Angriffe auf Juden in Berlin
In einem Hotel an der Storkower Straße in Ostberliner Bezirk Prenzlauer Berg wurde am Donnerstag ein Brite (32), der eine Kippa trug, von einem Syrer (24) angegriffen und verletzt. Am frühen Morgen trafen sich beide zufällig auf dem Flur. Der Syrer schlug dem Briten die Kippa vom Kopf und trat darauf herum. Dann forderte er von seinem Opfer „free Palestine“ zu sagen. Dabei schlug er dem Briten mehrfach ins Gesicht.
Hotelgäste informierten die Polizei, die den Syrer festnahm. Der junge Mann konnte nur eine abgelaufene Aufenthaltserlaubnis vorweisen und war augenscheinlich betrunken. „Die Papiere des Mannes wurden eingezogen. Außerdem erhielt er eine Pass-Einzugsbescheinigung mit der Maßgabe, sich bei seiner zuständigen Ausländerbehörde zu melden“, sagt ein Polizeisprecher. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.
Am Montag war eine Israelin in der Nähe des Kaufhauses KaDeWe ebenfalls unvermittelt und offenbar grundlos mit der Faust ins Gesicht geschlagen worden. Über die Herkunft des Täters habe ich nichts herausgefunden, was aber darauf hinweist, um was für einen Täter es sich handelt. Das Opfer sagte, der Schläger habe einen Mundschutz getragen. Sie nimmt an, er habe gehört, dass sie sich mit ihrem Mann auf Hebräisch unterhalten hatte.
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Zutiefst beschämend, ja eine Schande, dass sich solches im Deutschland des Jahres 2022 zuträgt. Die Information, dass das israelische Opfer von dem „jungen Mann“ aus Syrien nicht nur geschlagen, sondern auch genötigt wurde, sich mit dem Ausspruch „free Palestine“ gegen weitere Gewalttätigkeiten zu schützen, weckt in mir darüber hinaus ungute Assoziationen. Das dringende Gebot, den judenfeindlichen „Gast“ umgehend in sein Herkunftsland abzuschieben, wird wohl wieder einmal keine Beachtung finden. Wenigstens will man hoffen, dass sich zumindest der Zentralrat der Juden auch in diesem Fall entsprechend positioniert hat.
Die zweite Gewalthandlung wäre noch bis vor kurzem bedenkenlos dem „rechten Spektrum“ zugeschrieben worden. Wurden doch vordem sämtliche ungeklärten Angriffe auf „Anders-Sprachige“ oder „Anders-Gläubige“ bzw. „Anders-Aussehende“ statistisch in diesem Sinne behandelt. Wobei davon auszugehen ist, dass es auf diese Weise regelmäßig zu einer unbestimmten Anzahl von falschen Schuldzuweisungen gekommen ist. Ein Unding in einem Rechtsstaat. In jedem Falle wäre zu wünschen, dass auch der zweite Schlägertyp dingfest gemacht und seiner gerechten Strafe zugeführt wird – wes (Un-)Geistes Kind auch immer dieser sein mag. Dass dem Angreifer der Klang der hebräischen Sprache nicht fremd zu sein schien, könnte unter Umständen in eine bestimmte Richtung deuten.
Es ist leider nicht auszuschließen, dass es über kurz oder lang auch in Deutschland zu „französischen Verhältnissen“ kommen könnte. Etliche französische oder ehemals in Frankreich ansässige Juden haben das Land schon kurz nach Charlie Hebdo aus Angst vor Angriffen auf Leib und Leben verlassen. Schlimm genug. Wenn Juden sich allerdings hier in Deutschland zukünftig nicht mehr wohl und sicher fühlen können, so käme dies einer Katastrophe gleich.
Verwundert schauen wir auf die Bürger der Ukraine und sind begeistert wie sie zusammenstehen und entschlossen ihre Fahne und Gesellschaft verteidigen. Angesichts dieser Berichte frage ich mich, gibt es überhaupt irgendetwas in der BRD und unserer Gesellschaft, dass es wert wäre zu verteidigen. Die gegenwärtigen Trümmer der Außenpolitik, der innenpolitische Scherbenhaufen nach 2 Jahren Corona, der diskriminierende Umgang mit kritischen Meinungen sind es nicht. Dieser Bericht zeigt zusätzlich, dass es die politischen Regeln für Polizei und Justiz auch nicht sind. Und nun?
Der deutsche Rechtsstaat funktioniert nur gegen Rechts.