Die Schatten von Weimar sind immer deutlicher zu erkennen

Im 40.000-Einwohner-Städtchen Kamp-Lintfort am Niederrhein (NRW) hat Bürgermeister Christoph Landscheidt (SPD) einen Waffenschein beantragt. Immer wieder sei er von Rechtsradikalen massiv bedroht worden, und um fähig zur Notwehr zu sein und seine Familie verteidigen zu können, brauche er eine Waffe. Der Antrag wurde abgelehnt. Aber der Vorgang wirft ein Schlaglicht darauf, was in diesem Land inzwischen los ist. Und die Angriffe auf Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker oder Andreas Hollstein, den Bürgermeister von Altena, sind unvergessen.

Was tun, wenn der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft immer mehr zerbricht.? Was tun, wenn der antitotalitäre Konsens der demokratischen Parteien praktisch nicht mehr existiert. Die Bundesrepublik, das vereinigte Deutschland ist nicht Weimar – diesen Satz hätte ich noch vor einem Jahr ohne Zögern unterschrieben. Aber heute? Es ist atemberaubend, wie rasend sich diese Gesellschaft zum Negativen verändert.

Natürlich, das Lohnniveau ist vergleichsweise hoch, die Sozialsystems funktionieren noch erstaunlich gut. Im Jahr 2018 hat es so viele Neuanmeldungen für SUV-Autos in Deutschland gegeben wie nie zuvor. Man kann also wirklich nicht sagen, dass es uns Deutschen materiell in der Breite schlecht geht. Wer das nicht glaubt, der möge sich anderswo in der Welt umschauen!

Aber die Verachtung des Staates und seiner Repräsentanten, der sinkende Respekt vor denen, die den Laden am Laufen halten, vor Rettungskräften, Notärzten, Feuerwehr und Polizei oder der Justiz insgesamt sind ein schrilles Alarmklingeln.

Josef Kraus hat in einem lesenswerten Beitrag 2018 bei Tichy’s Einblick zurecht beklagt, dass die SPD den  antitotalitären Grundkonsens aufgekündigt hat. Schlimm genug, aber Grüne und Linke gehörten nie dazu zu diesem Konsens. Von jeher machten zumindest Teile dieser Parteien immer wieder aktionsbezogen – sowas wie in der Politik eine „Projektregierung“ – gemeinsame Sache mit den Feinden unserer Gesellschaftsordnung. Die SPD zog dann nach und zeigte nach Links kaum noch irgendwelche Berührungsängste. Und nun sind auch Teile der Union auf diesem Weg, wie jeder erkennen kann, der Zeitung liest. Gemeinsame  Demonstrationen gegen Rechts – sprich: gegen AfD – mit CDU- und „antifa“-Beteiligung finden immer häufiger statt wie jüngst in Salzgitter. Ist ja für die „gute Sache“, und viele Teilnehmer spüren gewiss ein  wohliges Kribbeln, wenn sie 75 Jahre nach dem Ende der Nazi-Barbarei auch mal so richtig  gefahrlos „Widerstandskämpfer“ darstellen können.

Wer ein bisschen in den Geschichtsbüchern gelesen oder wenigstens im Schulunterricht aufgepasst hat, der kann die Parallelen zur Weimarer Republik nicht übersehen. Sie  denken, ich übertreibe? Klar, uniformierte Horden von Rechts und Links liefern sich noch keine offenen Straßenschlachten wie damals. Aber schauen Sie sich an, was in diesem Land wieder möglich ist!

