Fast wie ein Urlaub: Sonne, Wahlsieg und Pizza „Quattro Formaggi“ in Budapest
Guten Morgen aus Budapest, liebe Freunde der gepflegten bürgerlich-konservativen Lebensart!
Blauer Himmel über der Stadt, die Sonne scheint, und ich grüße Sie nach dem erneuten gewaltigen Wahlsieg von Viktor Orban und seiner Fidesz-Partei in aufgeräumter Stimmung. Denn der Erfolg ist gut – für Ungarn, für Europa und für Konservative in aller Welt. Denn jeder sieht hier, dass konservative Regierungen gute Politik machen können und dass ihre Modelle genauso funktionieren können wie auch andere. Nur, das einzige Modell, das noch nie irgendwo funktioniert hat, ist der Sozialismus. Aber das ist ein anderes Thema.
Jedenfalls möchte ich Ihnen heute erzählen, dass es wunderbar war gestern Abend bei einer Wahlparty im Mathias Corvinus Collegium (MCC), dem wichtigsten ThinkTank Ungarns. Hier gab es gestern viele Informationen, die man als Betrachter aus der Ferne gar nicht bekommen würde über das Land und die Leute. Hier habe ich endlich mit Prof. Patzelt mal einen Wein trinken und meinen jahrelangen Leipziger Facebook-Freund Weißgerber live und in Farbe kennenlernen dürfen. Und viele konservative Journalisten-Kollegen aus aller Welt.
Der französische Kollege, der mir vorgestellt wurde und mich mit der entwaffnend ehrlichen Bemerkung für mich einnahm, er habe gar nicht gewusst, dass es überhaupt noch konservative Journalisten in Deutschland gäbe. Ich konnte ihn beruhigen und melden, dass zwischen den Zehntausenden „Rothühnern“ (so nennen wir die geschätzten Kollegen der anderen Seite des Spektrums) in Deutschland auch noch eine Art gallisches Dorf gibt, ein paar Dutzend verstreut über die ganze Republik, die durchhalten und ihren Überzeugungen treu bleiben.
Er erzählte mir, den ich nie zuvor gesehen und dessen Namen ich vorher noch nie gehört hatte, nach zwei Minuten von seiner Familie, und wie stolz er und seine Frau waren, als die Kinder eines sonntags kamen und die Eltern baten, zu einer lateinischen Messe in die Kirche gehen zu dürfen.
Es ist noch nicht vorbei, wie haben den Kampf gegen die sozialistischen Wokeness-Horden noch lange nicht verloren, versicherten wir uns. Und den Eindruck konnte man auch gestern im MCC gewinnen, denn sehr viele junge Leute waren hier, nicht nur alte Säcke wie ich. Junge Leute, die begeistert sind von Orban und Fidesz, die an eine gute Zukunft glauben, weil sie Olaf Scholz und Christine Lambrecht auch gar nicht kennen.
Und, was mir gut gefallen hat, nahezu jeder und jede, mit denen ich ins Gespräch kam, outete sich – wann immer die USA ins Spiel kamen – als Verehrer von Ronald Reagan, den US-Präsidenten, der meine politische Sozialisation geprägt hat wie kaum ein anderer. Reagan – der ist mein und unser konservativer Allzeit-Held, so wie Papst Johannes Paul II. meine geistliche Inspiration für den Rest meines Lebens sein wird.
Und damit komme ich zu Aleksandra aus Polen, die ich zufällig im Getümmel entdeckte und erst gar nicht erkannte, weil sie so unglaublich glücklich aussieht, seit sie verheiratet ist. Aleksandra Rybińska, eine tolle und kluge Kollegin, die vor zwei Jahren auch mein Gast beim Schwarmintelligenz-Treffen in Erfurt war. Es hat fast etwas von einem Familientreffen hier in Budapest gestern Abend und auch heute Morgen beim Frühstück mit Paprikagemüse statt Bacon zum Rührei. An nahezu jedem Tisch saßen konservative Kollegen aus aller Welt, fast alle viel jünger als ich, was mir das gute Gefühl gab, dass ich a) ja auch noch nicht so alt bin und b) dass es eine Zukunft gibt und das Konservative und die Freiheit noch lange keine Auslaufmodelle sind.
