Die Zeit ist reif: Von Sebastian Kurz lernen, heißt siegen lernen!

„Das Wahlergebnis zeigt, dass der Wunsch nach Veränderungen sehr groß ist in Österreich.“ So analysierte der Chef der rechtskonservativen Freiheitlichen Partei FPÖ, Heinz-Christian („HC“) Strache, gestern Abend seinen Wahlerfolg. Der Wunsch nach Veränderungen ist groß in Österreich, das stimmt. Der Wunsch nach Veränderungen ist überall in Europa groß, in den USA war er so groß, dass er sogar Donald Trump ins Oval Office spülte. Und in Deutschland ist der Wunsch nach Veränderungen ebenso groß. Am Abend wurde in einer TV-Analyse präsentiert, dass 57 Prozent der Deutschen der Auffassung sind, zwölf Jahre Bundeskanzlerin Angela Merkel seien genug.

In Niedersachsen hat die SPD gewonnen, und die CDU verloren. Die programmatisch entkernte Merkel-Union ist trotz Auftrag zur Regierungsbildung im Bund ein Schatten ihrer selbst. Keine frischen Ideen, keine beflügelnden Zukunftsvisionen… Und dann das Führungspersonal: kein Esprit, nichts Frisches, keine Begeisterung: Merkel, Tauber, Kauder und Altmaier. Fehlt noch, dass sie Herrn Polenz ins neue Kabinett holen…

Vergleichbar war auch die Situation bei der österreichischen Schwesterpartei der Union. Die ÖVP war genau so satt, selbstverliebt und lethargisch wie die Führungsriege (Einzelne natürlich ausgenommen) der selbstproklammierten Volkspartei der Mitte namens CDU. Weit weg von dem, was die Bürger denken und wollen, überhebliche Besserwisser, die sich über ihre Altersversorgung freuen.

Und nun Sebastian Kurz – 31 Jahre jung, bald der jüngste Regierungschef Europas. Ein bekennender Europäer, ein Konservativer, ein smarter Typ, der daran glaubt, dass Politik etwas zum Positiven verändern kann. Wenn man den richtigen Kompass, wenn man den Willen zur Veränderung und das Charisma hat. Die ÖVP ist die Blaupause, das Gegenmodell zur abgewirtschafteten Merkel-CDU. Es gibt auch smarte Jungs und Mädels in ihren Reihen zwischen 30 und 40 Jahren. Die Namen sind bekannt. Ich will ihnen hier nicht schaden, indem ich sie noch einmal nenne. Aber, Freunde: Die Zeit ist reif. Wann, wenn nicht jetzt, ist der Zeitpunkt aufzustehen? Wann, wenn nicht jetzt dem Abwärtssog entgegentreten? Ja, Angela Merkel wird noch einmal Kanzlerin. Aber ihre Tage an der Spitze der CDU sind gezählt. Die Zeit ist gekommen, die Machtfrage in der Union zu stellen. Und es müssen gemäßigte Konservative sein, die diese Machtfrage stellen.

Haben Sie noch Zweifel? Dann schauen Sie auf Sebastian Kurz und was er aus der ÖVP macht. Von ihm lernen, heißt siegen lernen…

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Dieser Artikel wurde 19 mal kommentiert

  1. Klaus Beck Antworten

    Na ja, es bleibt abzuwarten, ob diesem selbsternannten „Ikarus Austriaticus“ nicht bald das Wachs um die von der FPÖ geklauten und flugs ins eigene Gefieder gepappten Federn zu heiß wird.

    Dieser Parteisoldat ohne Berufsausbildung und ohne Berufserfahrung gehört übrigens seit dem Jahre 2011 bereits der österreichischen Regierung an: Sechs Jahre Macht, ohne was gemacht zu haben?
    Und wenn wir heute Schulzens SPD vorwerfen, dass sie 16 der letzten 20 Jahre der Bundesregierung angehörte und schon deshalb ihre jetzt erklärten politischen Ziele nicht glaubhaft sind, gilt dies für Kurz wohl gleichermaßen.

