Zeitenwende: Den unerwarteten Moment des Aufbruchs nutzen

Die „4. Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz“ in Berlin – mitten im „Herzen des grünen Bionadedeutschlands“ im Prenzlauer Berg, wie die konservative „Junge Freiheit“ in einem Artikel kalauerte, hat unsere eigenen Erwartungen deutlich übertroffen. Mehr als 400 Anmeldungen von Interessenten, von denen 350 tatsächlich aus allen Teilen Deutschlands anreisten.

Das kompakte Programm mit ganz unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten, die die Bürgerlichen in Deutschland bewegt, begeisterte das Publikum. Hubertus Knabe, der durch ein unseliges Bündnis von Politikern der Linken und der CDU in Berlin und Brandenburg gestürzte frühere Leiter der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen, wurde nach seiner Rede mit stehenden Ovationen gefeiert. Mitreißende Reden und Diskussionen gab es von und mit der ehemaligen Bundesfamilienministerin Kristina Schröder, der „Demo für Alle“-Frontfrau Hedwig von Beverfoerde, dem Bestsellerautor Markus Krall, dem Unternehmer und Blogger Peter Weber und dem Anwalt Joachim Steinhöfel, der mit hanseatischem Understatement von seinem Kampf gegen „die Krake“ Facebook berichtete. Ein schwieriges aber wichtiges Thema auch das Interview mit Daniela Hofmann über die menschenverachtende Beschneidungs-Praxis an Mädchen. Und die Chefredakteure Dieter Stein (Junge Freiheit) und Oliver Maksan (Die Tagespost) erzählten von ihrem medialem Erfolg in den konservativen und christlichen „Nischen“. Schließlich der katholische Journalist Michael Ragg (EWTN), der vom erstaunlichen Aufschwung der christlichen Kirchen im kommunistischen XXL-Staat China berichtete.

Es liegt etwas in der Luft in Deutschland, und keiner kann sagen, wohin die Reise führen wird. Der Versuch insbesondere von CDU/CSU einfach zum politischen Alltagsgeschäft zurückzukehren, scheitert deutlich erkennbar. Die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg könnten das Ende der Union als letzte verbliebene Volkspartei einläuten. Und all das ist hausgemacht. Die Merkel-Jahre der sogenannten „Modernisierung“, die nichts anderes sind, als die Totalaufgabe der eigenen Überzeugungen um der Macht willen, haben die Partei Adenauers und Kohls deformiert, so dass sie kaum mehr zu erkennen ist. Das Anbiedern an den linksgrünen Zeitgeist mit dem unwissenschaftlichen Gender-Schwachsinn, der 300 Jahre biologische Forschung einfach ausblendet, ist nur eines der Menetekel am Horizont, wo die Abendsonne langsam untergeht. Der überstürzte Ausstieg aus der Atomkraft, die Verweigerung gegenüber dem Nato-Bündnis, zugesagte Budgetziele einzuhalten, das Delegieren von immer mehr nationalstaatlichen Aufgaben an Brüssel, einen Staatsfunk, der jegliche Neutralität über Bord wirft, wenn es um das Denken und die Überzeugungen großer Teile der Bevölkerung geht, die dem kulturmarxistischen Mainstream entgegenlaufen. Und so weiter und so weiter…

Ich bin kein Untergangsprophet und Verschwörungstheoretiker sowieso nicht. Ich bin für einen freien und auch vielfältigen Staat, in dem aber die eigenen Gesetze ernstgenommen werden, in dem Menschen willkommen sind, die sich an unsere Regeln und Traditionen halten. Und in dem das uneingeschränkte Recht auf eine eigene Meinung und deren Veröffentlichung herrscht. Und eigentlich bin ich auch der Meinung, dass unser Parteienangebot für unsere Bevölkerung in Deutschland ausreicht. AfD rechts und /GrüneLinke links der Mitte, die „Altparteien“ knubbeln sich dort, daneben ein paar interessante Kleinparteien.

