Freiheit für die Wissenschaft: Überlassen wir die Universitäten nicht linken Ideologen!

Beim Grappa kam ich vorgestern auf einer italienischen Terrasse mit zwei Professoren aus Norddeutschland ins Gespräch. Beide erzählten mir, wie viele Probleme ihnen die Uni-Leitung bereite, seit bekannt sei, dass sie politisch konservativ ticken. Also konservativ, nicht rechtsextrem. Einer von Beiden ist seit 50 Jahren CDU-Mitglied. Das ist für manche schon sehr Extremismus-verdächtig…

Aber tatsächlich reicht es in deutschen Bildungseinrichtungen vielerorts schon, die real existierende Flüchtlingspolitik in Deutschland nicht gutzuheißen, um unter Rechtspopulismus-Verdacht zu kommen. Immerhin leben wir in einem Land, in dem solche Dissidenten nur kaltgestellt aber nicht materiell oder sogar physish vernichtet werden. Der eine meiner Gesprächspartner versicherte mir, er bekomme sein Gehalt immer pünktlich, aber die Möglichkeiten, an seiner Universität Vorlesungen zu halten oder gar Themen zu publizieren, seien stark reduziert worden.

Beim zweiten Grappa brachte uns das auf den früheren „Bund Freiheit der Wissenschaft„, eine Organisation vornehmlich von Akademikern, die sich in den wilden 60ern der sozialistischen Studentenrevolte, psychischer und physischer Gewalt gegen das Establishment widersetzte. Großartige Leute waren dabei, etwa Josef Ratzinger, Hermann Lübbe, Ernst Nolte, Gerhard und Richard Löwenthal, Erwin K. Scheuch und andere. Anders als es linke Legenden besagten, handelte es sich keineswegs um einen Rentner-Club und auch keine Reformgegner, sondern um Intellektuelle, die sich dem damaligen intellektuellen Mainstream (Sie kennen das Wort?) widersetzten.

Der BFW wurde 2015 aufgelöst. Aber warum eigentlich? Gibt es nicht hinreichend Gründe, auch dem aktuellen Meinungsdruck gegen Bürgerliche an den Universitäten mutig entgegenzutreten? Immer wieder lesen wir, dass kluge Leute, die selbst denken, an Unis ausgeladen oder massiv gestört werden. Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, der Biologe Ulrich Kutschera und andere haben das erst in jüngster Vergangenheit erlebt. Und wer einmal ausgeladen wurde…wir auch in Zukunft nicht mehr eingeladen.

Es gibt gute Gründe, dem linksgrün gestrickten und wissenschaftsfeindlichem Klima an vielen Hochschulen entgegenzutreten. Denken Sie nur an den Gender-Schwachsinn! 160 Lehrstühle gibt es inzwischen an deutschen Hochschulen – für eine Ideologie, gegen die der Kreationismus amerikanischer Evangelikaler Spitzenwissenschaft ist.

Bevor wir den dritten Grappa bestellten, vereinbarten wir: Der Bund Freiheit der Wissenschaft muss wiederbelebt werden. Falls Sie Professor, Dozent oder Studierender sind und mitmachen wollen, schreiben Sie mir:
kelle@denken-erwuenscht.com

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Dieser Artikel wurde 16 mal kommentiert

  1. Alexander Droste Antworten

    Der Link funktioniert nicht. Macht aber nichts, ich schreibe es hier.

    Lieber Herr Kelle, als Spätstudierender bin ich mit Ihnen. Mit oder ohne Grappa.

    Haben Sie sich schon mal mit dem „Volkslehrer“ Nikolai Nerling befasst? Er reist von Stadt zu Stadt und sammelt Sticker. Linksradikale, zur Gewalt gegen Andersmeinende aufrufende Sticker findet er zuhauf. Rassistische oder Nationalistische sind dagegen sehr wenige. Geht also die Meinungsdiktatur von den Unis aus? Weil er sich für Deutsches stark macht entgegen der Doktrin der Deutschenhasser, wurde er vom Schuldienst suspendiert, er hat „Hetzefrei“ bekommen. Er selbst sieht sich nicht explizit als Nationalist, aber fordert das Recht deutsch zu sein. Er bezeichnet sich selbst als Konservativ: „Gutes bewahren“. Er steht zur Meinungsfreiheit, selbst wenn sie abstrus ist. Man kann ja miteinander diskutieren und die Wahrheit suchen.
    Rechts ist mit einem Teufelsbann belegt und es ist uns ja schon mehrmals aufgestoßen, dass alles, was nicht linksextrem ist dann folglich rechtsextrem sein muss.
    Aus diesem Quark raus zu kommen, da möchte ich mithelfen.

