, das Argument „… Hersh beruft sich auf eine anonyme Quelle…“ wäre ein gutes gewesen, wenn Manning und Snowden sich in Freiheit ihres Lebens freuen dürften. Aber ihr Einwand, ein Enthüllungsjournalist, über den ein Film mit Robert Redford gedreht wurde, ist glaubwürdiger, hat mich dann aber restlos überzeugt.

    • gerd Antworten

      „Das Sundance-Filmfestival im US-Bundesstaat Utah hat wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus die Auflagen verschärft. Teilnehmer beim größten US-Filmfest für unabhängige Produktionen müssten eine Booster-Impfung vorweisen, wie die Veranstalter mitteilten. Außerdem gelten Maskenpflicht und andere Hygieneregeln. Das in den 1980er Jahren von Robert Redford begründete Festival soll vom 20. bis zum 30. Januar in Park City stattfinden.“ (Quelle: Deutschlandfunk)

      Ob R. Redford den Impfzwang befürwortet ist nicht bekannt. Aber er hatte wohl nix dagegen……

  12. H.K. Antworten

    Eine Leseempfehlung meinerseits:

    „Friedens-Wünsche verhallen wegen groben Fehlers des Merkel-Vertrauten“

    Analyse von Ulrich Reitz, Focus online 17.02.2023 08:38

    • gerd Antworten

      Oh oh, lieber Herr Reitz…..
      „Und deshalb ist es falsch, dass die Münchner Sicherheitskonferenz, die wohl wichtigste Friedensplattform der Welt, ohne Russen stattfindet. Und ohne Iraner. Und ohne die AfD.“
      Das ist ja wohl allerfeinstes antisemitisches, russenbesoffenes und Putinverstehendes rechtspopulistisches Geschwätz. Da muss der Verfassungsschutz mal drauf schauen.

  13. Angelika Antworten

    Nach dem 2. Punischen Krieg, zur Zeit der Ausdehnung des Römischen Reiches im östlichen griechischen Mittelmeerraum, war es von Vorteil, wenn man als Grieche das römische Bürgerrecht hatte. Da konnte einem nichts passieren und man konnte immer auf Seiten der Römer (die sowieso immer die Sieger waren) sein.
    Natürlich ist es für Europäer von heute von Vorteil, auch die amerikanische Staatsbürgerschaft zu haben. Die USA sind durch 2 Ozeane geschützt. Denen kann nichts etwas anhaben. Und man selbst ist dadurch auch sicher.

    • Tina Hansen Antworten

      Ist das schon Paranoia? Beim ersten Lesen der ersten Zeile fragte ich mich innerlich prompt, was bitte der 2. Putinischer Krieg sein möge…

      Ein Freund, der im Buchhandel arbeitet, erzählte mir vorgestern, ein tragikomisch veranlagter Kunde habe das Geschäft mit dem Stoßseufzer verlassen:

      „Jetzt fehlen wirklich nur noch die Aliens!“

  14. Neu-Romantiker Antworten

    Russland hat 20 % (Tote, Schwerverletzte) seiner Armee in der Ukraine verloren. Diese Verluste können nicht ersetzt werden, da Russland jährlich über 0,2 % seiner Bevölkerung verliert.
    Welches Interesse sollte Russland an einem Anschlag auf die Pipeline haben? Die USA können aber sehr wohl ein Interesse daran haben, damit Russland weniger Geld verdient.
    Im Übrigen muss die Friedensbewegung gestärkt werden. Mehr dazu auf meiner Internetseite (bitte auf meinen Nick-Namen klicken).

    • Klaus Kelle Antworten

      Russland hat weniger Geld verdient, weil Deutschland und die meisten Europäer kein Gas mehr von dem Staat beziehen. Warum also die Pipelines sprengen, durch die ohnehin kein Gas floß (und lange nicht mehr fließen wird)? Das ist doch völlig absurd?

      • gast Antworten

        Solange Putin die Möglichkeit hatte, den Gashahn nach Gutdünken auf- oder zuzudrehen, konnte er Druck auf seine Gaskunden ausüben, da diese Möglichkeit nun nicht mehr besteht, wurde ihm dieses Druckmittel aus der Hand geschlagen.

        • S v B Antworten

          In der Vergangenheit habe ich schon des öfteren gedacht, dass der Westen nachgerade von „Glück“ (wenn auch einem fragwürdigen) reden könne, dass in Russland ein Putin am Ruder ist und kein anderer, am Ende weit Schlimmerer. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gäbe es derer den einen oder anderen, wenn nicht gar etliche, die gewiss gerne bereit wären, Putins Job zu übernehmen. Die Rechnung des Westens – dass man es nach Putin mit einem – zumindest – fast lupenreinen Demokraten, noch dazu mit einem woken, zu tun bekommen werde – muss nämlich nicht unbedingt aufgehen. Dies scheinen viele, die nicht müde werden, Putin die Pest an den Hals zu wünschen und die sich schon heute auf die auf Putin folgende russische „New Era“ freuen, nicht auf dem Schirm zu haben. Wenn ich nicht ganz daneben liege, war es Friedrich Nietzsche, der seinerzeit so treffend feststellte, dass Selbsttäuschung die größte aller Lügen sei. Wie wahr…

          • Klaus Kelle

            Zumindest wissen wir jetzt, dass Putin ein Verbrecher ist. Was also tun? Ihn machen lassen, weil es danach ja noch schlimmer werden könnte?

