Die Präses_*In der Evangelischen Kirche in Westfalen, Annette Kurschus, überraschte heute wieder mit einem genialen Gedanken. Da viele Leute sonntags gerne ausschlafen, könnte man doch die Gottesdienste erst einige Stunden später veranstalten. Sie bezog sich damit auf eine Studie des Religionssoziologen Detlef Pollack von der Universität Münster. Der hat einen schleichenden Bedeutungsverlust der Kirchen festgestellt. Der Rückgang der Gottesdienstbesucher sei keine Folge schlechter Predigten, sondern viele Leute wollten lieber ausschlafen oder Zeit mit der Familie verbringen oder zum Fußball gehen. Nun sind Fußballspiele ja in der Regel nachmittags – geht also eigentlich auch nicht. Man könnte abends zum Gottesdienst einladen, aber da läuft der „Tatort“. Kein einfaches Geschäft. Mir fallen noch weitere Innovationen ein, wie sich die Kirche an die Freizeitgewohnheiten der Menschen anpassen könnte. Vielleicht könnte man auf Bildschirmen während des Gottesdienstes Fußballübertragungen zeigen, ohne Ton natürlich. Und viele junge Menschen trinken am Wochenende gern mal ein Bier. Vielleicht würde es helfen, an der Kirchentür ein Fässchen aufzubauen und Frischgezapftes auf dem Weg zum Gesangbuchständer zu reichen. Der Anpassung nach unten sind heutzutage keine Grenzen mehr gesetzt….

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  3. Uwe_aus_DO Antworten

    Wenn man die Kirche als Freizeitbeschäftigung ansieht, ist sie gegen all die anderen Angebote, die uns überfluten, chancenlos.

    Bliebe die Frage, warum man der Kirche einen gehobenen Stellenwert einräumen sollte. Und da tue ich mich, wie hier schon mehrfach in anderem Zusammenhang erwähnt, schwer. Denn die Positionen der Kirche sind mir zu sehr Mainstream, zu sehr Gutmensch, echte Glaubensfragen treten mehr und mehr in den Hintergrund, dafür die Pfründe werden verwaltet und verteidigt.

    Frau Kurschuss‘ Vorschläge gehen genau in diese Richtung. Wozu dann in den Gottesdienst? Der genannte Religionssoziologe stellt einen „schleichenden Bedeutungsverlust“ der Kirchen fest (sehr überraschend für mich!!)… Bedeutung können die Kirche erst wieder hinzu gewinnen, wenn ihr eigenes Verhalten sich am Glauben und den Problemen der Gläubigen orientiert, und zwar als Haupt- und nicht Nebensache.

  4. Alexander Droste Antworten

    Hallo Herr Kelle,

    die Idee mit dem Bier ist genial! Noch besser wäre, das Weihwasserbecken mit Bier zu füllen und von unten nachzuspeisen. Anstatt eines Predigers kommen religiöse Actionfilme auf die Leinwand und in neonfarbene Plastikkörbchen, herumgereicht von Clowns und Mickeymäusen, wird die Kollekte eingesammelt. Natürlich ist der Musikgeschmack der Mode angepasst und kommt laut dröhnend aus den neuesten Soundanlagen. Die Gläubigen kommen in Flip-flops, Muscleshirts und Minishorts. Das Programm läuft nonstop und jeder kann kommen und gehen wann er will. Am Rande gibt es noch Kuschelecken für verliebte Pärchen mit dem Angebot für die Familienplanung. Sofern Kinder mitkommen, gibt es in der Krypta eine Hüpfburg. Überquellende Papierkörbe, in denen sich bunte Hostienverpackungen von Hostien mit Vanillegeschmack befinden, sind im Mittelschiff an jeder zweiten Bank. Bänke natürlich mit den modernsten und hippsten Stoffmustern, ergonomisch geformt versteht sich. Dann haben wir den Zeitgeist eingefangen.

    Demnächst ist das aber auch schon wieder alt, dann bekommt jeder ein Tablet-PC mit Kopfhörern mit Reality-show „Jesus sühnt deine Sünde“. Ist ja auch klar, dass Gott der liebe, bärtige Opa im Himmel ist, der über jeden Unfug, den die Menschen anstellen, milde lächelt. Jesus hat ja die Menschen mit Gott versöhnt, indem er sich freiwillig hat ans Kreuz nageln lassen. Damit sind alle Sünden a priori gesühnt.
    Der Zeitgeist ist infantil, egomanisch und hedonistisch. Daran muss sich die Kirche anpassen. Vielleicht ist es ja dann die „reformierte“ Kirche für die modernen Menschen.