Aber fast alle ignorieren die Zeichen der Zeit, so wie der letzte sowjetische Anführer Mikhael Gorbatschow es 1989 unnachahmlich zusammenfasste, als er den Machthabern im ostdeutschen Politbüro zurief: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“

Wenn ich an diesen Satz denke, dann denke ich spontan an Frau Kramp-Karrenbauer, auf die viele in der CDU große Hoffnungen gesetzt haben, selbst diejenigen, die eigentlich Friedrich Merz bevorzugt haben, aber der Saarländerin eine Chance geben wollten. Aber ihr völlig widersinniges Dauerscharmützel mit dem Ex-Verfassungsschützer Maaßen, der in Sachsen große Säle füllt und Menschen an die Union bindet, die sonst längst weg wären, lässt an ihrem politischen Verstand zweifeln. Zusammen mit anderen Unzulänglichkeiten (Rezo!) und strategischen Fehlern, gibt sie das mitleiderregende Bild einer Spitzenpolitikerin ab, die mit ihrer Aufgabe völlig überfordert ist. Hat die Union noch eine Chance zur Umkehr? Ja, aber nur noch bis zur nächsten Bundestagswahl. Eine schwarz-grüne Bundesregierung würde die Union, wie wir alle sie kannten, zerstören und ihr den Weg der italienischen DC ebnen.

Und wählen dann alle Bürgerlichen, alle Konservativen die AfD? Nein, nicht in dieser momentanen Verfassung. Die zu erwartenden Wahlsiege im Osten werden zunächst dazu führen, dass die Parteirechten um Höcke und Kalbitz vor Kraft kaum mehr laufen können. Doch gleichzeitig signalisieren sie der alten Bundesrepublik, wo die AfD viele kluge und „vorzeigbare“ Köpfe hat, dass eine Partei mit seinem so einflussreichen „völkischen Flügel“ für die große Mehrheit der Deutschen eben nicht wählbar ist, die die Geschicke Deutschlands einer Partei nicht anvertrauen werden, die einen Antisemiten wie Gedeon nicht loswerden kann und in der Jörg Kubitschek als intellektueller Berater geschätzt wird.

Immerhin hat das Bundesschiedsgericht der AfD heute endlich Doris Sayn-Wittgenstein ausgeschlossen, die erst vor Wochen von einer Mehrheit der schleswig-holsteinischen Mitglieder wieder zur Landesvorsitzenden gewählt wurde, obwohl sie enge Kontakte zu einem als rechtsextremistisch eingeordneten Verein pflegte. Die „Fürstin“ ist jetzt weg – aber die, die sie gewählt haben, sind alle noch da. Immerhin zeigt der Vorgang, dass die AfD-realos was tun wollen und auch Erfolg haben können.

Wir leben in spannenden Zeiten. Es gibt ernstzunehmende Politiker aus allen bürgerlichen Parteien, die es nicht wollen, aber die treffsicher analysieren: Es kann in Deutschland eine Situation in den kommenden Jahren entstehen, in dem sich unser Parteiensystem ganz neu formiert – so ähnlich wie in Italien. Einstmals kleine Parteien werden groß, politische Kräfte aus unterschiedlichen ähnlichen Parteien versammeln sich zu neuen Bewegungen. Und es entstehen ganz neue Kräfte links und rechts. Die Union und die SPD sind für jeden Bürger erkennbar personell und inhaltlich vollkommen ausgezerrt. Beide gehören in die politische Reha, und die gibt es nur in der Opposition. Aber wer soll unser Land führen? Die Grünen etwa – da sei der Liebe Gott davor. Eine gemeinsame Bundesregierung aus CDU und Grünen – das wäre dann auch für mich der Tag, an dem Feierabend bei der Partei ist, die seit fast 42 Jahren meine politische Heimat ist.

Am Sonntagmorgen fand in Berlin ein nicht-öffentliches Netzwerktreffen statt. Gut 100 Leute, auch Abgeordnete, aus ganz Deutschland waren da, aus verschiedenen Parteien und viele auch parteilos, die sich große Sorgen um dieses Land machen. Plötzlich betrat zu Beginn die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld den Raum, überraschend, unangemeldet, und setzte sich mitten unter die Teilnehmer im überfüllten Versammlungsraum. Für einen Moment wirkte das wie eine Reminiszenz an das Jahr 1989, als Dinge in Bewegung kamen, die niemand zuvor für möglich gehalten hätte.

