Freiheit! Freiheit! Freiheit! Verdammt noch mal….

Egon Bahr ist tot. Einer der großen alten Sozialdemokraten starb jetzt im Alter von 93 Jahren, und landauf landab wird er mit Superlativen gewürdigt. Einen „mutigen, aufrichtigen und großen Sozialdemokraten“ nannte ihn heute SPD-Chef Siegmar Gabriel, „“hochintelligent, einfühlsam und rhetorisch sehr begabt“, lobte Linken-Übervater Gregor Gysi, „ein mutiger Visionär und ein fantastischer Mensch“ würdigte NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und so weiter, und so weiter. Über alle Parteigrenzen hinweg wird ein Politiker gelobt, dessen Rückgrat und Konsequenz in so krassem Gegensatz zu vielen derjenigen aus der Politik stehen, die ihn heute würdigen. Aber es gibt einen Aspekt, der in den etablierten Medien heute nicht erwähnt wird, den man aber ruhig auch einmal betrachten sollte. Egon Bahr war über Jahre Leser der konservativen Wochenzeitung „Junge Freiheit“ (JF). Er gab dem Blatt Interviews, er war bereit, Beiträge zu schreiben. Mehr dazu hier. Den überwiegenden Teil meines politischen Lebens habe ich Egon Bahr und dem, für was er stand, skeptisch bis schroff ablehnend gegenüber gestanden. Als ich im zarten Alter von 16 Jahren begann, mich für Politik zu interessieren und der Jungen Union anschloss, hielt ich Bahr und Bundeskanzler Willy Brandt für Menschen, die Deutschland an die Sowjetunion „verkaufen“ wollten. Ich habe mich dramatisch geirrt. Mit der Vollendung der Deutschen Einheit 1990 wurde mir zunehmend klar, dass ihre Ostpolitik und das Konzept „Wandel durch Annäherung“ ein wichtiger Grundstein dafür waren, dass die schmerzhafte Teilung unseres Landes lange Jahre später gewaltlos überwunden werden konnte. Dafür gebührt diesen beiden Männern Dank und Respekt.

Ich habe begriffen und gelernt, dass es auch andere Sichtweisen als die eigene geben kann, die zum richtigen Ergebnis führen. Und ich habe zunehmend den intellektuellen Gewinn genossen, mich mit ganz anderen Sichtweisen als meiner eigenen auseinanderzusetzen, ohne dass ich dafür mein gesamtes Weltbild revidieren musste. Bis zuletzt fand ich, dass Bahr zu verständnisvoll gegenüber dem neuen Großmachtstreben Russlands war. Aber man darf das so sehen in einer freien Gesellschaft. Grundlage der Demokratie ist, dass es einander widerstrebende Sichtweisen und Meinungen gibt, die man aushalten muss. Sie sind zwingend notwendig für die Suche nach dem richtigen Weg. Und deshalb möchte ich hier noch einmal den Bogen schlagen zur „Jungen Freiheit“. Selbst bürgerliche und wohlmeinende Freunde empfehlen mir manchmal, doch dieses Blatt nicht zu lesen, weil es irgendwie etwas rechts und zu sehr Deutschland-fixiert sei. Aber darf man das nicht sein? Wer entscheidet das ? Wir reden nicht über Rechtsextremismus, Antisemitismus oder Rassismus, wir reden über KONSERVATIV. Egon Bahr hat die JF gelesen und sich von ihren Redakteuren interviewen lassen – ebenso wie sein SPD-Parteifreund Peter Glotz. Alt-Bundespräsident Romas Herzog von der CDU hat dem Blatt für ein Interview zur Verfügung gestanden, wie auch viele andere Politiker von Union, SPD, ja sogar der Grünen. Der große Journalist Peter Scholl-Latour hat regelmäßig für die „Junge Freiheit“ Beiträge geschrieben. Sind das jetzt alles Rechtsextremisten? Warum soll ich diese Zeitung nicht lesen oder – wie man jetzt formuliert „Berührungsängste“ zeigen? Weil eine lautstarke Minderheit mir das vorschreiben will? Ich lese täglich Welt und FAZ, oft BILD und auch die linksalternative TAZ. Das ist manchmal ein echter Genuss. Die TAZ, in der vor vielen Jahren Spendenaufrufe „Waffen für El Salavador“ erschienen, damit die kommunistischen Guerillas in Mittelamerika ordentlich was zu schießen und töten hatten. Oder das „Neue Deutschland“, jahrzehntelang Zentralorgan der SED-Diktatur. Die wird heute allgemein als ganz normale Tageszeitung angesehen. Und ich darf die „Junge Freiheit“ nicht lesen, dessen Chefredakteur in seinem Büro ein Portrait von Stauffenberg über dem Schreibtisch hängen hat, wie ich gerade in der „Zeit“ las?

