Donald Trump ordnet Truppenabzug aus Deutschland an – keine gute Idee!

US-Präsident Donald Trump droht nicht nur, er handelt auch. Dieses Mal geht es um Deutschland. Die Vereinigten Staaten werden hier 9.500 Soldaten abziehen, und die Aufregung ist groß. Regierungssprecher Steffen Seibert spielte die Entscheidung aus dem Weißen Haus erst einmal herunter. Abgeordnete der GroKo-Parteien zeigten sich teils bestürzt, teils selbstbewusst. Nun sei der Zeitpunkt gekommen, dass Europa endlich seine Verteidigung in die eigenen Hände nehme.

Über die Gründe der Entscheidung Trumps wird viel spekuliert. Nicht wenige sehen einen Zusammenhang mit der Entscheidung der Bundeskanzlerin, nicht zu seinem G7-Gipfel Ende Juni in die USA kommen zu wollen. Das soll Trump sehr erbost haben. Und als Retourkutsche sei jetzt der Abzug von Truppen aus Deutschland eingeleitet. Es wäre schlecht, wenn große Politikk tatsächlich so emotional vonstatten ginge – aber ausgeschlossen ist das bei der bekannten gegenseitigen Abneidung der beiden so unterschiedlichen Staatslenker Merkel und Trump keineswegs.

Jetzt reden alle mit, alle haben eine Meinung. Oder vielmehr einen vielstimmigen Meinungschor.

Während unsere Politiker in Berlin also herumschwurbeln, von der unverbrüchlichen Freundschaft und den gegenseitigen Interessen, vom transatlantischen Bündnis und den Werten und bla bla bla… hat sich gleich jemand gefunden, der die Entscheidung Trumps toll findet. Und das ist Russland. Präsident Putin ließ verkünden, jetzt sei erst einmal Dialog wichtig, sein ganz besonderes Anliegen – das hat man ja 2013 auch auf der Krim beobachten können. Und Europa sei ja militärisch ganz doll stark, warum also die GIs von jenseits des Atlantiks nicht nach Hause fliegen lassen? Ein Schelm, wer Böses dazu denkt. Allerdings stellte der Kreml auch klar, dass  man keine gemeinsame Achse des Westens mit Russland gegen das immer stärker werdende China bilden werde.

Wie halten wir es mit den Amis, wie mit dem Kreml? Das ist eine Frage, die besonders bei Konservativen heiß umstritten ist. Doch  spätestens an diesem Punkt sollte die Ratio einsetzen bei denen, die es gut meinen mit unserem Land. Die Aufgabe der transatlantischen Partnerschaft zugunsten einer „Achse Paris-Berlin-Moskau“ ist eine Absurdität sondergleichen. Amerika ist ökonomisch und militärisch auch heute noch das Maß aller Dinge auf diesem Planeten. Deutschland (West) ist über Jahrzehnte bestens gefahren mit den Partnern von der anderen Seite des großen Teichs.

Ist alles toll in den Vereinigten Staaten? Ganz sicher nicht! Haben die Amis in ihrer Geschichte sinnlose und völkerrechtswidige Kriege geführt? Jede Menge! Muss man den „American Way of Life“ lieben? Nein, muss man nicht (kann man aber)! Jeder muss selbst wissen, zu wem er gehören will. Und wenn die Deutschen freiwillig entscheiden, das Bündnis mit den Amis zu kappen, russische Computer zu benutzen mit russischen Betriebssystemen, russische Autos zu fahren und sich ihr Gehalt in Rubel auszahlen zu lassen – feiiiin! Kein Problem damit. Ich suche mir dann ein anderes Land und gut isses.

Wissen Sie, ich habe eine wirklich positive Grundhaltung gegenüber den Amerikanern, ohne zu verkennen, was dort nicht rund läuft. Und da könnte ich viele üble Entwicklungen nennen. Aber ich kenne das Land inzwischen gut von sicherlich 20 Besuchen, von politischen Gesprächen ebenso wie von phantastischen Reisen von Coast to Coast. Und diese grundsätzlich positive Haltung ist nicht begründet durch die Politik der Weltmacht, sondern durch den vielfältigen Kontakt mit vielen ganz normalen Menschen, positiv, tolerant und erfindungsreich. Und wer das nicht mag, McDonalds meidet und Bill Gates verachtet – auch das darf man in einem freien Land.

Den früheren Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte in Europa, General Ben Hodges, durfte ich 2015 einmal zusammen mit einigen wenigen anderen Journalisten in seinem Privathaus in Wiesbaden besuchen. Ein unvergesslicher Abend, auf der Terrasse rund um den Feuerkorb mit Zigarren und schottischem Whiskey. Ich traf einen sympathischen und hochgebildeten Mann, alles andere als ein schießwütiger Cowboy. Ein Mann, der die europäische Geschichte des vergangenen Jahrhunderts bis ins Detail kannte und darüber philosophieren konnte.

Jetzt las ich in einem Zeitungsartikel wieder von ihm. Er wurde darin zitiert, dass der geplante Abzug der Amerikaner aus Deutschland ein „kolossaler Fehler“ sei, denn es gehe im Bündnis der NATO nicht darum, Frau Merkel zu bestrafen oder zu ärgern. Die GIs seien nicht in Europa, um nur die Deutschen zu beschützen, sondern Europäer und die USA und Kanada sich gegenseitig.

Das ist der Plan.

Übrigens: Beim wegen Corona ausgefallenen Nato-Manöver „Defender 2020“ wähnte die deutsche Verschwörer-Szene das Äußerste. 26.000 GIs seien heimlich eingeflogen worden, um hier den Laden zu übernehmen. Nahezu täglich schickten mir FB-Freunde verwackelte Handy-Videos von irgendeinem streng geheimen Kleinstadtbahnhof, wo angeblich die Ankunft der US-Streimacht zu sehen sei. Und deutsche Sicherheitskräfte hätten dabei geholfen. Ja, ganz schlimm, allerdings auch der übliche Bullshit, verbreitet von Geschäftsmachern, die an solchen Horrosszenarien verdienen, und denen, die Geld kassieren aus staatlichen Quellen, um Unsicherheit und Abneigung gegenüber die USA zu schüren. In ein paar Wochen werden übrigens als Nachhut zum ausgefallenen Manöver 600 US-Soldaten nach Deutschland eingeflogen für ein paar Wochen. Das ist dann sicher endgültig die große Invasion der Bilderberger…

 

 

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Dieser Artikel wurde 81 mal kommentiert

  1. Alexander Droste Antworten

    Den Truppenabzug halte ich für eine Finte. Es ist noch nicht einmal für die USA von Interesse ausgerechnet aus Deutschland abzuziehen. Sollte Deutschland in irgendeiner weise enger an Russland heranrücken, sind die Amis mit doppelter Kraft wieder da, im Verbund mit GB. Das hatten wir schon zwei mal und das wird sicherlich auch ein drittes mal so kommen. Vorausgesetzt natürlich, dass die derzeitige Deutsche „Politelite“ (*räusper) durch eine andere Fähigere ausgewechselt wird. Die derzeitige ist so harmlos und blöd, wie sie das Land zugrunde wirtschaftet, dass wohl keine Gefahr für die Westalliierten von ihr ausgeht.

    Lieber Klaus, abgesehen von Deinem Lieblingsrussen, ist das Potential Russlands und sein Wille mit Europa insbesondere mit Deutschland zusammenzuarbeiten nicht zu unterschätzen und seine Bedeutung für uns im Hinblick auf eine aufziehende Chinesische Hegemonie, die wir noch weniger wollen können, ziemlich groß. Warum? Weil Russland uns braucht. Weil China uns „auffrisst“.

    Man sollte allmählich aufhören auf der Krimgeschichte herumzureiten. Sie ist gelinde gesagt bedeutungslos für uns. Nicht für die Amis, die im Schwarzen Meer ihre Vormachtstellung ausbauen wollen. Vielleicht auch nicht für die Ukraine nach dem Motto „geschenkt ist geschenkt und wieder holen ist gestohlen“. Die Geschichte um den Putsch am Maidan und die Sezession der Krim sind inzwischen bestens dokumentiert. Putin hat reagiert, nicht agiert. Agitator war eindeutig die Regierung Obama. Die Ukraine ist aus Sicht der USA aus dem Einflussbereich Russlands herauszulösen. Viel bedeutender für uns ist eine fruchtbare Beziehung zu Russland, denn es hat Aufholbedarf und ist ein Wirtschaftsfaktor für Europa. Russland hat dafür Energieressourcen. Und genau das ist ganz amtlich von den Amerikanern ausgesprochen zu verhindern, was bislang gelungen ist.

    Was spielt Europa für eine Rolle? Loyalitätspflicht zum Bündnispartner (der hat seinen Colt am Halfter und die Hand am Anschlag). Die bröckelt gerade, weil Trump die Zügel lockert. Das heißt nicht, dass er sie nicht wieder anziehen kann. Und Merkel ist, wie wir wissen, nur ein Spielball, den man ein wenig herum kugelt.

    Wenn nun die USA so ein bisschen die Truppen abziehen, dann tut das den Unternehmen weh, die an den GIs Geld verdienen. Ansonsten muss man sich nicht fürchten, dass sie uns „im Stich“ lassen. Ganz bestimmt nicht.

    • Frank Antworten

      So viel misst auf einmal, habe ich selten gelesen. Wer sich nur ein wenig in der Deutschen Geschichte auskennt, bemerkt wie sehr noch der Nationalsozialistische hass gegenüber Russland beziehungsweise dem (Bolschewicki) nach über 70zig Jahren Kriegsende vorhanden ist. Russland für eine bedrohung für Deutschlands oder Europa anzusehen ist absurt. Deutschland hat weder Dollar noch Rubel, sondern seine Goldreserver in den USA. Die USA sollte sein Millitär und Geheimdiest abziehen. Ja das internet und anderes wird von den USA kontrolliert. Deshalb muss Europa seine eigenen Netzwerke aufbauen und kontrollieren. Wer ein freies Land wie Deutschland haben will, muss auch Verantwortung übernehmen. Damit meine ich nicht nur das Millitärische sondern auch die Außengrenze der EU zu sichern. Es bedarf Visionen, was aus Deutschland und EU werden soll. Deutschland muss aufhören sich als Handlanger der USA zu sehen. Europa mit Einbeziehung Russland muss unser Langfristiges Ziel sein.

