In diesem Blog befassen wir uns gelegentlich mit den dunkelsten menschlichen Abgründen – auch ganz abseits von politischen Abgründen. Man ist manchmal sprachlos und hat oft Mühe, das, was man empfindet, noch in zivilisierten Worten auszudrücken.

Das Landgericht Freiburg hat heute eine „Mutter“ aus Staufen und ihren Lebensgefährten zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Frau (48) muss zwölfeinhab Jahre hinter Gitter, der einschlägig vorbestrafte Mann (39) fährt zwölf Jahre ein mit anschließender Siherheitsverwahrung.

Das Horror-Paar hatte den heute zehnjährigen Jungen im sogenannten „Darknet“ zum sexuellen Missbrauch gegen Geld angeboten. Mehrere Pädophile aus dem Freiburger Raum und aus dem Ausland nahmen über zwei Jahre das Angebot gern an, ein Kind zu misshandeln, zu demütigen, zu verängstigen und zu vergewaltigen. Auch das Paar beteiligte sich aktiv daran und missbrauchte zudem noch ein kleines Mädchen, auf das die „Mutter“ des Jungen eine Zeit lang aufpasste.

Immerhin: acht Täter wurden festgenommen, einige bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, zwei mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Erst am Montag wude ein 33-jähriger Spanier verurteilt, der mehrfach in den Schwarzwald reiste, um seine widerwärtigen sexuellen Phantasien auszuleben.

Der Rechtsstaat hat funktioniert. Die Täter wurden und werden noch hart bestraft. Der Junge und das kleine Mädchen haben einen Anspruch auf eta 50.000 Euro Schmerzensgeld. Aber was wird all das aus Ihnen machen? Wie wird ihr Leben als Erwachsene aussehen? Und: Was für menschenverachtende Kreaturen leben hier unter und mit uns?

In Darknet-Chatrooms, die jüngst aufgedeckt und gesprengt worden sind, waren Zehntausende Nutzer angemeldet. Zehntausende, die sich am Leid von Kindern und diesem ganzen Dreck aufgeilen….

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Dieser Artikel wurde 17 mal kommentiert

  1. Alexander Droste Antworten

    Es gibt nichts, was es an den Kindern wieder gut machen könnte. Das ist das Traurigste an dieser Tragödie.

  2. Tina Hansen Antworten

    Interessant – sofern man dieses Wort in diesem Zusammenhang gebrauchen darf – ist die Tatsache, dass Sachverständige eingestanden, die „Mutter“ des Kindes sei eine Art „blinder Fleck“ für das Jugendamt im Vorfeld bzw. noch während der Taten gewesen. Es war bekannt, dass der Freund der „Mutter“ ein einschlägig vorbestrafter Pädophiler war, man ließ den Jungen jedoch in der „Familie“, da man meinte, die „Mutter“ werde ihn schützen und abschirmen.
    Wenn dieser grauenhafte Fall – ich kann mir nicht recht vorstellen, dass sich der Junge seelisch jemals wieder ganz erholt – irgeneinen Nutzen haben kann, dann vielleicht, dass die Gesellschaft hellhöriger und sensibler wird, wenn es um die Möglichkeit geht, dass Kinder nicht nur von Männern und „Vätern“, sondern auch von Frauen und „Müttern“ missbraucht werden können.

  3. HB Antworten

    Was ich fürchte und worüber ich gar nicht näher nachdenken mag ist, dass das nur die Spitze des Eisberges ist. Der Mensch ist eine Bestie.
    Es soll ja auch sehr gut situierten und erfolgreiche Menschen geben in schönen Villen, die sich von Organisationen Kinder kommen lassen zu ähnlichen Zwecken. Hierüber sollen auch in Kanzleien Unterlagen in Safes liegen, aber die Netzwerke funktionieren.
    So berichtet in einem Fernsehfilm mit anschließender Diskussionsrunde. O-Ton: „Daran ist nichts übertrieben“

    • Alexander Droste Antworten

      „Der Mensch ist eine Bestie.“

      Sie auch?

      Solche Pauschalurteile verurteile ich. Ich verurteile es auch, Geisteskrankheiten pauschal auf alle Menschen zu übertragen.

      Ich jedenfalls verbitte mir so über mich zu urteilen. Ich bin ein Mensch. Ich habe niemanden bisher geschadet, eher das Gegenteil.

      Ich stehe außerdem auf dem Standpunkt, dass man sich den Ehrentitel „Mensch“ erst verdienen muss. „Der Mensch sei die Krone der Schöpfung.“ „Gott schuf den Mensch sich zu Ebenbild.“ „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut / denn das unterscheidet ihn / von allen Wesen, die wir kennen.“ (Goethe)

      Wer sich nicht in Moral und Ethik übt, wer sich animalischen Begierden hingibt, ist noch auf der Stufe „Viechelchen“. Wer Fehler bereut, der steigt eine Stufe weiter zum Ehrentitel „Mensch“. Damit er das kann, ist Jesus zu den Menschen gekommen.

