Ausgeballert hat sich’s

Menschen sind verschieden, und das ist gut so. Ich bin auch jemand, der gern reist und feiert. Und ja, Urlaub sollte hin und wieder drin sein. Ich war in den meisten Ländern Europas, zuletzt vor Corona in Portugal. Wunderbar dort!

Auf Mallorca war ich tatsächlich nur ein einziges Mal auf Einladung eines Freundes, der dort eine Wohnung besitzt, die er uns unentgeltlich überließ. Wir waren am Strand, haben Paella gegessen, und (einige wenige) Kirchen angeschaut, Bitburger getrunken, weil es wohltemperiert war, und natürlich viel Wein genossen.

Ich akzeptiere, dass andere Menschen einen anderen Verlauf präferieren: Morgens aus dem Wachkoma auferstehen, bestenfalls noch einen Kaffee in sich reinschütten, dann zum Ballermann. Saufen aus Eimern, in der Sonne braten, Geschlechtspartner für später identifizieren, spätnachmittags kurz mal duschen, dann ab in den überfüllten Club, Mickie Krause, den Wendler und Jürgen Drews erleben, saufen ohne Ende, paar bunte Pillen einwerfen, morgens um drei dann ins verlauste Hotelzimmer zum Vögeln mit wem auch immer, wenn es dann noch funktioniert. Ja, Menschen sind unterschiedlich, freies Land oder wie ein karnevalserfahrener Kölner sagen würde: Jeder Jeck ist anders.

Leider reden wir hier – wie so oft – über ein Zerrbild der Wirklichkeit. Die Saufhochburgen der mallorquinischen Insel sind nicht viel mehr als zwei Straßenzüge, jeder vielleicht 100 Meter lang. Da fährt unsereins hin, um später erzählen zu können, dass man mal Asis gucken war am Ballermann.

Nach den Exzessen deutscher (auch anderer Volksgruppen) Touristen vor ein paar Wochen wurde die Gastronomie auf Malle wieder in den Lockdown-Modus zurückversetzt. Und die Inselregierung will nun konsequent ein völlig anderes Tourismus-Konzept durchziehen. Billig-Pauschaltouristen mit Sauf-, Drogen- und Sex-Orgien sind nicht mehr erwünscht, man wirbt um ein zivilisiertes Publikum, das Erholung sucht, ein bisschen kulturelles Sightseeing, gehobene Gastronomie statt Brathendl bei 45 Grad unter dem Sonnenschirm.

Kann klappen, finde ich folgerichtig. Aber wie stets löst es das Problem nicht, sondern verschiebt es. Für die europöische Partycrowd heißt der neue Hotspot Bulgarien. Für die Virologen auch…

Auf diesem Blog geht es nicht ausschließlich um Politik und Finanzen, wir wagen auch Blicke in gesellschaftliche Abgründe. Das ist nur möglich, wenn wir marktwirtschaftlich denken. Kdein Staat, keine Zwangsgebühr – einfach nur SIE und WIR. Wenn SIE in der Lage und willens sind, meine Arbeit hier zu unterstützen, freue ich mich sehr über eine Ihnen mögliche Spende zum Beispiel über PAYPAL hier oder auf unser Konto bei der Sparkasse Krefeld: DE40 3205 0000 0000 2711 22 .

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Dieser Artikel wurde 19 mal kommentiert

  1. HB Antworten

    „Für die europäische Partycrowd heißen die neuen Hotspots“ Köln, Stuttgart, Frankfurt. Oder habe ich den Begriff Party- und Eventszene nicht verstanden?

    • Angelika Antworten

      Denke ich auch. Das lassen sich viel leichter Weiber und Geld abgreifen. Und den blöden Almans (samt der Alman-Polizei) aufs Maul hauen.
      Wenn das keine Party ist, dann weiß ich es auch nicht.