Denken Sie an den Mord am Regierungspräsidenten Walter Lübcke, mutmaßlich begangen von einem Rechtsextremisten wegen der liberaler Flüchtlingspolitik des CDU-Politikers. Denken Sie an die Morde der sogenannten NSU an  Ausländern, die hier gut integriert lebten. Oder vergangenes Jahr, der Antisemit, der in Halle eine Synagoge stürmen wollte (was Gott sei Dank scheiterte) und dann wahllos zwei Menschen erschoss aus blindem Antisemitismus. Antisemitismus, wie wir ihn zunehmend in Deutschland wieder erleben müssen – in rechten Kreisen ebenso wie auf der Linken oder bei Islamisten, wenn Sie an den alljährlichen AlQudsMarsch in Berlin denken, wo unverholen dem Hass auf Israel und „die Juden“ gefrönt wird. Oder denken Sie an die ritualisierten Mai-Krawalle in Berlin und Hamburg, denken Sie an Leipzig-Connewitz – ach ja, da war ja angeblich die Polizei schuld.

Warum lässt unsere Gesellschaft so etwas zu? Warum sind wir so unfähig, den Feinden der demokratischen, offenen, toleranten und meinetwegen auch bunten Gesellschaft entgegenzutreten? In der „Zeit“ las ich gerade, dass die Eingangstür der Synagoge in Halle nach dem rechten Terroranschlag „künstlerisch gestaltet“ werden soll. Künstlerisch gestalten – ist das wirklich unsere Antwort auf den Hass und die Gewalt? Auf Nazis, Reichsbürger, Antifa und Judenfeinde?

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Dieser Artikel wurde 40 mal kommentiert

  1. gerd Antworten

    „Warum sind wir so unfähig, den Feinden der demokratischen, offenen, toleranten und meinetwegen auch bunten Gesellschaft entgegenzutreten?“

    Weil wir dem romantischen Traum nachhängen, dass eine demokratische Gesellschaft offen, tolerant und meinetwegen auch bunt ist. Das genau ist sie eben nicht und kann sie auch gar nicht sein. Es gibt keine offene Gesellschaft solange wir z.B. unseren eigenen Garten einzäumen, die Wohnungstüre absperren und Alarmanlagen einbauen. Der Mensch ist von seinen Anlagen bereits nicht automatisch tolerant. Toleranz bedeutet Duldsamkeit, was so viel heisst wie geduldig die Meinung des anderen zu ertragen und das womöglich über den eigenen Tod hinaus. Dazu ist unsere vertwitterte und gefacebookte Gesellschaft viel weniger fähig als noch 2 oder 3 Generationen vor uns und genau die haben in einer Nazidiktatur überleben müssen, entweder als Täter, Mitläufer oder Opfer.

  2. Hans-Joachim Leyh Antworten

    Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
    Geh, gehorche meinen Winken

    Geh, gehorche meinen Winken,
    Nutze deine jungen Tage,
    Lerne zeitig klüger sein:
    Auf des Glückes großer Waage
    Steht die Zunge selten ein;
    Du musst steigen oder sinken,
    Du musst herrschen und gewinnen,
    Oder dienen und verlieren,
    Leiden oder triumphieren,
    Amboss oder Hammer sein.

    • Achim Koester Antworten

      Lieber Herr Leyh,
      Sie sprechen mir aus der Seele, und ganz besonders erfreut stelle ich fest, dass es in unserer Gesellschaft noch Menschen mit humanistischer (oft fälschlich mit humanitär verwechselt) Bildung gibt, die nicht in der „Fack ju Göhte“ Subkultur ihr Bildungsziel verwirklicht sehen. Zum Thema des Artikels füge ich noch ein Goethe-Zitat aus Faust I hinzu:
      Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten,
      Die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt.
      Versuch ich wohl, euch diesmal festzuhalten?
      Fühl ich mein Herz noch jenem Wahn geneigt?
      Ihr drängt euch zu! nun gut, so mögt ihr walten,
      Wie ihr aus Dunst und Nebel um mich steigt.

