Lieber Matthias, die Einladung zu meinem Geburtstag steht!

Die Woche fängt schlecht an, jedenfalls ist mir immer noch übel von den Links, die mir schon vor sechs Uhr heute Morgen via WhatApp über die Geburtstagsfeier meines Kollegen Matthias Matussek geschickt wurden. Matthias hatte seinen 65. Geburtstag mit zahlreichen Gästen in Hamburg gefeiert. Orchestriert von ARD-Beckmann berichten Medien nun groß über die illustren Gäste des früheren 68ers, Spiegel-Kulturchefs und Bestsellerautors.

„Ich hätte dort nicht hingehen sollen“, schreibt Reinhold Beckmann aus Facebook, und da hat er absolut recht. Solche Gäste, die ein Ständchen singen, am Buffet naschen und dann einen Kübel Dreck über seinen Gastgeber ausschütten, würde ich auf meinem Geburtstag auch nicht haben wollen.

Was hat MM also falsch gemacht? Er hat wohl für den medialen Mainstream die falschen Gäste eingeladen. Erika Steinbach zum Beispiel, frühere Bundestagsabgeordnete und lange Jahre Präsidentin des Bundes der Vertriebenen. Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und der Lebenshilfe für geistig Behinderte. Mitglied im Ehrenamtlichen Rat des Komitees des Gedenk- und Versöhnungshügels in Auschwitz. Trägerin des Bayerischen Verdienstordens. Eine streitbare Frau, eine, die ihren Überzeugungen ihr ganzes Leben treu geblieben ist. Überzeugungen, die bis heute Millionen Menschen in Deutschland teilen. So lange sie beim Bund der Vertriebenen war und Mitglied des Bundestages für die CDU wurde sie zwar angefeindet – das gehört zum Geschäft – aber wenigstens von ihren eigenen Leuten anständig behandelt. Seit sie wegen Frau Merkel und deren Irrsinns-Kurs die „Volkspartei der Mitte“ verließ und den Vorsitz der neuen AfD-Stiftung übernahm, hat sie ihr Recht auf Fairness im Establishment anscheinend verwirkt.

Mal ganz nüchtern betrachtet: Wieso ist es ein Skandal, wenn Matthias Matussek Erika Steinbach zum Geburtstag einlädt? Oder meinen Freund Dieter Stein, einen klugen, hochanständigen Mann, der als Chef der konservativen Wochenzeitung Junge Freiheit einen konservativen aber ohne Wenn und Aber verfassungstreuen Kurs fährt? Der in seinem Büro hinter dem Schreibtisch ein großes Portrait des Widerstandskämpfers Claus Schenk Graf von Stauffenberg aufgehängt hat. Wieso ist es ein Skandal, mit Dieter Stein Geburtstag zu feiern?

Was wir hier zum wiederholten Male erleben, ist genau das, was „Rechte“ immer lautstark kritisieren und was Menschen wie ich immer bestritten haben. Hier wird Gesinnung abgestraft, eine konservative und damit unliebsame Gesinnung. Und ich finde das ekelhaft.

Matthias war schon alles: Maoist, 68er, Atheist, jetzt „Neurechter“ und tiefgläubiger Katholik. Ein Verehrer des katholischen Literaten Chesterton. Und ein begnadeter Schreiber. Ich sauge seine wunderbar formulierten Reportagen auf. Ich mag die Art, wie er Zusammenhänge herstellt, auf die man ohne Weiteres gar nicht kommen würde. Matthias Matussek ist auch das, was Amis eine „Unguided Weapon“ nennen. Er ist unberechenbar, und gute Journalisten müssen unberechenbar sein. Gut möglich, dass er nächste Woche wieder irgendwas anstellt, was niemand für möglich gehalten hätte. Wenn es etwas Linkes ist, darf er auf medialen Beifall hoffen…obwohl, nach der „Berichterstattung“ heute wahrscheinlich auch nicht mehr.