  2. Angelika Antworten

    Ich sag mal so:
    Wenn die mich zwingen, mitzusaufen und mitzufeiern, weil ich sonst ein unmoralischer Mensch und Nazi bin.
    Oder wenn die für ein paar Millionen Lösegeld vom Staat freigekauft werden müssen.
    Oder wenn die eine Malle-NGO für Völkerverständigung und länderübergreifenden Geschlechtsverkehr gründen, die vom Staat mit zig Millionen jährlich unterstützt wird.
    Oder wenn die Erziehungssendungen bringen, die ich bezahlen muss, in denen mir gezeigt wird, dass der Malle-Lebensstil der einzig nachhaltige ist.
    In all diesen Fällen und noch vielen ähnlichen, kann man davon reden, wie Sch… dieser Malle-Lebensstil ist. Bis dahin sind die mir absolut egal. Denn: Sie lassen mich in Ruhe. Sie kosten mich nichts. Sie schaden nur sich selbst.
    (Und das mit „Wir müssen gemeinsam Corona besiegen“ ist für den A… . „Gemeinsam“ ist in diesem Land gar nichts mehr. Das ist maximal ein Enkeltrick für die vielen blöden Senioren in diesem Land, die es scheinbar immer noch gibt.)

    • Tina Hansen Antworten

      Angelika, gemeinsam ist in diesem Land nichts mehr.
      Besser kann es nicht auf den Punkt bringen.

      PS: Ich habe gestern abend aus purem historischen Interesse ein Buch von und mit Margot Honecker gelesen: „Zur Volksbildung“, erschienen vor etwa zehn Jahren in dem Verlag „edition ost“ des ehemaligen Stasi-Mannes Frank Schumann. Als ich es aus der Hand legte, war mein erster (also der spontane!) Gedanke, wie angenehm es ist, dass diese alte Frau, diese Kommunistin ihre Sprache nicht gendert…

  3. H.K. Antworten

    „ Ich glaub‘ es geht schon wieder los
    Das darf doch wohl nicht wahr sein
    Dass man so
    Total den Halt verliert
    Ich glaub‘ es geht schon wieder los
    Und wird auch nie vorbei sein
    Wenn man so
    Die Lust auf Leben spürt“

    Das war 1988, in meiner nicht mehr ganz so jungen Jugend.

    Für manche ist nur „Partyyyyyyyy“ das „wahre Leben“.

    Und viele erkennen nicht – oder WOLLEN nicht erkennen, daß es immer mehr Jugendliche sind, die betroffen sind.

    In der Familie eines Freundes sind 3 ( !! ) Menschen mittleren Alters betroffen, von denen einer inzwischen verstorben ist.

    Leider ist für viele „Partyyyyy“ nicht nur Ballermann & Söhne, sondern das ganze Leben in Deutschland.

    Ich frage mich, ob ich zu deppert bin, diese Leute zu verstehen.

    Manchmal ist es hilfreich, sich über die Folgen den einen oder anderen Gedanken zu machen.
    Als über die Test-Stationen an Flughäfen und Autobahnen berichtet wurde, war mein Gedanke „Hoffentlich nicht mit Bleistift und Zettelchen“ – WAS, wenn DOCH, konnte sich eigentlich jeder an zweieinhalb Fingerchen abzählen.

    Inzwischen entwickelt sich auch das Ruhrgebiet zum neuen Hotspot, wie berichtet wird.

    Und daß es einen zweiten Lockdown geben wird, darauf werden wohl noch Wetten angenommen – uns und unserer Wirtschaft: Gnade uns der liebe Gott …

    Die vom Polizeigewerkschaftsvorsitzenden Wendt vorausgesagten „bürgerkriegsähnlichen Zustände auf unseren Straßen“ sind nicht mehr fern.