Ich bin zu alt, um mir noch von irgendwelchen Clowns vorschreiben zu lassen, was ich denken oder lesen darf. Und ich lade Sie alle ein, die Denkschablonen auch zu durchbrechen. Es gibt viele Anzeichen dafür, dass die Meinungsfreiheit in Deutschland bröckelt. Denken Sie an die Autorin des „Westfalen-Blatts“, die ihren Job verlor, nachdem sie einen Leser, der seine kleinen Kinder nicht zum Blumenstreuen auf der „Hochzeit“ des homosexuellen Bruders mitnehmen wollte, in seiner Auffassung bestärkt hatte. Oder denken Sie an Politiker, deren Veranstaltungen in Universitäten abgebrochen werden mussten, weil sie ein pöbelnder Mob erfolgreich hinderte, zu sagen, was sie für richtig halten. Denken Sie auch aktuell an die von Lobbygruppen organisierten Protestbriefe an die Düsseldorfer Schulbehörde mit dem Ziel, die Räume für eine Veranstaltung mit „GenderGaga“-Autorin Birgit Kelle heute Abend in Düsseldorf kündigen zu lassen. Wer nicht im Mainstream schwimmt, soll an den Rand gedrängt, möglichst mundtot gemacht werden. Es ist beängstigend, wie von verschiedenen Seiten daran gearbeitet wird, den demokratischen Wettstreit in Deutschland durch das Ausschließen unliebsamer Meinungen zu zerstören.

Freiheit – das ist der entscheidende Begriff, um den unser politischen Denken kreisen sollte. Jeder soll lesen, denken und sagen, was er oder sie will. Das ist die Idee für unsere Gesellschaft, nachzulesen auch im Artikel 5 des Grundgesetzes. Da steht „Jeder hat das Recht, seine Meinung frei in Wort, Schrift und Bild zu äußern.“ Und da gibt es keinerlei Zusatz „sofern er nicht die falsche Meinung hat“.

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Dieser Artikel wurde 18 mal kommentiert

  1. Copytexter Antworten

    Ein weiterer, erschütternder Beitrag aus der Reihe „Das muss man doch mal sagen dürfen“. Inhalt nach dem üblichen Strickmuster: Man vertritt eine bestimmte Ansicht und konstruiert aus der Gegenrede ein Denkverbot, über das man sich als aufrechter Kämpfer für die grundgesetzlich verbriefte Meinungsfreiheit aber heldenhaft hinwegsetze („Ich lasse mir nicht vorschreiben […])“.

    So wird man vom (Meinungs-) Täter zum Opfer. Ganz billige Masche. Aber hier, wo Denken angeblich zwar erwünscht, aber keine Voraussetzung ist, mag sie immer noch funktionieren.

    • Klaus Kelle Antworten

      Danke, dass Sie das nochmal für uns Doofe erklären, wie die Welt ist. Und wenn Journalisten ihren Job verlieren, weil ihre Meinung beim Mainstream nicht gut ankommt, dann ist das ein ganz normaler Vorgang. Allerdings in Nordkorea….

      • Copytexter Antworten

        Ah, kleiner Schlenker nach Nordkorea. Sorry, wenn ich Ihnen dahin jetzt nicht folge. Ist mir einfach zu weit weg. In jeder Hinsicht.

        Aber führen Sie einen solchen Blog mal in Nordkorea. Dann werden Sie das Lächerliche solcher Analogien schneller erkennen, als Ihnen lieb ist.

