Die liberal-konservative Regierung in Dänemark hat begonnen, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk dort zu reformieren und umzubauen. Die Finanzierung läuft zukünftig nicht mehr über Gebüren, sondern direkt aus dem Staatshaushalt. Die Sport-, Unterhaltungs- und Lifestyle-Programme werden abgeschafft, weil das nicht zur Grundversorgung der Bevölkerung gehört, die ein Staat organisieren muss. Private Sender können das jetzt übernehmen und sogar noch Geld damit verdienen. Drei der sechs staatlichen Fernsehsender, die hauptsächlich solche Programme ausstrahlen, werden ganz abgeschaltet. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Dänemark soll sich zukünftig darauf konzentrieren, Sendungen anzubieten, die zur Information über relevante Themen dienen.

Wie viele Jahrzehnte wird es dauern, bis das auch in Deutschland bei ARD und ZDF umgesetzt wird?

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Dieser Artikel wurde 13 mal kommentiert

  1. Bernd Antworten

    Kein Sport mehr? Olympische Spiele oder Fussball WM gehört durchaus zu „allgemeiner Information“. Da würde ich lieber auf Nachrichten verzichten. Sport ist ehrlich, da gibts nur Fakten, kein Fake.

      • Uwe Emm Antworten

        Ja. Sehr ehrich.
        Sehen Sie sich die Tour de France respektive den Giro d,Italia an:

        Da weinen Maenner, Sieger, Helden ob des einmaligen Sieges.

        Gibs es das auch im Staatssport. Fussball, sollte hinterfragt werden?
        Insofern, ja sehr ehrlich!

    • Uwe Emm Antworten

      Lieber Bernd.
      Sie haben vergessen, der Welt grosstes Sportereignis, uebertragen zu 1, 2 Milliarden Menschen. In 184 Staaten:

      Tour de France!

      Und das nicht nur alle 4 Jahre wie Olympia oder Fussball WM sondern Jahr fuer Jahr immer im July.

  2. S v B Antworten

    Wie die ÖR in Deutschland wohl auf den Vorschlag, Programme und Finanzierung nach dänischem Muster zu reorganisieren, reagieren würden? – Eigentlich eine sehr vernünftige Idee, welche die Dänen da haben. Allerdings sollte bedacht werden, dass, wenn die ÖR nur noch für die Ausstrahlung – hoffentlich nicht strikt mainstreamiger – Nachrichtensendungen zuständig sein sollte, könnte das Sendungs-Spektrum der Privaten sich für viele Zuschauer als ungenügend erweisen. Angesichts des, na ja, eher mittelmäßigen Qualitätsanspruchs der Privatsender wie auch der so zermürbenden Werbepausen, müssten entweder die Ersteren gehörig „aufrüsten“, oder aber das neu zu beackernde Feld Newcomern überlassen. Gerade anspruchsvollere Zuschauer wären sicher nicht abgeneigt, ihr Scherflein dazu beizutragen, dass ihnen viele der guten, interessanten und/oder unterhaltsamen Dokumentationen, Länderreportagen, Naturfilme, Wissenschaftssendungen, usw., wie sie jetzt noch in den ÖR Medien ausgestrahlt werden, dann auf Privatsendern verfügbar gemacht werden. Dies könnte z. B. über Abo-Regelungen ermöglicht werden. Qualität und Programmvielfalt tragen eben immer ein Preisschild.

  3. HB Antworten

    Es würde m.E. schon helfen, wenn man die Zwangsabgaben wieder rückgängig machen würde. Auch wenn anders entschieden können Länder meiner Ansicht nach derartige Abgaben nicht bundesweit ausdehnen. Für mich ist der Richterspruch nicht überzeugend.

  4. W. Lerche Antworten

    Die vielen regionalen „Hauptprogramme“ gehören reduziert.
    Die Spitzengehälter gehören aus dem ÖR entfernt.
    Die Nutzung von Fernehen verebbt gerade bei der nachwachsenden Generation, die sich mehr werdend zu 100% im Netz informiert und Unterhaltung findet.
    Der ÖR ist der Garant und das Mittel für die herrschenden politischen und wirtschaftlichen Eliten, das Volk zu lenken und Macht zu sichern. In Dänemark gibt es demnach noch Demokratie. Das belegt die Abstimmung durch das Volk gegen den Euro. Welch richtige Entscheidung! Ich beneide die Dänen darum.
    Eine Zwangsgebühr ist wie eine Steuer. Deshalb ist es eine Steuer. Welche Steuer wurde jemals abgeschafft?
    Was können wir von Dänemark lernen? Demokratie vielleicht? Sind unsere politisch Verantwortlich überhaupt lernwillig geschweige denn fähig?