Mein Freund René Nehring von der Preußischen Allgemeinen Zeitung, der eine ganze Woche rund um die Wahlen hier ist, stellte mir viele Kollegen vor, die er schon in den vergangenen Tagen vor mir kennengelernt hatte – aus Polen, aus Spanien, aus Venezuela und – klar – natürlich auch einen jungen Amerikaner aus Texas/USA. Woher denn sonst, oder?
Wenn ich morgen Mittag zurück nach Deutschand fliege, dann habe ich viele Visitenkarten im Gepäck, hoffentlich reicht mein Koffer aus dafür. So viele neue Gesichter, so viele neue politische Freunde, da gibt es viel abzuarbeiten. Für mein nächstes Schwarmintelligenztreffen im Oktober in Nürnberg habe ich gestern Abend Gäste aus Ungarn und Polen gewinnen können, heute ist noch Netzwerken angesagt und noch eine Pizza „Quattro Formaggi“ in dem leicht angeranzten Laden mit den unfassbar freundlichen Kellnern. Ob Ungarn, die erstmals nach Deutschland kommen, das wohl auch so empfinden, wenn sie auf unsere heimische Gastronomie stoßen? In einem Kölner Brauhaus wohl eher nicht, aber für jemanden aus Ungarn wäre ein badisches Gasthaus „Zum Adler“ wohl ähnlich exotisch wie für mich gestern diese kleine Pizzeria in der Altstadt von Budapest.
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Gratulation an Viktor Orban und die Ungarn. Sie haben sich eine Galgenfrist erkämpft, bevor die neue Weltordnung über sie hereinbricht.
Nachdem ich gestern den ganzen Tag über doch den Atem angehalten hatte, nun die erlösende Gewissheit. Zumindest für die kommenden vier Jahre geht Viktor Orban uns und Ungarn also nicht verloren (man beachte die Reihenfolge). Welch ein beruhigender Gedanke. Meine herzlichen Glückwünsche gelten dem Land Ungarn mit seinen freundlichen und mehrheitlich vernunftbegabten Menschen sowie natürlich auch an den neuen alten Staatschef. – Ihnen, Herrn Kelle, sowie dem internationalen Kreis Gleichgesinnter wünsche ich noch eine gute und ja, auch genussvolle Zeit in Budapest.
Herzlichen Glückwunsch und einen angenehmen Aufenthalt in Ungarn. In den ÖR-Nachrichten der klägliche Versuch, ein paar weinende Orbangegner zu zeigen. Armselig.
Wenn ich recht informiert bin, trägt Herr Orban die Sanktionen gegen Rußland zwar mit, verweigert aber den Transport von Waffen für die Ukraine durch sein Land. Er gilt als „Putin-Versteher“.
Angesichts der heutigen Bilder von Massakern an ukrainischen Zivilisten – die lt. Kreml alle von Selenskys Leuten „gestellt“ wurden – verstehe ich den Jubel über Orbans Sieg nicht so wirklich.
Ebensowenig wie das „Nein“ der AfD zu Sanktionen gegen Rußland.
( Selbst Marine Le Pen versucht krampfhaft, ihre Putin-Sympathien vergessen zu machen ).
Ich empfinde die Bilder aus der Ukraine, wo offenbar Dutzende, ja, Hunderte willkürlich Erschossener, z.T. gefesselt, auf den Straßen liegen, einfach so, und wohl großenteils auf den ehemaligen Spielplätzen zwischen ebenso ehemaligen Wohnhäusern „begraben“ werden, als – gelinde gesagt – verstörend.
„Ich empfinde die Bilder aus der Ukraine…“.