    Und doch gibt es ja noch so altmodische Leute wie Sie und ich. Die bekommen den alten, muffigen Gottesdienst mit der moralischen-Zeigefinger-Predigt und Jesus-hat-dich-lieb – Gesängen. Wir sitzen brav und geduldig auf harten Eichenbänken, vor hunderten von Jahren geschnitzt, und hoffen auf das baldige Ende der Zeremonie, die das jüngste Gericht beschwört. Hauptsache, wir waren da.

    Das waren jetzt zwei gegenläufige Modelle, die gleichermaßen spinnert übertrieben sind. In die Kirche gehe ich, um etwas Besonderes zu erfahren und zu erleben. Nicht um der Kirche willen, oder weil man mir gesagt hat, da geht man hin, weil das so ist. Vielleicht wäre das der Aufhänger um für die Teilnahme am Gottesdienst zu werben. Wenn man so voll ist mit Erlebnis, wie es die heutige Bevölkerung ist, dann reicht vielleicht die Kraft für spirituelle Erlebnisse nicht mehr. Wenn der Alltag und der Sonntag voll verplant sind, wann soll man denn sich auf Spiritualität einlassen können? Wenn wiederum der Grundtenor der Leute Geld und Karriere sowie Lustgewinn heißt, was soll man denn in einer Kirche noch groß erreichen? Die Popen sind doch Bremser! Außerdem, wer oder was soll das sein, Gott? Heute gibt es keinen Gott mehr, heute gibt es mich, die Physik und das Geld. Oh je, jetzt bin ich wieder ins Extrem abgedriftet.

    Sie sehen, Herr Kelle, das ist die Beliebigkeit und Orientierungslosigkeit der heutigen Zeit. Ich glaube da nicht übertrieben zu haben. Nur, wie soll die Kirche dieses wieder einfangen? Darüber muss ernsthaft diskutiert und beraten werden. Das Alte zählt da wirklich nicht mehr. Also muss man sich davon zunächst einmal verabschieden. Denn wie sagte Jesus einmal: Die Gesetze sind für den Mensch gemacht, nicht umgekehrt. Das kann man auch auf den Glauben übertragen. Wenn man dem Mensch helfen will, dann muss man ihn ernst nehmen. Dann muss man ihn dort abholen, wo er sich befindet und man muss sich mit ihm befassen. Die Erscheinungen der modernen Zeit machen das unendlich schwer. Daher ist alles richtig und gut, was sich im Nachhinein bewährt. Im Vorfeld kann man das noch gar nicht wissen.

    Und doch: Man kann wissen, dass die meisten Menschen unserer Gesellschaft heute abgeklärt sind und selber alles kritisch prüfen, was in ihrer Sphäre Einfluss nimmt, auch wenn es dem Anschein nach anders aussieht. So finden viele Menschen ihren Zugang zur Spiritualität auf vielen, individuellen Wegen. Das sieht beliebig aus, führt aber letztlich zum gleichen Ziel: Den Zugang zu Gott. Schwierig wird es angesichts des Kommerzes und all seinen Manipulationstricks. Vielleicht ist das ja ein Thema, dem sich die Kirche vermehrt annehmen könnte. Es kommen ja diesbezüglich manchmal zaghafte Mahnungen und Kritik. Aber hat die Kirche sich nicht in Vergangenheit mit ähnlichen Methoden unglaubwürdig gemacht? Ist die Skepsis gegenüber der Kirche nicht genau daraus entstanden, dass sie sich weltliche Macht anmaßte und die Gläubigen dafür missbrauchten? Ein Rest davon ist immer noch die Kirchensteuer. Ist die Absenz der Gläubigen nicht auch eine Vermeidung solcher Manipulationsversuche? Die Menschen setzen die Prioritäten nicht nur nach Lustbefriedigung und Karriere. Sie sind heute zu einem großen Teil aufrichtig spirituell suchend. Nur eben nicht mehr in der Kirche. Dabei werden sie wiederum von anderen Glaubensgemeinschaften eingefangen, wie wir das beispielsweise im Zusammenhang mit dem Islam erleben. Dort fühlen sich die verlorenen Schafe sicherer, als in der Kirche. Auch darüber muss die Kirche selbstkritisch beraten. Die Kirche ist unfähig mit dem Wandel der Zeit mitzugehen. Darum bleibt sie leer.

