GASTSPIEL MIRIAM THÉRÉSE SOFIN über die große Manipulation unseres Denkens

Seit Jahren ist es für jeden spürbar: Die gesellschaftlichen Gräben werden immer tiefer, die Menschen in Deutschland und anderen Staaten, in denen der Kulturmarxismus auf dem Vormarsch ist – allen voran die USA – entfernen sich immer mehr voneinander. Es ist, als hätte man endgültig die gemeinsame Basis verloren, auf der man einst hitzige Debatten führte, um sich dann irgendwo in der Mitte zu treffen. Jahrelang funktionierte das in Deutschland hervorragend.

Konservative, Liberale und Sozialdemokraten erschufen damals im gegenseitigen Austausch eine Politik der Mitte, die uns Wohlstand und Zufriedenheit bescherte. Politischer Pluralismus wurde gelebt und belohnt, bis er uns dann irgendwann immer mehr abhanden kam. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet diejenigen, die am lautesten von der “pluralistischen Gesellschaft” schwärmen, nichts mehr verachten als eben jenen Pluralismus, wenn es um politische Debatten geht. Ich weiß nicht, wann der Wendepunkt kam, doch seit geraumer Zeit gibt es in beinahe allen politischen Fragen nur noch eine akzeptierte Meinung. Diese bezeichnet man heute präferiert als “Haltung”, während man alle davon abweichenden Standpunkte und ihre Vertreter konsequent dämonisiert und aus dem öffentlichen Diskurs drängt. Die einzige Oppositionspartei in Deutschland – man mag von ihr halten, was man will – wird mittlerweile sogar vom Verfassungsschutz beobachtet. Alleine das spricht Bände.

Ich muss zugeben, auch ich habe mich von unserer Gesellschaft zunehmend entfremdet. Fassungslos schaue ich den sozialen Entwicklungen zu und komme aus dem Kopfschütteln manchmal gar nicht mehr heraus… Doch was genau ist es eigentlich, was uns als Gesellschaft abhanden gekommen ist? Das eine, was uns einst unabhängig von unseren politischen und weltanschaulichen Differenzen immer geeint hatte? Meiner Meinung nach ist es nicht weniger, als die Realität, beziehungsweise die Anerkennung dessen.

War diese einst die Grundlage aller gesellschaftlichen und politischen Debatten, sind an ihre Stelle seit geraumer Zeit “gefühlte Wahrheiten” gerückt. Echte Wahrheiten sind nämlich – anders als “gefühlte Wahrheiten” – manchmal hart, stoßen Menschen vor den Kopf und legen persönliche sowie politische Verfehlungen offen. Das ist nicht angenehm, das will man nicht mehr.

Längst zählt nicht, was wahr ist, sondern was allgemein als “richtig”, “tolerant” und “menschlich” gilt. So wurden aus Wirtschaftsmigranten “Flüchtlinge”, aus randalierenden jungen Männern aus der islamischen Community die neue “Party- und Eventszene” und aus Muslimen, die ihre Sehnsucht nach einem zweiten Holocaust vor Wochen auf deutsche Straßen trugen, “erlebnisorientierte Jugendliche”. Sich einzugestehen, dass es offenbar massive Probleme mit der Integration von Zuwanderern aus dem islamischen Kulturkreis gibt, passt eben nicht ins kulturrelativistische linke Weltbild, nach dem alle Kulturen und Menschen vollkommen gleich sind. So setzt man alles daran, das Problem sprachlich zu verschleiern und warnt stattdessen vor “antimuslimischem Rassismus”. Dies alles, während Juden in Deutschland, dem Land der Schoah, zum ersten Mal seit dem zweiten Weltkrieg wieder öffentlichem Vernichtungsantisemitismus ausgesetzt sind. Als Deutsche kann ich mich dafür nur schämen.

Die allgegenwärtige Realitätsverweigerung beschränkt sich aber nicht nur auf die verfehlte Migrationspolitik der Bundesrepublik, sondern zieht sich quer durch alle Bereiche unseres Lebens. So werden selbst schwerst übergewichtige Damen mittlerweile euphemistisch als “curvy” und Adipositas bei Frauen als gesund bezeichnet. Dicke Männer sind übrigens nicht “curvy”, sondern immer noch fett. Diese geschlechtsabhängige unterschiedliche Bewertung der selben Sache steht beispielhaft für eine neue Form des Sexismus, die sozial voll akzeptiert ist.