    Die „Zweite Republik“ Österreich besitzt zudem ein in vielerlei Hinsicht anderes gesellschaftliches und politisches Selbstbewußtsein als das sich noch immer lustvoll-autistisch in seinem Schuldkult suhlende Deutschland, so dass auch die beiden Parteienlandschaften kaum miteinander vergleichbar ist. Begriffe wie „national“, „Asylwerber“ und „Ausländer“ gehen nicht nur der österreichischen Presse geschmeidig von den Lippen, während hierzulande bereits beim Gedanken an solche Adolf-Anlehnungen demonstrativ Schnappatmung und Herzrasen zelebriert werden.

    Auch die im Nachbarland in den letzten zwei Jahren und vor allem auch in den letzten Wochen zu beobachtende, von der Presse unterstützte Implosion der „Arroganz der Mächtigen“ wäre bei uns so niemals möglich gewesen. Der deutsche Michel liebt das Gefühl, dass er der „Arroganz der Macht“ hilflos ausgesetzt ist, aber er hasst das Gefühl, dass er selbst etwas dagegen unternehmen müsste; ein ganzes Volk also, das auf die Couch muss.
    Von daher eben „kein Wunsch nach Veränderungen“, keine „beflügelnden Zukunftsvisionen“, auch und gerade nicht in der Politik.

    Lieber Herr Kelle, den von Ihnen wahrgenommenen „Abwärtssog“ nehmen – wie das Ergebnis der gestrigen Wahl wieder eindrucksvoll zeigt – große Teile der erkennntnisresistenten Bevölkerung nicht oder nur abstrakt wahr. Im Gegenteil verteidigen sie als wirbellos gewordene bzw. gemachte Zeitgenossen weiter die für sie real ungefährlich scheinende, aber emotional wärmende Politik ohne Prinzipien, ohne Moral und auch ohne Gesetze, denn der Weg zur Erkenntnis führt nur über das Erkennen der eigenen Irrationalität, was in Anlehnung an Kant ziemlich weh tut:
    „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen. Selbst verschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen“.

    • S v B Antworten

      Ihre Ausführungen unterschreibe ich wieder einmal gerne, lieber Herr Beck. Danke für den Kommentar.

      Trotz der gemeinsamen Grenze, trotz weitreichender kultureller und ethnischer Verbindungen, gibt es zwischen Österreich und Deutschland Unterschiede, deren Aufzählung den Rahmen dieses Forums sprengen würde. Selbst dem aufmerksamen gelegentlichen Grenzgänger bleibt der eine oder andere Unterschied nicht verborgen. Unter anderem sind auch die österreichischen Nachrichtensendungen mit denen der hiesigen ÖR „Anstalten“ nicht unbedingt vergleichbar. Dies nur am Rande.

      Hurra! Die Wahlen in Österreich sind gelaufen; und sie sind genau so ausgegangen, wie ich es mir erhofft, ja fast erträumt, hatte. Nun wünsche ich mir, dass der noch sehr junge Sebastian Kurz – im Verein mit der FPÖ als Koalitionäre – tatsächlich die nötige Willenskraft und das Durchsetzungsvermögen aufzubringen vermöge, um nicht nur in seinem Land, sondern auch innerhalb der EU längst überfällige Kurskorrekturen anzustoßen oder, bestenfalls, auf den Weg zu bringen. Es wird gewiss nicht leicht werden für den jungen Mann und seine Mitstreiter. Erbitterte Feinde im In- und Ausland, die jede seiner Aussagen kritisieren, jede seiner Entscheidungen in Misskredit bringen und ihn mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln (selbst unlauteren!) zu bekämpfen trachten werden, sind schließlich umgehend in Stellung gebracht.

      Erst einmal jedoch meine herzliche Gratulation an die Herren Kurz und Strache. Bitte machen Sie Ihre Sache gut. Es geht um Ihr wunderbares Österreich und um unser aller wunderbares Europa.

      • S v B Antworten

        Wie ich gerade gelesen habe, gab es heute bereits eine Aufforderung zum Mord an Sebastian Kurz („Baby Hitler“, dazu sein Foto). Auf Krone online wird dieser „Titanic“-Aufruf thematisiert. Er hat mit Satire rein gar nichts mehr zu tun. Darüberhinaus hat es in Wien bereits Demos linker Blocks gegeben. Man erwartet, dass diese schon bald Verstärkung aus Deutschland erhalten werden. Ist Europa inzwischen doch schon „viel verlorener“ als ohnehin zu befürchten steht?

