EU-Wahl: Kaum einer kennt die Spitzenkandidaten
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab wenig Erstaunliches: 45 Prozent der deutschen Wähler kennen keinen der neun Spitzenkandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien. Immerhin 39 Prozent kennen die SPD-Spitzenkandidatin, aber Katharina Barley ist ja immerhin Bundesjustizministerin. Auf Platz 2 übrigens AfD-Spitzenkandidat und Parteichef Jörg Meuthen mit 35 Prozent.
Den CDU/CSU-Spitzenkandidaten Manfred Weber kennen klägliche 26 Prozent, also ein Viertel der Wähler. Und Weber soll Juncker an der Spitze der EU folgen….irre, oder?
Übrigens empfinde ich nahezu alles, was ich bisher von Weber hörte, als widerlich, total Interessen geleitet, jedoch nicht die Interessen derer, die mit ihrer täglichen Arbeit das Geld für solche Leute und deren zu vertretende Lobby erbringen.
Vielleicht sollen wir, das Volk, diese „Kandidaten“ für’s EU-Parlament nicht kennen? Denn würden wir sie kennen, dann könnte es gut sein, dass sie keine Stimmen zur Wahl bekommen.
Im Übrigen, wer weiß denn, wofür diese „zu Wählende“ stehen, was genau sie für unser Wohl zu tun beabsichtigen, und was davon nur Worte sind, geschweige denn Taten?
Welchen „demokratischen Willen“ kann ich mit meiner Stimmabgabe zur Wahl des EU-Parlaments abgeben? Kann mir jemand erklären, was ich mit meiner Stimme konkret bewirken kann, was ich bekommen werde, worin der Unterschied besteht, wenn ich diesen oder jenen wähle?
Welches wichtige, aktuelle oder grundsätzliche Thema steht für mich zur Wahl?
Oder geht es nur um die Wahlbeteiligung und die förmliche Legitimation derer, die dann in Brüssel ihr honoriges, lebenslanges Auskommen haben werden?
Ich vermute ohnehin, dass ein nicht zu unterschätzender Teil derjenigen, die in diesem Land wählen gehen, eher nicht imstande oder willens sind, sich vorab so zu informieren, dass sie am Wahltag eine qualifizierte Entscheidung treffen können. Wie sonst ist es zu erklären, dass im ehemals erzkonservativen Ländle (Baden-Württemberg) eine Grün-geführte Regierung an die Macht gelangten konnte. D‘ Schwoba wählten der Einfachheit und Sympathie halber einen der Ihren; eben den Mann, der das breiteste Schwäbisch beherrschte. Den meisten Wählern war also wohl nicht recht bewusst, welche fragwürdige Parteiprogrammatik sie sich mit ihrer „Bauchwahl“ einhandeln würden.
Ob Weber der Richtige Dirigent für das nicht gerade durch Harmonie und Gleichklang geprägte Brüsseler EUchester wäre – na, ich weiß nicht. Schon das Ansinnen, für einen Stopp des NordStream-Projekts zu werben, ist sträflicher Humbug. Als Vertreter einer Partei, deren Politik ich seit einigen Jahren stark bemängele, ist „er“ für mich ohnehin nicht wählbar. Dafür ist einfach zu viel politisches Porzellan zerschlagen worden; jedenfalls für meinen Geschmack. Mann muss sich fragen, wie Weber es überhaupt bewerkstelligt hat, binnen relativ kurzer Zeit einen solch kometenhaften Aufstieg zu nehmen. Die Parallele mit der Blitzkarriere Emmanuel Macrons drängt sich förmlich auf. Nein, überzeugt von Manfred Weber bin ich nicht. Ich war’s auch nie von Junker, aber es scheint ja ohnehin ziemlich egal, wer dem illustren Verein in Brüssel vorsteht… oder -wankt.
Bei Weber, der durch seine Aussage :„Als Chef der EU-Kommission werde ich alle Vorschriften anwenden, um Nord Stream 2 zu blockieren“ in der polnischen Zeitung „Polska Times“ für Aufregung sorgte. Kann man klar feststellen, dass er um den Posten so alles daherplappern würde, nur um Zuspruch zu bekommen.
Ich glaube nämlich kaum, das er sich mit Merkel, die hinter dem Projekt steht, anlegen würde.
Ohne sie wäre er ganz klar auf verlorenen Posten.
Was auch seine Worte heute in ET: „Angela Merkel und ich werden gemeinsame Wahlkampftermine machen, auch außerhalb Deutschlands“.
Wenn schon vor der Wahl ersichtlich ist, dass Halbwahrheiten abgesondert werden….unwählbar.