In der BILD las ich eben, dass Mario Müller bei der Party in Hamburg dabei war. Vorbestrafter Rechtsextremist und „Spitzenkader der „Identitären Bewegung“!“ Müller sei 2012 verurteilt worden, „weil er einen Antifa-Aktivisten mit einem selbstgebastelten Totschläger (Socke mit Hantelmuttern) schwer verletzt hatte“. Keine Ahnung, warum MM Müller eingeladen hat. Ich kenne den Mann nicht und Gewalt lehne ich konsequent ab. Aber erinnern Sie sich noch an die Willkommenspartys in den linken Szene, auf denen verurteilte RAF-Terroristen nach ihrer Haft begrüßt wurden? Wo armselige Gestalten in T-Shirts des Serienmörders Ché Guevara mit Bierflasche in der Hand rumstanden? Oder die besonders unappetitliche „Willkommen zurück, Freund“-Party eines bekannten Talkshow-Moderators mit damals ausgeprägtem Hang zu ukrainischen Nutten und Kokain, wo einige der prominentesten Köpfe unserer Republik gern mit dabei waren? Alles kein Problem, wenn man die richtige Gesinnung hat.

Ich war am Samstag bei Matthias eingeladen. Ich wäre sehr gern gekommen, weil ich diesen verrückten Typen und großartigen Journalisten mag. Aber weil es meiner Mutter (93) nicht gut geht, habe ich schweren Herzens zwei Tage vorher abgesagt. Matthias hatte Verständnis dafür. So, wie Beckmann bedauert, dabei gewesen zu sein, so bedauere ich es heute morgen, in Hamburg nicht dabei gewesen zu sein.

Lieber Matthias, im Juni feiere ich meinen 60. Geburtstag. Und ich lade Dich jetzt schon vorab herzlich dazu ein. Es wird ordentlichen Rotwein ( aus Italien) geben und – das kann ich Dir versprechen – eine bunte und vielfältige Gästeschar wird mit mir feiern. Reinhold Beckmann wird nicht dabei sein. Ich würde mich ehrlich freuen, wenn Du kommst…

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Dieser Artikel wurde 35 mal kommentiert

  1. Alexander Droste Antworten

    Gibt es in einer freiheitlichen Demokratie „richtige Gesinnung“ außer der des Zuhörens und pragmatischen Handelns für das Volk?

  2. Elke Keup Antworten

    Als ich die Bilder dieser Geburtstagsfeier und Herrn Beckmann sah, war meine erste Frage: „Was macht Herr Beckmann dort?“ Er passt nun wirklich nicht in diesen Kreis. Seine Anpassung an den Mainstream ist ja nun wirklich offensichtlich. Ich glaube sein Lebensmotto ist doch eher, immer schön mit schwimmen, also durchaus farb- und glanzlos.

  3. Bettina Antworten

    Toleranz, Vielfalt, Gegen Hass und Hetze…..Solche Anlässe entlarven die linken Gesinnungs-Sprech als dumme, leere Worthülsen.

    • Werner Meier Antworten

      „Toleranz, Vielfalt, Gegen Hass und Hetze“ sind die Narrenkappe der linken Anarchie, die sich in Deutschland immer mehr ausbreitet.

  4. colorado 07 Antworten

    Im Übrigen, bevor ich`s vergesse: auch ich schätze Matthias Matussek sehr. Ihm können die meisten seiner Zunft nicht das Wasser reichen. Er verbindet Intelligenz mit Mut. Eine Allianz, die heute ziemlich selten geworden ist.

  5. gabriele bondzio Antworten

    Und ich finde das ekelhaft.“…da pflichte ich voll bei. Die „aufrechten Kämpfer gegen die drohende Machtergreifung rechter Kräfte in Deutschland“ lassen keine Gelegenheit aus ihre Dreckkübel gegen Jederman auszulehren, der seiner konservativen Einstellung treu bleibt. Dabei ist konservativ durchaus nicht mit rückständig zu vergleichen, sondern Dinge einfordern welche sich bewährt haben.
    Ordnung, Zuverläßigkeit, Förderung des eignen Nachwuchses, Sichheit usw. gehen stetig den Bach hinunter.
    ZDF-Frontfigur Beckmann hätte ja bevor er kübelt auf Facebook, die Gästeliste erfragen können. „Das er sich trotz seines „vergifteten Geschenks“ auf die falsche Veranstaltung „verlaufen“ habe: „Es ist einfach nichts mehr da vom alten Matussek, kaum noch alte Freunde, dafür viele neue rechte Gesinnungskumpel. Wie bitter.“…vieleicht denkt ja MM ähnliches über Beckmann, nur mit dem Vorzeichen „links“.
    Mir ist das ein MM lieber als ein RB.