  2. colorado 07 Antworten

    Die USA ist noch eine Demokratie und Russland noch keine. Das ist der Unterschied.
    Und Deutschland? Sollte sich nicht zu viel einbilden.

    • Alexander Droste Antworten

      Beide sind Oligarchien. Wären sie wirklich demokratisch, gäbe es viel mehr Freiheiten und viel weniger Armut.

      • Labrador Antworten

        Lieber Herr Droste,

        Ja in den USA gibt es “politische Familien”, Kennedy, Bush, Clinton, …

        Aber trotzdem wurde ein Obama gewählt. Sie könnten sagen, dass der Teil des Systems war, aber dann wurde Trump gewählt.

        Wieviel Freiheit US-Bürger haben, sehen sie derzeit in Seattles CHAZ und Trump kann gar nicht so einfach ohne den Governor des Bundesstaates die Nationalgarde einsetzen.

        Ein amerikanischer Arbeitsloser auf Food stamps hat mehr als ein russischer Arbeiter in der Provinz, insofern ist Armut ein trügerischer Begriff. Eine Alleinerziehende Mutter müsste in den USA ca. 72.000 $ im Jahr verdienen, damit sie den selben Standard hat, wie mit Stütze. (Stefan Molyneux)
        Wenn Sie relative Armut meinen, dann möchte ich Sie auf die Pareto-Verteilung hinweisen. In der Praxis erzeugen in einer Firma von 10.000 Beschäftigten 100 die Hälfte des Wertes, von diesen 100 zehn die Hälfte also 25% des Gesamtwertes. Sie mögen das vielleicht nicht für möglich halten, aber egal ob es um Publikationen/Autoren geht oder um Musik/Komponisten, Sie werden das a Prinzip immer wieder finden. So gesehen ist eine ungleiche Verteilung Zeichen von Freiheit

  3. HB Antworten

    Soweit ich gelesen habe, werden die nur nach Polen verlegt, worauf diese sich schon freuen!
    So, wie unsere Medien mit Trump umgehen, kann ich ihn verstehen.

  4. Hans-Joachim Leyh Antworten

    Hallo alle miteinander!
    Ich habe schon mal geschrieben: Ich bin Rentner und die Zukunft ist eine Sach die mich von meinem Alter wenig beschäftigt.
    Ich bin Sachse und komme aus der jetzt schönen Stadt Dresden (1945 sah das anders aus).
    Ich musste meine Armeedienst in der NVA (Nationale Volksarmee) machen.
    Eine Aussage lautete: Wenn es mal einen Krieg gibt und wir ins Gefecht müssen nd dazu die Kasserne verlassen müssen steht der Ami schon vorm Tor und verteilt Kaugummi.
    Aber wie schaut es Heute aus? Bundeswehr nein das ist keine Armee!
    Die letzten Verteidigungsminister die alle samt keine Ahnung vom Militär hatten haben die Bundeswehr einsatzunfähig gemacht. Insbesondere Flintenuschi.
    Wenn in einer Wehr gesprochen wird( Soldat Müller würden sie bitte…) haben wir doch schon verlohren.
    Die politische Aussage: Im Verteidigungsfall!
    Eine Wehr die nur im Verteidigungsfall da ist und zu 80% technisch nicht Einsatzbereit ist ist doch keine Armee.
    Herr Kelle ich gebe ihnen Recht! Was bildet sich diese Schnepfe Merkel ein?
    Diese Frau muss endlich abdanken!
    Ich wünsche allen ein Schönes WE.

    Ach so! Ich werde jetzt unter jeden Text schreiben.
    Gefundene Rechtschreibfehler dürfen unentgeltlich behalten werden!

    • Christoph Friedrich Antworten

      zu dem Ami mit Kaugummi:

      Haben Sie schon einmal etwas von den Rheinwiesenlagern gehört (nur als schlimmes Beispiel)? Wenn nicht, sollten Sie sich unbedingt informieren. Und an der militärisch völlig sinnlosen Bombardierung Dresdens waren ja auch US-Bomber beteiligt.

  5. gerd Antworten

    Ami go home! Ist es nicht genau das, was die „links, grüne Elite“ seid Jahren fordert? Mittlerweile geht es doch nicht mehr ums schützen. Der aktuelle Präsident wird doch hierzulande nur noch mit Spott, Häme und Lüge überzogen. Es wird ihm deutlich gemacht, dass wir auf Amerikas Hilfe pfeifen. Ergo: Alles richtig gemacht. Es könnte ja sein, dass es irgendwann wieder heißt: Amerika help us!

    • Christoph Friedrich Antworten

      Wann hätten die USA uns eigentlich mal geholfen? Stattdessen führten sie zwei Kriege gegen uns, den letzten als weitgehenden Vernichtungskrieg.

      Ach so, sie schützten uns vor der Sowjetunion. Nur wäre die Sowjetunion nie so weit gekommen, wenn die USA im 2.Weltkrieg nicht ihr Komplize gewesen wäre.

      • gerd Antworten

        Na ja, ein gewisser Herr Goebbels forderte den totalen Krieg….den hat er ja auch bekommen.

      • Klaus Kelle Antworten

        Ich finde ganz gut, dass uns Amis, Russen, Briten und Franzosen vom Nazi-Dreck befreit haben. Und dass die Amis dafür gesorgt haben, dass die Berliner nicht verreckten, als sie von unseren russischen Freunden blockiert wurden. Und dass die Amis die erste Siegermacht waren, die sofort und klar für die Wiedervereinigung Deutschlands waren Anfang 1990. Und dass die Amis mit dem Marshallplan den erstaunlichen Wiederaufschwung unseres Landes nach der verheerenden Niederlage möglich gemacht haben, während unsere russischen Freunde alles aus ostdeutschland rausgetragen haben, was nicht niet- und nageffest war. Und als unsere ostdeutschen Landleute die schnauze voll hatten von Mangelwirtschaft und Unfreiheit, da haben unsere russischen Freunde den Widerstand mit Panzern niedergewalzt. Und weil das so gut geklappt hat, gleich auch noch 1956 in Ungar und 1968 in der Tschechoslowakei. Oh ja, ich bin froh, dass es Amerika gibt. Damit ich nicht in einem solchen System leben muss wie beim Kreml-Paten…

        • Christoph Friedrich Antworten

          @ Klaus Kelle:

          Die ersten Jahre nach dem 2.Weltkrieg waren für Deutschland keineswegs eine Zeit der Befreiung, sondern eine Zeit der Besatzung, Unterdrückung und Zerteilung.

          Die Nazis waren Dreck, die Sowjets und ihre deutschen Komplizen zwischen Saale und Oder aber auch, die westlichen Besatzer in den ersten Nachkriegsjahren ebenfalls, und nicht zu vergessen die polnischen und tschechischen Vertreiber und Mörder.

          Vergessen wir übrigens bitte nicht, daß es die USA waren, die der Sowjetunion als Komplizen den Weg nach Mitteleuropa bahnten. Ohne die US-Komplizen der Sowjets wären Ungarn, Tschechei, Slowakei und Polen gar nicht erst unter die sowjetkommunistische Knute geraten.

          Daß es Deutschland überhaupt noch gibt, ist vermutlich nur zwei Tatsachen zu verdanken:

          1. daß US-Präsident Roosevelt noch vor Kriegsende starb; das war jener US-Präsident, unter dem Pläne zur Vernichtung Deutschlands ausgeheckt wurden und der ein Fan des Schlächters Stalin war.

          2. daß die USA und die Sowjetunion direkt nach Kriegsende einander in die Haare bekamen (was unter Roosevelt nicht geschehen wäre) und daß beiden Seiten deutsches Kanonenfutter willkommen war.

          Der US-Einsatz für Berlin war auch, vielleicht sogar am meisten ein Einsatz zur Erhaltung der eigenen Besatzungszone in Berlin.

          Es waren übrigens nicht „die Amis“, sondern der damalige US-Präsident Bush, der Deutschland verhältnismäßig freundlich gesinnt war und tatsächlich neben Gorbatschow der wichtigste Wegbereiter der deutschen Wiedervereinigung war.
          Die deutsche Wiedervereinigung ist aber tatsächlich eine Antwort auf die Frage, wann uns die USA halfen.
          Nur und aber: Auch das war nicht (ganz) uneigennützig, sondern eine willkommene Gelegenheit zur Erweiterung des US-Einflusses in Europa, auch gegen Versprechungen an Gorbatschow.

          Den Wirtschaftsaufschwung nach dem 2.Weltkrieg verdanken wir Deutschen in erster Linie uns selbst, auch wenn die US-Hilfen nützlich waren; doch waren es ja auch die USA (mit einigen Komplizen), die Deutschland zuvor in Schutt und Asche gelegt hatten.

          Was die Gegenwart betrifft: Es gibt doch so einige US-NGOs (pars pro toto: Soros), die derzeit die westliche Welt untergraben …

    • Christine Lamine Antworten

      Amerika help uns!
      Ja, d’accord, Amerika help us uns vom Merkel Regime zu befreien, damit wir wieder Rede- und Pressefreiheit haben.
      Helft uns, die Monumente von Marx und Lenin umzustürzen. Befreit uns von Linken und Grünen Kolonialisten, die uns versklaven, verdummen und ausplündern. Helft uns bitte!

      • Christoph Friedrich Antworten

        Auf den ersten Blick würde ich diesem Hilferuf an die USA (nicht Amerika, zu Amerika gehören noch viele andere Länder) zustimmen – aber nur auf den ersten Blick.

        Grundsätzlich sollten Staaten sich zurückhalten, anderen Staaten etwas vorzuschreiben. Erinnert sei beispielsweise an Merkels unmögliche Eselei nach der Wahl Trumps. Wenn aber Deutschland nicht den USA in deren Angelegenheiten dreinreden sollte, gilt das selbstverständlich auch umgekehrt.