          • gerd

            „Zumindest wissen wir jetzt, dass Putin ein Verbrecher ist. Was also tun?“

            Wir sollten erst einmal aufhören uns selber als die Guten und Wertvollen zu bezeichnen. Das ist nämlich nicht so.

          • Klaus Kelle

            @gerd,

            dann nennen wir uns halt „die deutlich Besseren“. In den westlichen Demokratien können Leute Wahlen gewinnen, die das Establishment nicht will. Hier kann man gegen die eigene Regierung vor Gericht klagen und sogar gewinnen. Hier kann man sich auf den Marktplatz stellen und die Regierung mit deutlichen Worten kritisieren, ja schmähen. Und anschließend geht man nach Hause und macht sich ein Bier auf.

            Und in Russland? Da haben Oppositionelle auch die Wahl – Straflager (Nawalny, Chodorkowski), Polonium/Nowitschok oder ein unerwarteter Sturz aus dem Hochhausfenster.

            Ich denke, wir sollten mal anfangen, uns wieder zu besinnen. Es ist bestimmt nicht alles perfekt in den westlichen Gesellschaften – aber um Lichtjahre besser, als alles andere, was auf diesem Planeten so im Angebot ist.

            Klaus Kelle

          • H.K.

            Stimmt.

            Die Position ist schon besetzt.

            Von Putin. Der denkt auch, die Russen sind „die Guten“ und tun das „Richtige“, ja „Notwendige“.

          • gerd

            „dann nennen wir uns halt „die deutlich Besseren“.

            Das würde dann bedeuten, dass die „anderen“ die deutlich Schlechteren wären. Wenn ich im Privatleben auf solch einen Diskutanten treffe kann der mich mal.

            „In den westlichen Demokratien können Leute Wahlen gewinnen, die das Establishment nicht will.“

            Dieses Statement nach der Berlinwahl grenzt schon an Realsatire, lieber Herr Kelle.

            „Hier kann man sich auf den Marktplatz stellen und die Regierung mit deutlichen Worten kritisieren, ja schmähen. Und anschließend geht man nach Hause und macht sich ein Bier auf.“

            Kennen Sie das Videos nicht, wo Polizeibeamte in Berlin eine 60 Jahre alte Frau die an einer Corona-Demo teilnahm über den Asphalt schleppen zu Boden werfen und in den Rücken schlagen? Meinen Sie etwa, der Dame würde am Abend noch ein Bier schmecken? Nicht Ihr Ernst…….

          • Klaus Kelle

            Klar, kenne ich die, aber es ist müßig vom Fehlverhalten Einzelner auf den Staat und unsere Verfassung zu schließen. Die Demokratie ist die einzige Gesellschaftsform, die den Bürgern wenigstens Teilhabe ermöglicht. Ich kann darüber gar nicht diskutieren. Jeder, der Russland oder China für lebenswerter hält – hey, Eurowings bringt euch hin….

  15. aha Antworten

    Von Norwegen wurde doch eine neue Röhre (Baltic-Pipe) nach Polen gebaut und fast zeitgleich mit deren Eröffnung wurden die Northstreams gesprengt. Schon auffällig.

    Auch die Ukraine könnte ein Interesse an der Sprengung gehabt haben, weil die Russen sonst die Pipelines durch stilllegen hätten können. Vor 4..5 Jahren habe ich schon mal gelesen, die Ukrainer würden illegal Gas zapfen und das was offiziell beziehen bezahlen sie nicht.

    Aber eigentlich sehe ich die Sprengung als Disziplinarmaßnahme der Amis für die Europäer. Es muss verhindert werden, dass sich ein Wirtschaftsraum von Lissabon bis Wladiwostok entwickelt. Was bleibt den Amis und den Israelis anderes übrig, als möglichst die ganze Welt zu beherrschen. um an die Rohstoffe für die neuen Technologien zu kommen. Früher hat man in China fertigen lassen, aber jetzt sind die Chinesen zu mächtig geworden. Man holt die Fertigung nach den USA zurück und muss deshalb für Nachschub an Rohstoffen sorgen. Jetzt wollen die Amis die Ukraine unter Kontrolle bringen und wenn das geschafft ist werden sie nach Russland greifen.

  16. Günther M. Antworten

    Wer hat’s gesagt?
    „Niemand von uns kann die Geografie Russlands ändern.
    Es wird immer ein Teil von Europa bleiben.
    Unser Dilemma ist, dass es niemals einen verlässlichen und vollständigen Frieden auf unserem Kontinent geben wird, solange wir nicht lernen, mit der ‚russischen Frage‘ mit gesundem Menschenverstand und ohne jede Selbstgefälligkeit umzugehen.“

    Die Nord Stream2 Finanziers…
    Wintershall, Dea, Uniper, die österreichische OMV, ENGIE und die britisch-niederländische Shell.
    Die Miteigentümer als auch Gläubiger:
    Wintershall Dea und ENGIE
    und deren Aktionäre haben das Recht ernsthafte Antworten von einer ernsthaften Untersuchung zu erwarten.

