Vier Wochen ist Biden im Amt und nun der erste Militärschlag: Doch die USA haben richtig gehandelt

Alle Konservativen, die ich kenne, betonen stolz, dass US-Präsident Donald Trump in seinen vier Amtsjahren nicht einen einzigen Krieg begonnen habe. Das ist in der Tat bemerkenswert für die einzige militärische Supermacht auf diesem Planeten, die in der Vergangenheit immer wieder die militärische Trumpfkarte gezogen hat, um ihre eigenen aber auch unsere westlichen Interessen durchzusetzen. Zweifellos haben unsere amerikanischen Verbündeten immer wieder auch überzogen, waren konzeptlos nach gewonnenen Kriegen, was sie denn nun mit ihren militärischen Erfolgen danach anfangen sollten.

Das Eingreifen der Vereinigten Staaten in Syrien hat die gewaltige Flüchtlingswelle 2015 ausgelöst, deren Folgen Europa und damit uns noch Jahrzehnte in vielerlei Hinsicht belasten wird. Hat es den Nahen Osten befriedet? Mitnichten. Der zweite Irakkrieg war ohne jeden Zweifel so völkerrechtswidrig wie die russische Annektion der Krim 2013. Schaut man noch weiter zurück, dann entdeckt man, dass Amerika immer wieder unmoralisch und falsch gehandelt hat. Und warum? Weil sie es konnten und bis heute können.

Aber alle, die dem Motto der linken Friedensbewegung folgend bis heute behaupten, Krieg sei nie die Lösung, halte ich entgegen: Ohne das Eingreifen der USA in den Zweiten Weltkrieg wäre Europa heute ein anderer Kontinent und insbesondere Deutschland ein anderes Land. Kein Land, in dem irgendwer von uns leben möchte, davon bin ich überzeugt. Den USA als Schutzmacht haben die Westdeutschen zu verdanken, dass wir nicht alle in einer Art DDR leben mussten. Schlimm genug, dass 16 Millionen Deutsche im Osten das fast drei Jahrzehnte ertragen mussten. Und die Amis waren 1989/1990 die erste Siegermacht des Zweiten Weltkrieges, die ohne Wenn und Aber ihre Unterstützung für den Willen des deutschen Volkes nach einer Wiedervereinigung aktiv begleitet haben.

Und zuletzt Donald Trump: In der Außen- und Sicherheitspolitik war er top, egal, was man von seinen grenzwertigen Auftritten halten mag. Die Umarmungsstrategie mit dem nordkoreanisches Steinzeitkommunisten hat wahrscheinlich ein militäriches Kräftemessen in Südostasien verhindert. Arabische Feindstaaten haben diplomatische Beziehungen mit Israel aufgenommen – auf Vermittlung von Trump. Und als ich 2019 in Israel war, sah ich großflächig plakatiert Danksagungen an Donald Trump persönlich, weil er endlich seine Botschaft nach Jerusalem verlegt hat. Und die europäischen Nato-Staaten zahlen nach Jahren endlich den lange vereinbarten Preis für das militärische Engagement der USA für unseren Schutz. Wie sagte Ronald Reagan so unnachahmlich in seiner Farewell-Adress: „Not bad at all.“

Und jetzt Joe Biden, frisch gewählter Oberbefehlshaber im Oval Office. Auf seinen Befehl hin wurden in den vergangenen Tagen Luftangriffe gegen irantreue Milizen im Osten Syriens geflogen, bei denen „mehrere Einrichtungen“ an einem Grenzübergang zerstört und einige Dutzend irantreue Kämpfer getötet wurden. Ich freue mich schon auf den pawlowschen Reflex der Amerika-Hater, die Biden jetzt geißeln werden als Kriegstreiber, der wie erwartet stört in dieser acht so friedfertigen Welt.

Doch, wenn wir genau hinschauen, sehen wir, dass der Militärschlag eine direkte und schnelle Reaktion auf  vorherige Angriffe der Schiitenmiliz Kataib Hisbollah auf US-Einrichtungen und wohl auch Soldaten verbündeter Staaten war. „Der Einsatz sendet eine klare Botschaft“, sagte John Kirby, ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die USA werden konsequent handeln, wenn sie angegriffen werden. Eine unmissverständliche Botschaft zur richtigen Zeit. Und der Iran und andere Staatschefs auf diesem Planeten werden das aufmerksam registrieren.

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Dieser Artikel wurde 8 mal kommentiert

  1. H.K. Antworten

    Ich mag nicht beurteilen wollen, ob Trump ein guter oder schlechter Präsident für sein Land war.

    Eine halbwegs faire Berichterstattung hier war von Anfang an weder in den Medien noch durch die Kommentare der Bundesregierung, insbesondere von der SPD, gegeben.

    Und unser damaliger Außenminister und „Feine-Sahne-Fischfilet“-Fan nannte ihn gar einen Hassprediger.

