Wenn die Furcht unser ständiger Begleiter wird
Die große Silvesterfeier in Paris soll morgen nur zehn Minuten dauern, in denen Bilder auf den Triumphbogen projeziert werden. In Brüssel wird ebenfalls nur sehr eingeschränkt gefeiert. Privates Feuerwerk ist dort sowieso verboten, das große staatliche wird – wenn es denn überhaupt stattfindet – nur unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen abgebrannt werden. Für 50.000 Besucher plant man nur einen Zugang mit strengen Kontrollen. Auch in Berlin, wo alljährlich Europas größte Silvesterparty auf der Feiermeile vor dem Brandenburger Tor stattfindet, wurden die Sicherheitsvorkehrungen deutlich verschärft. In Moskau wird es in diesem Jahr kein großes Silvester-Event auf dem Roten Platz geben. Stattdessen wird von dort eine „Fernseh-Silvesterparty“ ausgestrahlt, zu der nur handverlesene Gäste in die gute Stube des Kreml-Reiches kommen dürfen. Der gemeinsame Nenner all dieser Neuerungen ist die zunehmende Angst vor Terroranschlägen in Europa und Russland. Nicht irgendein Terror, sondern islamistischer Terror. Und ich frage mich, ob diese Furcht nun für viele Jahre unserer ständiger Begleiter sein wird. Bei jedem Straßenfest, bei jedem Konzert, bei jedem Bundesliga-Spiel der Blick auf den Nebenmann. Steht irgendwo eine herrenlose Tasche herum? Viele Kommentatoren schwärmen in dieser Zeit auch in Deutschland davon, wie sich unser Land und ganz Europa verändern werden. Werden? Nein, es hat längst begonnen.
Es hat sich nicht nur schon und bereits verändert, sondern ist auch nicht mehr wieder zu erkennen. Als 60+ kann ich mich erinnern an ein Europa mit Grenzen und Grenzkontrollen. Es hat mich nicht tangiert. Wer nix ausgefressen hatte konnte viele Länder Europas bereisen – ohne Behinderung. Ganz schnell waren auch die Grenzen offen: Mal Hand aufs Herz – wann wurde in den Siebzigern und später noch an der holländischen Grenze kontrolliert. Stichproben. Aber alle hatten das Gefühl – und nur das ist wichtig – daß sie kontrolliert werden KÖNNTEN. Also vorsehen und korrekt einreisen – man wollte ja auch wieder zurück zu den Lieben daheim. Wo ist also das Problem? Schengen!!!
Genau das Gleiche sagte meine Mutter während der Weihnachtsfeiertage.
Und ich meine: Es gehört zu den Kernaufgaben eines Staates, die Grenzen zu schützen und die innere und äußere Sicherheit zu garantieren. Stattdessen denkt man darüber nach, wie man die Bevölkerung zum Nichtrauchen und Gemüseessen erziehen kann.
Wir haben „bunt“ bestellt, nun bekommen wir „bunt“. Die weltoffene Gesellschaft, von der so viel geredet und geschwärmt wird, schafft als erstes einmal die großen Silvester-Feiern ab.
Irgendjemand erzählte mir jetzt, er habe gelesen, dass Feuerwerke in der Nähe von Flüchtlingsunterkünften (also bald eigentlich überall) verboten werden sollten, da das Geknalle die traumatisierten Menschen an ihre Kriegstraumata erinnern könnten. Ich hoffe, das war nur ein Gerücht. Vorstellen könnte ich mir inzwischen auch das.
Meine asiatische Familie beobachtet Deutschland mit Interesse aus der Ferne. Dort versteht man die Deutschen nicht und man sagt: Die Menschen holen sich Schlangen nach Hause und beklagen sich danach, dass sie von ihnen gebissen werden. Und wenn sie heute nicht beißen, dann morgen, nächstes Jahr die nächste Generation. Wenn das Futter knapp wird, dann wird es sowieso gefährlich. Schlangen bleiben immer Schlangen, sie werden niemals zu Menschen.
Noch eine asiatische Fabel: Ein Farmer findet eine leblose giftige Schlange in der Kälte. Er hilft ihr, nimmt sie auf, drückt sie an seine warme Brust. Nach kurzer Zeit erwärmt sich die Schlange, sie bewegt sich und beißt ihn. Der hilfsbereite Farmer stirbt am Biss der Schlange.
Lieber Walter Lerche,
das kennen wir in Deutschland ja auch: Es ist die Metapher von der Schlange, die man am eigenen Busen genährt hat…
Ich wünsche Ihnen und allen anderen Lesern hier ein schönes neues Jahr 2016… und hoffe auf einen klugen, vielleicht ein wenig bissigen Kommentar von Klaus Kelle zu der Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin, die mich ratlos zurückgelassen hat.