        Und auch wenn Trump sich für Freiheit einsetzt – es gibt in den USA gar nicht so geringe Kräfte, die die Freiheit beschneiden wollen. Hoffen wir für die USA (und auch für uns), daß Trump wiedergewählt wird, auch wenn das sehr wahrscheinlich zu weiteren Unruhen in den USA führen würde.

      • Christoph Friedrich Antworten

        Übrigens: Es sind ja nicht zuletzt US-NGOs (z.B. Soros), die zur Versklavung, Verdummung und Ausplünderung Deutschlands erheblich beitragen.

  6. Angelika Antworten

    Welche Einstellung jemand zur USA hat, ist mir egal. Genauso wie es mir egal ist, ob jemand anti-norwegisch oder pro-norwegisch ist.
    Deutschland ist ein Land von Untertanen und wird es auch bleiben. Die Obrigkeit kann sich ändern. Aber Untertanen bleiben sie hier.

    • aha Antworten

      Ein griechischer Regisseur hat zu Zeiten der Griechenland-Krise gesagt:

      „Die Griechen wurden 400 Jahre lang von den Osmanen beherrscht. Die haben denen ihr Auskommen gelassen und so die Griechen gelernt für sich selber zu sorgen!“
      So eine Entwicklung sehe ich bei uns auch. Das zu ändern wird eine Sache von Generationen. Als Erstes müssen wir anfangen unsere jungen Leute gesund zu erziehen und nicht von internationalen Konzernen beschädigen lassen. Ein realistischer Blick auf die Welt gehört auch dazu. Die jungen Leute sind so auf nett getrimmt, dass sie meinen, die Welt bestehe nur aus freundlichen Menschen.
      Langfristiges Ziel müsste es schon sein, Europa frei von amerikanischem Militär zu kriegen.

  7. Christoph Friedrich Antworten

    Warum die ganze Aufregung? Es sind doch genug GIs in Polen, das bekanntlich zwischen Deutschland, Weißrußland und Rußland liegt.

    Ein Land ist nur dann ein wirklich freies Land, wenn es keine fremde Soldaten im Lande hat – auch wenn es sich bei den fremden Soldaten um Verbündete oder sogenannte Verbündete handelt (nur zur Erinnerung: In der DDR wurden die Rotarmisten offiziell als „Freunde und Verbündete“ bezeichnet).

    Es wäre weitaus besser, wenn die Bundeswehr stark genug wäre, Deutschland ohne fremde bzw. verbündete Hilfe zumindest eine Zeit lang verteidigen zu können (bis notfalls Verbündete helfen könnten).

    Davon abgesehen spart uns der Abzug der GIs so einige „Stationierungskosten“. Und ich könnte mir vorstellen, daß die meisten GIs lieber in den USA als in Deutschland stationiert wären, schließlich sind sie dort und nicht hier zuhause.

    Was nun Putin betrifft: Die Einbildung, Putin gelüste es, das übrige Europa zu erobern, ist schon wahnhaft. Stalin wollte das tatsächlich, aber Putin ist eben nicht Stalin. Die Wiedervereinigung der Krim mit dem übrigen Rußland war aus russischer Sicht notwendig, denn der Schwarzmeerhafen Sevastopol in NATO-Hand wäre für Rußland unannehmbar, und genau das drohte damals. Man sollte eben immer versuchen, eine Sache aus möglichst vielen Richtungen zu beurteilen – audiatur et altera pars. Eine Außenpolitik, die es unterläßt, die Außenpolitik der anderen Länder zu berücksichtigen, ist eine schlechte Außenpolitik – beispielsweise die Außenpolitik Wilhelms II. oder die Hitlers. Beider Unfähigkeiten führten zur Katastrophe.

    Übrigens ist auch Rußland eine Republik, also ein demokratisch regierter Staat, und Putin wurde demokratisch gewählt.

    • Angelika Antworten

      Falls in Europa wirklich ein Machtvakuum entsteht und die anderen Mächte der Welt merken, dass sich hier niemand selbst verteidigen kann, werden andere Mächte in dieses Machtvakuum vorstoßen. Und wenn Russland die Möglichkeit hat Teile Europas ohne großes Risiko zu erobern, würden sie es tun. So funktioniert Weltpolitik allgemein. Wer schwach ist, braucht einen Beschützer oder geht unter. Die kleinen Staaten in Europa haben auch nur überlebt, weil sie zwischen verschiedenen Großmächten lavieren konnten und sie die eine Großmacht gegen die andere geschützt hat. Vor allem war England eine starke Schutzmacht für die kleinen Staaten. Weil England nicht wollte, dass irgendein Land auf dem Kontinent zu mächtig wird.

      • Klaus Kelle Antworten

        Liebe Angelika,

        genau so ist das. Die Ukraine ist das beste Beispiel. Wäre sie in der Nato gewesen, hätte Russland niemals gewagt, nach der Krim zu greifen. Aber wer schwach ist verliert.

        Erstaunlich nur, dass all die Putin-Fans hier, die den bevorstehenden Untergang des Abendlandes und der EU prognostizieren, selbst nicht auf den Gedanken kämen, in Putins Disneyland zu leben oder sich ihr Gehalt in Rubel auszahlen zu lassen. Da ist dann der böse Euro ganz willkommen.

        Früher haben wir uns über die linke Bourgeoisie immer mit dem Spruch lustig gemacht: Links reden, rechts Leben. So kommt mir das Mantra der Putin-Fans hier auch vor…

        Beste Grüße, Klaus Kelle

        • Alexander Droste Antworten

          Putin hat schon Probleme genug sein Riesenreich zusammenzuhalten. Ich glaube kaum, dass er Europa erobern will. Und die Ukraine hat er auch noch nicht erobert. So viel ich weiß, hat er immer betont, dass er sie als souveränen Staat ansieht und respektiert. Abgesehen von der Krim, die Jahrhunderte lang russisch war und erst seit Kruschtschow der Ukraine zugeteilt wurde (blieb ja sowieso in der Sowjetfamilie), außerdem ging es da um Sevastopol, die nicht der NATO anheim fallen durfte, hat er den Separatisten ein wenig Schützenhilfe gegeben. Warum? Dazu gibt es genügend Dokumentationen.

          Man muss ja nicht Putinfan sein, um das geopolitische Ränkespiel zu durchschauen. Man muss es ja nur mal versuchen 😉

          Und wenn wir schon bei Disney sind: Warum soll das Eine besser oder schlechter sein als das Andere? Und ob man sein Gehalt in Rubel oder Euro bekommt, ist für den arbeitenden Normalbürger einerlei, Hauptsache Gehalt reicht aus. In Russland ist es noch nicht so ganz gesichert. Jedoch hat der Rubel inzwischen eine höhere Goldabdeckung als der Dollar und als der Euro sowieso.

          • Labrador

            Lieber Herr Droste,

            Die Krim war vieles, unter anderem war sie von 1441 bis 1783 also 342 Jahre ein eigenes Khanat.
            Sie wurde 1783 von Russland unter Verletzung eines 1774 geschlossenen Vertrages annektiert und war denn bis 1954, also 171 Jahre bei Russland/Sowjetunion. Dabei war die Krim von 1917 bis zum Zweiten Weltkrieg eine autonome Teilrepublik. Im Zweiten Weltkrieg wurde sehr viel zerstört, der Wiederaufbau war vorerst nur schleppend und geschah später durch die Ukrainische Teilrepublik.

        • Angelika Antworten

          Sehr geehrter Herr Kelle,
          ich bin kein Putin-Fan. Ich bin aber auch kein „Die guten Amerikaner werden uns alle beschützen“-Fan. Ich bin ein Fan von „Staaten haben Interessen, aber keine dauerhaften Freunde.“
          Aus der Sicht der USA ist es die Frage, ob die Ukraine in der NATO so eine gute Idee ist. Geopolitik ist kompliziert. Gut und böse gibt es da nicht. Wenn man einem großen Spieler (Russland) zu dicht auf den Pelz rückt, kann es unbeabsichtigte Folgen haben.
          Aus deutscher Sicht, weiß ich nicht, wieso es für uns so wichtig sein sollte, wem die Krim gehört.

        • Christoph Friedrich Antworten

          Hätten USA und EU nicht den Maidan-Putsch unterstützt und die USA nicht ein Auge auf die Ukraine als Nato-Land geworfen, wäre es erst gar nicht zu dem Aufstand in der Ostukraine und zur Wiedervereinigung der Krim mit dem übrigen Rußland gekommen. Putin handelte doch erst, als die Eingliederung der Ukraine in die Nato drohte. Die Wiedervereinigung der Krim mit dem übrigen Rußland kann auch durchaus als Warnschuß verstanden werden: Bis hierher und nicht weiter! Seitdem ist es ja auch um die Nato-Ukraine-Pläne ruhiger geworden. Putin sagte ja deutlich, daß er in kurzer Zeit die Ukraine erobern könnte – womit er wahrscheinlich recht hat, was er aber eben nicht will.

          Nochmals: Putin ist kein Stalin – und er ist auch kein Breschnew. Ein Breschnew hätte vermutlich gegen die Ukraine längst blankgezogen.

          Die Bezeichnung „Putin-Fan“ ist in meinem Falle übertrieben, aber ich bin auch kein Tatsachenverweigerer. Und Tatsache ist, daß Putin einer der intelligentesten derzeitigen Regenten ist, vielleicht sogar der mit Abstand intelligenteste überhaupt. Und ich hoffe, daß nicht die Zeit kommt, in der wir Putin nachtrauern. Putin ist besonnen – ob es aber auch sein Nachfolger sein wird?

          Übrigens ist mir der Euro keineswegs willkommen – viel lieber hätte ich die D-Mark wieder, gerade angesicht dessen, was die EU derzeit plant. Inzwischen wird wohl auch mancher einstige Remainer froh sein, daß sich die Brexiteers durchsetzten.

        • Christoph Friedrich Antworten

          Warum soll ich in Rußland leben wollen? Mein Heimatland ist Deutschland, das mir allerdings derzeit schwere Sorgen bereitet. Vor allem wegen der bodenlosen Dummheit seiner derzeit maßgeblichen Politiker, aber auch wegen der Mainstream-Medien, die mehr und mehr zu Hof-„Bericht“-Erstattern degenerieren.