    • gabriele bondzio Antworten

      Der Wind gestern hat mir den Kopf verblasen bz die Rechtschreibung…natürlich „auszuleeren“

  6. Sven Stemmer Antworten

    Der Herr Beckmann fühlt sich gemäß seiner tweets Sendeanstalten verpflichtet, die mit der interventionalistischen Linken kooperieren, sieht sich zu einem Kotau genötigt, weil er zur Geburtstagsfeier eines Freundes gegangen ist und teilt aller Welt eine seiner intimsten Enttäuschungen mit, was ein gewisses Maß an (moralischem) Exhibitionismus vermuten lässt.
    Für mich klingt das alles sehr nach einem ordentlich verbogenem Koordinatensystem ..

  7. colorado 07 Antworten

    Warum entschuldigt sich Beckmann für sein Nicht-Fern-Bleiben? Will er seine „Freunde“ nicht verlieren?

  8. Moritz Hoffmann Antworten

    Herr Kelle, ich erinnere mich nicht an eine „Willkommen zurück“-Party für Michel Friedman (warum schreiben Sie dessen Namen in diesem an Namen nicht armen Artikel eigentlich nicht aus?). Ich erinnere mich auch an keine Parties für freigekommene RAF-Terroristen und -terroristinnen. Warum? Zum einen sicher weil es damals keine Sozialen Medien gab, in denen man (wie hier nun Matussek) offensiv mit seinem Privatleben umgehen konnte. Zum Anderen womöglich, weil dort eben nicht öffentlich-rechtliche oder sich irgendwie bürgerlich gebende Journalisten mit dabei waren. Falls doch, freue ich mich über die Belege, dass Uli Wickert oder Margarete Schreinemakers bei der Freilassung von Stefan Wisniewski dabei waren. Man lernt schließlich nie aus.

    Eins noch: Interessant ist, dass sie den vorbestraften rechtsextremen Gewalttäter erst in der Mitte pflichtschuldig erwähnen, dabei geht es doch hauptsächlich darum – dass Matussek seit Jahren den Weg der Ernst Noltes dieser Welt geht weil er es nicht ertragen kann, dass ihn im „bösen Mainstream“ Leute links und rechts intellektuell überholt haben, daran regt sich doch allenthalben nur Mitleid, aber keine Empörung. Dass er Erika Steinbach dabei zum Kaffee einlädt, überrascht niemanden (Randnote: Witzig, dass Sie den „Ehrenamtlichen Rat des Komitees des Gedenk- und Versöhnungshügels“ erwähnen, der sich letztlich nur bei Wikipedia findet und in den Artikeln, in denen Auschwitzüberlebende heftig gegen ihre dortige Platzierung protestierten). Es geht darum, dass hier ein Schulterschluss mit einem rechtsextremen Gewalttäter erzeugt wurde und ausschließlich Herr Beckmann hinterher klare Worte findet, dass er das nicht wollte.

    • Klaus Kelle Antworten

      Herr Hoffmann,

      ich erinnere mich an die von mir geschilderten Vorgänge sehr gut, besonders in einem Fall, den Sie ansprechen, wo mir Teilnehmer der Party selbst darüber erzählt hatten, weil sie dachten, dass ich mich ebenso über die Wiederaufnahme des Freundes freue. Tat ich aber nicht.