        • colorado 07 Antworten

          So demaskieren sich jene, die sich gerne Demokraten nennen, aber Demokratie nur dann mögen, wenn sie die von ihnen gewünschten Wahlergebnisse bringt. Aber wehe, wenn nicht! Dann ist der Bär los, in Österreich genauso wie in Deutschland.

          • S v B

            Vorhin hieß es doch tatsächlich in den Nachrichten auf Bayern 5, dass das österreichische Wahlergebnis in Brüssel auf immer mehr Widerstand stieße. Wie bitte??? Die Befindlichkeitsäußerungen gerade unserer Brüsseler Oberdemokraten finde ich absolut unangebracht, ja schlicht anmaßend.

        • Klaus Beck Antworten

          Liebe S v B,
          eine Anmerklung bezüglich des von Ihnen beschriebenen Widerstandes aus Brüssel gegen das österreichische Wahlergebnis:
          Diese Reaktion muss man wohl so verstehen wie in der Scientology „Church“. Dort ist man auch erst ab einem gewissen OT-Level (= Operating Thetan) in der Lage, persönliche und gesellschaftliche Dinge richtig einzuordnen. Alle anderen, unter diesem Level befindlichen Individuen sind noch nicht „clear“ genug , auf ihrem „Erlösungsweg“ noch nicht weit genug fortgeschritten und bedürfen noch jeder Menge kostspieliger „Audits“ und Kurse.

          Vielleicht

          • Klaus Beck

            Vielleicht sitzen in Brüssel ja schon jene OT, die im Sinne des höchsten Bewusstseinzustandes der Hubbard’schen Philosophie keinen „reaktiven Verstand“ mehr besitzen?

          • S v B

            Bisweilen möchte man’s fast glauben, lieber Herr Beck.

            Ich lese zur Zeit übrigens ein sehr interessantes englischsprachiges Werk, das ich allen Interessierten empfehlen möchte. Herausgeber sind Irenäus Eibl-Eibesfeldt und Frank K. Salter. Titel: Ethnic Conflict and Indoctrination – Altruism and Identity in Evolutionary Perspektive. Ich schätze solche Bücher, weil sie einem dabei helfen können, Funktion und Verhalten menschlicher Gesellschaften besser zu verstehen. Ich habe mit dem Lesen des Buches erst begonnen, aber es wurde mir bereits erkenntlich, dass 1. Gesellschaften sich meist nach einander sehr ähnlichen Mustern und überschaubaren Größenordnungen organisiert haben, und 2. warum es nicht von nachhaltigem Erfolg gekrönt sein kann, wenn in unserer Spezies seit der Frühzeit angelegte, bzw. über viele Jahrtausende evolvierte Verhaltensweisen bei Entscheidungen im Sinne der weiteren Globalisierung völlig außer acht zu lassen, mal eben auf den Kopf zu stellen, oder gar ad absurdum zu führen. Größeren, gar unter politischem Zwang zustande gekommenen, multiethnischen staatlichen Entitäten kann eine gewisse Neigung zur Implosion nicht abgesprochen werden. Ich vermute, dass auch die weiteren Kapitel mir noch viele interessante Erkenntnisse liefern werden.

            Das Buch erfordert, neben guten Englischkenntnissen, einen etwas längeren Atem, was bei entsprechendem Interesse für die Thematik kein Problem darstellen sollte. Es ist im Buchhandel kurzfristig als sehr akzeptabler POD (print on demand) erhältlich.

  2. colorado 07 Antworten

    Wann, wenn nicht jetzt! Sehr geehrter Herr Kelle, in diesem Punkt kann ich Ihnen nur zustimmen. Es ist für die CDU vielleicht die sprichwörtliche „letzte Chance“ um zu retten, was noch zu retten ist. Noch einmal vier Jahre des „Weiter so“ und diese Partei läuft nur noch unter „ferner liefen“.
    Ich habe zwar auch meine Zweifel, was blutjunge , erfahrungsferne Politiker anbelangt, aber betreffs des desolaten Zustands dieser Partei geben sie mir doch mehr Hoffnung als solche, die faktenresistent ihre Fehler gutreden und so weitermachen wollen, als wäre nichts Gravierendes geschehen.