  4. S v B Antworten

    Die simple Erklärung für die heutigen Exzesse lautet: zu viel Zeit, zu viel Geld und keine strikten Vorgaben seitens der Eltern. Man sollte allmählich damit anfangen, die überschüssige Energie der Party-Tiere in vernünftigere Bahnen zu lenken. Gerne auch auch mit dem nötigen Druck von offizieller Seite. Andernfalls ist es durchaus vorstellbar, dass die Maßlosigkeit eines Tages total ausufert und eine Rückkehr zur Vernunft nicht einmal mehr möglich sein wird. Ich denke, dass die stets zunehmende Partysucht ihren Anfang nahm, als man plötzlich meinte, erst sehr viel später als früher üblich das Haus verlassen zu müssen, um bloß nicht verfrüht am Ort des Geschehens einzutreffen. „Zu meiner Zeit“ begannen die – meist recht harmlosen – Partys etwa um 20 Uhr, um gegen 1 Uhr zu enden. Auch war man vernünftig genug, sich als blutjunge Frau nächtens keinesfalls alleine auf den Heimweg zu begeben. Meist war es – einzig und alleine – der Samstag Abend, an dem eine Party „stieg“. Dies galt allerdings nicht für jeden Samstag Abend. Die „Events“ waren weitaus spärlicher gesät als heute. Auch war es eine Selbstverständlichkeit, sich am Sonntag Morgen zur üblichen Zeit am Frühstückstisch der Familie einzufinden. Den Sonntag hindurch bis in die Puppen zu pennen? Ein Unding, das Eltern kaum geduldet hätten. Ja, so oder so ähnlich spielten sich Party-Wochenenden in früherer Zeit ab. Jedenfalls bei mir sowie all meinen Freunden und Klassenkameraden. – Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte muss das Partywesen ziemlich heftig entgleist sein. Vormals geltende Leitlinien haben sich inzwischen längst in Luft aufgelöst. Junge Leute würden heute eine solch „altmodische“ Sichtweise der Dinge sicher belächeln, wenn nicht gar verlachen. Aber es ist wahrscheinlich gerade das völlige Fehlen von Richtlinien, Forderungen und Weisungen seitens der Erwachsenen, welche zu den überaus negativen Folgen führt, die heute allenthalben beobachtet und oft so heuchlerisch beklagt werden. Im Grunde handelt es sich um eine sträfliche Vernachlässigung, um eine geradezu unglaubliche Verantwortungslosigkeit der Erwachsenen, der Erziehungsberechtigten sowie der Politik gegenüber der Jugend. Ein äußerst bedauerlicher Zustand, der jedoch in absehbarer Zeit wohl kein Ende finden wird.

    • H.K. Antworten

      Es begann so langsam aber sicher Anfang der 70er, als unsere „Pauker“ nur noch vereinzelt mit Anzug und Krawatte oder Kombination ins Klassenzimmer kamen.

      Für unseren ( Oberstudien-)Direktor war es selbstverständlich, wenn er durch „seine“ Schule schritt, daß ein Schüler herbeieilte, um ihm mit einem „Diener“ die Tür zu öffnen.

      Fast schon Revolution war es, als der erste „Junglehrer“ mit Pornobalken unter der Nase und in Jeans und Pullover sich auf Lehrerpult ( !! ) setzte und sagte „Ich bin der Manni, und ihr dürft mich alle duzen!“.

      Weiter ging es mit einer gewissen Renitenz mancher Schüler.

      Als unser „Direx“ plötzlich und unerwartet starb, wurde es totale Revolution, als nach einem „Übergangsschulleiter“ eine Kunstlehrerin mit Doppelnamen das Zepter übernahm.

      Und so ging es in allen Bereichen wesentlich „lockerer“ zu.
      Mit der Pünktlichkeit des Pausenläutens nahm man es nicht mehr so genau.
      Und bald lagen die ersten Kippen auf den Fluren.

      Der „Muff“ war endlich weg, Lehrer nahm man nicht mehr so ernst.
      und dann wurden wir plötzlich – von einem auf den anderen Tag – gesiezt.

      Und wir fühlten uns plötzlich soooo erwachsen. Entschuldigungen wurden selbst geschrieben, und so mancher machte erste Bekanntschaft mit dem einen oder anderen „Tütchen“.

      Grenzen und Vorschriften waren plötzlich weit weg.

      Und so mancher verlor die Kontrolle über sein bis dahin behütetes und strukturiertes Leben.

      Irgendwann hatte man das Abi-Zeugnis in de Tasche und wurde plötzlich mit dem Ernst des Lebens in Form der Bundeswehr bzw. des Zivildienstes konfrontiert.

      Die SPD war die Partei der Ostverträge und der Annäherung mit der DDR, die CDU die Partei der Inneren und Äußeren Sicherheit.

      Man lernte, strammzustehen und Befehle auszuführen. Vom Aufstehen um 5 Uhr ( MITTEN IN DER NACHT !! ), von Stiefelputz, Haarschnitt und Stubendurchgang ganz zu schweigen.
      Man freute sich aufs Wochenende, seine Familie und seine Freunde wiederzusehen – und mal wieder auszuschlafen.
      Für wilde Parties war man meist zu kaputt und zu müde.

      Und heute ?

