Nächster Skandal an der Universität Hamburg: Nachdem vor wenigen Tagen eine Vorlesung des Ökonomie-Professors Bernd Lucke von einem linken Mob mit Sprechchören und Trillerpfeifen verhindert wurde, hat es jetzt den FDP-Vorsitzenden Christan Lindner erwischt. Er wollte im November bei einer Diskussion der Liberalen Hochschulgruppe auftreten – nichts Besonderes, Lindner hatte vorher schon zahlreiche solcher Diskussionen an deutschen Universitäten absolviert. Nicht so in Hamburg. Der Direktor der Universität untersagte Lindners Auftritt ohne Bgründung.

Der FDP-Chef wandte sich jetzt in einem Brief empört an Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne): „Ich fordere Sie daher auf, mit der universitären Selbstverwaltung das Gespräch zu suchen und dafür Sorge zu tragen, dass auch die Universität Hamburg wieder zum Ort des lebendigen politischen Meinungsaustauschs werden kann.“

Wir sind gespannt auf das Antwortschreiben. Auf jeden Fall herrschen an einigen Hochschulen in Deutschland und auch außerhalb Zustände, die an die ganz miesen Zeiten der deutschen Geschichte erinnern.

In der Universitätsstadt Göttingen wurde heute Nachmittag im Rahmen des „Literaturherbst“ eine Lesung des CDU-Politikers Thomas de Maizière verhindert. 100 linksextreme Chaoten – teilweise vermummt – blockierten den Zugang zu der mit 300 Personen ausverkauften Veranstaltung. Der Veranstalter Johannes-Peter Herberhold wurde körperlich attackiert und seine Kleidung teilweise zerrissen. de Maizière musste wieder abreisen, damit die Lage nicht weiter eskaliert.

Extremisten gehen immer ungenierter auch mit Gewalt gegen Politiker aus der Mitte der Gesellschaft vor, von der AfD will ich hier gar nicht anfangen. Und das Bürgertum schweigt.

Bin ich eigentlich der Einzige, der in diesen Wochen an die Weimarer Republik denken muss? Genau so hat es auch damals angefangen…

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Dieser Artikel wurde 26 mal kommentiert

  1. colorado 07 Antworten

    Das organisierte Chaos würde ich das nennen. Und das Schweigen des Bürgertums gibt Geleitschutz.

  2. HB Antworten

    „Gefährlich ist’s den Leu zu wecken, verderblich ist des Tiger’s Zahn, jedoch der Schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn!“

  3. SiWi Antworten

    Mit Sicherheit sind sie Herr Kelle nicht der Einzige der bei den aufgezählten Vorfällen an die Weimarer Republik denken muss! Aber anscheinend ist der Mut, die Entschlossenheit und auch die Wut noch nicht groß genug um auf die Straße zu gehen und sich nicht mehr mundtot machen zu lassen!
    Wehret den Anfängen…..ich fürchte nur, wir sind schon mittendrin!

  4. Alexander Droste Antworten

    Markus Gärtner hat zur Situation aktuell ein aufschlussreiches Interwiew mit Wolfgang Effenberger gehalten (YouTube „Privatinvestor Politik Spezial „).

    Laut Effenberger ist die Lage verfahren. Es ist schwierig, das Rad noch herumzureißen. Und die Thesen decken sich mit denen von Vera Lengsfeld – ich vermute mal unabhängig.

  5. Lutz Mielke Antworten

    Diese Zustände sind durch das Versagen der Bundesregierung zurück zu führen. Die CDU/CSU hat sich nur noch auf die AfD eingeschossen, weil sie hohe Stimmenverlußte hinnehmen mußten. Wenn Politiker der Ultra Kommunistischen Parteien wie die Linke oder die Grünen und auch Teilweise der SPD sich offiziell mit der Roten Terrorgruppe Antifa indentifizieren, diese auch noch im Bundestag in Form von Bannern und Plakaten präsentieren dann muß man sich über nichts mehr wundern. Da wird geforder, das man die AfD unter Beobachtung durch den Verfassungsschutz stellt, vergißt dabei aber, das die Größte Gefahr für die Demokratie von Links kommt. Honecker seine Rache !!! Und den Herr Lindner kann ich nur sagen, so undemokratisch wie sich seine Partei in den letzten vier Jahren gegenüber der AfD verhalten hat, so undemokratisch wurde er auch abserviert.

  6. Stefan Schmidt Antworten

    An die Weimarer Republik muss ich bei den roten Brigaden der Antifa und anderen linksgrünen Vereinen wie gewissen Stiftungen und sogenannten Künstlerkollektiven seit Jahren denken.