  3. Ruth Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle,

    Auch in Niedersachsen musste die CDU das ausbaden, was Frau Merkel verzapft hat. Die Mogelpackung, das Gemauschel, mit der „Obergrenze“ zwischen Frau Merkel und Herrn Seehofer wurde auch quittiert. Diese Vereinbarungen sind nichts wert, wenn auch weiterhin eh niemand an der Grenze zurückgewiesen wird, im Gegenteil, wenn man auch weiterhin jeden, ob mit Pass oder ohne, ob mit gefälschter Identität oder gleich mehreren, sofort Willkommen heißt und die Asylindustrie sich weiterhin eine goldene Nase verdienen kann.

    ein kleines Fünkchen Hoffnung besteht noch:

    1. Hoffnung: Der Bundespräsident schlägt Frau Dr. Merkel NICHT als Bundeskanzlerin vor!
    – das wäre ein Eklat, aber sei’s drum! Es würde richtig rund gehen im Bundestag.

    2. Hoffnung: Der Bundespräsident schlägt Frau Dr. Merkel vor, ABER sie wird eben nicht von der Mehrheit im Bundestag gewählt!
    – dass heißt, die Basis der Parteien, die Abgeordneten würden sich endlich vom Dauerklatsch-Gehabe lösen und sich auf die Einhaltung des Grundgesetzes Artikel 16 a und b besinnen, und viele andere der „alternativlosen“ Fehlentscheidungen der letzten Jahre. Wenn Frau Dr. Merkel nicht zurücktreten will, muss man sie halt zwingen. Dann käme es dann zu Neuwahlen? Ohne Frau Dr. Merkel? Und vielleicht könnte man sich dann auch den einzelnen Stuhl für Frau Dr. Petry sparen?

    Jetzt sind die Abgeordneten gefragt, sich zu entscheiden! Für ihre Wähler, für ihr Volk und ihr Land – oder für die Machtbesessenheit von Frau Dr. Merkel

    Bahn frei für mehr gesunden Menschenverstand,
    Ruth

    • S v B Antworten

      Schön wär’s, liebe Ruth, aber bezüglich Merkels Abgang waren bisher samt und sonders fromme Wünsche die Väter jedweder Gedanken. Man sollte es nicht für möglich halten, aber die Dame steht immer noch über allem und allen. Ich erwarte mir von Herrn Steinmeier diesbezüglich gar nichts, und auch in Merkels immer noch große, treue, parteiübergreifende(!) Fan-Gemeinde sollte man keine Hoffnung setzen. Also Bahn frei, vermutlich also für vier weitere Jahre in Agonie.

      • Klaus Beck Antworten

        Da bin ich völlig bei Ihnen.

        Ich kann mir allerdings nur schwer vorstellen, dass der isolierte „Abgang Merkels“ zu einer zeitnahen und richtungsweisenden Veränderung der gesellschaftlichen und politischen Fehlprägung führen wird. Zudem entspricht es der Natur und auch der Sehnsucht des Menschen, seine Wünsche, aber auch seine Frustration auf eindimensionale, exogen verursachte Ursachen (historisch am Wiener Prater als „Watschenmann“ realisiert) zu konzentrieren, schon um sich mit einer fundierten Betrachtung des regelhaft multifaktoriellen Geschehens nicht selbst belasten zu müssen.

        Ob nun in der griechischen Tragödie, im sakralen Läuterungsprozess, im psychodramatischen Konzept oder auch im medizinischen Kontext bei der Reifung des Eitergeschwürs bis zum letztendlichen Aufplatzen und der nachfolgenden Defektheilung (= Narbe) bleibt leider nur das Abwarten der Katharsis.

        • S v B Antworten

          Also muss man wieder einmal konstatieren, dass politisch-gesellschaftlichen Entwicklungen eine enorm starke Eigendynamik zugrunde liegt, die von kritischen, rational und analytisch denkfähigen Gruppen – noch dazu „zur Unzeit“ – kaum willentlich unterbrochen werden kann.