      Hurra, keine blöde Bundeswehr mehr, wo man nur seine Zeit verplempert.
      Toll, geradeauslaufen muß man auch nicht mehr.

      Respekt – vor wem oder was – ist ein Fremdwort.

      Wir retten die ganze Welt, aber für die Oma im Bus steht niemand auf.
      Wir alimentieren Hunderttausende aus Afrika und sonstwo, aber unsere Kinder haben in der Schule kein funktionierendes, sauberes Klo, von Seife und Handtuch gar nicht zu reden. Und wir lassen zu, daß zahllose Rentner nach Pfandflaschen in Müllkübeln kramen müssen.

      Und dafür schämen weder wir uns noch unsere ach so tollen Politiker sich.

      Wir lassen uns von Frau Hajali u.a. mit „ZuschauerInnen“ anreden, richten überall Genderklos ein, Ampelmännchen werden zu Ampelweibchen, die Polizei, das sind plötzlich die Bösen, die sich rechtfertigen müssen, wir lassen zu, daß unsere Feuerwehrleute und Rettungssanitäter, die kommen, um uns zu helfen, bedroht, bespuckt, beleidigt, geschlagen und beklaut werden.
      Wir regen uns über Kindesmißbrauch und übers Kükenschreddern ( zu Recht ) auf und fordern gleichzeitig das jederzeitige „Recht“ auf Abtreibung.

      Wir lassen zu, daß unsere Regierung permanent Recht bricht, jeden Tag. Deutsches wie europäisches.
      Und wir wundern uns, daß die, die hierher geholt wurden, sich mit diesem schwachen, wehr- und kraftlosen Staat nicht identifizieren können und ihre Grenzen austesten.

      All das lassen wir uns gefallen, weil wir träge, satt und selbstgefällig sind.

      Mal sehen, wie lange es dauert, bis wir uns verwundert und mit offenem Mund die Augen reiben …

      Mann, ich habe es soooo satt …

      • S v B Antworten

        Sehr treffender Kommentar, lieber H. K.

        Auch alle meine Lehrer trugen Anzug und Krawatte. Die einzige Ausnahme stellten die jährlichen, für immer unvergessenen Aufenthalte in den verschiedenen Landschulheimen dar. Sie vertieften die herzliche Verbundenheit unter uns Schülern und Schülerinnen, aber auch zwischen dem der Lehrkraft (dem Klassenlehrer) und ihren Zöglingen.

        Gerade jüngst verstarb unser ebenso respektierter wie verehrter und über sein Ableben hinaus geliebter Latein- und Klassenlehrer (89). Und da sich unser ausgezeichneter Klassenzusammenhalt bis zum heutigen Tage erhalten hat (über nunmehr 52 Jahre!), verbreitete sich die traurige Nachricht in Windeseile. Wenn die Teilnahme an der Trauerfeier für Herrn W. Corona-bedingt nicht auf seine unmittelbaren Familienangehörigen beschränkt gewesen wäre, wären wohl zumindest alle noch lebenden Schüler seiner Abi-Klasse ’67 angereist, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. So blieb es – notgedrungen – bei einem schönen Kranz, mittels dessen wir unserer Trauer um den geliebten Lehrer Ausdruck verleihen konnten. Dass darüber hinaus jeder von uns seiner ebenfalls hochbetagten Witwe (die uns alle auch gut kannte) ein mit ehrlichem Mitgefühl verfasstes Kondolenzschreiben zukommen ließ, war selbstverständlich. Ich selbst bezog mich in meinem auf den klugen lateinischen Ausspruch NON SCHOLAE, SED VITAE DISCIMUS. Als ehemalige Schülerin des Herrn W. pflichte ich diesem bis heute vorbehaltlos bei.

        Von den – zeittypisch – „sehr geordneten“ Verhältnissen auch an unserer „Willi-Penne“ haben wir Schüler jedenfalls enorm profitiert. Im Nachhinein kann man wohl sagen, dass wir einen allzu lockeren, beliebigen Umgang mit den Lehrkräften – so wie er heute vielfach als „cool“ angesehen wird – ganz sicher nicht für erstrebenswert befunden hätten. Heute ist vieles auch im Schulbetrieb so bedenklich anders. Dass es besser sein sollte, ist – für mich jedenfalls – nicht zu erkennen. Im Gegenteil.