        • HB Antworten

          Richtig, sehr geehrter Herr Kelle, ich würde nicht in Russland und mit dem Rubel leben wollen! Ich würde aber auch nicht in den USA und mit dem Dollar leben wollen!
          Russland kenne ich nicht. Die USA sehr wohl, dort habe ich enge verwandtschaftliche Beziehungen. Und wir können dort momentan sehr gut beobachten, was auf uns noch zukommt.

      • Christoph Friedrich Antworten

        England „eine starke Schutzmacht für die kleinen Staaten“?

        Dann zähle ich einmal auf, wen England während des 2.Weltkrieges so alles im Stich ließ:

        Polen (spätestens, als es den sowjetischen Einmarsch in Ostpolen nicht mit einer Kriegserklärung beantwortete), Finnland, Litauen, Lettland und Estland.

        Darüber hinaus zog England Norwegen in den Krieg und leitete damit auch die deutsche Besetzung Dänemarks ein.
        Zur Erklärung: England bereitete damals zusammen mit Frankreich den Einmarsch in Norwegen vor, um Deutschland vom schwedischen Eisenerz abzuschneiden. Hätte Deutschland nicht den Kampf um Norwegen gewonnen, hätte England somit auch noch Schweden in den Krieg gezogen.

  8. colorado 07 Antworten

    Vor Jahren sagte Wolfgang Schäuble in einem Gespräch über Putin: „Russlands Machtfaktoren passen nicht mehr in die Zeit.“ Damit wollte er andeuten, dass Machtpolitik heute nicht mehr „in“ ist und der Friede unser aller Freude ist.
    Putin hin oder Putin her. Großmächte betreiben Machtpolitik. Wer dem nicht ins Auge sieht , ist ein Träumer und könnte einmal böse aufwachen.
    Und es gibt nach wie vor Große und Kleine. Zu letzteren gehört auch, militärpolitisch gesehen, Deutschland. Die Bundeswehr ist im Sinne von Herrn Leyh nicht einmal mehr ein Papiertiger.
    Also täten wir gut daran, uns nicht in falsche Freundschaften hineinzuphantasieren ( Iran, China usw. ). Das Gute, das wir heute so herauskehren, wird nicht jeden beeindrucken, vor allen nicht diejenigen, denen es nur um die Macht geht.

  9. Hinrich Mock Antworten

    Wozu braucht es heute noch Garnisonen von Bündnispartnern im Lande? Die Blockkonfrontation entlang der deutsch-deutschen Grenze ist schon lange Geschichte und Rußland ist nicht die Sowjetunion mit ihrem Expansionsauftrag. Auch die Krim ist dafür kein Gegenbesispiel, sie ist nämlich russisch und will es sein. Und hat etwa die Bundeswehr eine Garnison in den USA an der Pazifikküste, weil wir uns ja alle gegenseitig helfen? Bullshit (wie der Amerikaner sagt). Die Bundeswehr muß als territoriale Verteidigungsarmee in der Lage sein, das eigene Gebiet selbstständig zu schützen. Und das kann sie (potentiell) auch, wie es die Briten und Franzosen ja auch können – und müssen. Auch hier erweist sich die Bundesregierung schon länger als Totalausfall, nicht einmal die vereinbarten 2%/BIP Rüstungsbeitrag bekommt sie auf die Reihe. Trump dürfte es leid sein, das weiterhin mit eigenen Mitteln zu substituieren. Er hat es ja oft genug angemahnt.

    • Klaus Kelle Antworten

      Stimme Ihnen weitgehend zu, lieber Herr Mock, aber nicht bei der Krim. Denn es geht nicht um die Entscheidung, sondern den Weg dorthin.
      Wenn die Leute auf der Krim zu Rusland gehören wollen – fein. Gute Reise, was kratzt es mich? Ist mir völlig wurscht. Aber 20.000 Söldner absetzen, die Kasernen, Rathäuser und Polizeiwachen besetzen und dann in einem anderen Land eine „Volksabstimmung“ veranstalten, ohne dass das betroffene Land auch nur Stimmen auszählen darf, das geht überhaupt nicht. Die Krim auf der einen und der Brexit auf der anderen Seite belegen eindrucksvoll, warum wir das bessere System haben.

      • Alexander Droste Antworten

        Was wäre eigentlich, wenn die 90% der Stimmabgaben anders entschieden hätten? Wäre die Krim dann noch Ukrainisch? Ich spekuliere mal, ja.

        • Labrador Antworten

          Und tausende kleine grüne Männchen ohne Hoheitsabzeichen, die so ganz aus dem Nichts auftauchen, die haben natürlich gaaar keinen Einfluss, gaaan z sicher

          • Christoph Friedrich

            Zur Erinnerung: Die Russen waren dort bereits stationiert, das mit dem „aus dem Nichts auftauchen“ ist daher Unsinn.

            Und die Abstimmung verlief geheim, jeder konnte frei und unkontrolliert seine Meinung auf dem Stimmzettel ankreuzen.

            Es ist nun einmal so, daß die meisten Krimbewohner Russen sind und die eben lieber zu Rußland als zur Ukraine gehören wollen. Außerdem blieb den Krimbewohnern durch die Wiedervereinigung mit dem übrigen Rußland wahrscheinlich ein Schicksal wie das der Ostukrainer erspart.

          • Klaus Kelle

            Ja, die Amis sind hier auch stationiert. Ich würde Dich mal hören wollen, wenn US-Soldaten in Mönchengladbach Rathäuser und Polizeistationen gewaltsam besetzen und ein Referendum abhalten….

          • Labrador

            Lieber Herr Friedrich,

            Sie wählten den “goldenen Mittelweg” mit der Aussage, “Die Russen …”.
            “Diese Russen waren bereits dort stationiert” trauten sie sich nicht zu sagen. Und “Russen waren bereits dort stationer”, worin wir überein stimmen, würde nichts aussagen

            Die Einschätzung der Abstimmung teilen sie sich in Übrigen mit unserem Prachtexemplar an Russland und Serbien-Experten Johannes Gudenus, dem der sich eine russische Oligarchen-Nichte andrehen lies, der sich von den Landsleuten seiner serbischen Frau in die Falle locken lies. Ich halt es da mit seinem zuerst eingeladenen Parteifreund Möllzer, der wollte „sich nicht einen Wochenendausflug auf die Krim von Moskau finanzieren lassen, um einen Persilschein auszustellen“(Zitat oe24)

            Ihren letzten Satz könnte man auch als Drohung an die Ostukraine auffassen, aber wer sind Sie denn, um der Ostukraine drohen zu können.

          • Christoph Friedrich

            1)
            Nirgendwo in Deutschland gibt es eine US-amerikanische Bevölkerungsmehrheit, dagegen gibt es auf der Krim eine russische Bevölkerungsmehrheit, die vor dem Kiewer Putschregime zu schützen war. Zur Erinnerung: Den Krieg in der Ostukraine begann Kiew.

            2)
            Von Deutschland geht keinerlei Bedrohung für ein Nachbarland aus – ganz im Gegenteil zur Ukraine: Die wäre im Falle einer Nato-Mitgliedschaft eine schwere Bedrohung für Rußland, da die Nato (derzeit) ein rußlandfeindliches Bündnis ist und seit einigen Jahren nicht vor Angriffskriegen zurückschreckt.

            3)
            Sind die USA nicht Verbündete von uns? Rußland und Kiew sind dagegen seit dem Maidanputsch eher Feinde.

            4)
            Mit Gudenus habe ich überhaupt nichts zu dumm, daher ist diese Verbindung ebenso unsinnig wie der Unfug, meinen letzten Satz könne man als Drohung an die Ostukraine auffassen.
            Also nochmals mein letzter Satz:
            „Außerdem blieb den Krimbewohnern durch die Wiedervereinigung mit dem übrigen Rußland wahrscheinlich ein Schicksal wie das der Ostukrainer erspart.“
            Angesichts des derzeitigen von Kiew begonnenen Krieges in der Ostukraine sollte nun wirklich klar sein, wie dieser Satz zu verstehen ist. Aber US-Lakaien verstehen ja immer nur Bahnhof, sonst wären sie ja auch keine US-Lakaien.

          • Christoph Friedrich

            Der erste Teilsatz zu Punkt 4 muß natürlich lauten:

            „Mit Gudenus habe ich überhaupt nichts zu tun“

            Und noch eine Frage dazu: War die „russische Oligarchen-Nichte“ wirklich eine solche? Diese Frage ist meines Wissens noch gar nicht beantwortet.

          • Labrador

            Die freundliche Anrede für jemanden der in seiner Hilflosigkeit dazu greift mich einen Lakeien zu schimpfen, die schenk ich mir

            Also zu 1)
            + Sie können mir sicher erklären, wie die Ukraine in der (Ost)Ukraine einen Krieg beginnen kann. Als kleine Nachhilfe, in den USA nannte man das einen Bürgerkrieg, als die Nordstaaten die Sezession der Südstaaten bekämpften.
            + Weiterhin gibt es sowohl aus russischen Zeitungen als auch aus anderen Quellen (zB Gefangenenaustausch) Hinweise dazu, dass russisches Militär direkt oder im “Urlaub” in der Ostukraine kämpft(e). Auch der Abschuss von MH17 belegt dies.
            + sie erinnern sich sicher noch an die Dioxinvergiftung von Juschtschenko
            + an DIE Strafprozesse gegen Tymoschenko und ihre Anhänger (von denen gegen 35 ihrer Anhänger habe ich gerade erst im Wiki erfahren, das ist zuvor unterhalb meines Radars gelaufen) kann man natürlich als Bekämpfung von Korruption sehen. Aber dann sollte man gut nachdenken, bevor man von einem “Kiewer Putschregime“ spricht
            + vor allem, wenn man sich mit dem Leben von dem weggerutschten Janukowytsch beschäftigt. Dagegen ist selbst die Tymoschenko “weißer als Schnee”
            + und das die russische Bevölkerungsmehrheit auf der Krim vor Kiew geschützt werden musste, das glauben auch bloß sie und einige der ihren, den den Nachweis dazu sind sie wie üblich schuldig geblieben. Aber was soll’s, eine “überzeugt” vorgetragene Behauptung hat auch ihren Wert.