    Überholte Glaubensbekenntnisse aus dem muffigen, konservativen Leierkasten sind was? – Muster ohne Wert!

    • Klaus Kelle Antworten

      Wollen wir es nicht mal von der anderen Seite betrachten? Auch Russland muss ein Interesse an stabilen Beziehungen mit Europa haben. Was machen die denn, um sich wie ein zivilisierter Staat zu verhalten, für den Regeln ebenso gelten wie für alle anderen Staaten hier? Ich bin es leid, mir Gedanken um den armen Herrn Putin zu machen, der so gerne die Sowjetunion zurückhaben will und von 950 NATO-Soldaten in Lettland total bedroht wird.

      Wladimir Putin führt einen Angriffskrieg, dem bisher 150.000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Für was? Gibt es irgendwas, dass das rechtfertigen würde, was dieser Verbrecher da tut? Ich will nicht mehr Verständnis haben, ich will, dass dieser Wahnsinnige und seine Soldateska gestoppt und aus der Ukraine vertrieben werden. Und das wird passieren, aber um welchen schrecklichen Preis?

      • gerd Antworten

        Wir sollten es von beiden Seiten betrachten. Kriege entstehen immer durch Machterweiterung und/oder Machterhalt. Putin sieht die Nato als Bedrohung für Russland und die Nato sieht Russland als Bedrohung für das Bündnis. Putin hat immer davor gewarnt die Ukraine in die Nato oder in die EU aufzunehmen. Da hat man ihn nur müde belächelt und nicht ernst genommen. Nun haben wir den Salat.
        Hören Sie endlich auf, die Ukraine in die alleinige Rolle der unterdrückten und unschuldigen Minderheit zu verordnen, die vom bösen Russen gefressen werden. Das ist genauso verlogen, wie die angebliche Tatsache, dass der Irak über Massenvernichtungswaffen verfügt hätte. Papst Johannes Paul II. hat in einem Brief an George W. Bush im März 2003 den Präsident beschworen keinen Krieg im Irak zu führen. Genutzt hat es nix. Der Verbrecher im weissen Haus hat ohne mit der Wimper zu zucken ein Blutbad angerichtet und als Grund eine fette Lüge angeführt. Meinen Sie ernsthaft Putin ist so geschichtsvergessen um sein Handeln mit dem der USA 2003 nicht abzugleichen? Der Ami hat seid dem Irakkrieg sämtlichen Handlungsspielraum als Friedensmacht in die Tonne gekloppt. Ach ja, in diesem Krieg und unmittelbar danach kamen Schätzungen zu Folge bis zu
        1 000 000 Menschen ums Leben. Für Sie wohl kein großes Ding.
        Nein werter Herr Kelle, hier haben Sie sich total verannt. Obwohl, um noch mal auf ihren Artikel zurück zu kommen, die USA angekündigt hat, Nordstream ein Ende zu bereiten, weigern Sie sich hartnäckig diese Fakten als real anzuerkennen. Das werden wohl nur Sie verstehen. Ich tue es nicht.

      • Günther M. Antworten

        @Klaus Kelle
        Ich verspüre keine Lust alles noch einmal zu wiederholen was ich (Neuling, seit 23.05.2022) zu dem Thema schon alles von mir gegeben habe.
        * Fakten – der Anteil der Deutschen, die schwere Waffen ablehnen ~ 64% ???
        * Kurzantwort – im konservativem Duktus der 1950. & 60. Jahre:
        “Dann geht doch rüber“!

        Nur soviel:
        Russland war stets ein verlässlicher Handelspartner für Westeuropa, der innere Aufbau ist Sache der Bevölkerung, da verbietet sich jegliche Einflußnahme von außen.
        Die Ukraine ist der gescheiterte Versuch eines prosperierenden Staates.
        Seit 1991 das „Armenhaus“ Europas.
        Ein noch größerer K o s t g ä n g e r als die, sich als „Zwerghähnchen“ Gerierenden, südlich von Petersburg, allerdings mit noch größerer „Herrenmenschenattitüde“ gegenüber ihren Minderheiten ausgestattet.
        Dies „Kunstgebilde“ s o l l t e sich wie Jugoslawien aufteilen (natürlich in freier Selbstbestimmung).
        Wenn dann die Hardcoreneonazis Richtung „Lemberg“ ziehen,
        k ö n n t e Ruhe einkehren.
        Nur – wie entwickelt sich das Verhältnis zu ihrem Nachbar, von Churchill als die „Hyänen Europas“ bezeichneten Herrschaften?
        Da sind doch noch e i n i g e Rechnungen aus dem „Zeitengeläuf“ offen?

        Deshalb: „Wir wollen ein Volk von guten Nachbarn sein, und im Inneren mehr Demokratie wagen.“

        Zu schlechter Letzt:
        ein Kerlchen 77 Jahre alt CDU-Stammwähler,
        dessen Herr Papa, Weltkrieg II Teilnehmer, ab 1956 Berufssoldat der BW,
        den Vorgenannten dahin gehend geframt (passt sogar):
        „Willy Brand war ja ein Vaterlandsverräter.“
        So etwas hören meine staunenden Ohren im Jahre des Herrn – 2023!

