Haben Sie sich mit mal mit dem Lebenslauf des am Wochenende verstorbenen US-Senators John McCain beschäftigt? Der Republikaner war ein Politiker, der seinem Land Zeit seines Lebens mit großer Ernsthaftigkeit gedient hat. So einen, wie sich jedes Land wünschen sollte. Als Soldat in nordvietnamesische Gefangenschaft geraten, Jahrelang interniert von den Kommunisten, schwer gefoltert, seine Arme konnte er bis ans Lebensende nur unter Schmerzen bewegen. Dann Politiker, Präsidentschaftskandidat, zuletzt einflussreichster Kritiker „seines“ Präsidenten Donald Trump, dessen Anwesenheit bei seinem Begräbnis sich McCain ausdrücklich nicht wünscht.

Und wenn Sie heute in den sozialen Netzwerken lesen, wie viel nacktem Hass über diesem vorbildlichen Diener seines Landes ausgegossen wird, dann stockt einem der Atem. Und warum? Weil er Russlands Präsident Putin für genau das hält, was er ist. Demokratie und Respekt sind nicht jedermanns Sache in diesen Zeiten.

Rest in Peace, Senator!

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Dieser Artikel wurde 15 mal kommentiert

  1. Fritz - Ulrich Hein Antworten

    McCain war ein Kommunistenfresser und Kriegshetzer, der es nicht verwinden konnte, dass Russland sich weitestgehend vom Kommunismus verabschiedete und er die Zeit verschlief. Auch konnte er nicht verwinden, dass Russland keinen Krieg wollte. Zu seinen engsten Anhängern/Fans/Jüngern zählen die Clintons und die (N)Ruhland(?) (fuck you EU in der Ukraine), weil Russland weitestgehend verhinderte, dass die USA die Ukraine ausschlachten und die Meerenge im Asowschen Meer zum Schwarzen Meer und damit zum Mittelmeer blockieren konnte.

    • Klaus Kelle Antworten

      Steile These, lieber Herr Hein. Die Wahrheit ist, dass Russlands Söldner auch heute noch jeden Tag Menschen in der Ostukraine verschwinden lassen, politische Gegner in Straflagern verschwinden oder mit einer Kugel im Kopf an der Kremlmauer abgelegt werden. Manche sterben auch zufällig an Polonium. Aber halt! Vladimir ist ja unser Freund…!

    • W. Lerche Antworten

      Auch ich sehe den globalen strategischen Hintergrund. Alles andere erscheint mir nur vorgeschoben zu sein. Herr Kelle wird nicht müde, die „russischen bösen Söldner“ zu nennen. Die Ukraine agiert demnach korrekt und auch die ukrainischen bewaffneten Nationalisten. Die Wahrheit liegt irgendwo dort, wo das große Geld ist.
      Schade, dass beide Seiten die Ukraine NICHT als Chance für eine Brücke zwischen Ost und West sehen und zum Wohl aller entwickeln.

      Man stelle sich vor, wie die USA reagieren würde, wenn das demokratische Mexiko mit Russland eine militärische Partnerschaft eingehen würde, mit gemeinsamen Militärmanövern in der Nähe der US-Grenze!!!
      In Asien verlieren die USA stetig an Einfluss, seit Obama zunehmend. Die Chinesen kommen. Was hat es der Welt bisher gebracht, wo die USA sich festsetzten?
      Von mir aus sollen die ihre 4 (?) Atombomben aus Deutschland nehmen und aus Europa abziehen. Die Länder Europas gemeinsam, die Nato ohne USA, können sehr wohl für unsere Sicherheit sorgen. Jedenfalls das Nato-Militärbudget ist ein Vielfaches dessen von Russland.

  2. W. Lerche Antworten

    Warum war er in Vietnam und inwiefern diente das seinem Land?
    Wenn er nicht dort gewesen wäre, könnte er und 58.200 weitere junge US-Boys, 1,1 Mill. vietnamesische Soldaten und 2 (!) Mill. Zivilisten zeitlebens Arme und alle Körperteile richtig bewegen, von den Umweltschäden ganz zu schweigen, sowie von den Verkrüppelten – UND das Ergebnis wäre das Gleiche, was wir heute dort in Vietnam haben.

    Wenn jemand einen „Dienst“ verrichtet, sollte dahinter ein „Sinn“ sein.
    Also ausgehend vom gesunden Menschenverstand fällt mir dazu nichts ein.

  3. W. Lerche Antworten

    Warum ehrte man diesen Mann nicht solange er lebte und er für seine Agenda jede Unterstützung brauchte?
    Warum verliert man sich in Worte, da er tot ist.
    Das ist so wie mit den Blumen, die jemand vor seinem Tod nicht bekam.
    Oder hat das was mit Trump zu tun? Glaube ich nicht.
    Oder hatte er auch bei uns mehr Einfluss, als uns bekannt ist? Wäre ja möglich als Überbleibsel aus dem Kalten Krieg.

  4. Alexander Droste Antworten

    Heute kann man in der RP lesen, das weltweit Entsetzen und Trauer besteht um den (natürlichen, Krebsleiden) Tod eines 81-jährigen. Über die Verbrechen in den Straßen, die unnötiger weise forciert importiert werden, entsetzt sich nur der „rechtsradikale“ Mob.

  5. W. Lerche Antworten

    Mal ganz sachlich und unvoreingenommen: Jeder Mensch verdient Respekt und sein Tod verdient Trauer, ungeachtet dessen, wie man zu ihm stand. Wer ihn zum Helden und Gutmann seines Landes erhebt, der muss sich Fragen gefallen lassen, z.B. Was wissen wir über ihn, was bleibt von ihm, seinen Taten? Welche Akzente setze er und mit welchen Folgen? Oder füllte er nur ein politisches Lager? Führte er es oder lief er nur mit? Welche und wessen Interessen verfolgte er nennenswert? War er ein Falke, ein Heißsporn, ein Scharfmacher? Oder war er tolerant, gemäßigt, umsichtig? Was war in seiner Verantwortung? Welches Verhältnis hatte er zu Nachhaltigkeit, Frieden und Freiheit für die ganze Welt?
    Ich weiß es nicht, kann keine der Fragen beantworten. Lieber Herr Kelle, vielleicht können Sie diesbezüglich nachlegen?

    • S v B Antworten

      Nicht vergessen sollte man in diesem Zusammenhang, dass wir im Zeitalter des totalen Medien-Gehypes leben. Diese hier noch relativ neue, ganz besondere Form des Personen- und Nachrichten-Kults ist, wie manch andere Fragwürdigkeit, aus den USA zu uns herüber geschwappt. In besagtem Fall eben mal wieder: Polit-Promi verstorben – und los geht’s. Davon bleibt natürlich auch ein Herr McCain nicht verschont. Für mich ist die sich immer mehr verbreitende Praktik des total aufgeregten Überbringens von Nachrichten sowie die oft geradezu marktschreierischen Behandlung auch ernster Themen inzwischen unerträglich geworden. Selbst so Banales wie z. B. eine Wettervorhersage wird in den TV-Nachrichten doch zum hochdramatischen Event gehypt. Meine Güte, fällt denn niemandem mehr auf, in welch infantile, dämliche Richtung sich so manches in diesem Land entwickelt hat?

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