
Endzeitgefühle in Connewitz: Freiheit muss auch die Anderen aushalten
Am Sonntag war ich erstmals im einst schönen Leipziger Stadtteil Connewitz. Gott sei Dank nur kurz.
Knapp 20.000 Einwohner leben hier, ein sogenannter sozialer Brennpunkt im Süden, drei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Und alles ist mit Graffitis vollgeschmiert, jede Hauswand, Eingangstüren, Fenster, Geschäfte, Stromkästen. Manche Straßenzüge sehen aus, wie aus einen der alten Endzeitthriller meiner Jugend: Mad Max und so Zeugs. Sie erinnern sich an die 80er… Mad Max – motorisierte Banden beherrschen die Straßen, Morde und Überfälle auf offener Straße sind an der Tagesordnung.
Zugegeben, ganz soweit sind wir da noch nicht, aber die linksradikale Szene arbeitet dran. Nur nicht motorisiert, weil klimaschädlich.
Aber Baustellenabsperrungen in Brand setzen und Polizeiposten angreifen, Pyrotechnik zum Abfackeln von Baustellen, Steine und Flaschen auf Polizisten werfen – ein Klacks für die linksdummer Horden hier, die den einstmals schönen Stadtteil übernommen haben. In der Silvesternacht gab es hier die schwersten Ausschreitungen, nicht nur politisch motiviert, sondern auch mit zwei Todesfällen durch Feuerwerkskörper.
Was ist hier los?
So fragt man sich unwillkürlich, wenn man all die beschmierten Häuser und die Gestalten anschaut, die hier an Holztischen vor Häusern und Kneipen abhängen? Und wie verdienen die ihren Lebensunterhalt?
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Beim Schlendern durch Connewitz erinnerte ich mich direkt an die aufregend Wendezeit, Anfang 1990, den Volkskammerwahlkampf. Vor der Semperoper war ich dabei, als Bundeskanzler Helmut Kohl zu 300.000 ostdeutschen Landsleuten sprach – und plötzlich die Lautsprecheranalage ausfiel – ob durch Zufall oder gewollt, ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls skandierte die Menge „Wir bleiben hier“ und „Deutschland einig Vaterland“, so lange, bis Kohl wieder zu verstehen war.
Was für aufregende Zeiten damals…
Am Freitag ist nun wieder Tag der Deutschen Einheit. Ich werde den feiern, wie in jedem Jahr.
Denn nicht verstörte Spinner in Connewitz oder 80-jährige Wollmützenträger mit Russland-Fahnen machen unser gemeinsames Deutschland aus. Ein freies Land muss das aushalten.
Ich erinnere mich an eine Szene in Berlin 1990, als ich mit meinen damaligen Chef und einigen anderen an der Friedrichstraße unterwegs war und an einer Straßenecke ein paar Punker mit bunten Haaren und schrillem Outfit abhingen sah. Einer unserer Begleiter machte im Vorbeigehen eine abfällige Bemerkung über die Herrschaften und mein Boss fiel ihm sofort ins Wort, um darauf hinzuweisen, dass Freiheit auch die Freiheit der Leute ist, die anders leben wollen als die Mehrheit.
Ich hatte einen Chef damals, der 1977 im Kofferraum eines Renault 4 über Marienborn aus der DDR geflüchtet war. Vorher war er schon mal bei einem Fluchtversuch entdeckt und inhaftiert worden.
Der konnte sich noch an Unfreiheit erinnern, und – obwohl in konservativer Knochen wie ich – wie wichtig es ist, auch die Freiheit der anderen zu tolerieren und zu verteidigen.
„um darauf hinzuweisen, dass Freiheit auch die Freiheit der Leute ist, die anders leben wollen als die Mehrheit.“
Schön und gut, aber es ergibt sich ein Dilemma, wenn die diejenigen, welchen man ihre Freiheit zugesteht, von Anfang an verkünden, auf die Freiheit aller anderen zu scheissen, sobald sie die Gelegenheit dazu haben sollten.
Ich glaube, das ist hier im Land passiert. Nach 1968 und dann nochmal beschleunigt nach 1990.
„Die Freiheit des Einzelnen hört da auf, wo die Freiheit des Anderen beginnt“ – oder so ähnlich.
Vieles, was in unserem „einig Vaterland“ so alles ( schief ) läuft, tritt in der letzten Zeit erst do richtig zutage und wird vielen endlich deutlich.
Politische Machenschaften, Zustände bei den Öffentlich Rechtlichen und der Umgang mit „nicht richtig Denkenden“, dazu das Thema Rundfunkräte, das säckeweide Verplempern von deutschen Steuergeldern, an wen oder was oder wohin auch immer, die innere und äußere Sicherheit, die Dysfunktionalität des Staates und seiner überbordenden Bürokratie, die wenig bis gar nicht vorhandene staatliche Empathie für „seine“ Bürger und und und.
Und da wundern wir uns, daß vor allem in den „neuen Bundesländern“ die Menschen die Schnsuze voll haben und mit immer größerer Mehrheit „die da“ wählen?
Ernsthaft ?
Die „demokratischen Parteien“ haben doch jahrzehntelang BEWIESEN, daß sie es ganz offensichtlich NICHT können – oder nicht WOLLEN.
Der Staat, das Land ZERFÄLLT unter den „wahren Demokraten“ !
Deutschland ist spätestens seit 10 Jahren immer weniger wiederzuerkennen.
Die Zeiten, wo „die Volksparteien“ mit 40 % + sich abwechselnd die Herrschaft über dieses Land geteilt haben, dürfte vorbei sein – endgültig.
Um einen fahrenden Zug davor zu bewahren, ins Unglück zu rasen, hilft nur eine Notbremsung, und die nur mit voller Kraft.
Darf man fragen, auf welche Weise sich diese Leute ihren Lebensunterhalt verdienen? Doch wohl nicht mit chronischer Zerstörungswut… ?