        Im Zusammenhang mit dem Dünnkümmel dieses grenzdebilen D….. ist mein letzter Satz oben zu sehen.

  17. Achim Koester Antworten

    Auch wenn es naheliegt, je nach Sympathie/Antipathie mit dem Finger auf einen vermeintlich Schuldigen zu zeigen, sollte der Grundsatz der Unschuldsvermutung in jedem Fall gewahrt bleiben. Erst wenn die Fakten bekannt, die Indizien geborgen und ausgewertet sind, kann (möglicherweise) eine Schuldzuweisung erfolgen. Aber bis dahin haben nicht nur die USA, sondern auch alle Anderen als unschuldig zu gelten.

    • gerd Antworten

      Wenn ich eine Tat ankündige und sie dann vollendet wird, gehöre ich zum Kreis der höchst Verdächtigen. Wenn ich dann vor Gericht stehe, kann ich mich nicht damit rausreden ich „hätte es nicht so gemeint.“

  18. H.K. Antworten

    Ob es nun die Amerikaner waren, die die Pipelines gesprengt haben, oder die Russen oder die Ukrainer oder die Polen oder womöglich die Deutsche Marine – wir WISSEN nichts.

    Ich bin sicher, unsere Bundesregierung ist bei weitem nicht so ahnungslos, wie sie tut.

    Allerdings: Gäbe es handfeste Beweise ( also so etwas Äääääähnliches wie bei den „Massenvernichtungswaffen im Irak“ ), daß es die Russen waren: WARUM sagt das dann niemand ?

    WELCHEN Grund könnte es geben, diesbezüglich Rücksicht irgendeiner Art auf die Russen zu nehmen ?

    War es aber jemand anders, womöglich ein Mitglied des westlichen Verteidigungsbündnisses, DANN, ja DANN …

    In Geheimdienstkreisen ( also in den RICHTIGEN, sprich: außer beim BND … ) gibt es mit Sicherheit über alles und jedes und jeden alle möglichen Erkenntnisse und Verbindungen.
    Und Geheimdienste und deren Erkenntnisse ebenso wie die von ihnen durchgeführten Aktionen und Einsätze haben die „dumme Eigenschaft“, „geheim“ zu sein.
    Meist bleiben sie das auch. Also fast wie bei James Bond oder „Mission Impossible“.

    Vieles werden wir nie erfahren.

    Was wir aber wissen, ist das, was wir uns gar nicht vorstellen können:

    Wir kommen abends von der Arbeit nach Hause – und unser Haus ist weg.

    Nicht einmal mehr ein Backsteinhaufen, nur ein großes Loch.

    Und nicht nur unser Haus ist weg, die ganze Straße, alle Nachbarhäuser: einfach weg.

    Unvorstellbar ?

    Ja – und genau DAS erleben die Menschen in der Ukraine.

    Und wir ? Wir feiern Karneval !

    Und „Berlinale“. Da kleben sich verwöhnte Klima-Gören und -Görinnen auf dem roten Teppich fest.

    Protestiert von denen EINE/R gegen den Krieg ?

    Es wäre an mir vorbeigegangen.

    1991 wurde Karneval schlicht und einfach abgesagt, als es den Golfkrieg gab.

    Und jetzt, wo Krieg in Europa, vor unserer Haustür tobt ?

    „KELLE ALAAAAF !“ – wie letztes Jahr.

    Hauptsache, WIR können ordentlich feiern !

    „HELL AUH !“

    • gerd Antworten

      „Ob es nun die Amerikaner waren, die die Pipelines gesprengt haben, oder die Russen oder die Ukrainer oder die Polen oder womöglich die Deutsche Marine – wir WISSEN nichts.“

      Die Amerikaner haben das Ende von Nordstream angekündigt. Kurz danach sind die Pipelines gesprengt worden. Das ist schon eine Menge Wissen, oder etwa nicht?

      „Ja – und genau DAS erleben die Menschen in der Ukraine.“

      Als Dresden bombardiert wurde, im übrigen ein klares Kriegsverbrechen, saßen die Menschen in San Franzisko an ihren Grills oder hockten an den Pools. In Los Angeles wurden Hecken geschnitten und Rasen bewässert. In Dresden verdampften die Zivilisten auf der Strasse und in ihren Häusern. Niemand will Krieg, aber dennoch werden uns Kriege immer begleiten. Die Frage ist, wie man Kriege verhindert noch ehe sie entstehen. Die folgende Frage ist, wie man mit einem stattfindenden Krieg umgeht. Wenn man weniger Löcher in den Häusern und Strassen will, dann sollte man keine Waffen liefern die mehr Löcher in Häusern und Strassen reissen. Das kann doch alles nicht so schwer sein.
      Clausewitz hat in seinem Werk „Vom Kriege“ folgende Definition von Krieg gestellt: „Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“
      Heute gilt: „Die Politik ist die Fortsetzung des Krieges mit allen Mitteln.“
      Das kann nur in einer Katastrophe enden. Soviel ist schon mal sicher.

      • H.K. Antworten

        Ja, ich sagte es bereits an anderer Stelle hier:

        Egal, wo ein Krieg stattfindet: er findet nahezu niemals auf amerikanischem Boden statt.
        Von daher WISSEN die Amerikaner gar nicht, wie da was passiert – sie kennen es aus dem Fernsehen – mit Popcorn in der Hand.