Schrecklich, ganz schrecklich, ja. Unwillkürlich stellen sich bei mir, als Kommentatorin älteren Baujahrs, ungute Erinnerungen an das grausame Blutbad ein, welches eine Gruppe amerikanischer Soldaten unter 504 vietnamesischen Zivilisten – viele von ihnen Frauen und Kinder – am 16. März 1968 in My Lai anrichteten. Zunächst bemühte man sich seitens der USA, die beschämende Schreckenstat zu vertuschen, musste diese dann jedoch eingestehen. Die Tat selbst blieb für die Mörder so gut wie folgenlos. Offenbar gab es seinerzeit weder Kläger noch Richter. – Bleibt zu hoffen, dass man auch die Mörder von Butscha zeitnah dingfest machen und zur Rechenschaft ziehen wird. Nur sollten diese Täter möglichst nicht ebenso billig davonkommen wie die von My Lai.
„ … als Kommentatorin älteren Baujahrs, …“
Hm.
Also, meine Wenigkeit kann sich an diese Sauerei – bedauerlicherweise – sehr gut erinnern …
Gott sei Dank war das angeblich nicht die Regel – wie offenbar bei den Truppen des „lupenreinen Demokraten“.
Inzwischen kommen sowohl „Mutti“ als auch unser „Feine-Sahne-Fischfilet“-Fan in Erklärungsnot.
Artikel heute abend bei focus online ( sinngemäß, ich finde ihn schon nicht mehr ):
Es gab schon geringere Gründe für Bundespräsidenten, zurückzutreten.
…
„Gas-Gerd“ wird das alles nicht kratzen – solange das Gas – ääh: die Kohle stimmt …
Ihre Argumente in allen Ehren, lieber H.K. Dennoch sollte sich die Bundesrepublik selbst in dieser Situation hüten, sich treiben, jagen, vielleicht sogar zu etwas nötigen zu lassen – oder auch politische Entscheidungen, ja selbst wichtigste Personalentscheidungen nach Wünschen „anderer“, wie gerade jetzt vermehrt durch die Regierung der Ukraine, auszurichten. Deutschland bietet sich zunehmend als „Spielfeld“ für teils auffallend konträre Interessenvertreter an. Dissidenten aus aller Welt führen vorzugsweise ihre Klage hier. Dazu erhoffen, erwarten oder fordern immer mehr von diesem Land Unterstützung, sei sie politisch oder finanziell. Und Deutschland gefällt sich darin, es möglichst allen jederzeit recht zu machen. Über kurz oder lang könnte sich das Land in eine Art „Hans Dampf in allen Gassen“ entwickeln, dem über ein unablässiges und hektisches „Hier, Da und Dort“ schließlich vitale Eigeninteressen aus dem Blickfeld zu verschwinden drohen. Bisweilen scheint es wirklich schon so. Vermutlich wäre es lohnend, sich mit dieser Thematik einmal näher zu befassen. In aller Ruhe.
Ich finde manche „Bitten“, die z.T. eher in Form von „unverschämten Forderungen“ virgetragen werden, schon ziemlich impertinent.
Und ich finde auch das Auftreten des ukrainischen Botschafters „eher rustikal“, wie es kürzlich bei Maischner oder Illberger hieß, oder auch „wenig diplomatisch“.
Andererseits sehe ich, was dort vor sich geht und wie Menschen sinnlos ermordet werden ( wobei Mord eigentlich nie „sinnvoll“ sein kann ).
Und ich sehe diese Transusen im Verteidigungs- wie auch im Innenministerium, die sanft ihren Schönheitsschlaf zu pflegen scheinen.
Dazu kommt die typische deutsche Blauäugigkeit bei allem, was da so entschieden wird.
Und um es klar zu sagen: Eine „Flugverbotszone“ durchzusetzen klingt relativ einfach, würde aber definitiv den Eintritt in Kampfhandlungen beinhalten und im dümmsten Fall ( eher sicherlich ) als Provokation mit der Konsequenz eines III. Weltkrieges einhergehen.
Zu diesen „Kriegstreibern“ möchte ich nun wahrlich nicht zählen.
„Ruhig Blut“ ja – aber keine weitere wochenlange Schnarchnasigkeit wie u.a. im Verteidigungsministerium.