        Und „Mainstream“ – noch so ein Kampfbegriff der Unverstandenen. Kommt, so dahingeworfen, in jenen Kreisen aber immer gut an auch wenn jeder dieser Kreise etwas anderes darunter versteht.

        Im Übrigen dürfen Sie meine Ansichten gerne total bekloppt finden und mich für einen Vollidioten halten. Und das auch öffentlich sagen. Ich verspreche, dass ich daraufhin keinen Blogbeitrag verfassen werde, in dem ich behaupte, es seien undemokratische Mächte am Werk, die mir vorschreiben wollen, was ich zu lesen, zu denken oder zu sagen hätte.

        • Ralf Meischner Antworten

          Wenn man alles aus dem Namen „Copytexter“ herauslesen kann. Zuerst einmal jemand der seinen richtigen Namen nicht nennen will. Anonym herumbröseln ist ja auch viel einfacher. Zweitens ein Texter, jemand der Texte schreibt, Botschaften formuliert, erklärt, versteckt. Und dann ist da noch das „Copy“ – klingt für mich wie einer der Doktorarbeiten aus anderen zusammenstückelt … aber das kann täuschen, vielleicht schreibt er oder sie auch einfach nur ab.
          Ich finde den Kommentar ziemlich blöd. Er pöbelt eigentlich nur herum, was seine Meinung ist, bleibt verborgen – so wie der Name. Aber das ist in Deutschland auch wenig verwunderlich. Es gibt keine Streitkultur mehr, eine Kultur die Streiten möglich macht ohne das man sich böse oder gar feindlich gesinnt ist.
          Zum Artikel von Herrn Kelle: möchte mich bedanken das er es so schreibt, das Veränderung im Denken im Laufe des Lebens möglich und vielleicht auch gar nicht selten ist. Dann muss man sich auch nicht schämen wenn man sich mal geirrt hat, dazulernen ist also möglich und erwünscht. Ich bin jedenfalls ganz froh das ich noch eine Meinung haben darf, egal ob sie jemand teilt oder nicht. Das meine Kinder und Enkel diese Freiheit eines Tages noch haben, das wünsche ich mir.

    • Bernd Ulrich Antworten

      Ich mußte das zweimal lesen, bevor ich den Text dieses Kommentars von „Copytexter“ verstanden habe. Klüger geworden bin ich dadurch allerdings nicht. Wo ist die „Gegenrede“? Und Herrn Kelle als „Meinungstäter“ zu titulieren ist ja schon ein starkes Stück. Meine Vermutung: Es handelt sich bei diesem „Kommentar“ um einen Standardtextbaustein, lediglich der letzte Satz wurde angepasst. Darauf deutet schon das Pseudonym „Copytexter“. Erschütternd? Nein, eher beschämend. Jeder blamiert sich so gut er kann.

      • Copytexter Antworten

        Also, ich finde nicht, dass Sie sich blamiert haben. Etwas trotz mehrmaligen Lesens nicht verstanden zu haben, ist doch keine Schande, und es zuzugeben, bedarf sogar einer gewissen Größe. Außerdem lassen sich Wissens- und Verständnislücken ja schließen, wozu ich mich in Ihrem Fall gerne bereit erkläre:

        „(Meinungs-) Täter“ ist im gegebenen Kontext jemand, der seine (wie auch immer geartete) Meinung aktiv kundtut.

        Und als „Gegenrede“ bezeichnet man im Allgemeinen inhaltlich konträre Reaktionen auf eine Meinung, Haltung oder Aussage.

        So, jetzt müssen Sie beides nur noch zusammenbringen.

        Bitte sehr. Ich helfe gern.

        • Uwe_aus_DO Antworten

          Ihr Duktus erinnert mich an die Dialektik der SDAJ- und DKP-Funktionäre der Zeit des Kalten Krieges.

    • Ingo Bormann Antworten

      Lieber Copytexter,
      was wollen Sie eigentlich sagen?? Zurück zum Neuen Deutschland? Meinung befohlen von oben herab? Gleichschaltung – ganz toll? Sie sollten sich einfach mal bewusst werden, dass Sie hier in einem demokratischen Land leben, mit einem Grundgesetz, was seines Zeichen sucht. Daher dürfen Sie hier sogar gequirlten Müll blubbern. Am nichtssagenden Inhaltt ändert dies aber nichts.