            Meine innigste Gratulation für ein beeindruckendes Stück Propaganda. Ironie aus

          • Labrador

            Bei 3) Das hat Potential
            Also weil die beiden verfeindet sind ist das Verhalten der Russen OK.
            Na dan hoffen wir mal, das sich Frau Merkel Und das Relotius-Blatt nicht zu sehr mit Trump anlegen, denn dann wäre Herrn Kelles RETHORISCHE Frage auch mit OK zu beantworten

            Zu 4)
            Sie werden es schon ertragen müssen, dass ich eine gewisse geistige Nähe zwischen ihnen und Herrn Gudenus feststelle.

            Zur Nichte
            Weder Oligarchennichte (sicher, der Oligarch ist Einzelkind) noch (derzeit) Russische Staatsbürgerin.
            Der anscheinend gefälschte Pass, den die Dame vorgezeigt hat, wurde auf Lettland ausgestellt,
            sie ist mehrfach von dort eingereist (das schließt wegen der vielen Russen dort eine russischen Nationalität natürlich nicht aus),
            manche wollen die Dame einem Escort Service zuordnen (da war doch was mit Putin und Russian hookers?)

            Bloß darum ging es nicht. Ich werde es noch klarer herausarbeiten:

            Entweder der Russlandexperte Gudenus kennt sich aus und das “Auftreten” dieser Dame entspricht der Realität, dann ist das peinlich für Russland
            Oder
            Herr Gudenus ist ein Dampfplauderer, dann hat aber auch sein Persilschein für die Abstimmung auf der Krim keinen Wert.
            Suchen sie sich eines aus

            Ich verstehe ihren Satz so, dass die Ostukraine nur nach einer Unterwerfung durch Russland Frieden findet, denn nur so macht er einigermaßen Sinn. Warum ich das so sehe, habe ich unter 1) erklärt.

          • Christoph Friedrich

            Die Verlogenheit von US-Lakaien zeigt sich unter anderem darin, daß sie anderen Hilflosigkeit unterstellen, die nun alles andere als hilflos sind.

            Sollte eigentlich jeder wissen, wie die Westukraine den Krieg in der Ostukraine begann, nämlich mit Bomben, Granaten, Raketen und Gewehrmunition. Auch der nordamerikanische Sezessionskrieg war ein Krieg, gilt sogar als Vorläufer der totalen Kriege im 20.Jhd., Nachhilfe ist also bei US-Lakaien angesagt.

            Die Anwesenheit russischer Freiwilliger in der Ostukraine widerlegt keineswegs die Tatsache, daß die Westukraine den Krieg in der Ostukraine begann. Übrigens kämpfen auf westukrainischer Seite auch ausländische Söldner, die nun absolut nichts in der Ukraine zu suchen haben. Und es war auch die Westukraine, die die MH-17 abschoß, wie die runden Einschußlöcher in den Wrackteilen der MH-17 BEWEISEN. Denn solche Einschußlöcher können nicht von einer Buk-Rakete stammen, deren Sprengkopfsplitter eine ganz andere Form haben. Die runden Einschußlöcher stammen eindeutig von Bordkanonenmunition, wurden also durch Kampfflugzeugbeschuß verursacht, wofür ausschließlich die Westukraine infrage kommt. Daß die Ostukrainer keine Kampfflugzeuge hatten und haben, sollte eigentlich hinlänglich bekannt sein.

            Natürlich ändern auch Vergiftungen einzelner Personen absolut nichts an der Tatsache des westukrainischen Kriegsbeginns in der Ostukraine.

            Die Strafprozesse gegen Timoschenko usw. haben auch nichts mit dem Maidanputsch zu tun, ändern nichts daran, daß damals eine amtierende Regierung weggeputscht wurde.

            Die Ostukrainer erfahren seit langem schmerzlich genug, wie aggressiv und mörderisch Kiew sein kann. Und den Krimrussen drohte eindeutig ähnliches, doch die Wiedervereinigung der Krim mit dem übrigen Rußland bewahrte sie davor.

            US-Lakaien haben eben keine Argumente, sondern müssen sich in Leugnungen, Verleumdungen, Unterstellungen und Ablenkungen versuchen.

        • Labrador Antworten

          Zu 2)
          Beim Euromaidan ging es nicht einmal um einen EU Beitritt der Ukraine sondern um eine Assoziierung, nicht um einen NATO-Beitritt. Österreich ist auch in der EU und nicht in der NATO.

          Das von der NATO eine schwere Bedrohung für Russland ausgeht, klingt für mich mehr nach Albtraum denn Realität. Selbst Napoleon und nach ihm Hitler haben es mit einem totalen Krieg nicht geschafft über die Linie Leningrad Stalingrad hinauszukommen.

          Sie können das gerne glauben oder vorgeben es zu glauben. Aber erwarten sie danach nicht, von mir ernst genommen zu werden, den selbst beim Iran, und der ist ein Zwerg gegen Russland, müsste sich die gesamte NATO am Boden außerirdisch anstrengen.

          • Christoph Friedrich

            „Euromaidan“ – soso. Das Wort sagt für sich ja schon genug.

            Tatsache ist, daß damals in USA und EU sehr laut über einen Anschluß der Ukraine an Nato und EU gesprochen wurde. Diesbezüglich ist man heute leiser. Wie schon geschrieben: Die Wiedervereinigung der Krim mit dem übrigen Rußland dürfte auch als russischer Warnschuß zu verstehen sein: Bis hierher und nicht weiter. Wer dem Bären zu dicht auf den Pelz rückt, riskiert eben, daß Meister Petz sich wehrt und zuschlägt. In Washington und Brüssel scheint man tatsächlich einmal etwas verstanden zu haben.

            Und selbstverständlich wäre die Ukraine als Nato-Mitglied eine ernste Gefahr für Rußland, würde sie doch eine riesige offene Flanke in Rußlands Südwesten bilden, würde sie außerdem Rußland vom Schwarzen Meer abschneiden. Der russische Sieg über Napoleon ändert daran nichts, der russische Sieg über Hitler mit den USA als Komplizen Stalins erst recht nichts.

      • Christoph Friedrich Antworten

        Das bessere System – haben wir das wirklich (noch)?

        Wenn ich da so an Thüringen, Radebeul usw. denke …

        Oder an die neue Verfassungsrichterin in Mecklenburg-Vorpommern …

        Oder an die Geldverschwendung der EU …

        Und wer die Sache mit der Krim übelnimmt (bei der kein Tropfen Blut floß), aber die Sache mit dem Kosovo unterschlägt (bei der so einiges Blut floß und das gegen die Nato-Luftangriffe wehrlose Serbien bombardiert wurde), zeigt damit eine arge Doppelmoral.

        Nochmals: Aus russischer Sicht war es durchaus notwendig, einen Zugriff der Nato auf den Schwarzmeerhafen Sevastopol zu verhindern.

        Dagegen gab es für die Nato keinerlei Notwendigkeit, Serbien zu bombardieren.

        • Labrador Antworten

          Sorry lieber Herr Friedrich, aber Ihre Parteinahme für Serbien scheint mir ziemlich unreflektiert. Und das ist noch sehr höflich formuliert.

          Zuerst hat der Mord am Österr. Thronfolger und die serbische Haltung den Attentäter nicht auszuliefern, den Ersten Weltkrieg ausgelöst.

          Dann haben es die Serben, als größte Gruppe aber deutlich weniger als die Hälfte der Bevölkerung stellend, geschafft, die Kroaten die nichts Leiber als von Ungarn loskamen, nach kaum zehn Jahren zu vergraulen, ein serbischer Attentäter (ein nicht ganz unbekanntes Motiv) erschoss 1929 mehrere kroatische Abgeordnete

          Dann hat der serbische Größenwahn Jugoslawien auch ökonomisch gesprengt.
          Serbien wollte in den 80igern nicht nur ein eigenes Überschallkmpfflugzeug bauen, sondern auch eigene UBoote, … und das mit kaum 24 Millionen Einwohner. Ambitioniert ist wiederum der höflichste Ausdruck, der mir einfällt.

          Meine Eltern waren mit uns gegen Ende der 70iger zum ersten Mal in Opatia. 1988 waren wir zum letzten Mal dort. Der serbische Größenwahn hat die Küste ausgesaugt. Keine Reinvestitionen, um mit anderen Länder mithalten zu können, sondern kontinuierlicher Abstieg. Einzig eine militärisch wichtige Verbindungsstraße im Landesinneren nach Pula wurde gebaut.

          Und von wegen Doppelmoral, wenn die Serben ein Recht auf den Kosovo hätten, dann hätten sie auch eines auf Wien. Der Anteil der serbischen Bevölkerung dürfte da wie dort eine ähnliche Größen Ordnung haben.

          • Angelika

            Ich bin weder für Serben noch Kroaten oder Bosniaken. Und die Serben haben es schon damals in Zeiten von moralischer Korrektheit medial ganz falsch angefangen. Genauso wie die Deutschen im 1. Weltkrieg. Schon damals war der Medienkrieg extrem wichtig.
            Aber das Grundproblem war, dass die Grenzen innerhalb Jugoslawiens Binnengrenzen waren. Wie die zwischen Hessen und Bayern. Die entsprachen aber nicht den Bevölkerungsverteilungen. Und auf einmal wurden das Außengrenzen. Also wurden Serben zu Kroatien oder Bosnien geschlagen, die da sicher nicht hinwollten.

          • Labrador

            Das stimmt schon, ist aber wieder nur ein Teil der Wahrheit. Serbien selbst ist ja auch nicht rein Serbisch. Auch dort leben Minderheiten. Die Vojvodina zB ist ziemlich bunt. Die “Minderheiten” der Kroaten und Ungarn sind sogar in an der Grenze liegenden Bezirken eine Mehrheit. Das sollten Sie bei Ihrer Argumentation berücksichtigen.

