In die beliebte Serie Perlen des Lokaljournalismus reihte sich gestern die Tageszeitung „Potsdamer Neueste Nachrichten“ ein. Sie schreibt:

„Die Brandenburger AfD-Fraktion setzt sich für den in Venezuela inhaftierten Journalisten Billy Six ein. Warum?“

Verehrte Frau Kollegin Marion Kaufmann, ich würde sagen: Weil er ein Journalist aus Deutschland ist, der in Venezuela inhaftiert wurde!

Liebe Leserinnen und Leser, Sie kennen Billy Six gar nicht? Das ist das Problem! Der junge Mann ist Reporter, einer der dorthin geht, wo die meisten anderen nicht hinwollen. Einer, der Kopf und Kragen riskiert, wenn er die Fährte für eine gute Geschichte aufgenommen hat. Ich habe ihn mal irgendwo getroffen, wahrscheinlich bei einem Empfang der konservativen Wochenzeitung Junge Freiheit auf der Frankfurter Buchmesse. Für die JF hat er viel berichtet über den Krieg in Syrien und über Putins Russland. Ich erinnere mich nicht an Details der Artikel, aber ich habe eine blasse Erinnerung, dass es mir meistens nicht gefiel, was er schrieb.

Aber darum geht es nicht. Es ist egal, ob mir gefällt, was einer schreibt. Oft regen andere Sichtweisen das eigene Denken an. Mir hat auch Vieles nicht gefallen, was der WELT-Kollege Deniz Yücel geschrieben hat. Erdogan gefiel es auch nicht, und so verbrachte Yücel ein ganzes Jahr in Untersuchungshaft in einem türkischen Knast, was vermutlich nicht vergnügungssteuerpflichtig ist. Ich habe mich damals wie viele andere Journalisten dafür ausgesprochen, dass unsere Regierung Yücel da rausholt. So wie unsere Regierung jetzt Billy Six rausholen muss, der seit dem 17. November vergangenen Jahres in einem Knast in Venezuela in Isloationshaft steckt wegen angeblicher „Spionage, Rebellion und Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung“. Was Six natürlich bestreitet, so wie die Bundesregierung bestreitet, nichts für den Mann zu tun, weil der für rechte Medien arbeitet.

„Geht es um Pressefreiheit oder PR in eigener Sache?“, so fragt die Potsdamer Kollegin Kaufmann in ihrem Artikel, und ich wünsche ihr ehrlich, dass sie niemals in eine Zelle in Venezuela oder einem anderen demokratischen Musterland dieser Art weggesperrt wird. Die größte Sorge der etablierten Parteien in Brandenburg ist übrigens jetzt, dass die AfD den „Fall Billy Six“ instrumentalisiere. So ähnlic wie bei den Gewaltverbrechen, die in unserem Land von Flüchlingen begangen werden, in der Regel nicht gefragt wird, warum wir es dulden, dass solche Leute hier sind. Oder warum wir sie nicht rausschmeißen. Sondern, ob es der AfD im Wahlkampf nutzt.

Es ist ein Schmierentheater, was zum wiederholten Mal aufgeführt wird. Und ob Six ein guter oder schlechter, ein rechter oder linker Journalist ist – scheißegal! Holt den Mann da raus!

 

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Dieser Artikel wurde 15 mal kommentiert

  1. Alexander Droste Antworten

    Danke im Namen von B. Six und seiner Familie, im Namen der Journalistenzunft und om Namen der freiheitlichen Demokratie und Menschenrechte sowie im Namen eines deutschen Volkes.

    Wenn ich wüsste, was ich für ihn tun könnte, ich würde es tun. Selbst Deniz Yücel hat seine Freilassung gefordert. #freebilly

    • gabriele bondzio Antworten

      Billy Six ist frei…zumindest aus dem Gefängnis. ER darfsich offenbar frei bewegen. Nach Informationen von Espacio Público hat er aber die Auflage, sich alle 15 Tage bei den Behörden zu melden. Außerdem dürfe er seinen Fall nicht mit Journalisten diskutieren. (Quelle compakt.online)
      Da werden sich seine Eltern besonders freuen und natürlich alle, welche um ihn gebangt haben.