    • Hartwig Hofmeister Antworten

      Hallo Herr Droste,
      jetzt Mal ganz ehrlich wo hat Jesus gesagt, wir müssen für ihn Kirchen bauen? Hat Jesus mit seinen Jüngern eine gebaut? Mir ist nichts bekannt! Wo hat es sich versammelt?
      Wo hat Jesus gesagt, ihr müsst Schätze zusammenraffen damit wir das ewige Leben erreichen! Wissen sie das die Kirchen (oder Religionsgemeinschaften auf der ganzen Welt!) einer der reichsten Unternehmungen auf der Welt sind? Was hat Jesus dazu gesagt? Verkauft alles und folgt mir nach!
      Wissen sie das die Kirchen ständig sich mit den Reichen und Mächtigen immer wieder arrangiert haben und sich eigentlich wenig um die Armen gekümmert haben? Warum sind eigentlich die Gewerkschaften entstanden? Nur durch das Versagen der Kirchen! Hätten sich die Kirchen für die Armen eingesetzt hätten Gewerkschaften keine Chance gehabt sich zu etablieren!
      Die kirchlichen Religionsgemeinschaften machen so ziemlich alles falsch, was eigentlich Jesus nie wollte. Bestes Beispiel Mk 10,41-45!
      Franziskus ist der einzige der es richtig gesagt hat: „ Wer bin ich, um zu verurteilen!“ An das sollten sich alle Christen halten. Wer einen guten Glauben hat, vertraut einfach auf Gott! Er wird alles richten wie er es für gut empfindet! Wir sollten nur auf die 2 Gebote schauen die uns Jesus gegeben hat. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! Und Glaube an einen Gott! Soweit ich gelesen habe, hat Jesus keine Gebote aufgestellt wie wir Gott zu verehren haben. Er hat nur einmal erwähnt, gib dem Kaiser was dem Kaiser gehört und gib Gott was Gott gehört! Den genauen Wortlaut weiß ich nicht.
      Aber es scheint so, dass die meisten Christen mit dem Gebot der Liebe ein großes Problem haben, weil sie sich selbst nicht lieben können und so schaut es eben dann aus in den Kirchen.

      • Alexander Droste Antworten

        Ja, ich weiß … Es ist ein Jammer! Das ist auch ein Grund dafür, dass der Kirche nicht mehr getraut wird. Denn auch viele andere Gläubige wissen inzwischen.

        Aber: Ein Aufbruch zu neuen Horizonten kann man jeden Tag wagen. Und wahre Gläubige wagen ihn und sie werden mehr. Kirche, das sind wir alle. Nicht die Prunkbauten, sondern die Menschen sind die Kirche. Und das Wort Jesu ist eine Anleitung für den Aufbruch. Schon damals war es das. Dann kamen die Besserwisser und Verhinderer, die Jahrhunderte lang vorgeschrieben haben, wie Kirche zu sein hat. Wagen wir ihn, den Aufbruch! Gestalten wir Kirche!

        Übrigens: Jesus sagte zu Petrus (=Fels) sinngemäß: Auf dir will ich meine Kirche bauen.