  5. Hans-Joachim Leyh Antworten

    Hallo, meine Meinung. Er ist nicht die Schule oder die Lehrer!

    Man könnt‘ erzogene Kinder gebären,
    Wenn die Eltern erzogen wären.

    Johann Wolfgang von Goethe

    (1749 – 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung

    Das Ergebniss der 68er!

    • S v B Antworten

      „Es ist nicht die Schule oder die Lehrer!“

      Noch treffender wäre Ihre Aussage gewesen, wenn Sie das Wörtchen „nur“ zwischen „nicht“ und „die“ eingefügt hätten, werter Herr Leyh. Wenn man bedenkt, wieviele Stunden, Monate, gar Jahre der Kindheit und Jugend in der Obhut und unter dem Einfluss anderer, also außerhalb direkter elterlicher Einflussnahme zugebracht werden, stellen Prägung und Erziehung doch ganz offensichtlich einen Mix dar, zu welchem das Elternhaus zwar einen sehr wichtigen, aber eben doch nur einen Teil von mehreren beiträgt. Den Anteil der Schule an besagtem Mix halte ich für beträchtlich.

    • Achim Koester Antworten

      Lieber Herr Leyh,
      ich freue mich, Sie wieder in diesem Forum zu finden, und auch auf weitere geistreiche Dialoge mit Ihnen. Aber genug der Komplimente :), zum Thema Schule und Erziehung empfehle ich das Buch „50 Jahre Umerziehung-die Hinterlassenschaft der 68er“ von Josef Kraus. Die Linie, die der Autor von 1968 bis 2017 zieht, ist von zwingender Logik geprägt. Er beweist, wie durch die Unterwanderung der Schlüsselpositionen Schule und Universität die Epigonen der 68er die Deutungs- und Meinungshoheit geprägt haben, bis hin zur Justiz. Jeder ist detailliert über seine Rechte informiert, und fordert sie lautstark, notfalls gewaltsam ein, aber die Pflichten, die eigentlich mit den Rechten einhergehen sollten, werden schon in der Schule ignoriert. Ebenso wie das krachende Scheitern der „antiautoritären Erziehung“. Die logische Folge dieser Entwicklung sind Chaos und Anarchie.

  6. Christine Lamine Antworten

    Mit meiner ehemaligen Schwägerin und Lehrerin, vom Haus her gut und redlich erzogen, führte ich eine sehr hitzige Diskussion über Erziehung. Sie meinte ihr Sohn müsste nicht im Bus Platz machen für Erwachsene und auch nicht für ältere Personen, denn mit seiner bezahlten Fahrkarte hätte er wie jeder andere ein verbrieftes Recht auf seinen Sitzplatz. Vom Akt der Höflichkeit hat sie nichts wissen wollen und auch nicht gelten lassen.
    Nein, es sind nicht immer die Lehrer, die keine Regeln mehr aufstellen, der Wegfall der Regeln beginnt schon im Kleinkindalter zuhause. Für Lehrer habe ich durchaus Verständnis, wenn sie sich mit unerzogenen Kids ihre Nerven nicht kaputt machen lassen und wegen schlechten Noten sogar von Eltern mit Repressalien rechnen müssen.
    Im Kabinett Merkel hatten wir bisher 3 Bildungsministerinnen der CDU: Annette Schavan, Johanna Wanka und jetzt Anja Karliczek . Frau Schavan wurde wegen Plagiatsvorwürfen von Angela Merkel, ihrer besten Freundin, aus der Schusslinie genommen und mit einem guten Posten im Vatikan versorgt. Frau Karliczek ist Bankkauffrau und Hotelfachfrau und hat vom Schulwesen wenig Ahnung.
    Verstärkt hört man zur Zeit die Vorwürfe, dass die Schulen sehr schlecht auf den Schulbeginn vorbereitet sind, obwohl die Lehrer wegen des Corona-Lockdows genügend Zeit dafür hatten. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es nur eine willkommene Auszeit und verlängerte Schulferien waren. Der Beruf scheint schon lange keine Berufung mehr zu sein.
    Aber das Resümee der ganzen Geschichten ist, Bildung ist was einem niemand nehmen kann und beginnt nicht nur im Kopf sondern auch im Herzen.
    Der Volksmund sagt, was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.