Im Mutterleib getötete Kinder – selbst spät abgetriebene – werden zu “Zellklumpen” degradiert, denen man nicht nur Menschenwürde, Geburt und Leben, sondern auch noch eine angemessene Beerdigung verwehrt. Stattdessen landen sie buchstäblich im Sondermüll. Der Islam wird derweil zur “Religion des Friedens” erhoben, obgleich es sich dabei im Kern um eine politische und imperialistische Kriegs- und Märtyrerideologie handelt, welche überall dort, wo sie uneingeschränkt herrscht, die schlimmste Barbarei produziert. Doch das auszusprechen, ist heute “islamophob” und natürlich “rassistisch”.

Doch die absolute Spitze der Realitätsverweigerung stellt für mich mit Abstand die Genderideologie dar, die es längst bis in den Mainstream geschafft hat und mit ihrer maßlosen Ignoranz gegenüber naturwissenschaftlichen Erkenntnissen wohl einzigartig in der Menschheitsgeschichte ist. Erstaunlicherweise sind deren Verfechter zumeist Atheisten und Humanisten, also ausgerechnet jene, welche den Religiösen seit jeher vorwerfen, die Menschheit als “Krönung der Schöpfung” zu bezeichnen. Dies sei nämlich arrogant. Nun kann man von der judeo-christlichen Betrachtung des Menschen als “Krone der Schöpfung” natürlich halten, was man will, doch deren Anhänger begreifen sich immerhin als der Natur (“Gott”) untergeordnet und erkennen an, dass sie sich nicht selbst erschaffen haben. Zweifelsohne unterliegt weder unsere Geburt, noch unsere ethnische, oder geschlechtliche Zugehörigkeit unserem eigenen Willen. Was natürlich nicht heißt, dass man sich nicht optisch seinen Wünschen entsprechend anpassen darf, nur dass diese Anpassung an den biologischen Tatsachen nichts ändert. Wer jedoch heutzutage nicht bereit ist, Männer in Kleidern als Frauen zu akzeptieren, der wird schneller der Transphobie bezichtigt, als er gucken kann. Zuletzt traf dieses Schicksal den berühmten Evolutionsbiologen und Vorzeige-Atheisten Richard Dawkins. Als wäre von einem Mann der Wissenschaft irgendetwas Anderes zu erwarten gewesen…

Leider erleben wir gerade eine Zeit, in der evidenzbasierte Tatsachen wieder ideologischen Zielen untergeordnet werden. Dass das gefährlich ist, sollte jedem klar denkenden Menschen mit historischem Bewusstsein einleuchten. Und wie man sich mit Personen einigen soll, die den Boden der Realität längst verlassen haben, das steht in den Sternen…

Dieser Beitrag erschien erstmals bei TheGermanZ.

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Dieser Artikel wurde 16 mal kommentiert

  1. colorado 07 Antworten

    „Alles wird geleugnet werden. Alles wird zum Glaubensartikel werden“ ( Gilbert Keith Chesterton ). Da sind wir heute angelangt.

  2. Ketzerlehrling Antworten

    Man hat die Basis und damit den Kitt in der Gesellschaft zerstört, sukzessive und methodisch. Bereits am Anfang dieses Jahrhunderts/Jahrtausends konnte man bei Recherche unzählige Artikel über Vorgehensweisen, Gesellschaften zu zersetzen, Diktaturen zu installieren, im Internet finden. Studien der CIA, Studien von sog. Thinktanks und wenn man das Verhalten in den letzten 20 Jahren, Regierung und Gesellschaft, Presse und Wirtschaft/Industrie, EU und andere westliche Länder, ansieht, dann wurde dies 1 : 1 umgesetzt. Im Grunde ist es ganz einfach, man muss nur ein bisschen Ahnung von der menschlichen Natur haben und Küchenpsychologie beherrschen.