      • L.Hartmann Antworten

        Lieber Herr Hofmeister,

        Die Gebote aus dem Alten Testament gelten selbstverständlich auch für Christen. Jesus hat gesagt: Denkt nicht, dass ich gekommen bin das Gesetz und die Propheten aufzulösen; sondern ich bin gekommen um es zu erfüllen. Er geht sogar soweit, dass er nicht nur den Ehebruch verurteilt sondern sogar noch sagt: Jeder der eine Frau mit Begierlichkeit anschaut hat in seinem Herzen Ehebruch begangen. Auch zu Maria Magdalena sagt er : Gehe hin und sündige fortan nicht mehr. Die Gebote Gottes und Jesu Worte sind nun einmal katholische Glaubenslehre. Gott selbst hat uns doch gesagt was wir tun sollen und was gut für unser Seelenheil ist und was nicht gut für uns ist. Jesus gibt uns das Gebot der Liebe. Die Nächstenliebe haben Sie ja schon erwähnt. Als erstes nennt Jesus : Du sollst den Herrn deinen Gott lieben, von ganzem Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit deinem ganzen Gemüte und mit all deinen Kräften. Im zur Ehre sind die Gotteshäuser und Kirchen gebaut worden. Hier versammeln sich die Gläubigen um Gott zu loben und zu preisen und das Heilige Messopfer zu feiern. Ist das zu schade für einen Gott, der uns erschaffen hat?
        Was die Gottes-und Nächstenliebe der Katholiken anbetrifft, (Priester, Ordensschwestern, ……………..) habe ich zuhause ein Buch mit 700 Seiten mit Tausenden von Heiligen und das sind noch lange nicht alle. Sie alle gehörten der katholischen Kirche an. Sie können auch nicht behaupten, dass die Kirche nie etwas für die Armen getan hat. Die meisten Krankenhäuser, Schulen, Waisenhäuser, Armenhäuser, wurden von katholischen Ordensgemeinschaften gegründet und geleitet. Alles aus Gottes-und Nächstenliebe. z.B. (nur in Deutschland): Arme Dienstmägde Jesu Christie, Schul-und Krankenschwestern von der göttlichen Vorsehung, Arme Schulschwestern, Deutschordensschwestern, St.Vincent-Gemeinschaft, Barmherzige Schwestern vom Heiligen Kreuz und viele, viele mehr. Bei uns in der Stadt waren es die Franziskanerinnen, die das große Krankenhaus und das Kinderkrankenhaus liebevoll (für Gotteslohn) leiteten. Das waren noch Zeiten! Seit der Mensch meint er könne alles ohne Gott, klappt die Sache leider nicht mehr so ganz.
        Sie zitieren Papst Franziskus: Wer bin ich um zu verurteilen? Er ist der Einzige der es richtig gesagt hat?
        Ich denke schon, dass er als Stellvertreter Christie sagen sollte, was dem Menschen schadet und diesem Menschen helfen muss, damit er wieder auf den rechten Weg kommt. Mit dieser Aussage verharmlost er jedoch ein Übel und lädt Schuld auf sich. Er trägt schließlich große Verantwortung für das Seelenheil jedes Einzelnen. Jesus hasst die Sünde, aber liebt jeden Menschen, selbst den größten Sünder. Er will, dass alle gerettet werden. Aber erst muss der Mensch seine Schuld einsehen und bereuen. Ja, Gott ist barmherzig!
        Übrigens „verurteilen“ Sie hier in ihrem Bericht ziemlich heftig die gesamte katholische Kirche. ( vor Franziskus).
        Noch ein Wort an Herrn Droste. Wen meinen Sie denn genau mit Besserwisser und Verhinderer , die Jahrhunderte lang vorgeschrieben hat, wie Kirche zu sein hat? Machen Sie die Vergangenheit der katholischen Kirche doch nicht so schlecht. Schon 11 Apostel waren Märtyrer und Heilige und es folgten noch viele mehr. Auch viele heilige Kirchenlehrer geben uns ein gutes Vorbild. An der überlieferten Lehre lässt sich nun mal nichts ändern . Dass es immer wieder Menschen gab, die sich eben nicht mehr an den wahren Glauben hielten, wissen wir alle. Der Mensch hat einen freien Willen, er kann sich für Gott entscheiden oder gegen Ihn. Das ist nicht die Schuld der Katholischen Glaubenslehre/Kirche. Schon seltsam, wenn 2000 Jahre alles falsch und schlecht war und jetzt kommen Menschen, die plötzlich wirklich alles „besser wissen“. Ja, wagen wir den Aufbruch , aber Gott hat uns Alles schon gegeben. Wir müssen nicht´s mehr „gestalten“, wir müssen Ihn nur lieben und Seinen Willen tun. „Großer Gott wir loben Dich, wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit.“

  5. Alexander Droste Antworten

    Liebe/-r L. Hartmann,

    gewiss kann man sich die rosarote Brille aufsetzen und sagen, es ist nicht alles Kot, was übel riecht, es könnte auch Rockfort oder Mainzer Handkäse sein. Die Missverständnisse von Seiten der Katholischer Kirche über christlichen Glauben, was die Lehre Christi anbelangt, überwiegen im Klerus die tatsächliche Ausübung desselben. Wir könnten damit anfangen, dass die Erde auch für die katholische Kirche seit etwa 12 Jahren eine Kugel ist. Für diese Tatsache wurde von den Kirchenobrigen zahlreiche Menschen für vogelfrei erklärt oder gar hingerichtet. Namentlich zu nennen z.B. Giordano Bruno oder Galileo. Die Inquisition ist heute schon ganz vergessen bei Leuten mit rosaroter Brille. Die Kreuzzüge ebenfalls. Alles nur für den guten Zweck. Es wurde gefoltert und hingerichtet im Namen Christi für Dinge, die heute unantastbar selbstverständlich sind. Gegen Lug und Betrug des Vatikan ist Martin Luther auf die Barrikaden gegangen und wurde für seine 95 Thesen als Ketzer verfolgt. Luther hat dafür die Lehre Christi auch dem Nichtlateiner zugänglich gemacht, was die katholische Kirche nicht mehr verhindern konnte. Es waren hauptsächlich fromme Anhänger der katholischen Kirche, die in aller Welt indigene Völker zwangsbekehren wollten. Wer sich nicht bekehren lassen wollte, wurde umgebracht. Australische Ureinwohner oder Südamerikanische Indios, ganz egal. Viele der Völker wurden im Namen Christi ausgelöscht. Sicherlich gab es auch andere fromme Leute, die sich wirklich um das Heil der Menschen jener Völker gesorgt haben. Über sie kommt Gottes Segen.
    Selbst wenn man grobe Verfehlungen aufdeckt und dagegen protestiert, werden die Schäfchen doch geschützt. Die Opfer der Schäfchen können aber weiter in die Röhre gucken. Prunk und Selbstsucht – ja auch Katholiken sind nur Menschen, aber man muss schon wirklich massiv werden, um sie aufzuwecken, wie den Limburger Bischoff von Elst. Wie viel Leid hat der Zölibat schon über Priester gebracht, die das Enthaltsamkeitsgelübde für die Liebe nicht aufrecht erhalten konnte. Zölibat ist keine christliche Lehre, sondern eine aus der ägyptischen Priesterschaft. Diese war aber ganz anders strukturiert. Ägyptische Prieset waren von normalen Menschen fast ganz abgeschirmt. Der Zölibat ist unmenschlich und deswegen als Zwang zu verwerfen. Er kann nur eine Übung der Askese sein.