    ( Dumm nur, wenn man nach einer solchen Aussage plötzlich als Bundes-Frank-Walter vor ihm steht und ihn „herzlich begrüßen“ muß … ).

    Was man aber trotzdem sehr wohl sagen kann, ist, daß er als manierenloser, egoistischer, selbstherrlicher, empathieloser Trump-el bei vielen Menschen angekommen ist.

    Ob er nun im „oral office“ unserer „Mutti“ den Handschlag verweigert oder versucht, „Monsieur le Président“ die Hand zu zerquetschen.

    Oder wenn ich an den NATO-Gipfel denke, wo er wie ein Bulldozer den Premierminister von Montenegro, Dusko Markovic, beiseite geschubst hat, vor Dutzenden Kameras, oder wo er mit seinem Kabinett zusammensaß und jeder Ressortchef in die Kamera schauen und artig aufsagen mußte, wie stolz er sei, für Mr President arbeiten zu dürfen.

    Oder die Szenen, in denen er sich von Marine One entfernte, da es regnete, mit Schirm, und seine Frau im Regen stehen ließ.

    Oder der „Sturm aufs Capitol“ und sein Lob für die „phantastischen Menschen“, die er danach aufforderte „now go home“.

    Und wenn ich an die schadenfrohe Häme in den Medien ( zumindest in Deutschland ) denke, als er mit einem weißen Zettel am Schuh die Treppe der Air Force One hinaufschritt, wird klar, daß man wahrscheinlich bei Obama „gnädig“ den Bildausschnitt geändert hätte.

    Wenn er – so, wie hier in den Medien dargestellt – NUR Mist gemacht hätte, hätten ihm vermutlich nicht über 70 Mio Wähler ihre Stimme gegeben. Die können ja nicht alle mit Hörnern, Büffelfell und völlig durchgeknallt herumlaufen.

    Und wenn er z.B. die deutsche „2 % Zusage“ bzgl. der Verteidigungsausgaben anmahnt, kann man ihm nur recht geben.

    Bei Trump ist es wie bei der AfD:

    Man widerspricht ihm schon aus Prinzip, ob er recht hat, oder nicht.

    Ob der nette, freundliche Mr Biden ein guter Präsident wird oder doch „sleepy Jo“, wird die Zeit zeigen.

  2. Ruth Antworten

    Wette gewonnen, nur daß dies so schnell sein würde, damit habe ich auch nicht gerechnet.

    Natürlich wie schon in der Vergangenheit, immer als „Reaktion“ – nur gab es auch in der Vergangenheit dann erstaunte Gesichter, weil es letztendlich nicht so war, wie vorher als Grund für die Bomben genannt wurde.

    Ich hätte gerne gesehen, wie Herr Trump das Problem gelöst hätte!

    Ich befürchte nur, dass ist erst der Anfang. Auch an anderen Stellen der Erde, weit weg von den USA, hat Jo schon auffahren lassen. Ganz im Sinne der Demokratie?

  3. Ketzerlehrling Antworten

    Es wird ein fröhliches Morden geben, Biden bzw. seine Nachfolgerin werden sich nicht zurückhalten.

  4. Alexander Droste Antworten

    Ganz klar, jeder, der stört, bekommt ein Bömbchen aus der Luft. Die primitivste und brutalste wie feigeste Methode der „Diplomatie“.

    Übrigens: Wenn sich die USA nicht eingemischt hätten, wäre Europa bereits seit 1916 ein ganz anderer Kontinent geworden. Die Nazis hätte es nie gegeben, die Bolschewisten auch nicht, jedenfalls nicht derart dominant. Vielleicht hättte der Kaiser dem Zar geholfen, obwohl sich jener mit den Briten und Franzosen gegen ihn verschworen hatte. Alle drei zusammen waren dem preußischen Armeen unterlegen bis die Amis kamen. Das Kaiserreich war entgegen der Behauptungen, die uns bis heute unterstellt werden, die humanste Nation, wirtschaftlich erfolgreich und stets um Ausgleich bemüht. Es gab da auch keinerlei Ressentiments gegen Juden oder andere Minderheiten. (Friedman 1961)
    Die Fortsetzung folgte mit der aktiven Förderung Hitlers und Stalins durch Amerika und Großbritannien. Irgendwie muss man das Deutsche Reich doch kaputt kriegen. Tja, die Nazis waren eigentlich machtlos, weil wegen Versaille pleite und entwaffnet. Mit großzüger Unterstützung konnte man sie gegen die Russen hetzen. Naja, bei der Gelegenheit konnte Hitler auch noch in anderen europäischen Ländern marodieren lassen. Aus gesicherten Quellen weiß man auch, dass die Aliierten sehr wohl von den Umtrieben der Nazis in Sachen Endlösung wussten. Sie hätten es unterbinden können. Haben sie aber nicht. Und als dann so ziemlich alles in Schutt und Asche gelegt war, kamen die „Retter“. Sie haben dann noch mal in Rheinwiesenlagern ihre großartige Güte bewiesen, die ungezälten Soldaten das Leben kostete, obwohl längst die Kapitulation unterschrieben war.
    Alles minutiös recherchiert bei Thorsten Schulte: „Fremdbestimmt“.