    • H.K. Antworten

      „ Mit meiner ehemaligen Schwägerin und Lehrerin, vom Haus her gut und redlich erzogen, führte ich eine sehr hitzige Diskussion über Erziehung“.

      Angesichts der Tatsache, daß „Pädagogen“ heutzutage fordern, Kinder gar nicht mehr zu erziehen, sondern „sich entwickeln“ zu lassen, ein fragwürdiges Unterfangen.

      Wahrscheinlich dieselben Menschen, die sich einen Hund zulegen und dafür sind, ihn „sich entwickeln“ zu lassen.

      Mal sehen, wie der Berber- oder Perser-Teppich ( wie heißen DIE nun eigentlich politisch korrekt ?? ) nach einer Woche aussehen …

  7. Klaus Hilbert Antworten

    Aus Mitteldeutschland stammend, habe ich dort die Grundschule, endend mit der 2-3 Wochen dauernden Abschlußprüfung, besucht. Die letzten 4 Jahre wurde der Unterricht ganz anders aufgebaut. Wir hatten plötzlich Physik, Chemie Russischunterricht und andere Fächer mit entsprechend vielen Lehrern.
    (später wurden diese 4 Jahre polytechnische Oberschule genannt). Alle Lehrer waren sehr engagiert und bemüht, den Lehrstoff interessant zu gestalten und den Schülern etwas beizubringen.
    Die politische Ausrichtung – viel Wissen über Lenin konnte Schwächen in der Mathematik ausgleichen – kam zum Glück erst später.
    Der Unterschied zu heute: Unsere Lehrer waren Respektspersonen, die auch darauf achteten, daß ihre Schüler sich „benahmen“.
    Erziehung begann damals im Elternhaus und wurde in der Schule fortgesetzt. Heute sieht das leider anders aus.

    • H.K. Antworten

      „ Heute sieht das leider anders aus.“

      Allerdings.

      Da randalieren in einem Restaurant 10 „Jugendliche“ in der Düsseldorfer Altstadt, die Polizei rückt an und nimmt die Personalien auf und wird von „einem 15-Jährigen“ angegriffen.

      Der wundert sich, daß er plötzlich auf dem Boden liegt und fixiert wird.

      Irgend jemand zickt sein smart phone, stellt ein paar Sekunden des Videos ins Netz – und ganz Deutschland – incl. des NRW-Innenministers Reul – ist „erschrocken“ und „entsetzt“.

      In Amsterdam greift ein junger Deutscher die niederländische Polizei an, lässt sich selbst von einem Diensthund nicht beeindrucken und ist wenige Augenblicke später tot, getroffen von drei Polizeikugeln.

      Ich mag mir nicht vorstellen, was in Deutschland los wäre …

      Protestieren, demonstrieren, alles ok.

      Wer die Polizei angreift, muß mit der entsprechenden Antwort rechnen.

      Aber wahrscheinlich bekommt der kleine Racker aus der Altstadt ein Entschuldigungsschreiben des Düsseldorfer OB und wird vom Innenminister zum Kaffee eingeladen, bei dem er eine lukrative Entschädigung erhält.

      Und morgen abend ist er bei Lanz, übermorgen bei Maischberger und Sonntag bei Anne Will.

      • H.K. Antworten

        Meine Güte, immer wieder diese Autokorrektur …

        „Irgend jemand ZÜCKT sein smart phone …“ muß es natürlich heißen.

        Aber „irgend jemand*in zückt sein/ ihr smart phone …“ ist selbstverständlich auch möglich …

          • H.K.

            Mich regt das einigermaßen auf.

            Das Früchtchen ist schon mehrfach polizeibekannt, ein Deutsch-Marokkaner.

            In dem McDonalds wurde wohl mit Tischen und Stühlen geworfen.

            Der „böse“ Polizist wurde in den Innendienst versetzt.

            Es bleibt abzuwarten, bis ALLE Polizisten im Innendienst sind bzw. niemand mehr eingreift, sondern nur noch die Schäden protokolliert, um nicht suspendiert zu werden.

            Mann …

  8. HB Antworten

    Mit einem Vorstrafenregister von ca. 30 cm Länge. Der Vater soll beim Abholen des Früchtchens die Polizisten angeblich gebeten haben, seinen Sprössling doch mal für zwei Wochen zu behalten…

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