    Ich habe mich zuletzt mit einer Reformbewegung von Muslimen beschäftigt. Einige Sitten sind mir aus früheren christlichen Zeiten vertraut, wie z.B. Trennung der Gottesdienste nach Geschlechtern. Beeindruckt hat mich aber besonders, dass diese Menschen den Christus besser leben als die Christen. Respekt der Mitmenschen steht bei ihnen an erster Stelle. Und das Leben für Gott. Wo finden wir das denn heute bei den Christen? Und überhaupt, wie soll das gehen, wenn Gott tot ist? Die Aufklärung hat die Religion aus denselben Gründen abgeschafft, die ich ganz grob und nur mit Andeutungen gestreift habe. Ich behaupte hiermit, dass ich den Christus verteidige gegen die Christen. Die Heiligen mögen mir beistehen!
    „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
    (Johannes 8, 12)

    • L.Hartmann Antworten

      Die rosarote Brille haben Sie auf, wenn Sie den Islam als so toll darstellen. Sie wissen schon, dass den Kreuzzügen 500 Jahre lang der „Heilige Krieg“ vorangegangen ist, den der „Prophet“ Mohammed angefangen hat? Er führte 83 Raubzüge durch und erlaubte seinen Gotteskämpfern den Sex mit (meist christlichen) Sklavinnen, von denen oft zuvor Vater und Geschwister umgebracht worden waren. Sie müssen schon mit gleichem Maße messen! Und wer bekehrt, oder vertreibt oder köpft oder kreuzigt oder zwingt Andersdenkenden gerade im Moment seinen Glauben auf ? Ganz aktuell? (Siehe Syrien, Irak, Afrika u.s.w.) Bitte erklären Sie dieses Verhalten doch einmal den Hinterbliebenen und den Betroffenen. Vielleicht sollten Sie sich mal damit beschäftigen. Auch ihren verehrten Martin Luther sollten Sie nicht nur durch die rosarote Brille betrachten. Die Reformationsbewegung brachte nicht nur Spaltung, sondern auch Krieg mit sich, Viele Klöster wurden niedergebrannt und katholische Orden zerschlagen. Nonnen wurden vergewaltigt. Was Luther selbst anbetrifft, hier eine kleine Auswahl:
      http://www.theologe.de/theologe3.htm
      Das Zölibat ist nicht unmenschlich und keiner wird dazu gezwungen. Ein Priester, ein Mönch oder eine Ordensschwester entscheiden sich aus freiem Willen für diesen Weg. Sie gehen in die Nachfolge Jesu und in den Fußstapfen der Apostel. Jesus nicht und auch kein Apostel oder Heiliger, hat sich über diese „Gemeinheit“ beschwert . Meine älteste Tochter ist übrigens auch in so einem „schlimmen“ katholischen Orden . Sie ist sehr glücklich.
      Jesus sagt:“………….es gibt Ehelose, die um des Himmelreiches Willen sich der Ehe enthalten.“ “ Wer es fassen kann, der fasse es!“ Und weiter:“ Amen, ich sage euch, jeder der um des Reiches Gottes Willen Vater und Mutter u.s.w…….. verlässt , wird dafür das hundertfache erhalten und in der kommenden Welt das ewige Leben.“
      Ja, die Heiligen mögen uns beistehen!
      Ihrem Schlusssatz stimme ich vollkommen zu!

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