        Zu dem Vergleich mit den Waffenliefetungen:

        Wenn Sie irgendwo an der Küste wohnen und mit Hochwasser rechnen:

        SIE würden ernsthaft vom Bau eines Deiches abraten ?

        Als „Nicht-Küsten-Bewohner“:

        SIE würden ernsthaft vom Aufbau einer Feuerwehr abraten, weil die Häuser im Falle eines Brandes von Wasser beschädigt werden könnten ?

        Als „normaler“ Haus-/ Wohnungsbewohner, in dessen Gegend verstärkt mit Einbrüchen zu rechnen ist:

        SIE würden ernsthaft vom Einbau einbruchhemmender Türen und Fenster und einer Alarmanlage abraten, weil dann evtl. der nächtliche Schlaf durch Lärm gestört werden könnte ?

        • gerd Antworten

          Werter H.K.

          Momentan steh ich wohl auf der Leitung: Was haben Küstenschutz, Feuerwehreinsätze und Diebstahlprävention mit Waffenlieferungen in Kriegsgebiete zu tun? Aber mal eine Gegenfrage: Warum hat man die Wehrpflicht in unserem Land abgeschafft die Armee zu Grunde gerichtet und das als Friedensprojekt verkauft? Waren die alle dummblöd?

          • H.K.

            Lieber @gerd,

            Sie stehen ganz sicher nicht auf dem Schlauch.

            Vielleicht wollen Sie mich eher etwas kitzeln …

            Alle genannten Gefahren bedrohen Menschen.

            Die Abwehr dieser Gefahren birgt sowohl Vor- als auch Nachteile.
            Ähnlich wie bei Medikamenten. Da gibt es mitunter deutliche Nebenwirkungen, die man sich besser gar nicht alle durchliest.

            Die einzige Frage ist; WAS ist größer: Der mögliche Nachteil oder der erzielte Vorteil ?

            Würden wir, würde der Westen keine Waffen an die Ukraine liefern, würden die Russen dann sagen „gut, okay, ihr habt gewonnen und wir gegen wieder nach Hause“ ?

            Oder besteht die Gefahr, daß da ein Herr Putin sagt „so, nun machen wir auch Nägel mit Köpfen !“ ?

            Und diese „Nägel mit Köpfen“ sind dann Moldau, Lettland, Finnland, Polen und wer weiß noch ?

            Glauben Sie mir: Ich bin – wie Sie aus diversen Beiträgen hier sicher wissen – einer der ALLERLETZTEN, die es auf einen europaweiten, womöglich weltweiten Krieg ankommen lassen würden.

            Aber wenn ich damit rechnen muß, daß das Hochwasser mein Land, mich, alle Nachbarn, überrollt, baue ich den Deich so hoch wie möglich – auch, wenn es mich die schöne Aussicht kostet – und nicht nur die.

            So, runter vom Schlauch ?

          • gerd

            „Vielleicht wollen Sie mich eher etwas kitzeln …“

            Das trifft es in etwa……
            Das Beispiel mit dem Deichbau bringt mich auf folgenden Gedanken: Wir leben in einem Hochwasserschutzgebiet und bauen die Deiche ab. Stichwort Bundeswehr. Wir haben also nicht so hoch wie nötig gebaut, sondern so flach wie möglich abgebaut. Die Verantwortlichen sind dem Traum erlegen, dass es nie wieder Krieg vor unserer Haustüre geben wird. Jetzt steht uns das Wasser bis zum Hals und wir wollen in dieser Brühe einen neuen Deich im fremden Land bauen. Wenn ich Gefahrenabwehr betreibe baue ich keinen Deich in der Wüste, sondern da wo er nötig ist. Und zwar rechtzeitig, nicht wenn die Fluten in unser Land strömen. H.G. Maaßen zieht zumindest auf den ersten Blick die richtigen Schlüsse: Wir sind nicht im Krieg mit Russland, also dürfen wir niemanden unterstützen der sich im Krieg mit Russland befindet. Wenn wir wirklich von Russland eine Kriegserklärung bekämen, ständen wir nackt da, wehrlos und millitärisch vollkommen blind. Die größte Gefahr besteht darin, dass wir uns für besser halten als den Russen. Das sind wir definitiv nicht.

          • H.K.

            Das Schlimme ist, daß das Deich- äääh: Verteidigungsmysterium seit Jaaaahrenden von Dilettanten der CDU geführt wurde.

            Und just diese tut nun so, als hätte sie gerade erst erfahren, daß das tatsächlich existiert.

            DIE Chuzpe muß man erstmal haben …

            Christine Lambrecht war eine absolute Konifere auf dem Posten – aber die schwarzen Minister*/-/:/_/•/Innen waren keinen Deut besser – außer selbstverständlich dem “Kennedy vom Kurfürstendamm“ …

      • H.K. Antworten

        Was Dresden angeht:

        Ich war zu der Zeit dort, als z.B. die Frauenkirche noch im Wiederaufbau war.

        Bei einer Veranstaltung, neben zahlreichen Trümmerteilen, kann man gar nicht anders, als an die Schrecken des Krieges zu denken.

