Zum Start in meinen neuen Blog wollte ich Parteipolitik weitgehend außen vor lassen, aber die Dinge sind leider nicht so. Parteistrategen und Medien beschäftigen sich auch am dritten Tag danach noch mit den Lehren aus den jüngsten Landtagswahlen und der Frage: Wie umgehen mit der AfD? Ich hatte heute auf Facebook wieder Diskussionen mit CDU-Parteisoldaten über die Familienpolitik und die angebliche „Wahlfreiheit“, die Eltern in Deutschland dank der Krippenpolitik hätten. Es ist wirklich erschütternd, festzustellen, dass diese Leute offenbar wirklich nicht begreifen, dass eine alleinerziehende 20-Jährige keine Wahlfreiheit hat, wenn der Staat zwar bereit ist, für ihr Kind monatlich 1.200 Euro für einen Krippenplatz auszugeben, aber lediglich 150 Euro Betreuungsgeld zahlt, wenn sie sich in den ersten beiden Jahren um das Wichtigste kümmert: ihr Kind. Was für das Kind das Beste wäre, spielt in diesen Diskussionen sowieso keine Rolle. In Deutschland ist Familienpolitik nichts anderes mehr als Wirtschaftspolitik: Mutti in die Produktion!

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Dieser Artikel wurde 1 mal kommentiert

  1. Marlene Voß Antworten

    So ist es! Wer um sein Überleben mit Kind(ern) kämpfen muß, kann sich nicht den Luxus erlauben in den freien Sekunden auch noch das Große Ganze im Blick zu haben. Eine berufstätige Mutter ist mit Alltäglichkeiten und Organisationen dermaßen ausgelastet, dass sie mehr oder weniger vertrauensvoll das Schicksal ihres Kindes in die Hände der dafür zuständigen Organisation legen muß. Als Säugling abgeliefert, über Krippen, Kitas und „bestens organisierte“ Schulsysteme durch die Kindheit in die Jugend geschickt, werden demnächst, ab dem 16 Lebensjahr, zuverlässige Wähler gezüchtet. (Was jedoch nicht alle Jugendlichen noch interessiert). Eigentlich sollte auch eine soziale Verantwortung im Kreise einer Familie erlernt werden. Kinder und Jugendliche reagieren neben dem starren Blick auf ihren technischen Kontakt zur Außenwelt schnell auch auf Einflüsterungen. Der Idealismus ist noch unverbraucht und greift auch deshalb gerne versprochene Träume auf.

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