  2. Dr. Gert Teska Antworten

    Es freut mich sehr, dass Sie sich für Herrn Sixt einsetzen, wie auch ich mich als AfD-Mitglied für Herrn Deniz eingesetzt habe.
    Was die Bundesregierung bisher getan hat wissen wir nicht, der Bürger aber muss sich öffentlich für Billy Sixt und seine Freiheit einsetzen.

    • Alexander Droste Antworten

      Um etwas zu erfahren, was die Bundesregierung für Billy Six leistet, können Sie die Nachrichten darüber bei YouTube ansehen bei Hagen Grell (zuletzt am 11.03.2019) oder Martin Sellner.

  3. gabriele bondzio Antworten

    Schmierentheater ist das richtige Wort. Ich kenne zwar Billy Six auch nicht, aber allein das dieser Mensch in einem Gefängnis schmort, ohne anwaltliche Vertretung, ist schon ein Unding.
    Maduro ( (Partido Socialista Unido de Venezuela) zunehmend autoritär regiert.
    Eine Partei aus linkspolitischen Bündnissen…da sträuben sich mir schon alle Nackenhaare.
    Ich erinnere mich ja noch gut an das DDR-System.
    Und wenn man die Geschichte rekapituliert, ist aus diesen Systemen meist eine autoritäre Regierung entstanden.
    Weil halt der Sozialismus am Menschen selbst scheitert.
    Six hat für die Junge Freiheit und das Deutschland Magazin, welches sich selbst als „scharfe Waffe gegen Rote und Grüne“ bezeichnet. …da kann man Zusammenhänge ableiten, warum er dem System in Venezuela ein Dorn im Auge ist.
    “ Auch Michael Rediske, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der deutschen NGO-Sektion von „Reporter ohne Grenzen“ und ex-Chefredakteur der taz, hält die Vorwürfe gegen Billy Six für konstruiert.“(deutsch.rt.com)
    Sei es wie es sei…ich kann die Sorgen seiner Eltern nachvollziehen, die keinen Kontakt zu ihren Sohn bekommen.
    Und wie Herr Kelle es bereits sagte, die Gefängnisse dort sind kein Zuckerschlecken.
    Unter: /www.patriotpetition.org kann man eine Petition für seine Freilassung unterzeichnen.

  4. HB Antworten

    Im Januar 2018 waren knapp 5.000 Journalisten in Deutschland arbeitslos gemeldet. Wobei eine Vielzahl von arbeitslosen Journalisten sich gar nicht arbeitslos meldet sondern versucht, sich mit Einzelaufträgen über Wasser zu halten; so wird vermutet. Da wird der Verkauf der Seele und des Charakters zur Existenzfrage, so man beides vor der Berufswahl denn hatte.