    Viele Grüße

  2. colorado 07 Antworten

    Wenn selbst an den Unis keine Meinungsfreiheit mehr sein soll, wo denn dann?

    • W. Lerche Antworten

      … bei mir zu Hause. (Das kenne ich schon von früher, wo Merkel als „sozialistischer“ Reisekader“ das Vertrauen der Genossen hatte und jederzeit mit ihrem Pkw grenzenlos reisen durfte.)

  3. colorado 07 Antworten

    Die Universitäten müssten die Schulen der Meinungsfreiheit sein. Dass sie es nicht mehr sein wollen, ist eine Selbstverstümmelung.

  4. Konrad Kugler Antworten

    Der Sozialismus ist Opium für das Volk. Ludek Pachmann hat das über den Marxismus gesagt.

    Es ist schlicht ein Wahn.

  5. Rosebrock Antworten

    Ich habe gestern abend Fernsehen geschaut. Auf phoenix, 3 sat, tagesschau 24, arte – was so „meine Sender“ sind. Auf allen gab es Sendungen zur „Geschichte“ – die so was von „ideologisch“ waren – ich konnte es kaum glauben! Die „Volksmanipulations- und „Verdummungsindustrie“ läuft auf vollen Touren! Auch die Sendung über „was ist die perfekte Kindheit?“, die letztens auf ARD lief (30 min.), aktuell überall wiederholt wird – was soll so eine Fragestellung? Es ist auf jeden Fall wichtig, das Thema „gelingende Erziehung“, „gelingendes Leben“, über „positive Inhalte“ – und NICHT nur MORD und TOTSCHLAG – stärker und mehr zu bringen. Es wäre wichtig, sagen wir mal so.
    Die Situation ist ERNST – aber nicht hoffnungslos. Es liegt MIT an UNS!!!

    • Werner Meier Antworten

      Im Radio das Gleiche. Überall sozialistischer „Erziehungsfunk“. Ich hörte noch vor wenigen Jahren sehr gerne und ausdauernd Deutschlandfunk und Bayern 2, weil ich mich da wirklich gut informiert und inspiriert fühlte. Nun komme ich mir überwiegend verraten und belehrt vor. Von dümmlichen Journalisten-Apparatschicks, die sofort jede abweichende Meinung als angeblich „populistisch“ oder „rechtsextrem“ framen müssen, wie diese furchtbare Gehirnwäsche im Progammgestaltersprech heißt. Selbst bei vermeintlich harmlosen Themen wie dieser „Unterhaltung auf einer Sitzbank“ entkommt man nicht dieser aggressiven Propaganda: https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/bayern-2-am-samstagvormittag/friedmans-bankgeheimnisse-georgine-auf-ihrer-hausbank-100.html Wenn man sieht, wenn eine Erzsozialistin wie Karola Wille ARD-Vorsitzende war (Jahresgehalt übrigens 275.000 Euro), eigentlich kein Wunder.

      • L. Wolf Antworten

        Das mit dem Deutschlandfunk kann ich nur bestätigen. Der Sender ist stark nach Links gerückt. Früher eigentliche eine Bastion der Meinungsfreiheit, kann man den Sender jetzt teilweise kaum noch ertragen. Linksradikale geben sich dort die Klinke in die Hand und werden sogar noch ausführlich interviewt. Es ging um einen Professor an einer Leipziger Universität, der sich kritisch zur Flüchtlingspolitik geäußert hatte. Der Deutschlandfunk hält voll drauf als der Professor von Linksradikalen aufs übelste beschimpft wurde und die bekommen danach besagtes Interview. Dem Professor wurde das natürlich verwehrt. Die Neutralität wird dabei in keinster Weise gewahrt.