      • Hans-Joachim Leyh Antworten

        Hallo, darf ich Achim sagen?
        Gut gebrüllt, Löwe
        Shakespeares, Ein Sommernachtstraum, 1. Szene des 5. Akts
        Danke!
        Zeitgeist!?
        H.Heine
        Deutschland ein Wintermärchen
        Schön das es gute DEUTSCH Literatur gibt

  3. GJ Antworten

    Dass ein langjähriger SPD-Bürgermeister und Jura-Prof in eine derartige Bedrohungslage geraten ist, dass er den großen Waffenschein einklagt, ist eine neue Dimension. Vorausgegangen war wohl u.a., dass er im EU-Wahlkampf Wahlplakate abhängen ließ mit üblem Inhalt („Wir hängen nicht nur Plakate“). Seitdem wurde und wird er wohl in einer Art und Weise von Rechtsradikalen bedroht, die öffentlich auf Anraten der Polizei nicht bekannt gegeben wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass seiner Klage stattgegeben wird. Rückblickend gesehen wäre er besser gefahren, die Plakate auszuhalten, um die Eskalation zu vermeiden? Um Eskalationen zu vermeiden, wird die planvolle Liquidierung des iranischen Terrorgenerals durch die USA auch nicht als Mord benannt – was sie nach strafrechtlicher Definition aber ist – sondern als „Tötung“. So zumindest die Wortwahl der Tagesschau. Die Dinge gefahrlos zu benennen wird zusehends schwieriger, zumal man uns seit Jahren von ganz oben ständig vormacht, sie falsch zu benennen. Und uns vorlebt, dass man selbst sich nicht an Regeln hält. Dann bricht sich Bahn, dass das gemeine Volk sich zunehmend auch nicht mehr darum schert. Das schaukelt sich hoch und lässt sich an vielen alltäglichen Kleinigkeiten festmachen, beim Einkaufen, auf der Arbeit, im öffentlichen Straßenverkehr. Übrigens empfinde ich den Gartenzaun keinesfalls als Anfang fehlender Toleranz. Seine persönlichen Grenzen abzustecken ist legitim. Aus dieser Sicht ist es für mich eines der grundlegenden Desaster, dass unserem Volk erklärt wurde, dass unsere Staatsgrenzen nicht geschützt werden könnten. Es hat alles mit allem zu tun.

  4. colorado 07 Antworten

    Die Mitte scheint zusammenzubrechen. Ihre Ränder fransen ab und fallen ins Extreme und drängen immer weiter bis zum Kern vor.
    Ein Grundübel ist dabei, dass große Teile der Medien die Auflösungsprozesse noch befördern, statt dagegenzuwirken. Sie hätten doch die Möglichkeit, breite Volksschichten zu erreichen, aber leider sind sie weitgehend in der Hand von Ideologen.
    Erschreckend ist, wie wenig wir aus Weimar gelernt haben. Denn auch damals brach die Mitte zusammen und brachte zu wenig Widerstandskräfte auf.
    Auch heute ist sie mit allem beschäftigt, nur nicht mit dem Absichern der Fundamente, auf denen die demokratische Gesellschaft steht. Sie versinkt im Alltag der Tagesgeschäfte und verliert den Blick auf das Ganze.

  5. John Brunswick Antworten

    Ach kommt schon Leute, diese Entwicklung ist doch nun wirklich vorhersehbar gewesen. Und zwar schon seit einigen Jahren. Lasst es euch von jemandem sagen, der die Jugoslawienkriege vor Ort mitgemacht hat: Gesellschaftliche Verhältnisse können schneller ins rutschen kommen, als der normale Bürger wahrhaben möchte.

  6. Charismatiker343 Antworten

    In Österreich gibt es jetzt eine öko-konservative Regierung. Auch in Deutschland sollte es eine öko-konservative Regierung geben. Zudem ist eine christlich-konservative Haltung wichtig. Und wir brauchen eine praxisorientierte Spiritualität. Mehr dazu auf meiner Internetseite (bitte auf meinen Nick-Namen klicken).

    • Steve Acker Antworten

      eine Regierung wie Österreich ist hier nicht möglih, weil die CDU nicht mehr konservativ , sondern sehr links ist. Auch die Grünen sind hier viel linker aus in Ö.