      Leute, die in unserer Gesellschaft den Mainstream links überholen, habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Die entscheidenden Fragen unserer Gesellschaft werden seit Jahren von Konservativen gestellt, eben solchen Leuten wie Matthias Matussek. Nachdem unser Land über Jahrzehnte eine linksgrüne Kulturhegemonie ertragen hat, verändern sich die Parameter seit fünf, sechs Jahren deutlich, wie Sie beim Vergleich der Ergebnisse der Bundestagswahlen 2013 und 2017 unschwer feststellen können.

      Und statt sich der Herausforderung zu stellen und gute Antworten zu liefern kommt von Links wenig als Rufmord, Hass und leider auch Gewalt.

      Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Matthias Matussek zum Kaffee einladen darf, wen er mag.

  9. Alexander Droste Antworten

    Nebenbei: Der freie Journalist Billy Six sitzt krank seit Mitte November in einer Zelle in Venzuela ohne Tageslicht und frischer Luft in Einzelhaft und niemanden aus der Zunft oder Regierung rührt irgendeinen Finger um ihn zu befreien. Er bekommt keine konsularische Betreuung und auch keinen Anwalt. Seine Eltern dürfen nicht mit ihm telefonieren. Menschenrechte gelten nicht für einen Billy Six. Sein Verbrechen: Veröffentlichungen bei Kompakt und Reportage und Befragung jener Leute, die fluchtartig das Land verlassen. Ansonsten absurde Unterstellungen wie Spionage. Für einen Deniz Yücel gibt es einen Staatsakt, für einen Billy Six keine Gnade. „Soll er doch verrecken. …“

    • gabriele bondzio Antworten

      “Soll er doch verrecken. …”…richtig Herr Droste, hier bleiben die viel beschworenen Menschenrechte auf der Strecke.
      Und wenn ich mir die Rede von Wilfried Schmickler („Die AfD ist eine widerliche Scheiß-Partei“ / beim politischen Aschermittwoch) anhöre, ist das eine einzige Jauchengrube. Hass und Hetze ist Programm.
      Oder wie sich ein Martin Bernstein in der Süddeutschen Zeitung ausläßte: „Habet Sie in München au so viele Schwarze?“Hier wird einseitig Rassismus beklagt und ausgelassen, dass es im Grunde auch Rassismus ist, wie sich Schwarze gegenüber der Bevölkerung benehmen.
      Böhmermann, der sich für einen besonders witzig-intelligenten Comedian hält. Aber wenn er den Mund aufmacht, jede gute Kinderstube vermissen lässt, hat sich ja auch über die Geburtstagsfeier, in seiner mir wiederlichen Art, ausgelassen.
      „Die baden-württembergische Landtagsabgeordnete Carola Wolle (AfD) hat in der Nacht auf Montag einen der berüchtigten „Hausbesuche“ der linksextremistischen Antifa erhalten. Die Täter versuchten ins Haus der Politikerin einzudringen. Nur das vorhandene Sicherheitsglas verhinderte Schlimmeres, als darauf eingeschlagen wurde.“…
      Die terroristisch agierenden Angreifer veröffentlichten inzwischen stolz ihre Tat im linksradikalen Forum indymedia. Da regt sich keine S…!
      Diese Ungleichbehandlungen stehen mir bis obenhin.