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Dieser Artikel wurde 26 mal kommentiert

  1. Andreas Meier Antworten

    Man liest klare Bekenntnisse selten, wie Ihres, bei einem Schwarz-Grünem-Bündniss die CDU zu verlassen.

    Es bräuchte mehr Mitglieder, die Grenzen deutlich machen, denn an der CDU-Spitze dürften bereits viele mit Schwarz-Grün liebäugeln.

    Ich vermute, dass eine größere ökonomische Erschütterung vieles neu sortieren wird, dass bis dahin aber die Mehrheit versuchen wird, den Status Quo zu erhalten.

    Wie könnten sich Parteien neu formieren?

    Ein öko-linksliberales Bündnis aus Grünen mit Teilen von SPD und Linken.

    Ein bürgerlich-konservatives Bündnis aus CSU, Freien Wählern, Teilen der CDU und der AfD.

    Splittergruppen am linken und rechten Rand aus den Resten von Linke/SPD und AfD.

    Was mir fehlt ist eine Partei, die sich nicht in die üblichen Schützengräben zur Migration und zum Klima wirft, sondern für Demokratie-Reformen eintritt. Denn die Allianz aus Regierung und ARD/ZDF, Durchregieren von Koalitionsausschüssen mit einem folgsamen Bundestag zum Abnicken und die allgemeine Polarisierung der Gesellschaft rufen nach einer Erneuerung der Demokratie, so dass Politik wieder entscheidungsfähiger wird. Denn die Politik der letzten Jahre ging oft darum, aktionistisch etwas Lautes zu beschließen, um über die wahren Probleme der Menschen nicht reden zu müssen.

  2. Steve Acker Antworten

    Als Sachsens MP Kretzchmer sich gegen die Mär von den „Hetzjagden in Chemnitz“ stemmte, hatte ich Achtung vor ihm, dachte: ja, endlich einer von der CDU der es kapiert hat.

    Aber wie er jetzt Maaßen abserviert ist , ist ja wohl das allerletzte.
    Ganz offensichtlich um sich die Grünen als Koal.partner warm zu halten.
    Einfach nur erbärmlich.
    Möge er mit seinem Ansinnen krachend scheitern.

    Denkbar ist ja auch in Sachsen oder Brandenburg eine Koaltion CDU -linke.
    Das muss man sich mal geben: mit der SED Nachfolgepartei !
    Adenauer und Kohl rotieren im Grab
    und Honecker kugelt sich vor Lachen.
    Und das 30 Jahre nach dem Fall der Mauer !

  3. Alexander Droste Antworten

    Gut gebrüllt, Löwe. Ich dagegen bin allerdings skeptisch. Habe ich doch deutlich wahrgenommen, dass sich Liberal-konservative immer zurückziehen, wenn es um die Verteidigung von demokratischen Pronzipien geht. Man überlässt das Feld aggressiven Ideologen rechts wie links. Wie viele Ex- AfDler saßen unter uns? Wie viele Ex CDUler geistern zwischen den Welten herum? Wo ist überhaupt die FDP? Können die FWler überhaupt so bedeutungvoll werden wie in Bayern? Wer von denenen allen lässt sich nicht irgenwann vereinnahmen oder einschüchtern von der immer aggressiveren linken im Lande?
    Im Moment sehe ich schwarz, lieber Herr Kelle.
    Alle Referenten auf unserem Treffen unkten, was das Zeug hält und haben natürlich recht. Nur habe ich noch keinerlei Bild, wie gegen die gewaltige neomarxistische Welle angesteuert werden soll, zumal sie ja sogar international wogt.

    • HB Antworten

      Indem wir marxistische Praktiken übernehmen und alle angehenden Studenten erst einmal für zwei Jahre aufs Feld schicken oder in Fabriken, so wie in China ehedem.