Ob mit oder ohne Flüchtlinge, unsere Welt verändert sich immer schneller. Es geht schon lange nur noch um Preise statt Werte. Spätestens die Generation, deren Eltern den Krieg nicht mehr erfuhren, hat die Wertschätzung für das, was sie haben, wo sie leben verloren. Sie wissen nicht mehr was notwendig und wichtig ist, ihr eigenes schönes Leben und unsere Heimat zu bewahren. Es gibt keine Tugenden wie „Das tut man nicht.“ oder „Was ich verspreche, das gilt.“ Gegen Fun und Wandel durch Internet und Technik ist nichts einzuwenden, im Gegenteil! Eltern wollen immer, dass es ihre Kinder besser haben als sie. Jedoch ist es fatal, wenn junge Generationen nicht mehr vermittelt bekommen, was seit Tausenden von Jahren, schon immer von Anfang an der Menschheit gilt, um miteinander frei leben zu können ohne dabei auszusterben. Genau das macht eben die christlich/jüdische Religion/Kultur aus, ihre Werte, Regeln, Gemeinsinn, Toleranz und auch Konsequenz und Härte. Unser Staat produziert dieses Vergessen und prägt junge Leute zu soften Bio-Deutschen in einem Hippi-Deutschland, mit denen man alles machen kann, die keinen Halt mehr haben und sich somit beeinflussen lassen und somit Manipulation und Propaganda ausgeliefert sind. Die Kirchen tun nichts, sie haben sich wie schon oft in der Vergangenheit vorauseilend ergeben. Ohne demokratische Legitimation bringt es derzeit eine ideologische Elite-Kaste aus einer MInderheit fertig, unsere Heimat, unsere Zukunft, unseren Wohlstand, unsere Lebensleistung zu islamisieren und einer fremden Kultur auszusetzen, die introvertiert nichts mit Gemeinwohl, Offenheit, Toleranz, Frieden, Rechtsstaat zu tun hat. Die Schönrederei, dass der Erfolg nur an unserem Wollen liege, ist eine Lüge. Mir ist die Geschichte mit dem Farmer, welcher der Schlange half und daran starb näher als das Geschwafel, die Worthülsen, die geschnittenen Berichte und Bildausschnitte, die allesamt ein falsches Bild vermitteln. Nun folgt ein weiteres Jahr mit weiteren 1,5 Millionen. Merkel verhalf Erdogan zum Wahlsieg. 2017 wird es umgekehrt sein. Und danach? Danach hat Putin in Syrien für Frieden gesorgt, doch die Welt ist groß. Überall verkaufen die Leute ihre Häuser und kommen als Flüchtige vor Krieg und Verfolgung zu uns. Vernunft ist nicht in Aussicht. Die nächsten Wahlen, spätestens 2017 wird die letzte Möglichkeit sein, etwas grundsätzlich zu ändern. Aber das traue ich den Bio-Deutschen nicht zu.
Eine aufschlussreiche Parallele bietet sich dem, der sich ab den 60er Jahren – oder noch früher – regelmäßig auf Flugreisen begeben hat. Sicherheitskontrollen waren damals völlig unbekannt. Man gab sein Gepäck auf, ging durch die Passkontrolle und das war’s dann auch schon. Familienangehörige oder Freunde konnten den Reisenden fast bis aufs Rollfeld begleiten (in den 60ern selbst erlebt in FRA!).
Demgegenüber ist das Fliegen heute fast schon zum Alptraum geworden. Besonders nach 9/11 wurden die Kontrollen an vielen Flughäfen geradezu bis zur Hysterie ausgebaut. Gut möglich, dass die – wahrhaftig nicht überall! – stringent befolgten Security Checks vor dem Einstieg ihre traurige Notwendigkeit haben, aber sie haben das Reisen entschieden umständlicher, ja unerfreulicher gemacht. Besonders hektisch und patzig geht es dabei zuweilen an Flughäfen mit sehr hohem Passagieraufkommen zu. – Am Rande bemerkt sei, dass trotz all dieser Sicherheitskontrollen ein Restrisiko niemals auszuschließen ist; schließlich wären da ja noch die Technik oder gar ein zum Äußersten entschlossener Pilot.
Ich betrachte die oben geschilderte Entwicklung als eindrücklichen Vorgeschmack auf das, was uns zukünftig auch außerhalb von Abflughallen erwarten könnte, nein wird. Alles hat eben seinen Preis; die ständige Angst vor Terror ist ein fast unerträglich hoher.
Willkommen also in unserer schönen, neuen, auf allen Ebenen vernetzten Welt!
Was den massenhaften, oft unkontrollierten, Zuzug nach Deutschland angeht, werde ich von Leuten im Ausland immer wieder darauf angesprochen, ob unsere Regierung – meist wird hier konkret Frau Merkel genannt – überhaupt noch bei Verstand sei. Gerade neulich ist mir dies wieder passiert. Diesmal war es ein indisch-stämmiger, hinduistischer Arzt. Was sollte ich ihm antworten? Er mache sich Sorgen um ein Land, das er in der Vergangenheit des Öfteren bereist habe und gab mir zu verstehen, dass er das Geschehen von Ferne mit großem Unverständnis beobachte. Die Welt sorgt sich um Deutschland. Wenigstens die.