          • Christoph Friedrich

            Ich bin kein Serbienfreund, aber Unrecht ist für mich Unrecht, egal wer es an wem begeht. Und was die Nato mit Serbien anstellte, war definitiv Unrecht. Frühere (tatsächlich begangene) Untaten Serbiens sind dafür belanglos.

          • Klaus Kelle

            Schon wieder falsch. Die serbische Armee hat schlimmste Kriegsverbrechen begangen gegen andere Ethnien im früheren Jugoslawien. im zusammenhang mit Srebreniza kann man mit Fug und Recht von Völkermord sprechen – unter den Augen der UN und der unfähigen EU. Und um das Abschlachten zu stoppen und Bosnier, Kroatien usw zu beschützen hat die Nato ingegriffen. Und nach nicht einmal zwei Wochen war das Töten vorbei. Danke Nato!

          • Labrador

            Lieber Herr Friedrich,

            Sie werden erstaunt sein, dass von mir zu hören, aber eigentlich wäre mir ein geeintes Jugoslawien mit einem Anti-Milosevic am liebsten gewesen. Aber das ist halt bloß ein feuchter Traum, weil es vernünftige serbischen Stimmen selten als Mehrheit gibt.

            Wenn man für die kleine Serbische Minderheit (einstellig in Prozent, 7 nennt die Weltbank für 2000) im Kosovo exzessive Minderheitenrechte fordert, die man nicht bereit ist, den Minderheiten in Serbien oder der Vojvodina zu gewähren, dort gab es 1991 immerhin fast 17% Ungarn …, dann fragt man sich, zum wiederholten Mal, wo da der Realitätsbezug Dee Serben bleibt.

            Die Serben wollten den Kosovo nicht ziehen lassen, nachdem sie zuvor in Kroatien und Bosnien den friedlichen Abschied verhindert hatten.

            Wenn Sie nicht vor den Serben einknicken und die Wahrheit verraten wollen, was hätten den Sie getan? Auf den nächsten serbischen Trick reinfallen?

            So haben die Serben immerhin in Bosnien vorzüglich abgeschnitten und Holbrook über den Tisch gezogen; kaum mehr als die Hälfte der Bevölkerung und beinahe ebenso viel Fläche, etwa die Hälfte der Bevölkerungsdichte, obwohl die Berge woanders sind, Bosnien den Kroaten angehängt, damit es irgendwie lebensfähig ist.

            Der österreichische Außenminister Alois Mock, hat schon früh die Lage erkannt Ich zeitiger mal aus der Presse (2011) “Das Außenamt in Wien sei viel früher als andere zum Schluss gekommen, dass die Auflösung Jugoslawiens unausweichlich sei, erinnert sich Albert Rohan, damals Leiter der Ost-Abteilung: „Es war nur die Frage, ob Jugoslawien friedlich oder blutig zerfällt.“ Als er diese Analyse im Oktober 1990 mit einem hochrangigen französischen Diplomaten teilte, erntete er noch schallendes Gelächter.”

            Hätte die NATO 1991 nur halb so entschlossen reagiert wie Jahre später im Kosovo, es wäre viel Leid und Tod verhindert worden.

            Aus all diesen Gründen halte ich Ihre Behauptung, der Angriff auf Serbien sei vermeidbar gewesen, für eine Illusion.

          • Christoph Friedrich

            Überhaupt nicht falsch, die UCK-Krieger waren alles andere als „Waisenknaben“. Brutale Kriegsführung hat auf dem Balkan schon eine gewisse Tradition …

            Wir reden hier vom Kosovokrieg, nicht von Bosnien-Herzegowina.

            Wie schon geschrieben: Die UCK-Krieger waren ihrerseits Schlächter, und es stellt sich schon die Frage, woher sie eigentlich Waffen und Munition bekamen …
            Sollten Waffen und Munition für die UCK aus dem Westen gekommen sein, hätte es vielleicht gar keinen Kosovokrieg gegeben …

            Im übrigen ist mein Vertrauen in westliche „Kriegsberichtserstattung“ seit den Lügen über Massenvernichtswaffen und Brutkästen auf sehr niedrigem Stand.

            Was mich so stört: US-Fans verübeln, daß Rußland die russische Bevölkerungsmehrheit auf der Krim durch die Wiedervereinigung ohne Blutvergießen vor einem Krieg mit der Ukraine bewahrte und diese Wiedervereinigung erst nach einer Volksabstimmung durchgeführt wurde, während sie die gewaltsame und blutige Loslösung des Kosovo von Serbien gutheißen, zu der es keine Volksabstimmung gab. Typischer Fall von Doppelmoral.
            Im übrigen geschah die Loslösung des Kosovo VOR der Wiedervereinigung der Krim mit dem übrigen Rußland, konnte von Rußland also durchaus als Vorlage betrachtet werden.
            Und vor allem: Für Rußland war es notwendig, die Krim vor einer Nato-Übernahme zu bewahren, während es für die Nato hinsichtlich des Kosovo keinerlei Notwendigkeit gab.

            Meine Haltung zum südslawischen Raum: Ich finde es gut und richtig, daß Jugoslawien zerfallen ist. Man sollte nicht zusammenpferchen, was nicht zusammengehört. Natürlich wäre es viel besser gewesen, wenn die jugoslawischen Trennungen wie die tschechoslowakische Trennung geschehen wäre.

          • Christoph Friedrich

            Was nun die Beendigung des Kosovokrieges durch Natobomben auf Serbien betrifft: Eigentlich könnte die Nato doch auf gleichem Wege den Krieg in der Ostukraine beenden – nämlich durch Bomben auf Kiew und weitere westukrainische Ziele …

          • Christoph Friedrich

            Um ein mögliches Mißverständnis auszuräumen zu dem Satz
            „Sollten Waffen und Munition für die UCK aus dem Westen gekommen sein, hätte es vielleicht gar keinen Kosovokrieg gegeben …“

            Ist natürlich wie folgt zu ergänzen:
            „Sollten Waffen und Munition für die UCK aus dem Westen gekommen sein, hätte es ohne jene Waffen, Munition und auch Gelder aus dem Westen vielleicht gar keinen Kosovokrieg gegeben …“

          • Labrador

            Zu den Massenvernichtungswaffen lieber Herr Friedrich.

            Ich weiß, ich vertrete hier nicht den Mainstream aber das was ich sage läßt sich alles belegen und es scheint mir eher nicht manipuliert

            Nach den zweiten Golfkrieg suchten die Alliierten nach Massenvernichtungswaffen und fanden Einiges. Dann gab es eine “Dürreperioden”, bis 1995 zwei von Saddams Töchtern mit Ihren Männern nach Jordanien flohen. Die Schwiegersöhne Saddams packten ihr Wissen aus und, oh Wunder, plötzlich fanden die Inspektoren wieder Massenvernichtungswaffen. Die Schwiegersöhne waren dumm genug 1996 in den Irak zurückzukehren und wurden dort auch prompt gestorben.
            Das ist der erste Puzzlestein.

            In einem Buch eines NavySeal schreibt dieser, dass man in den Dokumenten, die 2010 auf Wikileaks als Iraqi war Logs veröffentlicht wurden, weit über 100 Einträge zu Massenvernichtungswaffen findet. Seine. Erklärung warum das niemanden interessiert:
            + peinlich für die USA, das beim Einmarsch in den Irak die Truppen die die Beweise sichern sollten, gepatzt hatten
            + peinlich für die Inspektoren nicht mehr gefunden zu haben
            + absolut kein Interesse von Obama, Bush reinzuwachsen.

            Da eine alternative Erklärung, wie gefakte Dokumente wären dort zum leaken platziert worden, mir aufgrund des durch das leaken verursachten Schadens und weil das nicht stärker gepusht wurde, weniger glaubwürdig erscheint, wäre ich mit dieser Behauptung sehr vorsichtig.

          • Labrador

            Eigentlich hat es schon Herr Kelle ausgedeutscht, aber ich nehme mir die Freiheit noch zwei Sprichwörter draufzulegen:
            Fool me once, shame on you, fool me twice shame on me

            Und

            Nur ein Idiot tut immer wieder das selbe und erwartet sich jedes Mal ein anderes Resultat

            Der Zerfall Jugoslawiens war ein Prozess, der mit dem Austritt Sloweniens begann und mit einem eigenstaatlichen Kosovo (vorläufig) zu Ende geht und genau deshalb spielen die Erfahrungen mit dem Verhalten Serbiens gegenüber Kroatien und Bosnien so eine bedeutende Rolle.

            Ob ich die UCK für Lämmer oder Löwen halte, ob ich sie sympathisch oder abstoßend finde, tut nichts zur Sache
            Aber damit sie nicht vor Neugierde sterben, ich finde die UCK unsympathisch (leider auch die Serben)

            Dass es ohne Waffen keinen Krieg geben kann ist eine Binse, dass man Waffen überall kaufen kann, so man Geld und Willen hat ebenso.

            Das zeigte schon die PLO, oder sehen Sie das anders?
            Ob man die AK-47 (oder ein Derivat, reine Vermutung, ist halt die meist produzierte Militärwaffe) nun aus (in alphabetischer Reihenfolge, Wiki gibt ig 25 Länder an in denen die Ak47 produziert wird) China, Nordkorea, Russland oder der Ukraine oder sonst woher (zB von einem korrupten A..Loch aus der serbischen Armee oder als Revanchefoul aus Bosnien) bezieht, der Quellen gibt es viele, selbst ISIS hatte trotz Anstrengungen der Amerikaner lange keinen Mangel an Waffen und Relikte aus den Jugoslawienkriegen finden sich immer wieder mal in Österreich.
            Aber das wissen sie sicher alles.

            Wenn sie damit allerdings durch die Hintertür andeuten wollen, dass es die moralische Pflicht des Westens gewesen wäre, das serbische Unrechtsregime im Kosovo durch Abschottung auf Nichtserbischer Seite aufrechtzuerhalten, dann nehmen sie zur Kenntnis, dass sie mich anekeln.

          • Christoph Friedrich

            Mich ekeln US-Lakaien an, die sich immer wieder mit faulen Ausreden und Ablenkungsversuchen hervortun.

            Es geht hier um Krim und Kosovo, die übrige Südslawiengeschichte spielt dafür keine Rolle.