  5. Dr.dipl.economista Stephan Kroner Antworten

    von Tag zu Tag wird dieses hier zu einem größer Schmierentheater und ich würde mich ausklinken, wenn es hier nicht um ein Menschenleben gehen würde.
    Ist euch eigentlich bewußt, in welcher Situation sich Billy gerade befindet? Abgesehen davon das es ihm in Helicope besser geht, als in jedem anderen Knast in Venezuela. Ihr wundert euch das keiner auf euer Anliegen reagiert. Aber wenn ihr trotz aller Unzulänglichkeiten, auf die, die ihr eigentlich braucht, weiter einschlagt, dann braucht ihr Euch nicht über die Reaktionen wundern. Hinzu kommt das nicht mit offenen Karten gespielt wird.
    Billy Six sitz im Knast und in diese Situation hat er sich selbst gebracht. Ihm war bewußt, dass er ohne Akkreditierung, in Venezuela nicht arbeiten darf. Er hat sich als Tourist in Sicherheitszonen begeben und und und. Auf all das steht hier Strafe. All das hätte er verhindern können. Man kann darüber streiten, aber für dieses Land ist er Täter und das beste was ihm passieren kann ist die Deportation und das schlimmste 28 Jahre Haft. Was ist also passiert, nach Aktenlage ist Billy Six als Tourist eingereist und da spielt der Beruf keine Rolle. Jetzt meine Frage, wie kann das Auswärtige Amt einen Touristen diplomatischen Schutz gewähren? Das was die Botschaft nun tut ist wenig, eben das was man für “ Straftäter “ eben tun muß. Das ist die reale Situation in der Billy steckt.
    Jetzt kommt der außergewöhnliche Umstand hinzu. Venezuela steht vor einem Bürgerkrieg und hier kommt die Vorsorgepflicht der Bundesrepublik zum Tragen. Ist Gesundheit und Leben in Gefahr hat die Bundesrepublik dafür Sorge zu tragen bei der Evakuierung behilflich zu sein. Dies gilt auch für Inhaftierte.
    Der Außenminister Maas hat klare Stellung zu Juan Guaido bezogen. Das heißt im Notfall muß sie auch die Sicherheit ihrer Landsleute garantieren.
    Wenn sie aber der Meinung sind, dass keiner etwas tut, dann suchen sie nach anderen Lösungen. Unspektakulär wäre er schon zu hause. Die Situation kann jede Stunde kippen. Egal ob schuldig oder unschuldig hier ist ein Deutscher in Haft, der zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort sitzt. Denkt mal alle darüber nach. Gelößt kann es nur hier werden. Eure Grabenkämpfe könnt ihr später austragen.

    Schade, dass auf derSeite Billy Six, ein Filter eingesetzt wird der nicht genehme Kommentare heraus nimmt. Es ist nicht gewünscht die Wahrheit offen zulegen, es ist nicht gewünscht kritisch die Vorgehensweise zu bewerten , es ist nicht gewünscht Anregungen zu geben, wenn man nicht auf dieser Welle der Verschleierung mit schwimmt. Es ist schade, denn hier geht es nicht um Billy Six, er wird zum Politikum erklärt, was er aber nicht ist. ES IST RICHTIG, Billy Six, von Beruf freier Journalist, sitzt in Venezuela in Haft, weil er als privat Person, als Tourist, zwischen zwei Ländern pendelte( Kolumbien,Venezuela) und in Venezuela gegen Gesetze verstoßen hat. Sich also selbst in diese Lage gebracht hat. Die Aussage von Maas ist also korrekt, es wird alles getan, was für einen Straftäter getan werden kann. Er hat sich als privat Person zu weit aus dem Fenster gelehnt, realisieren sie das endlich. Oder geht es ihnen um etwas anderes??
    Damit wir uns nicht falsch verstehen, der Mann muß hier raus, weil sein Leben in Gefahr ist, nicht wegen des Umstandes, sondern wegen der prikären Lage in Venezuela. Selbst Straftäter können als Geisel benutzt werden. Im Moment geschieht es mit venezulanischen Gefangenen, welche in Kasernen unter Druck ausgebildet werden und den Colectivos zu geordnet werden. Also auf deutsch Banden die destabilisieren. Er ist also in potentieller Gefahr. Wo sind sie nach 4 Monaten. Warum besuchen sie ihren Sohn nicht? Warum knüpfen sie hier nicht die notwendigen Kontakte? Billy wäre frei, sie haben keine Ahnung wie die hier ticken, aber sie ziehen es vor andere zu beschimpfen ( vielleicht zu recht) aber das hat Zeit, denn damit bringen sie Billy mehr und mehr in Probleme. Machen sie sich ein Bild über den Anwalt vor Ort, dann gehen vielleicht auch ihnen die Augen auf. Was ist wichtiger? Freiheit für Billy oder die Grabenkämpfe die sie führen? Fangt endlich an nach zu denken. Und hört auf produktive Einlassungen zu löschen. Im Moment trifft mein Ausdruck, Schmierentheater zu. Und das zu Lasten eines Lebens.

    • Alexander Droste Antworten

      An wen, bitte schön, ist Ihre Auslassung gerichtet?

      Falls Sie diesen Blog und seine Kommentatoren meinen, so ist es unverständlich, da hier alle einig sind, dass Billy Six dort herausgeholt werden muss. Ob als Tourist, der sich hobbymäßig als Journalist betätigte oder als Journalist, der etwas „übersehen“ hat. Haben Sie einen Vorschlag, wie Teilnehmer dieses Blogs aktiv werden können außer an die zuständigen Stellen zu appellieren?