Zu Barley gibt es nichts weiter zu bemerken, als dass sie ihre Unfähigkeit schon in Deutschland genügend unter Beweis gestellt hat. Aber es ist ja üblich und Geschichte das in der EU die zweite Garnitur landet
Was haben Macron, May, Merkel, Junker, Weber, Tusk, Schulz (ginge endlos weiter) gemeinsam? Kurz lasse ich hier außen vor.
Richtig: Keine Kinder
Sorry, Tusk hat Kinder. Hätte mich auch gewundert, darum habe ich nochmals vertieft nachgesehen.
Wäre besser gewesen, ich hätte vorher vertieft: Auch Martin Schulz hat Kinder. Diese Internet-Deckblätter geben hier verschiedene Standards wieder. Sorry an alle Benannten, die ihre Natur gelebt haben.
Liebe HB,
da ich in Ihrem Kommentar einen leisen Vorwurf zu hören meine, möchte ich Ihnen wie folgt antworten: um ein sympathischer, vorausschauender Zeitgenosse zu sein, der durchaus auch über die Gabe verfügt, rational zu denken, abzuwägen und zu entscheiden (auch in der Politik!) muss man nicht zwingend Vater oder Mutter sein. Selbst wenn man seine Lebensführung als Single oder in einer Paarbeziehung gestaltet, muss dies absolut nicht bedeuten, dass man den so wichtigen Belangen von Familien (sie sind und bleiben nun einmal Keimzelle und Rückgrat einer jeden Gesellschaft) und dem ganz besonderen Interesse von Kindern und Heranwachsenden nicht die Bedeutung beimisst, die diesen ohne jeden Zweifel zukommt. Manch kinderloser Frau (egal ob sie gewollt oder ungewollt kinderlos geblieben ist) könnten ihre Worte vielleicht Bauchweh bereiten. – Vielleicht ist sogar davon auszugehen, dass sich dem gewiss kräfte- und nervenzehrenden Job einer toughen Berufspolitikerin eher Frauen zuwenden, die an einer Familiengründung, also auch an einer Rolle als Mutter, ohnehin kein allzu großes Interesse haben könnten. Was meinen Sie? – Ich wünsche Ihnen ein schönes, möglichst sonniges Wochenende!
Ich schließe mich da mal und bekenne mich hier als kinderlose Frau, die sich allerdings Gedanken über dieses Land und diese Gesellschaft macht.
Es gibt übrigens viele Gründe, warum ein Mensch keine Kinder hat, nicht nur medizinische.
Wenn ich gehässig wäre würde ich sagen: Herr Macron hat keine eigenen Kinder, seine Ehefrau deren 3 – und er ist ihr viertes. Er ist quasi als Kind in diese Beziehung mit seiner Lehrerin hineingewachsen. Das ist schon eine sehr spezielle Konstellation. Mir wird immer ganz mulmig, wenn ich mir rückblickend anschaue, welche später in einflussreichen Positionen agierenden Personen (Politiker, Fernseh- und Meinungsmacher etc.) im Vorfeld auf der Liste der Bilderberger-Treffen standen oder Baustein der Atlantikbrücke sind. Das ist sehr aufschlussreich. Allein das Agieren der Person Junker, seine gesundheitlichen Probleme und seine Aussagen zu Wahrheit und Lüge reicht aus, um die Begriffe EU-Spitzenpolitiker und Vertrauenswürdigkeit als Gegensatzpaar zu definieren. Das Köpfe ins Rennen geschickt werden, die praktisch KEINER kennt, ist bei dem ganzen Marionetten-Theater nur schlüssig. Gerade auf EU-Ebene sind „Die Etablierten“ für mich nicht wählbar. Da müssten von Parteienfilz losgelöste, im Berufs- und Familienleben erfahrene, kluge Menschen ran und keine studierten Politikwissenschaftler, deren Berufserfahrung allein das Tragen von Aktenkoffern von Berufspolitikern ist und deren handwerkliche Fähigkeiten darin bestehen, Intrigen zu spinnen, Seilschaften zu knüpfen und die Leichen im Keller der Konkurrenz aufzuspüren und einzubalsamieren.
Doch leider bringen die uns beherrschenden Machtstrukturen mit deren politischem System die von Ihnen als jetzt erforderliche Persönlichkeiten für die Übernahme politischer Führung bzw. Verantwortung nicht hervor. Aufrechte, ehrliche, fähige, geradlinige, wahrhaftige Personen werden auf deren Weg nach oben frühzeitig verhindert, ausgebremst, notfalls vernichtet. Wer als Neuer öffentliche Geltung bekommt, der muss also zu 99,999% jemand vom Establishment Gepuschter sein, sonst wäre er verhindert worden.
Und weil das so ist, weil über Personen keine Qualität in politische Führung gelangen kann, wird sich an der Qualität unserer politischen Elite nichts verbessern. Es wird also mindestens so weitergehen bzw. höchst wahrscheinlich verschlechtern.