    • S v B Antworten

      Neomarxistische Welle? Zu harmlos. Mann sollte vielmehr schon von einem veritablen Tsunami sprechen. – Als ehemalige Taucherin versichere ich Ihnen, lieber Herr Droste, dass einem als einzige Option bleibt, unter einer mit großer Wucht herannahenden Welle einfach hindurch zu schwimmen; es sei denn, man legt es darauf an, von der Welle mitgerissen zu werden; Ausgang ungewiss. Man lässt die Welle einfach über sich hinweg rollen. Auf der anderen Seite taucht man dann unversehrt und munter wieder auf. Es versteht sich von selbst, dass man für einige Sekunden auf Frischluftzufuhr verzichten muss; ein Leichtes, wenn man vorher umfassend eingeatmet hat. Diese „Technik“ hat sich der Mensch übrigens bei weisen Kormoranen abgeschaut. Jeglicher Widerstand gegen eine große, bedrohliche Welle wäre ohnehin zwecklos; eine Vergeudung wertvoller Energien, die man später noch sehr gut brauchen kann. Das Monstrum wird also einfach „eingeschnitten“. Man taucht pfiffig unter ihm durch. Gleich danach rollt es unbeeindruckt weiter, um schließlich mit Wucht an einem Felsen zu zerschellen oder, erheblich weniger dramatisch, seine Energie am breiten Sandstrand auszuhauchen. Letztlich verpufft die vormalige Bedrohlichkeit in beiden Fällen (beinahe) spurlos. – Eine Metapher nur, ich weiß, aber vielleicht ließe sich aus ihr dennoch ein völlig unverbrauchter Denkanstoß, wie man sich „der Sache“ vielleicht auch annehmen könnte, ableiten. Eine Erfahrung, die zu einer Idee Out the Box, wie es heute heißt, hinführen könnte. Vermutlich ist nicht gänzlich auszuschließen, dass sich Beobachtungen natürlicher Phänomene im übertragenen Sinne selbst ins ihnen erst einmal so fern erscheinende
      (Gesellschafts-)Politische übertragen lassen. Ist doch auch Letzteres, da es sich bei allen Akteueren um Menschen handelt, als Teil der Natur zu verstehen. – Schönes Wochenende!

      • Alexander Droste Antworten

        Ja, Oportunismus kann nützlich sein. 🙂

        Und was ist, wenn man als Taucher noch ohne Schwimmzeug auf dem Boot sitzt? Oder vom letzten Tauchgang erschöpft, frierend ist? Die Flasche leer bzw. noch nicht voll am Kompressor? Die Maske beschlagen? … Können wir Deutschen gut genug schwimmen und tauchen? Ich glaube, die letzten Tauchgänge 1914 – 18 und 1933 – 45 waren zu heftig.

        Als Taucher können Wellen ja schnuppe sein, solange genug Luft in der Flasche ist. Irgendwann aber muss man nach oben. Bei Windstärke ab 5 bf wird es problemattisch. Die letzten male waren bf 8 – 12

        • S v B Antworten

          Die geschilderte Übung absolviert man für gewöhnlich gänzlich ohne Taucherausrüstung, also beim simplen Schwimmen in „etwas tieferen Gewässern“.

  4. colorado 07 Antworten

    Ich neige der Meinung von Herr Droste zu, wiewohl ich die Hoffnung nicht aufgebe.

  5. Andreas Schneider Antworten

    Ich bedaure sehr, daß ich am 4. Treffen nicht habe teilnehmen können. Allein schon die Möglichkeit, nur einen einzigen Tag einmal mit verständigen, wirklich(!) diskussionsbereiten Menschen verbringen zu können…

    Die kritischen Untertöne Klaus Kelles zur Entwicklung der CDU berühren mich auf eine eigenartige Weise – zwar ist er nun „auf meine Linie eingeschwenkt“, dennoch erfüllt mich dieser in jüngerer Zeit erkennbare Wandel dieses treuen Christdemokraten mit einigem Unbehagen. Die Stabilität des politischen Systems der Bundesrepublik geht nun einmal mit dem Ende der früheren Volksparteien verloren.