          Wie man gerade beispielhaft erkennen kann, kommt selbst der Versuch einer geringfügigen Schwächung, bzw. Richtungsänderung, den obsoleten Bemühungen eines Sisyphos gleich. Nehmen wir die Rolle des Sisyphos allem zum Trotz erst einmal an; immerhin stellen wir ja ebenfalls eine Komponente dieses dynamischen Prozesses dar. Die Chancen, dass diese Komponente mit der Zeit deutlich wächst, stehen gar nicht mal so schlecht.

          Selbst wenn uns heute manches in seiner vermeintlichen Aussichtslosigkeit fast verzweifeln lässt, sollte jeder dennoch sein Möglichstes dazu beitragen, dass besagter Dynamik wieder ein Spin verliehen wird, mit dem auch und gerade der zahlenmäßig starke liberal-konservative Teil der Bevölkerung unseres Landes seinen Frieden schließen kann. Dieser oft sehr zurückhaltende Teil der Bürgerschaft ist vermutlich weit größer, als es zur Zeit scheinen mag.

  4. Martin Antworten

    Allen, die Kurz so sehr lieben, muss eines klar sein: Hätten die Österreicher bei all den Landtagswahlen so gewählt wie die Deutschen (d.h. bis auf den Osten ein „Weiter so“), hätte Kurz seine Einwanderungspolitik nicht radikal geändert und hätte er nicht so freie Hand in der ÖVP bekommen.
    Also alle Kurz-Lieberhaber müssen den bösen bösen FPÖ-Wählern auf Knien danken.
    Die Deutschen sind ja zum Glück demokratisch viel reifer und wählen – vor allem im Norden und Westen – kaum die AfD. Deshalb kann unsere große Vorsitzende weitermachen, bis das Alter mäßigend eingreift.
    Ich danke hiermit also all den guten Wählern, die zum Glück nicht auf Populisten und einfache Lösungen reinfallen. Danke auch im Namen von Merkel.

    • S v B Antworten

      Natürlich hat die FPÖ Kurz „gejagt“ (au weia, sorry, Gauland-Sprech). Wie man sieht, war es eine erfolgreiche Jagd mit ansehnlicher Strecke. Ich falle vor Strache und seinen Mannen ganz sicher nicht auf die Knie, aber in diesem Falle dürfen unsere lieben Nachbarn und auch wir(!) der FPÖ wirklich dankbar sein. Wer hätte sowas noch vor wenigen Jahren überhaupt für möglich gehalten?

  5. Klaus Beck Antworten

    „… bis das Alter mäßigend eingreift“.

    Na, das ist aber Defätismus pur!
    Unsere „große Vorsitzende“ wird nach der Tabelle der Lebensversicherer 75,7 Jahre alt. Das reicht also noch locker für drei Amtszeiten, bevor sie nach dem großen Vorbild in Moskau einbalsamiert wird und in einem Mausoleum auf dem Kudamm vom Volk verehrt werden kann.
    Wobei ich persönlich eher zu einer größeren Version der Cheops-Pyramide in der Uckermark (nebendran vielleicht eine ganz kleine Pyramide für Seehofer?) tendieren würde, schon wegen der dadurch entstehenden Impulse für den Tourismus …
    [Ironie:\ off]

    • S v B Antworten

      Gar nicht so weit hergeholt, meine Herren. Hat nicht noch vor der BT-Wahl ein bekannter Politiker (war’s am Ende Seehofer???) von einer Merkel-Kandidatur im Jahre 2021(!!!) geschwärmt – sorry – gefaselt? Sowas stand tatsächlich zu lesen. Ohne Schmäh!