        Nicht nur in Dresden, auch in Coventry und sonstwo.

        Daher – auch, wenn ich mich wiederhole – finde ich es absolut richtig von Olaf Scholz, NICHT mit Anlauf und Hurra in einen sich ausweitenden Krieg hineingezogen zu werden und alles zu tun, um den aktuellen Krieg schnellstmöglich zu beenden.

        Wer geschworen hat, „Schaden vom deutschen Volk abzuwenden“, sollte sich gelegentlich daran erinnern …

        Während früher Kriege auf einer großen Wiese stattfanden und Soldaten auf Soldaten eindroschen ( was schon schlimm genug war, aber „begrenzt“ ) werden mittlerweile immer mehr Zivilisten, Unbeteiligte, Alte, Kranke, Frauen, Kinder, betroffen.

        Das muß ein Ende haben.

        Mir ist nicht wirklich klar, warum Nachbarn, nahe wie entfernte, nicht friedlich zusammen leben und Streitigkeiten zivilisiert diskutieren können.

        Die Ressourcen, die vorhanden sind, sollten in sinnvolle Dinge und Maßnahmen gesteckt werden, wie z.B. die Sicherheit dieses Planeten, der Menschen, der Schutz vor Erdbeben, Hungersnöten, Wasserknappheit, um nur diese zu nennen.

        Und wer unbedingt Krieg führen will:

        Entweder wird das zwischen den betroffenen Anführern am Schachbrett gelöst.

        Oder man lässt die Militärmusikkapellen aufmarschieren und gegeneinander spielen.

        In jedem Fall: Das Ergebnis wird von allen Seiten akzeptiert.

        Wird wohl beides für ewig ein Traum bleiben …

    • S v B Antworten

      @H.K.

      Wenn Sie wüssten, wieviele ersichtlich neu, chic, und modebewusst gekleidete, dazu nicht selten perfekt geschminkte sowie professionell „Fingernägel-gestylte“ Ukrainerinnen ich fast täglich zu Gesicht bekomme, die noch dazu erstaunlich frohgemut durch die Straßen schlendern, könne dies vielleicht einen kleinen Beitrag zur Beruhigung Ihres Gewissens leisten. Hiermit wissen sie es.

      • H.K. Antworten

        Man(n) wundert sich auch über zahlreiche ukrainische Männer „im wehrfähigen Alter“, die – oh Wunder – NICHT „die Freiheit und die Werte des Westens“ mit einer Waffe verteidigen, sondern wo auf der Welt auch immer herumturnen – angeblich oft mit prominenten Familiennamen …

        Aber: sicher alles nur böse Gerüchte …

        ( Bei den Russen ist das – selbstredend – niemals nicht der Fall … ).

    • Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

      Ja, H.K., wir feiern Karneval.

      Und das ist gut so.

      Wir brauchen dieses Ventil in einer völlig durchgeknallten Welt, die sich jahrelang von einem Virus und seinen Profiteuren mit dem Gehorsamslappen das normale Leben verbieten lässt, die mit Ansage und Vorbereitung in einen gefährlichen Krieg schlittern und die Menschen in die Guten auf der einen und die Bösen auf der anderen Seite einteilt.

      Nach dem Karneval, der zur genauso zur katholischen Kirche gehört wie die Fastenzeit , ist die Zeit der Reflexion, der Erkenntnis, der Umkehr.
      Es wäre schön, wenn viele Menschen, diese Zeit nutzen, um darüber nachzudenken, was für ein Irrsinn in der Welt abläuft, und sich trauen würden, diesen Irrsinn zu benennen und an seiner Beseitigung zu arbeiten.

  19. gerd Antworten

    Der erste NATO-Generalsekretär Lord Hastings Ismay sagte über den Zweck der NATO bezüglich Europa: “ The only purpose was to keep the United States in , to keep the Russians out and to keep Germany down…“ Aus heutiger Sicht eine Erfolgsgeschichte.. Die USA sind in ganz Europa mit Militärbasen bei ihren treuen Verbündeten präsent, Russland wird ausgegrenzt und Deutschland setzt auf Geheiß der USA die langjährigen guten Beziehungen zu Russland aufs Spiel…(Netzfund)
    AMEN!

  20. Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

    Hallo, Herr Kelle, aus Ihrem Beitrag spricht reines Wunschdenken, weil nicht sein kann, was – Ihrer Meinung nach – nicht sein darf.

    Leider haben die mit uns verbündeten USA in den letzten Jahrzehnten an vielen Stellen der Welt gezündelt. Warum?

    Weil sie den Menschen helfen wollten, weil sie ihnen die Demokratie bringen wollten?

    Nein, weil sie ihren Einfluß in der Welt mehren wollten. nichts anderes. Es geht in der Politik immer um Macht und Kohle, wie uns auch die von der WHO ausgerufene sog. Pandemie in den letzten Jahren gelehrt hat.
    Wenn ihre „Mission“ scheiterte oder zu scheitern drohte, haben die Amis sich flugs aus dem Staub gemacht. Sie haben ganze Landstriche destabilisiert und Chaos hinterlassen, verbrannte Erde.