  2. Dieter Krüll Antworten

    Auch ich habe erkennen müssen, dass Bahr und Brand entgegen meiner damaligen Meinung zumindest nicht unrecht hatten.
    Auch mein Verhalten hinsichtlich freier Meinungsäußerung hat sich verbessert: Ich sage heute stets, überall und gegenüber jedem meine (hoffentlich begründete und fundierte) Meinung, z.B. auch im Kegelclub Mann gegen Mann. Gleichwohl belieben wir dort Freunde.

    Dieter Krüll

  3. Verena Von Buch Antworten

    Auch ich War von mein erzkonserbativen Vater 9n der Jugend geimpft,dass die Herren Brandt und Bahn die größten Volksverraeter waren. Aber auch ich fing an zu denken und finde ihre Leistung fuer das deutsche Volk sehr gut.
    Was den Copytexter angeht,sollte er sich mal outen. So jemand passt nicht in einen offenen Blog

    • Otto Müller (aka Copytexter) Antworten

      „So jemand“ oder doch eher „so eine Meinung“?

      Ich weiß auch nicht, ob Sie wirklich Verena Von Buch heißen oder doch Sieglinde Turteltaub. Und es ist mir auch egal. Für mich zählen Inhalte.

      Aber wenn es Ihnen hilft:

      Ich bin Otto Müller aus Oer-Erkenschwick. Der mit dem Hut. Und gleich nach diesem Diktat verreist.

  4. Bernd Ulrich Antworten

    Noch eine Anmerkung zu Egon Bahr und Willy Brandt: “ … daß ihre Ostpolitik und das Konzept „Wandel durch Annäherung“ ein wichtiger Grundstein dafür waren, dass die schmerzhafte Teilung unseres Landes lange Jahre später gewaltlos überwunden werden konnte.“

    Diese obige Lesart findet man so oder ähnlich in diesen Tagen in fast allen Nachrufen. Aber: Es war beileibe nicht die von Willy Brandt und Egon Bahr Anfang der siebziger Jahre konzipierte neue Ostpolitik und der damit propagierte „Wandel durch Annäherung“, der zum Zusammenbruch der kommunistischen Regime jenseits des Eisernen Vorhangs und letztlich zur Auflösung des Ostblocks führte. Erinnern wir uns: Der Ostpolitik der sozialliberalen Koalition zum Trotz unterstützen die östlichen Geheimdienste die Terroristen der Rote-Armee-Fraktion, lieferten Waffen, Geld und Unterschlupf. Und ebenso hinderte die Ostpolitik nicht die Sowjetunion am Einmarsch in Afghanistan am 26. Dezember 1979. Und auch die gewaltsame Etablierung diktatorisch-kommunistischer Regime in den ehemaligen Kolonien Portugals wie Angola, Mozambique, Guinea Bissau erfolgte mit Waffengewalt, nämlich durch die von der Sowjetunion hochgerüsteten kubanischen Streitkräfte. Das vom bulgarischen Geheimdienst verübte Attentat auf den missliebigen Papst Johannes Paul II geschah mit Wissen und Billigung der Sowjets. Dissidenten wie Andrei Sacharow wurden entweder zwangsweise psychiatriert oder wie Mstislaw Rostropowitsch des Landes verwiesen. Die Werke Solschenizyns durften nicht veröffentlicht werden. Weniger prominente Abweichler im Ostblock hatten noch schlimmere Schicksale zu gegenwärtigen. Und schließlich zu erwähnen: Die massive Aufrüstung der Sowjetunion mit den SS-20 Atomraketen, die ausschließlich auf Westeuropa gerichtet wurden.