            Und es geht um die für US-Lakaien typische Doppelmoral, daß sie einerseits die mit Blutvergießen und ohne Volksabstimmung begangene Loslösung des Kosovo von Serbien gutheißen und andererseits die Wiedervereinigung der Krim mit dem übrigen Rußland verdammen, obwohl bei dieser Wiedervereinigung kein Blut floß und die Wiedervereinigung erst nach einer freien und geheimen Volksabstimmung durchgeführt wurde.

            Zu Serbien schrieb ich ja bereits, daß ich kein Serbienfreund bin.

      • HB Antworten

        Sind die Krimbewohner gefragt worden, als sie zur Ukraine mussten? Hauptsächlich Russen, denen die ukrainische Regierung die Muttersprache nehmen wollte!

        • Labrador Antworten

          Sind die Krimtartaren gefragt worden, die Stalin nach 1945 Richtung Usbekistan “transportieren“ lies?

          • Angelika

            Wurden die 12 oder 13 Millionen Deutschen nach dem Krieg gefragt, ob sie in den Westen „umgesiedelt“ werden wollten?
            Wurde bei den großen Ereignissen der Weltgeschichte überhaupt jemand mal zu irgendwas gefragt?
            Das letzte Mal, das die Deutschen als Ganzes zu irgendwas befragt wurden, war in der Weimarer Republik. Demnächst 100 Jahre her. Gut, dass wir heute eine Demokratie haben.

          • Labrador

            Dan haben Sie schon recht liebe Angelika, nur sollte man dann nicht so tun, als ob die Krim soo russisch wäre. Und Konsequenterweise sollte man dann auch allzu große Gefühle wegen der armen Russen in der Ukraine hintanhalten.

            Muß man nicht, aber wenn schon dann schon. Oder um Hadmut Danisch zu zitieren: mich stören nicht die Maßstäbe sondern die doppelten Maßstäbe.

          • Christoph Friedrich

            Die Krim IST (mehrheitlich) russisch. Und von doppelten Maßstäben würden Sie, „Labrador“, besser schweigen.

          • Klaus Kelle

            Schlesien war auch mal deutsch. Dennoch veranstaltet die Bundeswehr dort keine „Volksabstimmungen“. Unrecht ist Unrecht – da hast du recht. Und Russland ist ein aggressiver Staat, der seine Nachbarländer drangsaliert. Und sonst nichts.

          • HB

            „Gut, dass wir heute eine Demokratie haben. ….“! Sind Sie sicher? Ich erinnere mich nicht, dass unsere Demokratiespezialistin der SED zur Eurorettung, zur Flüchtlingsschwemme, zur verweigerten Grenzschliessung, zur doppelten Staatsbürgerschaft, zum Lock Down, zu Thüringen etc. das Parlament gefragt hätte.

          • Christoph Friedrich

            Zum Stichwort „drangsaliert“:

            Es sind doch gerade die USA, die uns derzeit drangsalieren, nämlich mit dem Versuch, uns von russischem Erdgas abzuschneiden.

            Dabei ist das russische Erdgas viel preiswerter und auch umweltfreundlicher, als es das von den USA erstrebte US-Frackinggas wäre.

            Nordstrom II würde uns auch nicht von Rußland abhängig machen, denn wir hätten bei Bedarf ja immer die Möglichkeit, andere Quellen zu benutzen, zur Not eben auch US-Gas.

          • Labrador

            Lieber Herr Christoph Friedrich,

            Ihr letzter Absatz bezüglich Abhängigkeit ist, höflich gesagt, ahnungslos.

            Starker Tobak, gewiss.

            Ich will es Ihnen einfach machen:
            Das würde, wenn es denn wahr wäre, auch umgekehrt gelten.

            Fällt Ihnen jetzt ein warum das nicht stimmt?

            Ein kleiner Hinweis:
            + wie lang hält Deutschland im Winter ohne Erdgas durch? Einige Wochen?
            + wie lange dauert der Bau der Pipeline? Monate, Jahre?

            Ähnlich verhält es sich mit mit Kühlaggregaten, Verladestationen, Tankschiffen, Verteilernetz mit einem ganz anderen Einspeisepunkt …

          • Christoph Friedrich

            Ahnungslosigkeit findet sich wieder einmal bei der US-Lakaienschar, denn Verladestationen usw. werden meines Wissens doch gerade gebaut, wenn nicht, könnte man das ja noch tun – Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste.

            Aber Rußland war bisher immer ein zuverlässiger Lieferant, die Ukraine schon weit weniger – die schreckte wiederholt nicht davor zurück, bei „Eigenbedarf“ für die EU bestimmtes Gas für sich selbst abzuzwacken. Nordstrom II befreit von der Abhängigkeit von den Transitländern, was ein großer Fortschritt für die Nichttransitländer ist, mögen die Transitländer das noch so bedauern.

            Und es bleibt festzuhalten: Das russische Erdgas ist preiswerter und umweltfreundlicher als das US-Frackinggas. Deswegen ist es ein Gebot der Vernunft, das russische Gas vorzuziehen und auf Nordstrom II zu bestehen.

        • Labrador Antworten

          Lieber Christoph Friedrich,

          wirklich vornehm, wie Sie sich mit dem Nachweis dessen, wessen Sie mich beschuldigen, zurückhalten.
          Ironie off

          Ja die Krim ist mehrheitlich Russisch, nachdem die Krimtartaren von Stalin nach Usbekistan “expediert“ wurden.

          Die Süd- Slowakei hat eine Ungarische Mehrheit, Grenzbezirke der Vojvodina Ungarische und Kroatische Mehrheiten, in Belgien gibts 2 Deutsche Bezirke, Südtirol hat noch immer eine deutschsprachige Mehrheit, und?
          Mit Ihrer apodiktisch vorgetragenen Begründung muesste man auch all diese “Ungerechten” Grenzen ändern. Wenn Sie das gutheißen wollen, gehen auch die damit verbundenen Probleme auf Ihre Rechnung.

          • gerd

            Nun nach der Logik von Christoph, sollte die Bundeswehr ja ohne weiteres Teile von Belgien oder Südtirol besetzen. In Österreich waren die Deutschen doch auch mal „erfolgreich“.

          • Labrador

            Da derzeit sowohl die Bundeswehr als auch das Bundesheer schwach auf der Brust sind frage ich mich ob beide im Elend vereint es schaffen würden den Brenner zu überschreiten:)

          • Christoph Friedrich

            Es wäre gar nicht schlecht, ungerechte Grenzen zu berichtigen – ungerechte Grenzen sind immer (mögliche) Konfliktherde. Nur sollte das eben nicht durch Krieg geschehen – wie beispielsweise im Kosovo mit Nato-Unterstützung.

            Nochmals zur Tschechoslowakei: Dort einigte man sich friedlich auf die Trennung, und so sollte es eigentlich immer sein.

          • Labrador

            Lieber Christoph Friedrich,

            Klingt nur auf das allererste überzeugend. Wo sind die Probleme?

            Ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
            + Es gibt keine “reinen” Gebiete. Daher würden bei jeder Veränderung neue Minderheiten entstehen
            + die Mehrheitsgebiete ergeben oft einen Fleckerlteppich. Wie soll so ein zerstückeltes Gebiet sinnvoll administriert werden?
            + es kommt zu Inseln, da muss man dann Zugänge schaffen, die erst recht wieder ungerecht sind (zB Seklerland/Ungarn)
            + Was tun mit Gebieten, wo drei oder mehr Nationalitäten zusammenleben, gilt da die relative Mehrheit
            + wie oft verschieben sich die Grenzen? Jede Volkszählung? Unterschieden in der Geburtenrate können ja bei 51/49% in wenigen Jahren zu einer Veränderung führen
            + was passiert mit großen Minderheiten in diesen von der Mehrheit dann absoluter dominierten Staaten? Christoph Frie

            Aus diesen und anderen Gründen scheinen mir in den meisten Fällen Minderheitenrechte die Sinnvollere Lösung.

            Aber natürlich gibt es auch Fälle, wo eine Trennung sinnvoll scheint.

            Im Fall der Tschechei und Slowakei waren es zwei vernünftige, geschichtlich schon lange im Westen verankerte, Ähnlich große Staaten, die beide mal Teil des Habsburgerreiches waren. Da wollten es beide friedlich.

            Ein denkbar schlechtes Beispiel für Serbien und den Kosovo, wie sicher auch Sie sagen würden.

          • Labrador

            Lieber Christoph Friedrich

            Wie ich möglicherweise verhandelt hätte
            + Serbische Minderheitenrechte im Kosovo, ja und dieselben Minderheitenrechte für alle anderen Volksgruppen innerhalb Serbiens. Mit der Zusicherung/Drohung, dass die Einhaltung dieser Rechte in beiden Fällen robust geschützt wird.

            + Serbische Gebietsansprüche im Kosovo, soweit durch Mehrheiten gedeckt OK, aber nur wenn Serbien in der Vojvodina Bezirke mit Ungarischer Mehrheit an Ungarn und die 2-3 Bezirke mit Kroatischer Mehrheit an Kroatien verliert. Ob es in Serbien damals Bezirke mit anderer Mehrheit gab, entzieht sich meiner Kenntnis.

            Wenn sich die serbische Delegation lange bitten läßt, Zaun drumrum und warten bis der Hunger die Delegation zurück an den Verhandlungstisch treibt.

            Nicht sehr diplomatisch, aber eher erfolgreich als das diplomatische Sülzen. David Frost weiß, wie man verhandelt.

            Mit Ihrer Priorität nach friedlicher Lösung, so ehrenwert das auch sein mag, laufen sie bei einem Verhandlungspartner, der ahnt, dass sie ein Ergebnis brauchen, auf Grund, werden erpresst. Sah man am Resultat von Dayton.

            So hätte, vielleicht zusammen mit einer glaubhaften militärischen Drohung, der NATO Einsatz im Kosovo verhindert werden können.

            Das wäre meine “Erzählung”. Jetzt bin ich gespannt wie but was auf Ihre. Werden Sie den Kosovaren irgend etwas mitbringen können?