    Es hilft nichts, sich diese Tatsachen schön zu reden. Wir sollten aufhören an das Gute in der Politik zu glauben. Es existiert nicht. Wir müssen lernen, nicht alles zu akzeptieren, was die USA sich erlauben. Wir sollten den A… in der Hose haben, „nein“ zu sagen, wenn unsere eigenen Interessen und Werte(!) mit Füßen getreten werden.

    Daß die Amis die Pipelines zerstört haben, halte ich für so sicher wie das Amen in der Kirche. Wer sollte es sonst getan haben? Wer hätte ein Interesse und die Logistik dazu?

    • Klaus Kelle Antworten

      Liebe Frau Königs-Albrecht, welche Logik spricht dafür, dass die Amis eine stillgelegte Röhre sprengen, durch die die Russen nichts leiten und die wie deutschen nicht aufdrehen. Nord Stream 2 ist nie in Betrieb genommen worden und wird es vermutlich viele Jahre nicht. Also: warum sollten sie die Röhr(n) sprengen. Das ergbit überhaupt keinen Sinn,

      • gerd Antworten

        Es sind nun schon über 100 Kommentare unter Ihrem Artikel erschienen. Mit keinem Wort gehen Sie, werter Herr Kelle auf die Tatsache ein, dass der amerikanische Präsident Biden im Februar 2022 selbst angekündigt hat, Nord Stream 2 zu beenden. Er hat es vor laufender Kamera anwesenden Journalisten sogar versprochen. Was genau wollen Sie eigentlich damit erreichen, diese Tatsache einfach zu ignorieren? Noch im Jahr 2019 warnte Präsident Trump, dass Deutschland einen riesen Fehler mache, wenn sie weiter auf die Pipelines setzen und sich vom russischen Gas abhängig machen. Recht hatte der Mann, aber er war ja ein Nazi und rechter Verschwörungstheoretiker, der vom damaligen Aussenminister Maas nur müde belächelt wurde. Jetzt ist die Situation eine andere: Der böse Russe darf unter keinen Umständen noch Gas nach Europa liefern, das ist für die V.S. doch die Gelegenheit dass, auch von deutschen Steuergeldern finanzierte Projekt Nord Stream 2 zu zerstören. Und sie haben es getan, weil sie es können.

      • Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

        Lieber Herr Kelle,
        Ihrer Logik kann ich nicht folgen.
        Wer soll es dann gemacht haben? Welche Logik spricht dafür, daß die Russen ihre eigene Pipeline zerstören? Noch dazu unter Beobachtung durch die USA?
        Biden hat die Aktion doch vor laufender Kamera zugegeben.

        Ich gebe zu, daß es weh tut, wie Verbündete miteinander umgehen, wie die „Schutzmacht USA“ skrupellos ihre eigenen Interessen verfolgt, wie wir erneut (nach der Corona-Aktion) manipuliert werden, wie wir aus unserer Komfortzone herausgezerrt werden.

        Die Welt hat sich nicht zum Guten verändert. Lange Zeit haben wir es nicht bemerkt, jetzt bricht es über uns herein und wir müssen runter vom Sofa und neu denken.
        Sonst sind wir verloren.

      • .TS. Antworten

        Warum sollten „die Russen“ (Pauschalisierung bzw. Sippenhaft ist hier wohl hoffähig?!?) denn aus selbem Grund die Röhre sprengen? Das gibt genausowenig einen Sinn.

        Eine selten beachtete Tatsache ist jedenfalls daß die Leitungen zu einem Zeitpunkt vorsätzlich betriebsunfähig gesprengt worden sind als insbesondere in den östlichen Bundesländern die Rufe nach günstiger Energie und zu diesem Zwecke die Inbetriebnahme von Nordstream 2 laut und zahlreich geworden sind.
        Daß sich diese Rufe so stark auf diese umstrittenen Röhren konzentriert haben anstatt auf die geopolitisch weniger brisante heimische Braunkohle oder Kernkraft ist dubios, weshalb ich vermute daß dabei kräftig mit Einfluß aus Moskau nachgeholfen wurde.
        Während das bislang leider weiter nur ein Verdacht bleibt ist das Ergebnis aber offensichtlich: Die von diesen Forderung bedrängte Regierungspolitik hatte von heute auf morgen ein final gelöstes Problem weniger. Verdächtig ist dabei auch daß danach der Protest gegen die Energiekosten erheblich eingebrochen ist.

        Destabilisierung ist ein bewährtes wie heutzutage sehr beliebtes Mittel um international Einfluß auszuüben – da wäre es kontraproduktiv wenn man sich in Moskau das beste Mittel zur Destabilisierung selber kaputt macht.

        Man muß kein Kumpane des KGBlers im Kreml sein um das zu verstehen, die Realität nüchtern ohne Scheuklappen zu betrachten reicht dafür schon völlig aus.