      • Werner Meier Antworten

        Das Kabarett ist wirklich seit Jahren großenteils stromlinienförmig und ungenießbar. Ich vermisse bei den meisten Akteuren Mut und differenzierte Beobachtung statt linksgrüner Klischees. Außer Andreas Rebers und Helmut Schleich fallen mir da kaum positive Beispiele ein. Was mich als Mann auch sehr stört, ist die große Männerfeindlichkeit, besonders bei Sendungen von Carolin Kebekus oder bei „Ladies Night“ in der ARD, Kostprobe: „Ein Mann als Gesprächspartner? Das ist, wie wenn Du mit ’ner Mülltonne Tennis spielen willst“. https://www.youtube.com/watch?v=B7cFHAQ6044 Was wird dagegen für ein Empörungs-Theater veranstaltet, wenn sich Herr Stelter auf einer Karnevalsveranstaltung über Doppelnamen lustig macht oder AKK über Gender-Toiletten! Zum angeblich „weit verbreiteten Rassismus“ gäbe es noch Einiges zu sagen. Ich hatte auch schon öfter unangenehme Begegnungen in öffentlichen Verkehrsmitteln, z.B. mit türkischen oder arabischen Jugendlichen, die ins Abteil kommen und keinerlei Rücksicht auf andere Passagiere nehmen, ihre Musik laut aufdrehen, sich laut unterhalten, als wären sie alleine, miteinander kämpfen und an den Haltestangen herumturnen. Bin ich dann wohl ein „Rassist“, wenn ich davon nicht „begeistert“ bin? Außerdem ist die Schilderung in dem SZ-Artikel vollkommen verzerrend. Es ist doch in Deutschland vollkommen normal, dass man sich nicht ausgerechnet neben die einzige Person im Abteil setzt und hat überhaupt nichts mit „Fremdenfeindlichkeit“ zu tun. Es wäre doch merkwürdig und unheimlich, wenn sich plötzlich eine wildfremde Person neben Einen setzt, wenn alle anderen Plätze frei sind? Kann es sein, dass diese Leute unsere Kultur mißverstehen?

        • gabriele bondzio Antworten

          z.B. mit türkischen oder arabischen Jugendlichen, die ins Abteil kommen und keinerlei Rücksicht auf andere Passagiere nehmen“…das ist es ja Herr Meier!
          Und woher wollen sie wissen, ob ihr ausländischer Sitznachbar gute oder böse Absichten hat.
          Ich bin bevor meine Mutter pflegebedürftig (vor 4 Jahren) wurde jedes Jahr nach Österreich gefahren, wo meine Tochter und meine Enkel leben. Mitgenommen auf die Reise habe ich meine Hündin.
          Es war immer angenehm mit der Bahn zu reisen, man hat unterwegs so die Eine oder Andere nette Reisebekanntschaft gemacht.
          Jetzt hätte ich Angst, erstmals wegen der Aggressivität und dann habe ich auch verschiedentlich gelesen, dass Moslems Hunde als unrein betrachten und es auch schon öfter vorkam, dass sie diese ohne Grund angreifen und auch abmurksen.
          Sie ist aber sozusagen mein “ 4.Kind“ und wer ihr was Böses will, kann dies nur „über meine Leiche“. Ich würde sie (wie sie mich) mit Krallen und Zähnen verteidigen.
          Und daher verzichte ich auf Bahnreisen.

  10. Dietrich Schwarz Antworten

    „Die durchgeknallten fanatischen Anhänger des „Führers“ erlebten ihre ganz persönliche „Götterdämmerung“ spätestens im Kessel von Stalingrad – ich frage mich, welch epochales Ereignis UNS bevorsteht, was UNSERE Generation erleiden muss, um die Katharsis von einem völlig enthemmten gesinnungsfaschistoidem Denunziationsdruck einzuleiten…“ – Dietrich Schwarz, Systemphilosoph, aus: „Lieber tot als Roth!“, Riefensbeek-Kamschlacken, 2016

  11. Sebastian Weyrauch Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle,

    ich würde auf jeden Fall lieber zu Ihnen oder Herrn Matussek auf die Geburtstagsparty gehen, als bei den Herren Beckmann oder Böhmermann zu erscheinen.

    Der Gesinnungsterror in diesem Land nimmt derartig absurde Züge an, dass meine anfängliche amüsierte Verwunderung darüber inzwischen in ängstliche Sorge umgeschlagen ist. Hoffentlich geht das alles noch halbwegs gut aus!