  7. Alexander Droste Antworten

    Welche Konsequenzen ziehen wir daraus?

    Welche?

    Man kann klagen und fluchen. Allein es nützt nichts!

    Was also ist zu tun?!

  8. Querdenker Antworten

    Für mich ist auch weiterhin die BRD nicht Weimar, wir haben ein robustes Grundgesetz und noch einige Reste der Bonner Republik. Nur unsere Politik ist auf allen Ebenen von den Aufgaben unserer Zeit überfordert. Unsere Qualitätsmedien sind nur noch von einem grün/linken Haltungsjournalismus geprägt. Zum Thema Zusammenhalt der Gesellschaft eine einfache Frage, wer gehört den zur Gesellschaft? Wenn wir diese Frage der bunt-toleranten Fraktion stellen, dann werden wir erkennen, dass wir für viele Rädelsführer dieser Gruppe kein Teil der Gesellschaft sind. Jedes Engagement stärkt nur die Gegner, Verweigerung ist da doch wohl die klügere Strategie. Zum sinkenden Respekt vor Polizei und Justiz möchte ich sagen, Respekt muss man sich täglich neu verdienen. Wenn überhaupt ein Urteil gesprochen wird, dann ist das sehr oft einfach nur peinlich. Anzeigen werden nur noch aufgenommen, wenn Leichen auf der Straße liegen oder der Täter leicht zu ermitteln ist. Bei Migration und Integration wurde alles was man falsch machen kann, auch falschgemacht. Eine Gesellschaft, die keine Leitkultur definiert, stärkt die Parallelgesellschaften. All unsere Probleme sind hausgemacht, Politik und ihre Hofberichterstatter kommen mir wie der Zauberlehrling vor, der die Geister die er rief, nicht mehr loswird. Die Weimar Republik hatte einen verlorenen Krieg mit vielen Toten und ein nicht gerade faires Friedensabkommen als destabilisierende Faktoren und das ist ein sehr großer Unterschied zu heute. Wir müssen die Zauberlehrlinge vom Platz jagen und deren Geister einfangen. Wenn die CDU/CSU endlich Verantwortung übernehmen würde und Merkel mit einem Misstrauensvotum nach Hause schickte, wäre das ein erster Schritt.

    • Hermann Martin Antworten

      In vielem stimme ich Querdenker zu. Beim Thema „robustes Grundgesetz“ beschleichen mich aber Bauchschmerzen. Nicht nur, wenn man beobachtet, wieviel an den ursprünglichen kurzen klaren Artikeln in 70 Jahren bereits herumgeschnippelt wurde, mit dem Effekt einer schleichenden Änderung ihres Charakters. Was aber prinzipiell kaum jemand im Blick zu haben scheint: Das Grundgesetz existiert nicht aus sich selbst heraus, es braucht eine Macht, um es zu beschützen und durchzusetzen. Eine Akzeptanzmehrheit im Volk, und eine Gewalt, die es durchsetzt. Erweist sich eine andere Gewalt als stärker, nützt das beste Grundgesetz samt „Ewigkeitsgarantien“ nichts mehr…

  9. Rainer Ostendorf Antworten

    Ja, Hass und Gewalt gegenüber Politikern scheinen immer schlimmer zu werden.
    Das ist sehr beängstigend. Danke für den interessanten Artikel und schöne Grüsse aus Osnabrück.

    • Wolfgang Heppelmann Antworten

      @ Rainer Ostendorf,

      „Ja, Hass und Gewalt gegenüber Politikern….“

      Ja, das ist von Übel. Aber ist diese Entwick’lung nicht auch Spiegelbild des Hasses und der struktuellen Gewalt der „Mächtigen“ gegen das eigene Volk? Ist das so einfach vom Himmel gefallen ?