  21. checker Antworten

    „Seit 1945 waren die USA für Deutschland zu 100% ein verlässlicher Partner. Immer, ohne Ausnahme.“
    das sehe ich etwas anders, 100% gibt es im realen leben kaum…abhören unter freuden, drohung von sanktionen gegen die deutschen firmen, die an nord stream beteiligt sind/waren…diese einmischung hat mafiacharakter. kissinger sagte doch offen, dass die usa keine freunde, sondern nur interessen haben.
    alleine die interventionen der c.i.a. über diverse frontorganisationen in den deutschen kulturbetrieb in den 50er und 60er jahren sprechen bände, hier leider kaum bekannt.
    das verhältnis der brd und usa ist doch nicht auf augenhöhe.
    ein staatssekretär, dessen name mir nicbt einfällt, sagte vor jahren in einer talkshow, dass bei gravierenden meinungsdifferenzen kompromat der us geheimdienste auf den tisch kommen, den eindruck habe ich schon lange…
    und herr friedmann von stratfor hat doch verkündet, dass es seit 100 jahren die us doktrin gibt, einen keil zwischen russland und brd/europa zu treiben.
    totale vasallentreue zu den usa bringt uns auch nicbt weiter, dies mit antiamerikanismus zu bezeichnen, ist so dumm wie die anderen ausgrenzungsvokabeln.
    zu der sprengung: warum sollte russland seinen großen hebel der gaslieferungen zerstören??? mit den pipelines gab es ein spaltpotential in europa und in deutschland.
    und warum das große schweigen?
    glaubt jemand, dass es offizielle dokumente zu den sprengungen gibt?
    ich weiss nicht, wer es war, aber die frage cui bono und die spur des geldes führen westwärts.
    und, leider!!!, sind die usa durch ihre angriffskriege moralisch nicht in der position, andere länder für das gleiche anzuklagen, das habe ich schon beim ersten irakkrieg, spätestens nach dem jugoslawienkrieg bedauert…das wäre so, als wenn ein strassenschläger jemanden kritisiert, weil er seine frau schlägt.
    ich sehe beide seiten des konfliktes nicht unbefleckt, der krieg hätte man meiner meinung nach verhindern können, durch konsequentes durchsetzen von minsk 2 und dem respektieren roter linien, auf letzteres bestehen auch die amis. meint jemand, dass die usa in einem gespiegelten konflikt anders gehandelt hätte? in mexiko würde eine russlandfreundliche und antiamerikanische regierung gewählt, es kommt zu einem militärbündniss, putin liefert waffen und ausbilder etc. etc. und was war mit kuba?
    ich verurteile ALLE angriffskriege, egal von welcher seite.

    er hatte im übrigen recht:
    „All die Kriegspropaganda, all das Geschrei und die Lügen und der Hass kommt immer nur von den Leuten, die nicht kämpfen müssen.“ George Orwell.

    • gerd Antworten

      „…sind die usa durch ihre angriffskriege moralisch nicht in der position, andere länder für das gleiche anzuklagen, das habe ich schon beim ersten irakkrieg, spätestens nach dem jugoslawienkrieg bedauert…das wäre so, als wenn ein strassenschläger jemanden kritisiert, weil er seine frau schlägt.“

      Gut gesprochen bzw. geschrieben. Ich könnte darüber hinaus immer im Strahl kotzen, wenn, auch nur ansatzweise auf Kriegsverbrechen der USA hingewiesen wird, gleich von Antiamerikanismus geschwafelt wird. Diese Doppelmoral und Scheinheiligkeit ist nur noch ätzend.

      • Günther M. Antworten

        @ gerd – es ist der Müh‘ nicht wert!
        Schauen Sie sich hier & zu ähnlichen Artikeln die s a c h l i c h e n, fundierten Kommentare an, die den trotzigen, immerwiederkehrenden und ermüdenden Glaubenssätzen meilenweit voraus sind.
        In Nordbaden gibt es den Merksatz: „es iss, als wenn mer nem Ochs ins Horn petzt“.

        Also, schmettern Sie den Unverbesserlichen – frisch, fromm & fröhlich-frei das konservative Totschlagsargument des vergangenen Jahrhunderts entgegen:
        „GEHT DOCH RÜBER“!

        Auch für die, sich auf der Zielgeraden (ü.60) befindlichen, kalten Krieger gibt es eine adäquate Verwendung = 3K = Kleiderkammer, Kurierfahrten, Küche.
        Für die gilt – frisch auf Kameraden, auf’s Pferd…

        • gerd Antworten

          Es ist zumindest psychologisch interessant wie sich Herr Kelle weigert Tatsachen anzuerkennen, die offen auf dem Tisch liegen. Irgendwie möchte man als Normalbürger dieses Phänomen begreifen. Klaus geht doch auch nicht bei Rot über die Strasse……

          „GEHT DOCH RÜBER“!

          Wir können die hier ja nicht alleine lassen. Das wäre verantwortungslos.

  22. H.K. Antworten

    US-Präsident Biden in Kiew.

    Im Anzug, mit Schlips, läuft er mit Selensky durch die Straßen.

    Wie berichtet wird, gab es ein „Geheimabkommen“ mit Rußland.

    Die USA haben – angeblich – Rußland über den bevorstehenden Besuch Bidens in Kiew in Einzelheiten informiert.

    Somit gab es zwar „Luftalarm im ganzen Land“, aber keine Angriffe auf Kiew in der Zeit des Besuches.

    Wenn da schon „Geheimabkommen“ geschlossen werden ( von denen zumindest die „Zeitung mit den vier Buchstaben“ informiert ist ), so fragt sich, was sonst noch so alles hinter verschlossenen Türen oder zumindest hinter vorgehaltener Hand so alles verkaspert wird …

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