    Leute denunzieren, überwachen, Autos abfackeln, Wohnungen verwüsten, Straßenschlachten und und und….

    Die Frage ist ob der Staat noch gewillt ist dessen Herr zu werden, oder ob es einen Punkt gibt an dem „wir“ uns anders behelfen müssen.

    • HB Antworten

      „Denunzieren, bedrohen, abfackeln, verwüsten“. PI-News: „Nacheinander fünf Wirte bedroht – vorläufiges Aus für Ostbayernfest der Jungen Alternative“. Es gibt sogar ein Foto der „Besucher“, vermutlich jedoch keine Anzeige, trotz z.T. dramatischer Berichte der Wirte.
      Sie machen halt die Drecksarbeit. Auch in Bayern. Beschämend.

  7. Hans Wolfgang Schumacher Antworten

    Die Feinde der Demokratie werden immer mächtiger und hemmungsloser. Und sie kommen überwiegend nicht, wie uns ständig suggeriert wird, von rechts, sondern von links.

    Gerade erst habe ich bei „Philosophia Perennis“ gelesen:
    Der SPD – Politiker Michael Roth, einer der Bewerber um den Parteivorsitz dieses zerbröselnden Ladens, nannte die AfD den „politischen Arm des Rechtsextremismus“
    Dafür bekam er von der Kölner Kanzlei Höcker eine Abmahnung.
    Und nun kommt es:
    Die Anwälte der Kanzlei werden massiv mit dem Tode bedroht !

    • Alexander Droste Antworten

      Vielleicht als Ausgleich: Schwarz-Grün-Rot-Dunkelrot-Blau-Gelb (kurz SED) ist der politische Arm des Linksextremismus.

      Dann ist ja alles gut.

  8. Alexander Droste Antworten

    Universitäten in Deutschland sind, glaube ich, traditionell links. Dem entgegen gibt es die Burschenschaften, denen man alles Üble unterstellt, denn sie sind ja rechts.

    Es heißt in einem Spruch von Churchill „Wer in jungen Jahren nicht links ist, der hat kein Herz. Wer es im Alter noch immer ist, der hat kein Hirn.“

    Nur die Radikalität und Militanz an der Sache ist ziemlich unschön.

  9. HB Antworten

    Wenn diese Klugsch…. in das Praxistrauma fallen und Jobs suchen, dann werden die sehr schnell vom linken Glauben abfallen. Leider sind dann aber die nächsten, zum Teil nichtsnutzigen Studenten schon nachgewachsen.

  10. Klaus Peter Antworten

    Ich möchte wissen wozu wir Gesetze haben. Da muss man als Chef einer Uni eben mal durchgreifen. Wenn ich das schon lese, vermummte Personen, spätestens da hätte geräumt werden müssen und geprüft werden ob strafrechtlich gegen diese Vermummten vorzugehen ist. Hamburg hat man wohl schon ganz vergessen wo vermummte Personen fast bürgerkriegsähnliche beim Weltwirtschaftsgipfel in Szene gesetzt haben. Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit sind hohe demokratische Güter. Die darf man sich nicht durch Chaoten kaputt machen lassen. Da muss gegen gehalten werden.

    • Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

      Die 68iger haben den Marsch durch die Institutionen erfolgreich durchgezogen. Sie sitzen in sämtlichen Medien, den Parteien und Gerichten. Mit der AfD haben sie ein dankbares Feindbild gefunden und sich so mit der bürgerlichen Mitte arrangieren können. Die linken Chaoten von Hamburg wurden nicht zur Rechenschaft gezogen, an den Universitäten wird die Wissenschaft und die Meinungsfreiheit mit Füßen getreten. Wer nicht mit dem Mainstream schwimmt, verliert seinen Job. Sarrazin hatte Recht, Deutschland schafft sich ab.

  11. colorado 07 Antworten

    Apropos Weimar: J.C. Fest schrieb dazu: „Das deutsche Volk ist nicht einem Dämon zum Opfer gefallen, wie man sich nach 1945 gerne einredete, sondern seiner Blindheit, moralischen Desorientierung und Mitläuferei.“
    Also ist doch was dran an der Weimar-These. Aber nicht von den Feinden her, denn eine Demokratie hat immer ihre Feinde, sondern von den Vielen her, die sie zu tragen und zu verteidigen gehabt hätten.

  12. Steve Acker Antworten

    Lieber Herr Kelle
    wir sind schon mittendrin in Weimar. Was die Antifa heute macht, erledigte damals
    eine andere Organisation.