      -Actio est Reactio-. In der Physig gilt der Satz, „eine Kraft kann nur wirken, wenn sich ihr eine gleichgroße Kraft entgegenstellt, oder anders gesagt; „von nichts kommt nichts.

      Diesen Schlamassel haben sich, unvernünftigerweise die Regierigen selber eingehandelt. Sie waren zu ungeduldig, hatten ihre Ausbildung vorzeitig abgebrochen und landeten, na wo schon; na in der Politik, weil sie sonst keiner Gebrauchen kann und begannen mit dem Zaubern. Und nun steigt das Wasser. Hoffendlich kommt der „Meister“ noch rechtzeitig zurück.

  10. Martin Antworten

    Unabhängig von allem anderen:
    Alleine schon die Machtverteilung ist mindestens 90 : 10, vermutlich sogar noch höher. Also 90 Prozent in der Volkfront gegen die AfD. Und 10 Prozent heimliche Unterstützung der AfD.
    Die Frage ist also nur: Was genau hält die 90 Prozent NOCH davon ab, die 10 Prozent einfach fertig zu machen, zu verbieten, … ?
    Außerdem wird es viele viele ethnische Konflikte geben, und wir werden noch viel von der Welt erfahren und welche ethnischen Konflikte in der Welt uns allen nicht bekannt waren.
    Der Vergleich mit Weimar passt hinten und vorne nicht. Schon alleine weil Deutschland heute ein Land mit verschiedenen Völkern ist und in Zukunft noch mehr sein wird. Eher passt der Vergleich mit ethnischen Bürgerkriegen in anderen Ländern.

    • Horst Schulte Antworten

      @Martin: Es mag Ihnen weltfremd scheinen, aber viele der Menschen, die diese „verschiedenen Völker“ bilden von denen Sie schreiben, sind m.E. nicht nach Deutschland gekommen, um das Land zu zerstören oder zu übernehmen. Es liegt sehr an uns Deutschen, ob wir die Integration zulassen oder wollen. Daran hätte ich eher meine Zweifel.

      • Steve Acker Antworten

        was die Moslems betrifft, deren Ziel ist es sehr wohl das Land zu übernehmen.
        So gebietet es ihnen ihre Religion /Ideologie.

        Das Ziel der Grünroten ist es das Land und unsere Gesellschaft zu zerstören
        (motto: Deutschland verrecke).
        Und dazu bedienen sie sich des Islam. Hundertausende neu zugewanderte Moslems in den letzten Jahren haben eine gewaltige Zerstörungs- und Spaltungskraft.
        Das Ziel der Grünroten zu zerstören erklärt dann auch, den eigentlich absurden Widerspruch, dass diese den Islam hofieren, der sehr frauenfeindlich ist.

        • Steve Acker Antworten

          Das neueste Instrument zur Zerstörung der Gesellschaft ist die Klimahysterie.
          Durch Panikmache sollen die Menschen dazu gebracht werden, freiwillig ihre eigene Wirtscahft zu zertören.

          Wer das nicht mitmacht, wird gnadenlos, als Ketzer, als Klimaleugner
          verfolgt.

          • Horst Schulte

            Ach, dahinter stecken die Muslime also auch. Danke, das war mir bisher noch nicht so klar. Ich fand Herrn Kelles Beitrag interessant. Was allerdings in den Kommentaren durchkommt, kramt meine Vorbehalte wieder nach vorn. Tschüss dann.

  11. Wolfgang Heppelmann Antworten

    @ Martin

    Die Schatten von Weimar sind immer deutlicher zu erkennenLieber Martin. Stellen Sie einmal einen Mecklenburger, einen Hessen, Einen siebenbürger Sachsen, und einen Baiern nebeneiander: Was erblicken Sie?- Ich sage es ihnen; es handelt sich sicher um Vertreter von vier Erdteilen und es würden nochmehr Erdteile, wenn wir noch einen Ostpreußen, einen Saarländer…….dazustellten.