  3. GJ Antworten

    Ich erinnere mich an mein Entsetzen in 2017, als bekannt wurde, daß Erdogan Darwin’s Evolutionslehre aus den türkischen Lehrplänen entfernen ließ und deren Lehre verbot. Ich dachte, das kann doch nicht sein. Das ist doch wissenschaftlich erwiesen, das kann man doch nicht ignorieren. Heute sind wir deutlich weiter. Was nicht paßt wird zur fakenews erklärt, basta. Wahlen werden rückgängig gemacht. Demokrat ist nur der, der meiner Meinung ist. Nicht die Mehrheit zählt, sondern die künstlich erzeugte Meinungsdichte einer Minderheit. Letzteres wird solange und konsequent betrieben, bis der Mehrheitszugehörige glaubt, daß er zur ausgegrenzten Minderheit gehört und die Klappe hält, werden doch wo man hinschaut Repressalien erzeugt. Cancelculture, shitstorm, Kollegenbashing. Es ist ein soziales Grundbedürfnis, anerkannt zu werden und dazuzugehören. Die Konsenzfähigkeit blieb auf der Strecke. Dies geht einher mit dem Phänomen, daß kaum noch jemand klare Positionen auszusprechen wagt. Ein schleichender Zersetzungsprozeß hat die Regulierungspuffer aufgelöst, die Gelenkschmiere ist quasi weg. Ein Verein namens Umwelthilfe darf bestimmen, sanktionieren und eine ganze Gesellschaft vor sie hertreiben mit beliebig festgelegten Grenzwerten. Irgendwelche Genderideologen belegen uns mit Sprachverboten und kaum einer traut sich, dem Einhalt zu gebieten. Alles was früher normal war wird umetikettiert zu rechts. Und da scheint jedes Unkrautvernichtungsmittel legitim zu sein bzw. zu werden.

  4. Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

    Organisationen, die nicht demokratisch gewählt wurden und von Sponsoren abhängig sind, erdreisten sich, wissenschaftlich unumstrittene Definitionen zu verändern und mit diesem trickreichen Vorgehen Pläne durchzuziehen, die die großen Player sich ausgedacht haben.
    2009 wurde die Definition einer Pandemie verwässert.
    2020 wurde die Definition der Herdenimmunität verändert.
    Beide „Neuigkeiten“ verkündete die WHO, die zu 80% von BigPharma, Bill Gates (laut Grégor Puppinck in der Tagespost 2019 450 Millionen Dollar) usw. finanziert wird. Cui bono?

    Die Berichterstattung in der Corona-Krise ist völlig unzureichend und einseitig. Jede vom vorgegebenen Narrativ abweichende Meinung, mag sie noch so fundiert sein, wird unterdrückt. Gekaufte Faktenchecker zensieren Universitätsprofessoren, Netzbeiträge werden gelöscht, weil sie angeblich nicht den Richtlinien entsprechen.

    Die Gewaltenteilung wurde stillschweigend aufgegeben. Es werden Richter installiert, die der Exekutive genehm sind, und das passiert nicht nur in Deutschland sondern auch in der EU.

    Seit Monaten leben wir mit Maßnahmen, die durch keine nationale Notlage begründet sind und laut Experten nicht nur sinnlos sondern in größtem Maß schädlich sind. Klagen werden abgewiesen, sind zur Zeit vor Verwaltungsgerichten gar nicht möglich.

    Wie kommen wir da raus? Brauchen wir eine Revolution?

    • Der Zeitzeuge Antworten

      Befragen Sie einfach mal die Richter, die bei den Amtsgerichten tätig sind und jährlich vor einem gigantischen Berg von weit mehr als 500.000 Zivilklagen „Nachbar ./. Nachbar“ stehen, (siehe Maschendrahtzaun, etc.), sie können auch die außergerichtlich tätigen Streitschlichter, Schiedsmänner und Frauen befragen, wes Geistes Kind die deutsche Bevölkerung ist, die sich über jede Möglichkeit bestialisch freut, mit der sie Verwandte, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen und Nachbarn denunzieren können und die sie eher zu einer Teilnahme an einer Loveparade, als an einer Revolution animieren können.

  5. Konrad Kugler Antworten

    Fortsetzung gefällig?

    http://www.wochenblick.at/agenda-2030-das-17-punkte-programm-für totale-weltherrschaft/

    Es lohnt, Kenntnis davon zu nehmen. Der entscheidende Fehler unserer rechten, weil konservativen Politiker war, Ideologien nicht als das zu sehen, was sie wirklich sind. Eine Weltanschauung mit missionarischem Drang. Die Union hat bis heute nicht gemerkt, daß der Kampf gegen Rechts ganz allein gegen sie selber geführt wird.

    Alle großen Organisationen wie UNO, EU und NGOs sind von Sozialisten unterwandert. Die anderen Menschenfeinde sinnd die Globalisten.

  6. HB Antworten

    Vielleicht braucht’s wirklich einen great reset – nur eben auf unsere Art und zu unserem Nutzen und nicht so, wie man ihn uns aufzwingen will!