    Im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 habe ich irgendwo (ja, wenn man sich solche Fundstücke nur sofort sicher speichern würde!) eine Stellungnahme gelesen, deren Autor die Meinung vertrat, daß die CDU dem Weg der SPD (die schon damals an massiver Auszehrung litt) letztlich folgen werde – dieser Prozeß werde zwar später einsetzen, dann aber umso nachhaltiger und schneller ablaufen als bei der „Alten Dame“. Leider sind mir auch die Einzelheiten dieses Essays nicht mehr geläufig; es wäre interessant, die nun erkennbare Entwicklung damit abzugleichen.

    Jedoch erinnere ich mich, in einer längeren Diskussion bei „Focus“ diesen Beitrag einem unerschüttlerlichen und gegenüber jeder Kritik resistenten CDU-Anhänger verlinkt zu haben. Die (sinngemäße) Antwort ging dahin, daß der Autor doch reden oder schreiben möge, was er wolle. Er selbst hingegen sehe mit größter Zuversicht dem „eindeutigen“ Wahlergebnis entgegen und werde sich rechtzeitig mit Sekt eindecken, um selbiges feiern zu können.

    Ist nicht die Einstellung dieses CDU-Anhängers u. U. sinnbildlich für den Niedergang des bürgerlichen Lagers? Ich habe aus meiner Diskussion den Eindruck eines satten, selbstzufriedenen Menschen mitgenommen, ohne jede Ambition, hingegen mit (gefühlt) einer Einstellung, daß das Ergebnis einer demokratischen Wahl etwa gleichbedeutend mit dem eines Sportereignisses angesehen wird. Und während dieser sich über einen viel zu langen Zeitraum hin ziehenden Passivität der Konservativen sind die „Progressiven“ munter voran geschritten. Mit einer Angela Merkel, die für mich die Blaupause eines grünen Kanzlers abbildet, hier eben noch im schwarzen CDU-Gewand.

  6. Christine Lamine Antworten

    Ein großer und unvorsichtiger Fehler nach der Wende war, dass man Menschen des früheren SED-Regimes unvoreingenommen in Positionen der Politik und Medien hereingelassen hat und sie dort schalten und walten ließ. Mit kindlichem Glauben hat man angenommen, dass diese Leute ihre SED-Prägung so abstreifen, wie eine Schlange ihre Haut. Mitnichten! Die Ergebnisse sehen wir heute aller Orten und ganz besonders in der CDU. Angela Merkel hat diese Partei durch Fraktionszwang und ihre Richtlinienkompetenz umgekrempelt und unverkennbar auf den Weg zur SED 2.0 hingeführt. Auch die Besetzung der Posten mit mindestens 50% Frauen bringt nicht die erhoffte Erneuerung der Partei, sondern eher das Gegenteil. Die blödsinnige „Frauen-Power“ lässt die Männer in der Partei verstummen und unsichtbar werden und nur ganz wenige wehren sich dagegen. Innenminister Seehofer hat schon viel Blödsinn geredet, aber in einem Punkt hatte er recht „Merkel ist die Mutter aller Probleme“. Merkel hat mit allem was deutsch ist Probleme, sei es die deutsche Flagge, unsere Nationalhymne (die sie nur noch im Inland sitzend absolviert) und sogar mit den Bio-Deutschen selbst. Merkel, Grüne und Linke läuten jetzt in Deutschland den Kommunismus ein und viele Deutsche schlafen noch. Schon Gorbatschow sagte „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“.

    • S v B Antworten

      Trefflich analysiert, werte Frau Lamine. – Aber – ist es nicht um soviel wichtiger, dass Frau Lagarde(!) gerade jüngst unsere Kanzlerin über den grünen Klee (haha) gelobt hat. Googlen sie bei Interesse einfach mal nach dem genauen Wortlaut der Lagarde’schen Belobigung. Unfassbar.