    90%……10%, Das sagt garnichts. In der sog. DDR hatten wir immer mindestens 104% oder mehr. sogar gefühlt auch bei den Wahlen. Es gibt eine These, die besagt, daß der Flügelschlag eines Falters am Ende in einer anderen Gegend ein Unwetter hervorbringen kann. Bewiesen ist aber, daß ein Sandkorn eine Lawine auslösen kann, wenn der Neigungswinkel stimmt. Auf den kommt es an.

    Also; sein Sie guter Hoffnung, jedenfalls bleibt nichts, wie es ist.

  12. Alexander Droste Antworten

    Immerhin, der Versailler Vertrag ist nun endgültig beendet. Die letzte Tranche ist bezahlt, Amen. Hintergrundgeschichte dazu kann man prima mit Thorsten Schultes Buch „Fremdbestimmt“ erfahren. Das wirft ein ganz anderes Licht auf die Geschichtsschreibung und auf unsere „Freunde“.

    Dafür macht Boris Johnson ein wenig Urlaub beim Urenkel von Bismarck. Hmm, hat das was zu bedeuten?
    Als Mike Pompeo im November Deutschland besuchte, hatte er eine Krawatte in den Deutschlandfarben – nein nicht der BRD sondern des Kaiserreiches. War das ein Zeichen?
    Nun hat Putin Frau Merkel nach Moskau gerufen. Die Kanzlerin wurde just für den ersten Tag nach Erlöschen des Vertrages nach Moskau zitiert. Doch nicht etwa um über den Iranoder die Ukraine zu sprechen? Merkel musste vorher noch Rücksprache mit Donald Trump halten. Sie ist aber auch recht still geworden in der letzten Zeit.

    Nun, da ja jetzt eine neue Epoche für Deutschland anbricht, so ohne Versaille, und Deutschland bei der UNO noch immer mit einer Feindstaatenklausel versehen ist, haben die Kriegsalliierten vielleicht etwas vor mit Deutschland. Diese besagte Klausel beinhaltet, dass gegen Deutschland ohne Zustimmung der Vereinten Nationen „Maßnahmen“ ergriffen werden können, wenn es eine „aggressive Politik“ verfolgt. Also aggressiv ist ja jetzt Auslegungssache, gell? Aber irgendwie ist es schon recht aggressiv. Man denke nur an die Aufmache der Spiegeltitel gegen Putin, Trump oder Johnson. Naja, vielleicht retten sie uns ja vor der sozialistischen Ökodiktatur.

    Interessant und aufschlussreich sind vier Beiträge vom 6.01. und 12.01.2020, wiederum auf YouTube, von dem Herrn Thomas Trepnau (ThomasTrepnauTV, die „Sendung mit der roten Maus“), ein Immoblienkaufmann, der hier über die politischen Rahmenbedingungen für Immobiliengeschäfte berichtet. Ob das Gemunkel ist oder reelle Politik in direkter Folge der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts mag ich nicht zu beurteilen. Aber jeder kann sich ja seine eigenen Gedanken machen.

  13. Christoph Friedrich Antworten

    Wenn Lübcke absichtlich ermordet wurde, dann weniger wegen seiner „liberalen Flüchtlingspolitik“, sondern eher wegen seiner bösen Auslassung, Deutsche, die mit der aktuellen Einwanderungspolitik nicht einverstanden seien, könnten doch das Land verlassen. Schade, daß derartige Auslassungen nicht unter Strafe stehen.

    • Ruth Antworten

      Danke für diese Klarstellung. Die fast Heiligsprechung von diesem Herrn Lübcke finde ich unerträglich.

      Und damit es mir nicht gleich falsch ausgelegt wird, der oder die Mörder von Herrn Lübcke und seine/ihre Hintermänner*Frauen müssen gemäß unseren Gesetzen bestraft werden.