Auch Sie sind offenbar der Überzeugung, dass man die Dauer eines Kriegsgeschehens, welches tagtäglich(!) viele(!) Menschenleben(!!!) kostet, mit einer ständigen Nachlieferung von Waffen abkürzen könne? Na, ich weiß nicht. Man solle eher davon ausgehen, dass die Kampfhandlungen sich dadurch eher in die Länge ziehen werden. Eine schnelle, doch absehbar – und weiträumig! – verheerende Entscheidung wäre vermutlich durch die Sperrung des ukrainischen Luftraums sowie die dann unabdingbare Durchsetzung derselben zu erwirken. In einem solchen Falle ginge vermutlich alles dann „blitzschnell“, im wahrsten Sinne des Wortes. Viel schneller als es irgend jemandem lieb sein könnte. Wer um Himmels willen würde sich eine solch „schnelle Entscheidung “ überhaupt wünschen? Ich nicht, und Sie ganz sicher auch nicht, lieber H.K.. All meine Hoffnungen setze ich nach wie vor darauf, dass die Verhandlungen zwischen den verfeindeten Parteien ohne größere Pausen fortgesetzt werden und besser heute noch als morgen zu einem Ergebnis führen, mit dem beide Seiten – aber insbesondere die durch das Kriegsgeschehen geschundenen Menschen – LEBEN können. Eine Rückkehr zum Frieden ist das vordringlichste Ziel, und sonst – zumindest fürs erste – nichts. – Vielleicht sollte die UN (oder sonst wer) für die Unterhändler der verfeindeten Parteien ein Konklave vorschreiben. Auf diese Weise könnte der Druck auf beide Seiten erhöht werden und so dazu beitragen, dass man schneller zu einer Einigung gelangt. Ach ja…
Nein, liebe SvB,
ich bin ehrlich gesagt eher ratlos als „kriegslüstern“, und ich habe bei immer mehr Waffen ein deutliches, sehr deutliches Magengrummeln.
Selbstverständlich haben Sie recht, daß Friedensverhandlungen das einzig Richtige wären.
Das Problem ist nur, daß sich zumindest eine Seitevan absolut nichts hält, die Welt, uns alle, belügt, daß die Schwarte kracht.
Wenn heute selbst unser Bundespräsi öffentlich sagt, er gehe davon aus, daß es mit Putin keine Rückkehr zu „normalen Zuständen“ geben kann, sagt das dich auch etwas.
Ich hoffe immer noch darauf, daß eine „kremlinterne“ Lösung gefunden wird. Es wäre ja nicht das erste Mal.
Es wundert mich nur immer noch ( oder immer wieder ), wenn ein Herr Steinmeier sagt, man habe „so etwas“ nicht vorhersehen können.
Klar, hinterher weiß sogar ich die Lottozahlen vom letzten Samstag. Aber wozu haben wir unsere „Dienste“ ??
Andererseits: Wenn der Chef des BND ein paar Tage vor dem 24.02. in die Ukraine reist und dort vom Krieg „überrascht“ wird, um anschließend von einer Spezialeinheit evakuiert werden zu müssen …
Alles sehr erfreulich für Orban.
Sein Freund Putin hat ihm auch sogleich gratuliert. Endlich mal wieder Positives!
Naja. Orban kann sich meiner Meinung nach nur behaupten, wenn es in Europa neben der EU noch weitere Großmächte gibt, an die sich Ungarn zur Not anlehnen kann. Ganz egal welche. Russland (falls das in Zukunft noch geht), China, …?
Um alleine gegen die EU zu bestehen, ist Ungarn zu klein.
Na ja, die Schweiz ist auch klein, kleiner noch als Ungarn. Wie stolz und tapfer hat sie bis vordem ihre Jahrhunderte alte Neutralität verteidigt. Gut gefahren ist sie mit ihr allemal. Zum Leidwesen vieler Eidgenossen gerät die probate Neutralität gerade jüngst in eine bedenkliche Schieflage. Wenn auch nicht wirklich vergleichbar, könnte die jeweilige Entwicklung, welche diese beiden Länder zukünftig nehmen, durchaus spannend werden.