  5. W. Lerche Antworten

    Unterwegs hörte ich früher gerne den DLF. Den traue ich mir seit Chemnitz nun gar nicht mehr einzuschalten. Die Manipulation = Propaganda inkl. Hetze gegen die Mehrheit von Bürgern, die sich gegen die fatalen Auswirkungen Merkelscher Regierungszeit stellen, hat an Quantität und Qualität zugenommen. Es geht scheinbar nur noch darum, „Rechts“ zu echten und Leuten diesen Anstrich zu geben, die mit links-rot-grüner Merkel-Politik nicht (mehr) einverstanden sind. In der Erwartung, dass viele Leute innerlich nicht zu stark sind, dieser Verdächtigung Stand zu halten. Sog. Interviews sind wohl vorbereitet und gesiebt und in den Gesamtkontext eingebaut. Ich empfinde das als widerlich und folglich unerträglich, dass ich diesen Schrott zwangsweise mit finanzieren soll. – Das gehört abgeschafft.
    Aber leider sehen die Richter in diesem Lande das anders als in Dänemark.

    • Wolfgang Andreas Antworten

      „Wo die Lerche trillert still ihr Morgenlied…“ so beginnt die…

      …Wittgensteiner Hymne, also einen guten Morgen, Frau Lerche!

      Der DLF war jahrzehntelang mein Sender; seit Jahren habe ich ihn abgedreht, obwohl ich dort (auch) gute Redakteure persönlich kenne.
      „Hellhörig“ wurde ich, als vor Jahren die „Regierenden“ gekippelt werden konnten. Sieh an, auf einmal babbelten die DLF´ler nicht mehr den inzwischen unerträglichen Mainstream, sondern versuchten auch der „zu erwarteten Macht“ etwas Positives abzugewinnen. Für solch eine anbiedernde Haltung auch noch zu bezahlen, ist – gelinde gesagt – eine Unverschämtheit. Wäre ich alleiniger Haushalt, säße ich bestimmt schon wegen meiner Zahlungsverweigerung im Gefängnis…

  6. Felix Becker Antworten

    Nun, das höchste deutsche Gericht hat die „öffentlich-rechtliche-Rundfunksteuer“ oder Zwangsabgabe ja erstaunlicher Weise als verfassungskonform eingestuft. Also unsere Verfassung erlaubt, dass man für Medienkonsum etwas bezahlt, den man gar nicht konsumieren will. Dabei wäre es technisch leicht möglich, den tatsächlichen Konsum öffentlich-rechtlicher Medienprodukte individuell in Rechnung zu stellen! Aber um unserer „neutralen“ Qualitätsinformation Willen erhebt man eben doch lieber eine quasi Steuer für die die Verfassung -wenn überhaupt- nur eine indirekte Rechrsgrundlage bietet.

  7. Jorgos48 Antworten

    Das ist der richtige Weg. Die Privaten kaufen die Lizenzen für die Übertragung der Sportereignisse. Wer will soll dafür bezahlen. Die Klatsch-und Tratschsendungen, sowie die Quasselshow bleiben uns erspart. So manche Hackfresse verschwindet dann vom Bildschirm.

  8. Wolfgang Andreas Antworten

    Oh Schreck, oh Graus…

    …wenn wir die Öffentlich-Rechtlichen wie die Dänen stutzen, was machen denn dann alle die aktuellen „Mainstreamjournalisten“, die ständig regierungstreu Talkenden, die „Unter-den -Teppich-Kehrer“, die Wortverdreher, die PC-gerechten Zensoren, kurz gesagt diejenigen, die jeden Morgen beten: „Lieber Gott erhalte mir die Politiker, deren Brot ich esse und deren Lied ich singe…!“

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