    PS: Ich nehme es Ihnen übrigens nicht übel, wenn Sie mich doch nicht einladen. Zumindest nur so wenig, wie ich dafür MM zürne…

  12. Hedy Lydia Dalmer Antworten

    lieber herr kelle,
    sie sprechen mir aus dem herzen. mir gefallen auch manchmal andere gäste meiner freunde nicht, aber ich folge ja der einladung meiner freunde und komme wegen ihnen, weil ich lange freundschaften schätze. hinterher meine freunde durch den kakao zu ziehen, nur weil mir die gäste nicht genehm wären, zeugt von einem miesen charakter und ist in meinen augen moralisch verwerflich.
    herr beckmann will nun seine weste reinwaschen, ich empfinde es als rückgratlosigkeit.

    ich finde gute freunde sind ein geschenk und eine bereicherung unseres lebens, selbst wenn sie nicht mit unserer eigenen politischen gesinnung übereinstimmen.

    seit merkel die einst konservative cdu nach links gerückt hat, bleibt vielen konservativ gebliebenen wählern der mund offen stehen, weil sie nun als rechte und nazis beschimpft und gemieden werden. es beängstigt mich was aus unserem land geworden ist, ich habe angst um die zukunft meiner kinder.

    • gabriele bondzio Antworten

      ich habe Angst um die zukunft meiner kinder.“…ich um meine Enkelkinder! Wenn sie in eine Zukunft wachsen, wo es wichtiger ist stramm-linientreu zu sein, als eine humanistische Gesinnung zu haben. Die keine Unterscheidung bei der Beurteilung von Menschen, nach links rechts zulässt. Heute ist bei David Berger schon wider zu lesen, dass ein minderjähriges Mädchen von einem abgelehnten Afghanen vergewaltigt wurde. Dass im Wormser-Raum der bestialische Mord an einer Frau durch einen abgelehnten und mehrfach polizeibekannten Asylbewerber, den OB eher in Richtung „ das solche Ereignisse von rechtsextremen oder rechtspopulistischen Kräften für ihre Zwecke missbraucht wird“ beschäftigt. Also…das Mitgefühl für die getötete Frau und ihre Angehörigen erst an X-Stelle kommt. Zuallererst sorgt man sich um die eigne Machtposition.
      Das Magazin „Vice“ veröffentlicht eine detaillierte Deutschlandkarte, auf der die Wohn-und Arbeitsstätten der angeblich 150 wichtigsten „neurechten“ Persönlichkeiten und Organisationen Deutschlands verzeichnet sind…wohl damit linke Kräfte diese Leute besser terorisieren können.
      Was ist nur aus DE geworden?

  13. gerd Antworten

    „Was ist nur aus DE geworden?“

    Ein Volk, dass seine ungeborenen Kinder tötet. Das ist aus DE geworden.

  14. gabriele bondzio Antworten

    Da haben sie wohl recht @gerd, ich gestehe zwar Frauen das Recht zu eine Indikatión in Anspruch zu nehmen. In Fällen wo das Kind schwere gesundheitliche Gründe oder in Folge einer Vergewaltigung entstand.
    Aber wenn man freizügig Sex betreibt, sollte man wissen, dass hieraus Kinder entstehen und zumind. verhüten.
    Und Karriere ist für mich kein Hinterungsgrund, ich kenne einige Frauen, die mit einem oder zwei Kindern. Mit Hilfe ihres Partners oder Familie, dies auch geschafft haben.

  15. gerd Antworten

    Im Gegensatz zu ihnen @gabriele bondzio gestehe ich keinem Menschen das Recht zu einen anderen Menschen zu töten.
    Die sog. Indikationslösung sowohl sozial als auch medizinisch hat sich als Seifenblase und Nebelkerze entpuppt. Wir waren noch nie materiell so reich und gesundheitlich so gut versorgt wie in der Gegenwart. Allerdings starben noch nie so viele ungeborene Leben im Mutterleib wie heute. Da ist etwas faul an der Indikationsregelung, das kann selbst ein Blinder erkennen.
    Die Vergewaltigung, ein schweres Verbrechen und eine Todsünde nach katholischem Verständnis, wird nicht besser oder weniger tragisch, wenn man das daraus entstandene Kind dann auch noch entsorgt. Dann haben wir die Hölle auf Erden. Ansatzweise kann man sie ja auch erkennen, nicht umsonst fragen sie ja was aus DE geworden ist.