    Ein wichtiger Punkt noch:
    weite Kreise der CDU meinen, wenn sie schön brav auf die AFD dreschen und sich den Grünen und Roten anbiedern, dass es dann gut gehen wird.
    Die Angriffe auf De Maiziere, Lindner und auch das Rezo video zeigen, dass das ein gewaltiger Trugschluss ist.
    Auch die CDU wird von den Grünroten auf die Abschussliste gesetzt.,

    • Klaus Kelle Antworten

      Das ist mir klar, nur vielen in der Führung der CDU nicht. Aber die Zahl der leute, die sich dem Irrsinn entgegenstellen, wächst nach meiner Wahrnehmung deutlich.

  13. colorado 07 Antworten

    Geehrter Herr Acker,
    ich sehe es genauso. Sobald die CDU als „nützlicher Idiot“ ausgedient hat, ist auch sie fällig. Die Illusion ,sich mit den anderen auf Dauer gut stellen zu können, wird zerplatzen wie eine Seifenblase. Vom Teilhaber an der Macht wird sie zur Machtlosigkeit absteigen.

  14. Juvenal Antworten

    „Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
    Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat.
    Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Gewerkschafter.
    Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.„

    mutatis mutandis gilt immer noch und immer wieder die Einsicht Niemöllers.

  15. Peter Backfisch Antworten

    Hamburg ist ein Beispiel dafür, dass in Deutschland Rechtsstaatlichkeit wieder hergestellt werden muss. Seit Jahren hat die Politik den Linken Mob ermuntert bei Übergriffe auf Andersdenkende bestehende Gesetze zu missachten und nicht zu übertreten.
    Setzt diesem Spuk endlichen Ende.

  16. Wolfgang Andreas Antworten

    Richtig, es hat so angefangen, Herr Kelle!
    1. Der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann rief am 9.11.1918 , 14 Uhr, im Fenster des Reichstags stehend, die (Weimarer) Republik aus, weil die heranrückende kommunistisch durch den Spartakusbund angeführte Masse der USPD die Räterepublik ausrufen wollte! Zehn Minuten später wäre es passiert!

    2. Weil in Berlin wegen des marodierenden Mobs keine geregelte Arbeit der verfassungsgebenden Versammlung möglich war, verlegte diese ihre Arbeit ins Nationaltheater von Weimar – „Weimarer Republik“.
    Die Abgeordneten zu dieser Versammlung, wurden oft mit Gewalt behindert, die Züge in ihren Heimatorten zu besteigen, um nach Weimar zu fahren, so z.B. der Abgeordnete Beyerle in München.
    Jetzt sage bloß keiner, es gäbe zu heute keine Parallelen!

  17. colorado 07 Antworten

    Wenn man wissen will, wie sich die Weimarer Republik verabschiedete und sich die Nazis des Alltags bemächtigten, lese man Joachim C. Fests Buch „Johannes Ich nicht“.

  18. W. Lerche Antworten

    Jede Uni hat eine Satzung, eine Geschäftsordnung, Regeln.
    Normaler Weise werden Studenten exmatrikuliert, welche den Uni-Betrieb wie z.B. Vorlesungen massiv stören bis verhindern.
    Warum geschieht das nicht?

    Fall die Vermummten keine Immatrikulierten waren, sondern Leute ohne Zutrittsberechtigung, dann handelt es sich um Land- bzw. Hausfriedensbruch.

    Was kann man an einer Universität lernen, die ihre eigene Satzung beugt und derartigen ideologischem Randalen den Vorrang einräumt?!

    • HK Antworten

      Was erwarten Sie von einer Uni-Leitung, wenn die Regierungschefin dieses Landes heute bei der Verabschiedung von Herrn Draghi sagt
      „Der Euro ist – vielleicht noch vor dem Schengener Abkommen, in jedem Fall aber neben Schengen – das zentrale Symbol der Unumkehrbarkeit des europäischen Einigungsgedankens.“, gleichzeitig aber permanent und seit Jahren gegen genau dieses Schengener Abkommen verstößt ?

      Wenn „die Elite“ unseres Landes mit einem derart „guten Beispiel“ vorangeht, wozu sollten denn die Bürger sich an Gesetze halten ?

      Und wenn in unseren Städten inzwischen die Vorboten von Straßenkämpfen zu erleben sind, jeden Tag, ohne daß die Urheber ERNSTHAFTE Konsequenzen fürchten müssen, warum sollten vermummte, randalierende Studenten Konsequenzen durch Uni-Leitungen, die den 68ern entstammen, befürchten ?!

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