  14. Ruth Antworten

    Das plötzlich viele Politiker Morddrohungen erhalten ist ja schon inflationär – nur fragwürdig, dass die meisten, keinerlei Beweise hierfür haben.

    Sollte man in diesem Zusammenhang nicht auch den Fall Mannichl nochmal genauer betrachten, was hier alles behauptet wurde, und wie schnell es in der Versenkung verschwand, als diese Behauptungen als Lug und Trug entlarvt wurden.

    Auch wundere ich mich, dass bei der Aufzählung der bedrohten und tatsächlich verletzten Politiker Herr Magnitz, Herr Junge und all die anderen, die halt der bösen Partei angehören, unerwähnt bleiben. Selbst der Spiegel musste zugeben, dass AfD Politiker von tatsächlichen Attacken am meisten betroffen sind.

    Ich finde man sollte jede Drohung und erst recht jede tatsächliche Tat umfangreich aufklären. Statt dessen werden diese gegen „linke“ Politiker, dazu zählt inzwischen ja leider auch die CDU, alle thematisisiert. Die Taten gegen AfD Politiker werden kaum erwähnt oder sogar unter den Tisch gekehrt.

  15. Horst Schulte Antworten

    @Ruth: Wenn die Presse-Meldungen also auch die Anschläge auf AfD-Politiker enthalten würden (was teilweise übrigens durchaus der Fall ist!), wären die stark zugenommenen Angriffe auf Politiker, Polizisten, Feuerwehrleute, Rettungssanitäter oder andere Menschen, die Ehrenämter ausüben, dann für Sie leichter zu ertragen?

    • HB Antworten

      Sehr geehrter Herr Schulte,
      Ihrer Argumentation kann ich nicht folgen. Dem ersten Kommentar von Ihnen nicht und diesem auch nicht. Was ich aber weiss: keiner ist so blind wie einer, der gar nicht sehen will!
      Freundlichst
      HB

      • Horst Schulte Antworten

        Was ist daran nicht zu verstehen? Gewalt ist immer Mist. Egal gegen wen sie ausgeübt wird. Vielleicht sind wir uns zumindest in dieser Hinsicht einig? Ansonsten sehe ich bestätigt, was immer behauptet wird. Die Rechten fühlen sich nur in einer Opferrolle wirklich wohl.

    • Steve Acker Antworten

      In den großen Online-Medien in die ich reinschaue steht immer nur was über Morddrohungen gegen linke Politiker oder Medienleute.
      Berichte über Anschläge auf AFD Politiker sind sehr selten , versteckt, und meist
      auch noch verharmlosend oder beschwichtigend.

      Wenn es eine ausgewogene Berichterstattung gäbe, wäre vielleicht die Chance dass sich ein allgemeines Bewusstsein bildet, dass gegen Radikalismus von allen Seiten vorgehen muss.

      Die jetzige Berichterstattung ,auf dem linken Auge blind, führt nur zur weiteren Spaltung der Gesellschaft. Motto : die Rechten sind an allem schuld.

  16. Wolfgang Heppelmann Antworten

    Erleben wir gerade eine Sternstunde Deutscher (Un)-Kultur ?

    Freimaurer war gestern. Jetzt kommt der Verein der Todesbedrohten nach vorn. Wo kann man eine Bedrohung erwerben, was kostet die, sind Fälschungen auf dem Markt?, und zu welchem Preis? Kann man das beantragen?

    Wichtigtuer überall, hauptsache irgendwie gegen Reeeeeechtssss!

    Wenn nun die Bedrohung IMMER von rechts kommt, bleibt ja die linke Seite dieser Herren, immer unbeschädigt und kann weiter wirken. (Scheinbar werden ausschießlich Männer bedroht). Ob daran der Linksdrall der Einheitsparteien liegt? Spielt der „Napoleon-Komplex“ eine Rolle?

    Fragen über Fragen….