  16. S T. Antworten

    Lieber Gerd,
    ich bin deutlich, vom Denken her, aber auch in meinem Handeln, Frau und Mutter, die sich für das Leben einsetzt. Ich empfinde diese ganze Abtreibungs- und Selektionspraxis als unmenschlich.
    Aber einer Frau die Abtreibung verbieten zu wollen bzw. vorzuwerfen, deren Schwangerschaft durch Vergewaltigung entstanden ist, empfinde ich als fanatisch.
    Sind Sie „Herr Mutter Theresa“ oder wie kann ich das verstehen?
    Versuchen Sie sich doch bitte in solch eine Lage zu versetzen. Wissen Sie über das Wunder einer Schwangerschaft? (Diese Frage war eher rhetorischer Natur.) Nein, natürlich nicht. Wissen Sie oder können Sie sich vorstellen, welche Vielfalt an Emotionen, Gefühlen, Informationen während der Zeit zwischen Mutter und Kind ausgetauscht werden? Und welche Auswirkungen dies alles auf Mutter und Kind und ihre Beziehung hat?
    Wer diese Herausforderung nach einer Vergewaltigung annimmt und diese auch für zwei Leben meistert, der ist wirklich eine Heilige. (Andererseits: Wer möchte schon wirklich eine Heilige als Mutter? 😉)
    Dass Sie hier mit Todsünde „argumentieren“, macht Sie in meinen Augen verdächtig.
    Setzen Sie sich auch mit solch Vehemenz gegen die gerade für junge Frauen teils hochgefährliche Einwanderung, gegen Hochrüstung und Kriegstreiberei, gegen Glyphosat und all die andere offensichtliche Umweltzerstörung ein? (Wobei ich hier explizit nicht den sog. menschengemachten Klimawandel meine. Der ist meiner Meinung nach lediglich ein weiteres Geschäftsmodell und Spaltungsinstrument.) Aber dass der Mensch weltweit die Umwelt zerstört, stelle ich nicht in Abrede. Und bloß, weil dies meist außerhalb meines Gesichtsfeldes geschieht, macht den Umstand ja nicht besser.
    Fakt ist doch, laut meiner Überzeugung: Das Morden feiert fröhliche Urständ. Und wir lassen es in aller Regel geschehen.
    Dann lassen wir bitte wenigstens die arme geschundene Frau nicht allein und verbieten uns, den Stab über ihr zu brechen. Mein Gott denkt und handelt -hoffentlich- nicht dermaßen klein.
    „Wer von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein!“

  17. gerd Antworten

    @ST
    Ich weiß nicht genau was sie mir vorwerfen können. Wenn sie die Abtreibungs und Selektionspraxis als unmenschlich bezeichnen das aber nicht verbieten wollen, dann haben sie einen Schritt nach vorne und 100 Schritte zurück gemacht.
    Versuchen sie sich in die Lage des ungeborenen Kindes zu versetzen, dass im übrigen immer ein Geschenk Gottes ist, auch wenn es aus einer Vergewaltigung ensteht. Dann können wir vielleicht eine gemeinsam Grundlage zu einer Diskussion finden.

    • gabriele bondzio Antworten

      Ich bin da einer Meinung mit ST…lieber gerd, sie müssen auch mal weiter denken. Ein ungewolltes Kind (aus einer Vergewaltigung) wird nicht viel Liebe erfahren, die es bräuchte um in dieser Welt zurecht zu kommen. Es ist vieles schnell gesagt, aber das Leben zeigt immer die Grenzen auf.

  18. gerd Antworten

    @gabriele bondzio

    Wenn sie einer Meinung mit ST sind, bitte schön. Aber dann wundert euch nicht über den Zustand in DE.
    Seid wann ist die Spekulation(!) über fehlende Liebe ein Grund jemanden zu töten? Beantworten sie nur diese eine Frage. Als katholischer Christ glaube ich, dass jedes (!) Kind von Gott gewollt ist. Somit ist die Abtreibung ein „abscheuliches Verbrechen“, das durch nichts zu rechtfertigen ist.

