Liebe Leserinnen und Leser,

erlauben Sie mir, Ihnen und Ihren Familien zunächst von Herzen ein gesegnetes Pfingstfest zu wünschen!

Pfingsten, Sie wissen das, ist das Fest, an dem die Christen in aller Welt die Aussendung des Heiligen Geistes an die Jünger Jesu feiern. Oder anders gesagt: Pfingsten ist im Grunde die Geburtsstunde der Kirche Christi.

Ich erwähne es hier nur kurz, weil ich sicher bin, dass die meisten Leser dieses Blogs eine gute Bildung genossen haben, und anders als 75 Prozent der Deutschen wissen, was dieses Pfingstfest bedeutet. Drei Viertel unserer Bevölkerung haben keine Ahnung, was Pfingsten ist, muss irgendwas mit Fleisch grillen und Bier trinken sein…

Wir waren am Morgen in Velbert-Neviges, genau im Mariendom. Pfingstmesse, die Kirche voll bis auf den letzten Platz, mehrheitlich junge Leute.

Der Dom ist kein Gotteshaus, wie Sie es sich vorstellen würden. Spötter nennen den Betonbau des Architekten Gottfried Böhm „Affenfelsen“. Der Mariendom thront erhaben über dem 80.000-Einwohner-Städtchen im Bergischen Land. Auf mich wirkte er vorhin beim ersten Besuch wie ein Gebäude aus einem Endzeit-Film im Kino. Mad Max in Neviges. Ein großer grauer Klotz, verschachtelt, durchaus modern und trotzdem so, dass man sich spirituell wohlfühlt da.

Ich habe es jedenfalls, Sie wissen, dass ich – frei nach Habermas – religiös musikalisch bin. Ich liebe alte Kirchen, barocke bayerische Gotteshäuser, opulente Deckenmalereien, Gold und natürlich Weihrauch bis zum Abwinken. Aber ich weiß, dass das nur etwas für katholische Feinschmecker ist. Die Zukunft wird es nicht sein. So, wie viele von Ihnen es lieben, in einem Kaffeehaus zu sitzen und eine gedruckte Zeitung zu lesen. So mit Papier und umblättern. Aber das ist nicht die Zukunft – weder die mediale noch die kirchliche.

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Ich habe meinen Frieden mit modernen Kirchen gemacht, mit Video-Bildschirmen oder Betonwänden, auf die Liedtexte  per Beamer gestrahlt werden. Ich bin begeistert von den jungen Kirchenmusikern, die mitreißende Kirchenlieder schreiben und vertonen – und alte neu interpretieren. Die Kirche darf, sie kann sich in ihren Überzeugungen nicht veränden. Und deshalb existiert sie ja seit über 2000 Jahren, eben weil die meisten Christen nicht den modernistischen Irrwegen etwa der Mehrheit der deutschen Bischofskonferenz folgen.

Die Lehre kann nicht geändert werden, denn sie kommt direkt von Gott, wie wir glauben. Und wer das nicht glaubt – hey, gibt viele andere Dinge da draußen. Suchen Sie sich aus, was zu Ihnen pass!

Aber die Verpackung ändert sich, die Kirchen, die Musik, die Präsentationsformen. Und ich denke, das ist der Weg in die Zukunft, auch wenn so ein kräftiger Gregorianischer Gesang etwas Erhabenes hat.

Herzliche Grüße, Gottes Segen!

Ihr Klaus Kelle

 

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Dieser Artikel wurde 3 mal kommentiert

  1. Felix Becker Antworten

    Lieber Herr Kelle, natürlich kann man „die Lehre (darf) nicht ändern“ unterschiedlich betrachten! Im Kern ist die Lehre auch m.E. unveränderlich. Außerhalb des „Kerns“ ist eine auf Naturrecht basierende religiöse Lehre natürlich unbedingt mit dem wissenschaftlichen Fortschritt zu verändern! Beispiel: Zum Ende des Mittelalters galt Onanie als Mord und daher als Todsünde – denn im Sperma galt der Mensch als in Gänze vorhanden. Wir wissen heute, dass das nicht so ist – und dennoch gilt Onanie als Sünde. Mit so einem Beibehalten macht die kath. Lehre sich unglaubwürdig! Nur ein Beispiel siehe auch Galilei! Viel wichtiger ist für mich aber, dass die kath. Kirche ( wie fast alle monotheistischen Religionen ) nach wie vor lehrt, dass jedes Kind ein von Gott gegebenes Glück ist, was individuell natürlich so ist! Aber die Mutter Erde hat den Tisch nicht für xMilliarden Menschen gedeckt! Mit 2/3 weniger Weltbevölkerung hätten wir keine Klimaapokalypse vor Augen und auch keinen Artenschwund! Wann endlich lehrt die Kirche, dass wir in Verantwortung vor Gottes Schöpfung unsere Anzahl herabsetzen müssen? So hat die kath. Kirche sogar UN-Veranstaltungen zur Bevölkerungsentwicklung in Afrika boykottiert – weil dort über Begrenzung des Bevölkerungswachstum geredet werden sollte. Da macht die Kirche sich schuldig!

    • Klaus Kelle Antworten

      Liebger Herr Becker, da haben Sie zweifellos recht. Andererseits: Wenn in der Bibel 12 Namen der Jünger Jesu geannt werden, ausnahmlos männliche Namen, solten wir dann als Volk Gottes nicht davon ausgehen, dass er si8ch etwas dabei gedacht hat? mit welchem Recht sollten wir das verändern und Frauen zum Dienst am Altar zulassen?

  2. Günther M. Antworten

    > Erkenntnisse eines bekannten Liedermachers:
    „Ich glaub nicht, dass es ihm gefällt
    Dass man ihm krause Ansichten als ’sein Wille‘ unterstellt
    Ich verwette mein Gesäß: Brimborium und Geplänkel
    Mummenschanz und Rumgeprotze gehn ihm auf den Senkel
    Dieses Ringeküssen, diese selbstgefäll’gen Frömmigkeiten
    Dies in seinem Namen Eselei’n und Torheiten verbreiten
    Glaubt ihr, dass er will, dass irgendwer an seiner Stelle spricht?
    Irgend so ein kleines Licht?
    Ich glaube nicht.“

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