      • Wolfgang Heppelmann Antworten

        @ Steve Acker,

        – „Auch Frauen bekommen Morddrohungen : Claudia Roht, Sawsan chebli, „- Ich halte beide nicht für Frauen. Roth halte ich für Trans- Irgendetwas besonderes und nicht mit dem Begriff „Frau,oder weiblich“ zu beschreiben, Chebli ist für mich ein Kopftuchständer ohne Gehirn, obwohl sie ja garkein Kopftuch trägt. Bei Dunja Hayali bin ich mir nochnicht einig, warscheinlich Lesbische Feministin, oder ein anderes Geschlecht. Ist ja heute alles gleich.

      • HB Antworten

        Laut ZGI (Zusammen gegen Intoleranz) könnten das „frauisierte Personen sein“!
        Rossmann bekam 2016 einen Diskriminierungsskandal angedichtet. „Doch was erwartet man schon von einem alten, privilegierten Unternehmen, das -mann im Namen trägt?“

    • Bettina Antworten

      Morddrohungen gehören, ähnlich #meetoo, für manche Politiker zum Kampf gegen Rächtz. Man ist wichtig! Ich halte es mit Dushan Wegner: prüfe alles, glaube wenig, denke selbst. Und auch die False Flag passt ins Bild. Auch ein Antifant hebt gerne mal den rechten Arm…

  17. Steve Acker Antworten

    Ganz klar, wir sind schon mittendrin in Weimar.
    Natürlich nicht alles exakt gleich, eben ein Weimar 2.0
    Die Parallelen sind unverkennbar.

    «Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‹Ich bin der Faschismus›. Nein, er wird sagen: ‹Ich bin der Antifaschismus›.» Ignazio Silone,italienischer Sozialist.

    Die Antifa kann genauso ungestraft agieren wie eine Organistion mit 2 Buchstaben vor 90 Jahren.
    Ich weiss von einer Lebensschutzorganisation, deren Räume verwüstet wurden.
    Polizei hat ihnen mitgeteilt, dass die Aussichten sehr gering sind, dass die Täter ermittelt werden.

    Die Mitte wird zerrieben. Man ist schon ein böser REchter wenn man findet dass die Familie aus Vater , Mutter und Kindern die beste Form ist.

    Ich vergleich das auch mit dem Spanien der 30er Jahre. Da gab es schon in den frühen 30er Jahre wilde Christenverfolgungen. Linke gingen in Kirchen rein, verwüsteten diese, töteten die Priester.
    Konservativ eingestellte hatten dann keine andere wahl als sich Franco anzuschliessen.

  18. colorado 07 Antworten

    Man schützt die Demokratie nicht genügend nach beiden Seiten. Es ist ein Problem, dass tonangebende Politik, Medien und Staat nicht auf beiden Augen gleich scharf sehen.

  19. WM Antworten

    Zum einen kann ich dem Artikel nur voll und ganz zustimmen. Mit der SPD hat sich ein ehemals wichtiger Teilnehmer des demokratischem Konsens aus diesem verabschiedet. Parallel dazu gibt es allerdings auch keine große konservative Volkspartei mehr, die die Abwehr gegen alle Extreme und ihre gewalttätigen Auswüchse forciert.
    Andererseits muss man sich auch die Frage stellen, ob und inwiefern hier manche Mandatsträger „Befindlichkeit“ haben, denn Drohungen gegen Mandatsträger hat es seit Beginn der Bundesrepublik Deutschland gegeben. Hier obliegt es den zuständigen Sicherheitsbehörden, für ausreichenden Schutz zu sorgen. Ein Rücktritt, vorzugsweise bei vollen Bezügen, ist dagegen das Eingeständnis eigener Gier und Verantwortungslosigkeit.

  20. Rainer Möller Antworten

    Die Aufgabe der Mitte ist die Vermittlung zwischen den Extremen. Nur wenn das in Angriff genommen wird, macht die Bekämpfung von Extremen überhaupt Sinn. Es fehlt aber am Vermittlergeist.

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