    • Achim Koester Antworten

      Darf man fragen, was das noch mit dem Thema des Artikels zu tun hat? Rational denkende Menschen, und um die handelt es sich doch in diesem Forum zumeist, wissen doch, dass weltanschauliche , ethische, und besonders religiöse Standpunkte nicht diskutabel sind, eine Debatte über das Thema Abtreibung gehört einfach nicht hierher. Nebenbei bemerkt, eine Debatte darüber, was „von Gott gewollt ist“, in der derzeitigen Situation schon gar nicht.

    • S.T. Antworten

      Nun, Herr gerd, ich werfe Ihnen überhaupt nichts vor. Ich habe lediglich getreu des Mottos dieses Blogs „Denken erwünscht. Bahn frei für gesunden Menschenverstand und ein bisschen mehr Freiheit“ meinen Standpunkt zu Ihren Ansichten geäußert. Und ich erschrecke geradezu ob Ihrer Wortwahl, mit welcher Sie mir, als auch Frau Bondzio geantwortet haben. Bspw. „durch nichts zu rechtfertigen“… Mich erinnert diese Art und Weise leider an die Pharisäer, die in ihrer Selbstgerechtigkeit auch über alles und jeden geurteilt und dabei ihre kleinkarierten Maßstäbe angelegt und vergessen haben, Liebe walten zu lassen.
      Oder wollen Sie hier gar nach Trollart provozieren? Das kann ich nicht einmal ausschließen. Zumal der Umstand „katholischer Christ“ zu sein, ja gerade in heutigen Tagen bei Weitem keine Qualitätsgarantie (mehr) darstellt.
      Solch Argumentation bin ich hier gar nicht gewohnt.
      Und leider sind Sie auch auf meine Fragen nicht eingegangen.
      Nun gut. Wir haben uns ohnehin sehr vom ursprünglichen Thema entfernt. Lassen wir das hier. Sicher wird es wieder einmal auf der Tagesordnung stehen.
      Viele Grüße

    • gabriele bondzio Antworten

      Nur um das Thema abzuschließen. Ich spekuliere selten. Hinter vielen meiner Aussagen steckt eine Portion Lebens-oder Berufserfahrung. Ich habe wie meine Mutter (sie über 20 Jahre) in einer Kita gearbeitet. Und wir haben uns oft über Mankos, die Kinder (Sprache, soziale Bindung) hatten unterhalten. Und es ist ja kein Geheimnis, dass die meisten psychischen Störungen, mit denen sich Erwachsene rumschlagen müssen, in der Kindheit angelegt werden.

      • gerd Antworten

        @gabriele bondzio

        Auch eventuell auftretende psychische Störungen im Kindesalter und/oder später sind kein Rechtfertigung für die Kindstötung im Mutterleib.

  19. gerd Antworten

    @Achim Köster

    Fragen dürfen sie. Ich zitiere Herrn Kelle: „Matthias war schon alles: Maoist, 68er, Atheist, jetzt “Neurechter” und tiefgläubiger Katholik. Ein Verehrer des katholischen Literaten Chesterton.“
    Nun denn, Matussek ist tiefgläubiger Katholik, also dürfen meine und seine Auffassung über katholische Themen u.a. die Abtreibung keinen Millimeter auseinander liegen. Es bleibt dem Blogbetreiber überlassen meine Kommentare zu löschen oder stehen zu lassen. Wenn sie die Diskussion verfolgen, hat das Stöckchen was ich in die Runde geworfen habe, einige Wellen geschlagen. Niemand braucht auf meine Kommentare zu antworten, tut er es doch, dann gebietet es die Höflichkeit darauf zu antworten. Ich hoffe die Antwort reicht Ihnen erst mal aus.

    @ST

    Dass Sie mich in einem Atemzug mit Pharisäern und Trollen auf eine Stufe stellen ist für mich nix Neues. Ich nehme ihnen sogar ab, dass sie eine „solche Argumentation“ hier nicht gewohnt sind. Die Wahrheit wird nicht gerne gehört. Das ist so sicher wie morgen früh die Sonne aufgeht.

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