Alles richtig, was geschrieben wurde. Unser größter Facharbeitermangel herrscht in der Politik.
Genau so ist es wohl, liebe HB… Leider.
Lieber Herr Lerche, Ihren Satz „Aufrechte, ehrliche . fähige . wahrhaftige Personen werden ….verhindert, ausgebremst, notfalls vernichtet“ demonstrieren gerade die Grünen an ihrem Parteimitglied Boris Palmer, weil er es wagte, seine freie , ehrliche Meinung auszusprechen. Er entgeht der „Vernichtung“ vorläufig nur deshalb, weil seine Popularität dagegensteht.
Simone Weil würde Ihnen wohl auch zustimmen, denn sie hat geschrieben: “ Jede Partei trägt den Keim des Totalitarismus in sich.“
Mir tut Boris Palmer eigentlich leid. Richtig sympathisch ist er mir inzwischen geworden, weil er sich traut, auch mal den Mund aufzumachen und seine Sicher der Dinge öffentlich zu kommunizieren, jenseits aller Parteibefindlichkeiten. Chapeau! Genau so sollte es sein. Und zwar nicht nur innerhalb von Parteien, sondern überall dort, wo Menschen miteinander zu tun haben. Ich könnte mir vorstellen, dass Palmer sich innerlich zunehmend krümmt und wendet, weil er „seinen Grünen“ am liebsten den Rücken kehren würde. Ein zukünftiger Parteiaustritt Palmers würde wohl niemanden verwundern. Ich will nicht annehmen, dass die Tübinger ihren tüchtigen und beliebten Oberbürgermeister deswegen mit Schimpf und Schande aus dem Rathaus jagen würden. Bleiben Sie aufrecht, Herr Palmer!
Korr.: 3. Zeile: …seine Sicht der Dinge…
Jahrzehntelang mussten wir uns vorwerfen lassen, dass wir unsere Umwelt vernichten, weil wir täglich 36 Fußballfelder zubetonieren in Deutschland. Heute werden die verteufelt, die ihre blühenden 36 Fußballfelder täglich nicht zubetonieren und bebauen.
Boris Palmen ist der erste OB in Deutschland, der seine Baugrundbesitzer schriftlich zu Planung und Bau innerhalb der nächsten vier Jahre aufgefordert hat, anderweitig würde er enteignen zum Verkehrswert. Er muss als Auflage 3.000 Wohnungen bauen, nicht für Einheimische, wie er vor Längerem erklärt hat. Vielleicht versucht er mit Enteignungsdrohungen einen Kompensationversuch. Wobei er diese Stadtgrundstücke zum Gesamtwert von 100 Millionen schätzt, d.h. nur für Spekulanten erschwinglich.
Diese Partei leidet kollektiv an Alzheimer.
Liebe HB,
es ging mir beileibe nicht darum, Boris Palmer zum Helden hochzustilisieren, sondern darum, wie eine Partei mit der Meinungsfreiheit umgeht, die nach außen hin immer unter dem Banner der Freiheit durch die Lande zieht.
Boris Palmer erscheint mir als Demokrat, weil er seinen Sinn für Realitäten noch hat.
Es hat mit Demokratie nichts zu tun, wer z.B. die „Flüchtlingspolitik“ permanent hochjubelt und deren Kehrseite nicht wahr haben möchte. Das ist nicht Demokratie sondern Ideologie!
Interessant auch, wozu grüne Ideologie genutzt wird:
In früheren Ideolgien (z.B. SED, DDR) half die jeweilig erschaffene Sprache, dem Volk klar zu machen, dass es für den „richtigen“ Weg und ein „besseres Leben in der Zukunft“ HEUTE verzichten und Einschränkungen hinnehmen müssten.
Aktuell erleben wir, wie gründe Ideologie den Individualverkehr abzuschaffen, zumindest stark zu beeinträchtigen versucht, dass wir kein Fleisch essen sollen, nicht fliegen sollen, mehr vom Lohn unserer Arbeit für Strom, Kohle, Gas, Öl, Wasser abgeben sollen.
Wie demokratisch ist das denn?
Liebe(r) SvB.
nun hat sich Boris Palmer doch selbst angeklagt und gemeint, er habe „Bullshit“ geredet und einen „Schnellschuss“ abgefeuert.
Ist das nicht enttäuschend und kennzeichnend für den herrschenden Konformitätszwang?
Ich hatte schon vermutet, dass er klein beigeben würde.
Wer erzeugt diesen Konformitätszwang, wer gestaltet ihn?
Von alleine kommt der nicht, oder?
Können wir vielleicht den Ursprung, die Quelle solchen Unfugs isolieren und trocken legen? Dadurch bekäme ein ganzes Volk, die Völker Europas, der Welt Erleichterung und könnten optimistisch in die Zukunft schauen.