      Was die Form des Mausoleums anbelangt, würde mir ein ästhetisch etwas lieblicheres Monumentalbauwerk wie z. B. das des indischen Taj Mahal zusagen. Es passt ganz einfach besser zu einer Frau. Platziert in der weiten, flachen Landschaft der Uckermark, mit einem großzügigen Umschwung von mehreren Hektar penibel gepflegter Parklandschaft. Die Hochsicherheitszäune, elektrisch, verlaufen selbstverständlich weit draußen an der Peripherie. Daneben, selbstredend, ein würdiges und vor allem würdigendes Dokumentationszentrum inklusive Filmsaal und Kiosk; Popcorn muss sein, süß oder salzig. Für den erleseneren Geschmack schlage ich die ortsnahe Ansiedlung des einen oder anderen Restaurants im Sterne-Bereich vor. In einigem Abstand dazu sicher die eine oder andere preisgünstige Verzehrstube (im Volksmund rüde Billigfresse genannt) als Konzession an die touristischen Massen. Auch entsprechende Übernachtungsmöglichkeiten müssen eingeplant werden. Hotels im Drei- bis Fünf-Sterne-Segment wären wünschenswert. Von preiswerteren, gar billigen, Möglichkeiten zur Nächtigung im näheren Gedenkstättenumkreis ist abzusehen. Diese sollen sich mit der Zeit im Umland etablieren; ein willkommener Nebeneffekt zugunsten der regionalwirtschaftlichen Entwicklung.

      Schließlich soll das Taj Merkal ein ganz besonderer Ort werden; und dies nicht für die Uckermark, nein, für Europa, für die ganze Welt! Nun ja, vielleicht ein bisschen auch für Deutschland, falls sich das Land bis dahin noch so nennt. Eben so ganz in Merkels Sinne.

      Hier übrigens schon ein Hinweis an zukünftige Besucher der Gedenkstätte: der Zugang wird wie heute beim Besuch des Reichstaggebäudes gehandhabt, aber weitaus strikter. Top Security, Ticketvorbestellungen aufgrund der Riesennachfrage auf Jahre im Voraus, Ticketausstellung personengebunden und persönlich abzuholen, unter Vorlage einer notariell beglaubigten Kopie des Personalausweises oder Reisepasses. Strikt begrenzte tägliche Besucherzahlen, Frei- und Sonntags sowie an allen anderen islamischen und christlichen Feiertagen geschlossen. Vor meinem geistigen Auge entsteht gerade ein fantastisch wirklichkeitsnaher Kurzfilm…

      Bisweilen tröstet eben nur noch erquickliche Ironie, alternativ vielleicht Sarkasmus, letzterer allerdings mit abgrundtiefer Verbitterung als unerwünschter Nebenwirkung. Da lob‘ ich mir doch die Ironie!

  6. Frank Emath Antworten

    Meine nicht ironische Hoffnung ist, dass der heutige Rücktritt von Herrn Tillich viel tiefgreifende ist, als von der Presse dargestellt! Der Mann hat Mut und bringt hoffentlich die verkrustete Gehirnmasse von einigen Merkelianarren zum aufweichen! Dann warten wir noch ab, was Sportskamerad Söder in seinem Heimatministerium in Nürnberg so schmiedet… Fränkische Freunde berichten mir, dass in der Frankenmetropole merkwürdige Putschgerüchte kursieren.. Ich sehe also Madame noch lange nicht als neu gewählte Dikatorin! Pardon Kanzlerin! Was bin ich den für ein Schelm! War ein kleiner Scherz..

    • S v B Antworten

      Vielleicht brodelt es unter dem Deckel doch mehr, als von außen wahrnehmbar ist. Nur, dass es so quälend lange braucht, bis sich endlich mal alle, die die Nase gehörig voll haben, aus der Deckung heraus trauen, finde ich unverständlich. Man muss allmählich annehmen, dass die überfällige Palastrevolte rein aus Gründen der Besitzstandswahrung bisher unterblieben ist. Sicher existieren längst „konspirative Kreise“ in beachtlichen Größenordnungen innerhalb der konservativen CDU/CSU-Flügel. Ständig zu kriechen und zu kuschen wäre meines allerdings niemals gewesen. Für das Interesse an einer Besitzstandswahrung kann man sicher Verständnis aufbringen, aber – Herrschaftszeiten – doch nicht um jeden Preis! Für den Tanz auf dem politischen Parkett zumindest in der Ära Merkel wäre ich selbst völlig ungeeignet. Wann hören all die verkappten Dissidenten endlich damit auf, sich und das, wofür sie stehen, zu verleugnen?

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