    • Andreas Schneider Antworten

      Ich bin – zugegebenermaßen – in besonderer Weise von meinem Jahrgangsstufenleiter „sozialisiert“ worden. Das Credo dieses Geschichts- und Lateinlehrers thüringischer Herkunft war stets, daß keine Grenze dieser Welt jemals für die Ewigkeit geschaffen sei. Als wir uns bei einem Einkauf in der Adventszeit 1989, 10 Jahre nach meinem Abitur und kurz nach der „Grenzöffnung“ begegneten, hatten wir daher natürlich ein Gesprächsthema (er hatte stets betont, daß die deutsche Teilung ein „unnatürlicher Zustand“ und nicht von Dauer sein werde).

      Er fügte seinen kurzen Ausführungen bei diesem Treffen (was von einer in Anbetracht der jüngsten Entwicklungen positiven Grundstimmung geprägt war) ein „Das geht zu schnell!“ bei, bevor wir (leider!) wieder getrennt wurden. Ich habe seinerzeit gerätselt, wie er, der doch immer wieder das vereinigte Deutschland propagiert hatte, dies wohl gemeint haben möge. Heute will mir einleuchten, daß der Historiker in ihm ein diffuses Ungemach hat heraufziehen sehen.

      Aber wer hört schon auf „alte, weiße Männer“…

  7. Erik Hülbüsch Antworten

    „Politische Kräfte aus unterschiedlichen ähnlichen Parteien versammeln sich zu neuen Bewegungen.“ Diesen Satz aus Ihrem Artikel kann ich nicht nur unterschreiben, sondern halte ihn für unumgänglich, wenn es zu einem wirklichen, in diesem Fall, konservativen Aufbruch kommen soll. Bei „Tichy“ habe ich für meine folgende „Vision“ dennoch überwiegend negative Daumen erhalten. Ich bin jedoch der festen Überzeugung, dass der konservative CDU-Flügel „Werte-Union“, bei dem nicht absehbar ist, dass er sich in der CDU/CSU jemals wird durchsetzen können, eine eigene Partei, etwa unter dem Namen DWU „Deutsche Werte-Union“, gründen sollte. Und in der Folge etwa einen Bernd Lucke (AFD-Gründer), der mit seiner eigenen Partie kein Bein auf die Erde bekommt, sowie liberal-konservative AfD-Politiker ohne jeden rechtsextremen Zungenschlag, wie Lucassen, Pazderski, Meuthen oder Curio, dort mit offenen Armen empfangen sollte. Was die AfDler betrifft, glaube ich trotz des aktuellen Ausschlusses der „Fürstin“ nicht, dass sie sich erfolgreich ihrer „Rechtsaußen“ entledigen kann und wird. Dafür bin ich fest davon überzeugt, dass eine Deutsche Werte-Union anschließend bei JEDER anstehenden Wahl die 5-Prozent-Hürde schafft. Und am Ende das Wählerpotenzial für jedewede Regierungsbeteiligung besitzt.

  8. HK Antworten

    Wessen politische Heimat seit über 40 Jahren die CDU war ( wie bei mir ), der kann sich doch nur entsetzt, enttäuscht, verwundert, verärgert, verbittert und in Sorge um unser Land abwenden.

    Euro-Rettung, Atom-Hickhack, Energiewende, Wirtschaftsmisere, Verteidigungsdurcheinander, Flugzeugträger, Überflutung des Landes mit „ausländischen Fachkräften“, Messerstechereien, Vergewaltigungen – alles, ohne „das Volk“ überhaupt zu fragen.

    Getreu dem Satz „Mir doch egal, ob ich das Schuld bin – jetzt sind sie halt da!“ wird die CDU jede, wirklich JEDE Option nutzen, um an der Macht zu bleiben. Ob in einer Koalition mit den Grünen, den Linken, den Roten, und ( da bin ich sicher ) auch mit der AfD ( „im Interesse unseres Landes ging es nicht anders“ … ).

    Seit Wolfgang Bosbach nicht mehr im Bundestag sitzt, tue ich mich schwer, irgend jemandem aus ersten Reihe der Union noch etwas zu glauben …

    Die CDU unter Angela Merkel hat dieses Land dermaßen nachhaltig und negativ verändert, daß

    • HK Antworten

      Die CDU unter Angela Merkel hat dieses Land dermaßen nachhaltig und negativ verändert, daß die AfD überhaupt entstanden ist.