    Ich glaube nicht an die Befreiung Europas und Deutschlands sondern an seine bedingungslose Unterwerfung und systematische Schwächung eines an sich großartigen Volkes. Wir stehen heute vor einem Problem, das man als Fortsetzung von WKI und WKII ansehen kann: Gezielter Massenzuzug von Fremden und Plünderung der Kassen. Man möge mich widerlegen.

  5. Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

    Auge um Auge, Zahn um Zahn. Dieses Vorgehen halte ich in der heutigen Situation in Syrien für total falsch.
    Die Amerikaner haben den gesamten Nahen Osten destabilisiert. Sie haben im Irak von Massenvernichtungswaffen geredet und Saddam Hussein gestürzt. Die Folge ist ein Scharia-Staat, der immer noch nicht zur Ruhe kommt. Der Nahe Osten funktioniert nicht so wie Amerika denkt.
    Die Syrienpolitik der Amerikaner und Europäer ist eine Katastrophe. Ja, Assad ist ein Diktator, aber die Menschen konnten in Frieden leben. Keine der vom Westen immer noch unterstützten Rebellengruppen ist jemals an demokratischen Verhältnissen interessiert gewesen. Alles ist nur schlimmer geworden. Hunderttausend oder mehr starben, Millionen haben ihre Heimat verloren, das Land ist zerstört, die Menschen hungern und frieren, es fehlt an allem.
    Aber immer noch unterstützen wir Rebellen, Amerikaner, Europäer und nicht zuletzt Erdogan sind militärisch unterwegs, wir bestrafen ein ganzes Volk mit Sanktionen und lassen das Land ausbluten.
    Seit Wochen rufen die syrischen Bischöfe und kirchliche Hilfsorganisationen den Westen auf, die Sanktionen aufzuheben, die Bevölkerung zu unterstützen und Hilfe vor Ort zu leisten, damit sich nicht noch mehr Menschen zur Flucht wenden.

    Der hochgelobte amerikanische Präsident Biden hat nichts Wichtigeres zu tun, als im souveränen Syrien militärisch einzugreifen, den Versprechungen der iranischen Atomindustrie zu glauben und zu Hause die Abtreibungs- und Gender-Befürworter gesetzlich und finanziell zu unterstützen. Ach ja, Amerika ist wieder Mitglied der WHO, einer selbsternannten Weltbehörde, die uns mit den Spenden von Big Money in die Corona-Hysterie geführt hat. Wir werden uns noch wundern!

  6. Werner Antworten

    Zitat aus ihrem Artikel Den USA als Schutzmacht haben die Westdeutschen zu verdanken, dass wir nicht alle in einer Art DDR leben mussten. Schlimm genug, dass 16 Millionen Deutsche im Osten das fast drei Jahrzehnte ertragen mussten. Und die Amis waren 1989/1990 die erste Siegermacht des Zweiten Weltkrieges, die ohne Wenn und Aber ihre Unterstützung für den Willen des deutschen Volkes nach einer Wiedervereinigung aktiv begleitet haben.

    Was haben wir jetzt,wer möchte in dieser Republik leben ,Schafe vieleicht

  7. HB Antworten

    „Der zweite Irakkrieg war ohne jeden Zweifel so völkerrechtswidrig wie die russische Annektion der Krim 2013“.
    Werden hier nicht Äpfel mit Birnen verwechselt? Allein schon, wenn man die Toten und die Folgen bedenkt?

  8. H.K. Antworten

    Wir Westler meinen, die gesamte Welt mit der Demokratie nach unserem Vorbild beglücken zu müssen, die dort gar nicht gewollt ist.

    Wir schicken die Bundeswehr zwanzig Jahre lang nach Afghanistan, lassen dort Brunnen und Schulen für Mädchen bauen, die anschließend von den Taliban, denen die USA „Friedensgespräche“ angeboten haben, wieder dem Erdboden gleichgemacht werden.

    Die Amerikaner voran haben vielfach Regierungen gestürzt, Länder bombardiert und gemeint, „Frieden“ in die Länder zu bringen.

    Das Ergebnis sind vielfach unklare Machtverhältnisse, Terroristen an der Regierung, Clan-Machtkämpfe und Flüchtlingsströme.

    Was die dann wiederum für Folgen haben, in großen Teilen der Welt, vor allem in Europa, insbesondere Ger-money“, sehen wir nun seit Jahren.

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