      Hat hier wer produktive Einlassungen gelöscht? Ist mir entgangen. Das kann auch nur einer, an den ist eine Frage oder Meinung direkt zu richten.

      Um was für Grabenkämpfe geht es Ihrer Meinung nach in diesem Blog? Ich kann keinen erkennen. Eher Kritik an einem Solchen an anderer Stelle. Welche Aktivitäten hat das Auswärtige Amt bzw. der Außenminister unternommen? Darüber ist mir nichts bekannt. Was unternimmt der Anwalt vor Ort? Informieren Sie uns bitte.

      Also bitte, ein sachlicher Lagebericht.

      Danke im Voraus

      • gabriele bondzio Antworten

        Stimme ihnen zu Herr Droste, bin aus dem Kommentar von @Dr.dipl.economista Stephan Kroner, nicht recht schlau geworden.
        Und habe hier vor Ort (falls er „von denken erwünscht“ spricht) auch keine gegenteiliche Einlassung gelesen.

  6. HB Antworten

    „Und sie bewegt (sich) doch“, die bürgerliche Petition. Billy Six ist frei! Maulkorb und Meldepflicht, aber frei!

  7. W. Lerche Antworten

    Ich hoffe sehr, falls ich irgendwann im Ausland in derart schwierige Situation geraten sollte, dass sich dann ebenfalls so viele Menschen für mich interessieren und mich wirksam unterstützen werden, obwohl ich kein Journalist bin. Das gilt natürlich auch für Situationen im Inland. Ich bin sicher, da wird in den nächsten Jahren Ungemach auf uns zukommen. Das haben staatstragende Ideologien so an sich, dass Toleranz gegen Abweichler gegen Null geht.

  8. gabriele bondzio Antworten

    Die Eltern von Billy Six haben ja auch ausdrücklich Bystron und seiner Frau, welche einen Kontakt zum russischen Außenminister Lawrow, herstellte gedankt und gesagt:
    „Wir sind erschüttert darüber, dass unser Sohn erst auf Fürbitte eines Außenministers eines fremden Landes freigelassen wurde. Die deutsche Regierung hat nie aktiv seine Freilassung gefordert. Das Auswärtige Amt hat das Minimum an Aktivitäten an den Tag gelegt, um dem Vorwurf zu entgehen, nichts gemacht zu haben.
    Das Auswärtige Amt und Heiko Maas haben nach unseren Erkenntnissen die Freilassung eher blockiert als gefördert. Das hat uns sehr enttäuscht.“ Bystron selbst schrieb in einer Pressemitteilung: „Sollten sich die Vorwürfe der Eltern bewahrheiten, muss es Konsequenzen im Auswärtigen Amt haben. Heiko Maas sollte dann zurücktreten.“ (Quelle PP)

    • W. Lerche Antworten

      Ich meine, dass Heiko Maas der schlechteste Außenminister ist, den Deutschland je hatte. Schon alleine deswegen sollte er zurücktreten. Er hätte im Grunde dieses hohe Amt gar nicht antreten dürfen. Alles, was ich von ihm lese, höre, sehe hat für mich einen mehr als faden Beigeschmack und riecht ideologisch.
      Inszwischen „riechen“ alle Ministerien danach – die gesamte Regierung! Noch schlimmer, sie „handeln“ danach, jedoch ergebnisbezogen kommt nichts Gutes für unser Land, insbesondere für die hier schon länger lebenden Fleißigen heraus.
      Da lob ich mir die Zeit, als es nach der letzten BTW keine Gesetzgebung gab. Es scheint allemal besser – jedenfalls für mich – zu sein, wenn wir keine Regierung hätten als solche, die wir haben.
      Falls das jemand Betroffener aus Berlin lesen sollte und nicht verstehen sollte, warum ich deren Arbeit so schlecht bewerte, können er, sie oder alle sich gerne an mich wenden, damit ich ihnen das emotionsfrei, sachlich, verständlich vermitteln darf.

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