    Nein, es war die Entschlossenheit des Westens dieser Bedrohung entgegenzutreten, die zum Paradigmenwechsel in den Köpfen der Kremlherren führte. Das Verdienst gebührt Ronald Reagan, Margaret Thatcher und nicht zuletzt Helmut Schmidt, der den Nato-Doppelbeschluss auch gegen einen zögernden Jimmy Carter auf den Weg brachte. In den achtziger Jahren reifte auch in den Politbüros die Erkenntnis, daß die Weltrevolution kein mehr Exportschlager war, der praktizierte Kommunismus nicht die geistigen und materiellen Bedürfnisse seiner Untertanen befriedigen konnte und zudem auch das Wettrüsten gegen einen entschlossenen Westen nicht zu gewinnen war. Die Ostpolitik von Brandt und Bahr mag einiges bewirkt haben, wie etwa die Reiseerleichterungen für DDR-Rentner. An der Auflösung der militärischen Bedrohung aus dem Osten hatte sie keinen Anteil.

    Michail Gorbatschow erwähnt in seinem Buch „Perestroika“ die Ostpolitik von Brandt und Bahr übrigens mit keinem Wort.

    • Friedrich-Wilhelm Giroud Antworten

      Sehr geehrter Herr Ulrich,
      Sie haben in allem was Sie geschrieben haben völlig Recht!! Dem ist nichts Wesentliches hinzuzufügen.
      Ein intelligenter Mann hat mal gesagt, daß drei Menschen entscheidend zum Scheitern des Sozialismus/Kommunismus beigetragen haben: Ronald Reagan ,Papst Johannes Paul II und Solschenizyn. Da ist was Wahres dran.

  5. Alexander Droste Antworten

    Übrigens war Bahrs Auffassung, das man mit Russland von heute besser eine Kooperative suchen soll, trotz aller Kritikpunkte. Wenn man miteinander Arbeitet, kann man besser Einfluss nehmen, als wenn man die Kontakte abbricht. Veränderungen brauchen außerdem viel Zeit. Das ist auch die Meinung von Helmut Schröder.

    Ansonsten ein prima Beitrag. Ich wundere mich nur darüber, wie vor diesen aggressiven Schreihälsen (wie z.B. Genderleute) immer wieder gekuscht wird. Ich wundere mich auch, wie demokratische Prinzipien linksradikalen Doktrinen geopfert werden.

    Freiheit kann nach dem Philosoph Rudolf Steiner nur durch denken erreicht werden. Und das soziale Denken und Handeln ist von einer guten Erziehung abhängig.
    (Philosophie der Freiheit; Kernpunkte der Sozialen Frage)

  6. Reuschel Antworten

    Ein „Demokrat“, der mir sagt, was seine Führung sagt, ein Medium, was mir täglich mitteilt, dass die Führungsstärken der Einen von den Führungsschwächen der Anderen profitiert, ein „Patriot“, der mir nicht sagen kann, ob mich seine Führung „ins Reich“ oder „aus dem Reich“ führen will vertraue ich jedenfalls wesentlich weniger, als einem Menschen, der mir unmissverständlich sagt: „Ich habe für die Verständigung zwischen Gegnern getan, was ich konnte, damit es keinen Krieg mehr gibt!“ RIP Egon Bahr!

  7. Dr.Hans-Joachim Radisch Antworten

    Wenn durch Absage der Zurverfügungstellung von Räumen das Äußern einer mißliebigen Meinung – zumindest an diesem Ort und vor diesem Publikum und zu diesem Zeitpunkt – verhindert werden soll, hat das eine noch bedenklichere Qualität als ein sog. „Denkverbot“. Der Versuch, bestimmtes Denken durch Verbote schon im Keime zu ersticken, ist zwar ungeheuerlich, aber – „die Gedanken sind frei“ – ein jedenfalls gegenüber durchschnittlich selbstbewußt Menschen untauglicher Versuch. Das Verhindern einer konkreten Äußerung von Gedanken und Meinungen ist jedoch eine Repression, für die es in einer Demokratie nur im absoluten Ausnahmefall des „Aufrufens zur Anwendung körperlicher Gewalt“ eine Rechtfertigung geben kann. Für jemanden, der wie „copytexter Otto Müller“, einen dieses darstellenden Beitrag als lamoriantes Getue abqualifizieren will, hätte ein Egon Bar -rip- wenig Verständnis gehabt.

  8. Dr.Hans-JoachimRadisch Antworten

    Hoffentlich hätte Egon Bahr mehr Verständnis für meine teilweise vergeblichen Kampf gegen Autokorrekturfunktionen, die seinen Namen entstellen!

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