    • Alexander Droste Antworten

      Mit der Abschaffung des Nanny-Staates wäre schon viel erreicht. Noch besser wäre eine ernsthafte Auseinandersetzung damit, dass die Gesellschaft als Ganze so etwas wie ein dreigliedriger sozialer Organismus ist, deren Einzelglieder autonom und selbst zu verwalten sind. Darüber hinaus muss Geld ganz neu bewertet werden. Das gesamte Finanzwesen ist auf Täuschung und Konkurrenz aufgebaut. Die meisten Übel dieser Welt beruhen darauf. Bei Bedarf kann ich das gerne erörtern.

      • HB Antworten

        Wenn wir einen great reset andenken, sollten wir ihn gerne auch erörtern. Jede Aktion beginnt mit einem Gedanken.

        • HB Antworten

          Mein erster Gedanke wäre, zurück zu Bundeswehr oder Sozialdienst für Jungen und Mädchen und zurück zum klassischen Abitur!

        • Alexander Droste Antworten

          Supi, also mache ich mal hier einen klitzekleinen Anfang. Passt eventuell sogar hier.

          Am Anfang war die Aufklärung. Philosophen des siebzehnten Jahrhunderts teilten die Welt in Klerus, Adel, Bourgeoisie und tumbes Volk. Dieses Volk war unterprivilegiert und arm, was zu ändern war. Ende des achtzehnten Jahrhunderts kam die Französische Revolution. Die fraß bekanntlich ihre Kinder. Aber vorher ersann sie etwas sehr Kluges, nämlich die Parole „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, ohne jetzt zu wissen, wie das genau gemeint sei. Hauptsache, Klerus, Adel und Bourgeoisie haben nichts mehr zu melden. Religion wird Privatsache und Geld wird vergemeinschaftet. Daraus erwuchsen allerlei Blüten, an denen wir heute weiterhin schnuppern. Einige davon haben ca. 100.000.000 Menschenleben gekostet. Andere wuchern so, dass 60 Leute über Kapital verfügen, wie eine Hälfte der gesamten übrigen Menschheit mit ca. 3.500.000.000 Menschen. Ja, weil man das mit FGB nicht so richtig verstanden hatte. Freiheit hieß so viel wie „ich mache, was ich will, ich will Spaß“, Gleichheit bedeutete „alle Menschen haben gleich zu sein, also gleich arm“ und Brüderlichkeit wurde so interpretiert, dass der große Bruder alles bekommt, und die anderen Geschwister können mal sehen, wo sie bleiben. Man bemerkt dabei schon, dass es sich vornehmlich um materielle Dinge dreht, weil wir heute nur noch Materialisten sind. Da gelten dann Weltbilder z.B. gemäß Darwin und Marx.

          Dann aber kam ein Philosoph, der Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts die Parole FGB etwas präzisierte: Freiheit im Geistesleben (also alles, woraus sich menschliches Dasein schöpft), Gleichheit im Rechtsleben (alles, was das menschliche Miteinander regelt) und Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben (alles, was Güter und Dienste beinhaltet; auf Rheinisch auf dem Punkt gebracht: Man muss och jönne könne.). Philosophisch kann man das natürlich noch wesentlich weiter ausbreiten. Aber das soll mal genügen.
          In diese drei Grundeinheiten ist das gesellschaftliche Leben aufgegliedert.

          Wir haben Kultur und Religion, Bildung, Forschung, Entwicklung, Kunst, Musik, Literatur, Dichtung, Gesundheitswesen etc., wir haben Bedürfnisse und Bedarfe, die formuliert werden und Befriedigung verlangen. Alles das ist das Geistesleben. Das kann die Menschheit nur dann sinnvoll voranbringen, wenn sie völlig frei ist und sich selber organisiert. Vorschriften und Regeln geben sich die Institutionen selber. Wäre hier Gleichheit, gäbe es keine menschliche kulturelle Entwicklung mehr. Das ist aber eine Kernaussage des Sozialismus/Kommunismus.

          Dann gibt es da die verschiedenen Interessen, die um Befriedigung ringen und ausgeglichen werden müssen. Dazu gibt es Absprachen, Verträge, Gesetze, Regeln, Verordnungen, Gerichte etc. und diese Dinge werden verwaltet vom Staat. Dieser wird idealiter gegliedert in eine Gewaltenteilung Judikative, Legislative und Exekutive, nützlicher weise wäre noch eine Monetative hinzuzugesellen. Im Rechtssystem haben alle Individuen die gleichen Rechte und Pflichten. Da ist Gleichheit, sonst nirgendwo. Brüderlichkeit im Rechtsleben nennt man landläufig Korruption. Freiheit im Rechtsleben würde in Chaos hinauslaufen.