            Leute mit Aufenthaltsrecht in Österreich (Staatsbürger und andere Titel), die am Wochenende zum Kriegspielen an die “Front” fahren, festsetzen, Aufenhaltsrecht entziehen und Ausweisen, (bio Österreicher ab in den Knast)

          • Labrador

            Ich vergaß einen wichtigen Punkt: sollten sich die Serbischen Teile des Kosovo an Serbien anschließen wollen, dann steht es dem albanischen Teil des Kosovo natürlich frei, sich an Albanien anzuschließen

          • Christoph Friedrich

            Historische Grenzen wären meistens (nicht immer) ein guter Ansatz für gerechte Grenzen. Natürlich gibt es vor allem in Grenznähe kaum oder keine „reinen“ Gebiete. Aber in groben Zügen läßt sich meistens doch eine vernünftige Grenze ziehen. Daß dabei immer auch Minderheitsgebiete entstehen, ist unvermeidlich aber auch hinnehmbar. Und diesen Minderheiten sind selbstverständlich auch Rechte zu gewähren.

            Tschechei und Slowakei ähnlich große Staaten? Die Trennung wurde von den Slowaken betrieben, weil sie sich von der tschechischen Bevormundung befreien wollten. Diesbezüglich lohnt sich auch ein Blick auf die Fahnen: Die Tschechen haben die Fahne der Tschechoslowakei für sich behalten, während die Slowaken sich eine neue Fahne zulegten.

            „Aus diesen und anderen Gründen scheinen mir in den meisten Fällen Minderheitenrechte die Sinnvollere Lösung.“
            Wäre ja auch für das Kosovo eine Möglichkeit gewesen – aber UCK, EU und USA wollten eben anderes.

          • Susanne Wenzel

            Zu Kosovo möchte ich bemerken, dass die Minderheitenrechte sehr wohl in der Verfassung verankert sind. Schließlich gibt es dort zahlreiche Minderheiten, nicht nur Serben: Bosniaken, Torbeschen, Kroaten, Roma, Ashkali, Kosovo-Ägypter, Goranen und Türken.
            Der springende Punkt sind die Serben im nördlichen Mitrovica und dem Ibar-Tal, einem geschlossenen serbischen Siedlungsgebiet. Sie wollen unbedingt zu Serbien und verweigern sich permanent einer Zusammenarbeit mit Prishtina. Sie werden unterstützt von den USA, und Präsident Hashim Thaci (alter UCK_Kader), um einen Gebietsaustausch durchzuführen. Das genannte Gebiet soll zu Serbien – im Gegenzug das nahezu geschlossene Siedlungsgebiet der Albaner um Bujanovac und im Presevo-Tal östlich des Kosovo zu Kosovo. Die Regierung von Albin Kurti von der Bewegung „Selbstbestimmung“ und die EU lehnen das ab. Deshalb reiste der Sondergesandte Grenell (bisher Botschafter in Deutschland) ins Kosovo zu Gesprächen. In deren Folge wurde Albin Kurti durch ein Misstrauensvotum gestürzt. Jetzt haben die USA freie Hand für Verhandlungen an der EU vorbei – und alle Seiten haben ihre Teilnahme an Gesprächen in den USA zugesagt.

  10. Susanne Wenzel Antworten

    Diese Diskussion finde ich doch etwas daneben. „Die Russen“ und „die Serben“ hier als Bösewichte darzustellen – und die anderen sind die „Guten“ – so ist es doch überhaupt nicht! Immer werden Menschen aufgehetzt und zu Spielbällen der Interessen von Großmächten gemacht. Um einen ehemaligen Psychologen der Bundeswehr zu zitieren: „Man muss nur einer Sache moralisch etwas Gutes aufsetzen, schon sind die Menschen zu allem bereit.“ Immer gehen wir von unserem Denken und unseren Vorstellungen aus. Das halte ich für falsch, z.b. auch in Bezug auf den Jugoslawien-Konflikt. Sind wir hier wirklich die Demokratie-Erleuchteten und die, die einfach mit ihrer Ansicht Recht haben und auf der guten Seite stehen? Da habe ich doch arg meine Zweifel. Ich war bereits x-Mal im Kosovo und habe den ersten deutschsprachigen Reiseführer über Kosovo geschrieben. Dazu möchte ich nur sagen, dass die USA stark daran gearbeitet haben, Jugoslawien zu zerschlagen, um Russland, einem traditionellen Verbündeten Serbiens, hier das Wasser abzugraben und den eigenen Einfluss zu vergrößern. Kaum waren sie im Kosovo einmarschiert, errichteten sie dort ihre größte und östlichste Militärbasis Europas (s. auch Brzesinski-Doktrin) inclusive Gefängnis (später Riesengeschrei über illegale Gefängnisse der USA in Europa – ich habe das schon 2002 erwähnt). Es war ihnen im Vorfeld ein Leichtes, die verschiedenen Völker Jugoslawiens gegeneinander aufzuhetzen, und jedem etwas vom Traum der Unabhängigkeit vorzugaukeln. Daran arbeiteten nachweislich mehrere tausend Agenten. Wer hat die UCK im Kosovo finanziell unterstützt und z.T. ausgebildet? Schauen Sie mal bei Wikipedia und richten Sie Ihr Augenmerk auf die üblichen Verdächtigen der NGO’s, die haufenweise dort einfielen (z.B. Herrn Soros’s ESI mit dem Berater der Kanzlerin F. Knaus und seine Schwester Verena Knaus, jetzt bei UNICEF, waren dort tätig). Damals habe ich mich immer gefragt – was die da eigentlich alle machen – aber jetzt weiß ich es. Wir sind schlichtweg in großen Teilen belogen worden – und das von Politikern und Medien. Ich empfehle auch den Film, in dem Henryk Broder und Joachim Steinhöfel mitspielen und der im Februar in Berlin Premiere hatte (ich war dabei!) „Kill me today, tomorrow i’m sick“.
    Und noch eine Empfehlung: Das Buch von Udo Jürgens und Michaela Moritz „Der Mann mit dem Fagott“ – auch wenn das sich vielleicht nach seichter Lektüre anhört. Udo Jürgens Großvater war Ende des 19. Jh. nach Moskau ausgewandert.

    Lieber Herr Kelle, ich wünschte, Sie würden einmal eine Reise nach Russland unternehmen, wo Sie die reiche Kultur und herzliche Menschen kennenlernen, die doch z.T. recht anders sind als wir. Putin ist nur das gewählte Spiegelbild des dortigen Lebensgefühls!

  11. Susanne Wenzel Antworten

    Lieber Herr Kelle, Sie schreiben zuvor:

    „Klaus Kelle
    17. Juni 2020

    Schon wieder falsch. Die serbische Armee hat schlimmste Kriegsverbrechen begangen gegen andere Ethnien im früheren Jugoslawien. im zusammenhang mit Srebreniza kann man mit Fug und Recht von Völkermord sprechen – unter den Augen der UN und der unfähigen EU. Und um das Abschlachten zu stoppen und Bosnier, Kroatien usw zu beschützen hat die Nato ingegriffen. Und nach nicht einmal zwei Wochen war das Töten vorbei. Danke Nato!“

    Das ist falsch! Kroatien war schon längst unabhängig und um Bosnien ging es auch schon nicht mehr, als die NATO 1999 Serbien bombardierte und eingriff. Es ging nur um Kosovo – und der Einstieg in den Krieg lt. unserem damaligen Verteidigungsministers Scharping wegen der Massaker (ich müsste jetzt erst einmal nachsehen, welche damals gemeint waren) stellte sich im Nachhinein als glatte Lüge heraus. Bei den Toten handelte es sich – wie spätere Obduktionen der „Internationalen“ ergaben – um Gefallene Albaner der Kämpfe zwischen UCK und der regulären jugoslawischen Armee.
    Ich gestehe, dass ich damals das Eingreifen der NATO richtig fand. Aber je mehr man sich mit diesem Thema befasst, umso mehr kommt man dahinter, was hier eigentlich für ein Spiel betrieben wurde, das mit Verteidigung von Menschenrechten wenig zu tun hat.

    • Klaus Kelle Antworten

      Liebe Frau Wenzel,

      alles richtig, aber drei Jahre lang waren weder UN noch Eu in der Lage, das sinnlos Abschlachten im ehemaligen Jugoslawien zu beenden. Und nach Srebreniza mit dem Massenmord an 8.000 Menschen durch die Hand serbischer Mörder, war einfach ein Maß erreiche, wo jemand einschreiten musste, diesen Wahnsinn zu beenden. Und das war die Nato, die wenige Tage dafür brauchte, das zu schaffen, was all die anderen jahrelang nicht vollbracht haben. Ja, ich stehe auch heute noch zu diesem Einsatz und der Beteiligung von Soldaten der Bundeswehr dabei.

      Beste Grüße, Klaus Kelle

  12. Susanne Wenzel Antworten

    Aber Herr Kelle, die NATO schritt doch nicht nach Srebrenica ein – das war doch schon 1995. Dieses Massaker dort verübten berüchtigte Militärs der Republik Srbska (Teil von Bosnien-Herzegowina) unter Mladic – das ist etwas anderes als Serbien – auch wenn es ebenfalls Serben sind. Und auch dazu gibt es eine Vorgeschichte – aber da halte ich mich mal jetzt zurück, denn das glauben Sie mir sowieso nicht. Und überhaupt hat alles eine sehr lange Vorgeschichte, die man nur im Zusammenhang des großen Bogens der Geschichte verstehen kann. Zum richtigen Krieg (Einschreiten) kam es mit ersten Luftangriffen gegen Serbien am 24. 3. 1999 – und das wie oben beschrieben. Übrigens wurden diese erst am 10. Juni 1999 beendet nach einem Abkommen mit der jugoslawischen Führung sowie der Verabschiedung einer UN-Resolution und nicht nach ein paar Tagen wie Sie meinen. Es trat dann ein militärtechnisches Abkommen zwischen der NATO und der Bundesrepublik Jugoslawien in Kraft, in dessen Folge die serbischen Truppen dort abzogen, und am 12. Juni besetzten die ersten KFOR-Truppen (und daran waren unter vielen auch Russland und die Ukraine beteiligt) das Land.

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