      Und sie ist so weit nach LINKS gerutscht ( worden ), daß viele enttäuschte Unionswähler sich „die CDU von VOR Merkel“ zurückwünschen. Das ist das, was die „vernünftigen“ AfDler wollen …

      • S v B Antworten

        So und nicht anders ist es, werte/r HK. Auf diesen simplen Sachverhalt kann man das (gesellschafts-)politische Drama, das sich vor unser aller Augen abspielt und uns verwirrt und ratlos zurücklässt, herunterbrechen.

        • HK Antworten

          Auch unter „meinem“ Helmut gab es nicht nur Hochs, sondern auch Tiefs, das will ich gar nicht kleinreden.

          Aber seit Merkel hat man(n) den Eindruck, es wird versucht, den Aufwärtstrend der Sinuskurve in eine permanente Abwärtsspirale umzufunktionieren.
          Offenbar gilt das aber nicht nur für die CDU. Für die SPD ohnehin. Die AfD zerlegt sich auch mehr oder weniger selbst, die FDP ist eine one-man-Show, die Linken ohne Sarah W. – nun ja.
          Lediglich die Grünen surfen mit dem smarten Onkel Robert oben auf der Welle.

          Fragt sich, wann die Welle bricht …

          So, noch eine Dreiviertelstunde – bin gespannt, wie „DIE Ossies“ sich entschieden haben …

  9. Alexander Droste Antworten

    Man lese und staune:
    https://amp.welt.de/politik/deutschland/article199496530/Angela-Merkel-deutet-an-was-sie-nach-ihrer-Amtszeit-vorhat.html

    Frau A. Merkel erhält die 17. Ehrendoktorwürde. Die Spalterin ihrer Partei, ihrer Nation, der Europäischen Union, die den Unmut fast aller auf sich und auf Deutschland zieht, wird geehrt! Na, bravo!

    „Merkels Führungsstil sei von vier „D“ gekennzeichnet, sagte Lagarde in ihrer auf Englisch gehaltenen Rede: Diplomacy, Diligence, Determination und Duty. Auf Deutsch: Diplomatie, Sorgfalt, Entschlossenheit und Pflichtbewusstsein. Damit habe die Kanzlerin die europäische Politik auch in Krisenzeiten geprägt.“ So Lagarde.
    Für wen eigentlich?

    • HK Antworten

      Die bisher in ihren Ämtern ach so erfolgreiche, neue EU-Chefin wird es sicherlich schaffen, „unsere alternativlose Kanzlerin“ ( „Ich möchte Deutschland dienen“ ) kurzfristig zur „Ehrenbürgerin Europas“ zu machen …

  10. colorado 07 Antworten

    Interessant , was Boris Blaha in „Die AFD – der Fuß in der Tür“ über die AFD schreibt.

    • S v B Antworten

      Vielen Dank, lieber Colorado 07, für den Hinweis auf Boris Blahas Artikel, der sich explizit auf die (vorerst) eigentliche Aufgabe der AfD befasst. Ich denke, dass Blaha mit seiner Einordnung den Nagel auf den Kopf getroffen hat und deshalb den allermeisten AfD-Wählern aus der Seele spricht. Ein Artikel, den besonders all diejenigen lesen sollten, die – wiewohl sie deutlich fühlen, dass sich etwas ändern müsste – sich dennoch aufgrund teils berechtigter Vorbehalte scheuen, „Protest“ zu wählen. Wenn Balahas Tür tatsächlich einmal zufallen sollte, dann, Prost Mahlzeit, zerbröselt unsere Demokratie endgültig. – Schöne Woche!

    • Alexander Droste Antworten

      Der Fuß wird ignoriert oder es wird wahlweise auch drauf getreten, die Tür heftig dagegen gestoßen – aber bloß nicht irgendwie mal durchgelugt mit der Frage „ja bitte, was wollen Sie?“ Es wird allenfalls unterstellt, was da jemand will.

      Derjenige, der eigentlich was will, HAT NIX ZU MELDEN! Das ist der Bürger dieses Landes.

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