          Schließlich sei noch genannt die Erschaffung und Verteilung von Gütern. Produktion, Verarbeitung, Handel, Dienstleistung und auch der Konsum sind die Grundlage der individuellen Existenz. Weil ja jedes Individuum wichtig ist, egal ob lieb oder böse, klug oder blöde, Superman oder dahin siechender Greis, leistet sich die Gesellschaft deren Versorgung. Wäre hier Gleichheit, würden begabte und fleißige Menschen frustriert, weil sie gehindert werden für sich etwas zu erschaffen, was naturbedingt auch der Allgemeinheit zugute kommt. Freiheit wiederum würde in ein Wuchern bestimmter Branchen ausufern, wie wir derzeit ja sehen. Brüderlichkeit beinhaltet auch die Wahrnehmung von Verantwortlichkeit der Mächtigeren gegenüber den Schwächeren.

          Die einzelnen Glieder der Gesellschaft sind natürlich zusammengesetzt aus Individuen, die Rollen innerhalb der Glieder übernehmen können. Somit kann der Kaufmann, der mit beiden Beinen im Wirtschaftsleben steckt, auch gleichzeitig Mitglied im Gesangsverein und aktiv in der Lokalpolitik sein. Jedoch sollte der Kaufmann die Reife haben, weder den Gesangsverein, noch die Belange seiner Gemeinde für seine Firma zu vereinnahmen. Das ist eine Frage der moralischen Reife. Wie im Kleinen so auch im Großen, sollen die drei Bereiche Wirtschaft, Recht und Geistesleben im ausgewogenen Einklang stehen und sich nicht gegenseitig vereinnahmen, so wie es derzeit geschieht, dass das Wirtschaftsleben das Rechtsleben (Staat, Regierung) bestimmt und das Kulturleben verhungern lässt. Theater, Oper, Kirchen … alle kämpfen ums Dasein, wenn nicht ein Mäzenatentum deren Existenz fördert. Sobald sie eine staatliche, kommunale Institution werden, so wie Schulen und Universitäten auch, hängen sie am Gängelbändchen und werden für Staatsbelange missbraucht.

          Es ist also jetzt der sechste Tag, an dem die Menschheit mit ihrer diffizilen Differenziertheit bewusst werden muss, dass sie als ganze ein sozialer Organismus ist, in dem jedes Individuum untrennbar mit allen anderen verbunden ist. Keines ist ohne das Andere existent. Jedes hat seine spezifische Fähigkeit und bringt sie in das Gefüge der Gesellschaft arbeitsteilig ein.

          An der Bewusstwerdung und Ausgestaltung denkt zurzeit eine Bewegung herum, die sich „Dreigliederung“ nennt. Es wird mit wissenschaftlicher Methodik analysiert und Thesen aufgestellt, wie die Gesellschaft im Sinne einer sozialen Gesundheit als Ganze und für das Individuum aussehen könnte, unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der individuellen Menschen und auch der nachhaltigen Nutzung der Ressourcen. Wichtig ist dabei auch, dass jedes Individuum sich frei und selbstbestimmt in diesem Organismus nach seinen Möglichkeiten entwickeln kann. Die Notwendigkeit der Erkenntnis über diese Dinge wird immer dringlicher. Daher entstehen immer mehr solcher Denkschulen. Formuliert hat sie als erster der Philosoph Dr. Rudolf Steiner in seiner Schrift „Kernpunkte der Sozialen Frage“.

      • Alexander Droste Antworten

        Einfach beim obigen Post von mir über Grün gehen, und schon geht es los.

        Ich selbst bilde mit einigen Gleichgesinnten eine Arbeitsgruppe „Dreigliederung“ bei

        „Bürger für Deutschland – Dachverband für die Demokratische Bewegung e.V.“,

        Schwerpunkt Rechtsleben, wo wir und in Zoom-sitzungen und über Telegram austauschen. Selbst bilde ich mich fort über die „Akademie Zukunft Mensch“ mit einem Seminar „Geistreich denken, sozial handeln“. Auf YouTube gibt es einige Vorträge zum Thema von Axel Burkart.

        Ohne den alten Kram aus den Augen zu lassen, ist es eine Gelegenheit, Lug und Trug den Rücken zu kehren und für Wahrhaftigkeit und Mitmenschlichkeit zu arbeiten. Friede gibt es nur mit Freiheit und die gibt es nur mit Wahrheit. (frei nach Karl Jaspers)

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