      • HB Antworten

        Wenn Sie das persönlich nehmen, entschuldige ich mich bei Ihnen. Es war von mir als Zitat ohne persönlichen Angriff gedacht.
        Aber weiter gedacht stellt sich die Frage, warum die Verhüllungen der muslimischen Frauen, z.T. ja schon der ganz kleinen Mädchen, nicht unter diesem Begriff diskutiert werden. Wie schon Cem Özdemir sagte: „Das Kopftuch ist ein Sexualsymbol“.

        • Tina Hansen Antworten

          Also, ich lehne die Verhüllung von kleinen Mädchen (und übrigens auch von erwachsenen Frauen) von ganzem Herzen ab!
          ABER an dieser Stelle ist diese Parallele nicht angemessen!!!! Hier wurde ein Junge im Grundschulalter von seiner Mutter, deren Freund und etlichen anderen Männern immer wieder vergewaltigt, gequält, gedemütigt und beleidigt. Das sind menschliche Abgründe, die es wohl in jeder Kultur gibt. Unter diesem Begriff, wie Sie schreiben, ist in meinen Augen kein Platz für Kopftuchdiskussionen. Denken Sie mal an das Kind, bitte!!!

          • HB

            Liebe Frau Hansen,
            hier scheine ich missverstanden worden zu sein. Meine Kopftuchbedenken bezogen sich auf einen Kommentar von Herrn Droste, der sich von mir beleidigt gefühlt hatte und nicht auf den Basisartikel von Herrn Kelle.
            Ich denke an den kleinen bedauernswerten Jungen, glauben Sie mir das und nicht nur an ihn. Drei- oder viermal war ich in einer Situation, in der ich heute ohne Zögern die Polizei rufen würde. Damals war ich überfordert und mit diesen Niederungen mancher Menschen hatte ich auch nicht gerechnet. Heute bin ich klüger und frage mich immer wieder, hätte ich helfen können oder sogar helfen müssen? Das ist kein angenehmes Gefühl, das können Sie mir glauben.

  4. colorado 07 Antworten

    Sehr geehrter Herr Droste,
    volle Zustimmung zu Ihrem Beitrag! Nur Zusatz sei noch erlaubt:
    Sie schreiben: „Wer Fehler bereut, steigt eine Stufe weiter zum Ehrentitel „Mensch“. Ja!!!!
    Nur, um Fehler bereuen zu können, muss man zuerst auch einsehen, dass man sie gemacht hat. Und da hapert es von unten bis in die politischen Spitzen hinauf gewaltig.

  5. G. J. Antworten

    Dieser „Fall“ ist ganz furchtbar und lässt einen ratlos und entsetzt zurück. Weil Erklärungsversuche fehlen, findet sich auch kein Ansatz, wie eine Wiederholung zu verhindern wäre. Die Rolle der Kindesmutter macht fassungslos. Das ist nur durch eine extreme Hörigkeit, gepaart mit abartiger Persönlichkeitsstörung zu erklären. Ich mag mir das gar nicht vorstellen Der „Markt“ für solche sexuelle Präferenzen scheint sehr groß. Und wer solche Neigungen hat, legt die nicht deshalb ab, weil er seinen „Fehler“ erkennt oder gar zugibt oder bereut. Personen wie diese Mutter scheinen gar nicht (mehr) erreichbar zu sein. Keine Ahnung.

  6. colorado 07 Antworten

    Sind das nicht auch „Kreaturen“ ( um in der Wortwahl Kelles zu bleiben )?

  7. Juvenal Antworten

    Kann ja nicht so schlimm gewesen sein – wurde ja noch nicht einmal die Höchststrafe verhängt und schon gar keine Sicherheitsverwahrung. D.h. nach wenigen Jahren sind die draußen und das Spielchen kann wieder beginnen. Und klar wird das Jugendamt wieder die Zusammenführung der Familie an erster Stelle sehen. Tut der Mutter bestimmt gut, wenn sie ihr Kind wieder „behüten“ darf.
    „Herr, lass Hirn regnen“.

  8. Lamine Christine Antworten

    Solange Menschen, wie Edathy/SPD straffrei ausgehen und Trittin/Grüne, der Sex mit Kindern straffrei stellen wollte, immer noch in der Politik eine Rolle spielen, und unsere Alt-68er Richter diesbezüglich milde Urteile sprechen, wird unsere Empörung nichts bewirken. Der Fisch stinkt bekanntlich vom Kopf her. Dieser Gestank ist mittlerweile in vielen Nebenschauplätzen unerträglich geworden.

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