  6. Ruth Antworten

    Ich habe eben zu dem Thema auch einen lesenswerten Artikel von Alexander Grau gelesen: Wie der Liberalismus die Freiheit zerstört

    Und letzte Woche von Zara Riffler: Verleumdung und Niederbrüllen von Wissenschaft als Frühlingsspaziergang
    (etwas anstrengend zu lesen, dennoch interessant – erschreckend!)

    • Dr. Prems Antworten

      Naja ‚anstrengend‘ ist er nicht. Oder es ist das falsche Wort: Sie schreibt akademisch. Zara Riffler ist Geisteswissenschaftlerin. Das merkt man halt. Es ist kein typisch abgedroschener journalistischer Artikel. Ich finde Zara Riffler schreibt journalistisch trotz einer gewissen stilistischen Höhe sehr gut. Ich habe einen anderen Artikel von Ihr gelesen. Dafür dass Frau Riffler so jung ist, ist das bemerkenswert und auch angenehm zu wissen, dass es eine junge Frau ist die wissenschaftlich schreiben kann und zu einem journalistischen Gebiet hingleitet. Wir brauchen im Journalismus kluge akademische Köpfe. Ich bin mir sicher in ein Jahr schreibt diese Frau ausgezeichnet politische Artikel mit einem perfekten Stil. Das Können besitzt sie bereits.

  7. Heidi Bose Antworten

    Das ist ja die Crux unserer politischen und wirtschaftlichen Landschaft heute: die proletarischen Akademiker der bildungsfernen Schichten.
    Keine Ahnung von Arbeit, Moral, Geschichte, keine Ahnung von Wirtschaft und Unternehmertum, aber davon jede Menge. „Sie sollten es ja mal besser haben, als die malochenden Alten“.
    Das Abitur heute ist doch nur die Mittlere Reife von vor 50 Jahren.

  8. Tina Hansen Antworten

    Ich vermute, dass niemand hier wirklich weiß, was sich an den deutschen Universitäten wirklich abspielt. Lieber Herr Kelle, gern können wir reden.

      • Tina Hansen Antworten

        Lieber L. Wolf, zu den Grundproblemen zählt die fast durchgehende Befristung der Arbeitsverhältnisse mittlerweile z.T. bis in die Professorenebene hinein. Diese macht existentiell abhängig von den jeweiligen Hochschulleitungen und den politisch meist sehr korrekten Netzwerken(ganz abgesehen davon, dass sie Familiengründungen langfristig verhindert). Menschen, die wirklich viel geleistet und immer engagiert gearbeitet haben, sehen sich mit Mitte Vierzig von dem Besuch im Job-Center, wenn sie das unwürdige Spiel nicht mitspielen. Ich kann das alles schriftlich kaum schildern… habe selber 23 Jahre an deutschen Universitäten verbracht, bevor ich in letzter Minute flüchtete. Zuletzt vertrat ich mit insgesamt 6 verschiedenen Zeitverträgen über 8,5 Jahre eine Professur. Unter diesen Umständen verstummt die Zivilcourage, auch bei mir.
        Ein wichtiger Grund dafür ist das unter Schröders Bildungsministerin Edelgard Bulmann einst verabschiedete Hochschulrahmengesetz. Ich sehe noch die angstvoll aufgerissenen Augen eines Kollegen, den ich auf einer Tagung traf, der beim Frühstück zu mir sagte: „Als ich rot-grün wählte, habe ich mein eigenes Berufsverbot gewählt.“
        Ich tue mich schwer, das alles in einem kurzen Kommentar zu schildern. Tatsache ist, dass Herrn Kelles Appell vermutlich nur die wenigen Menschen erreichen wird, die es geschafft haben, eine ordentliche Professur zu ergattern. Alle Wissenschaftler, die sich unterhalb dieser Ebene bewegen, sind geradezu zum Schweigen und Mitlaufen verdammt, wenn sie nicht, promoviert und habilitiert und eventuell noch mit Preisen überhäuft, in einem Call-Center enden wollen.

  9. Ulrich Zwingli Antworten

    Ich habe diesen ganzen Genderquatsch immer für einen Student*innennulk gehalten, ähnlich wie die Bielefeld-Verschwörung oder die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters. Aber es scheint grimmiger Ernst zu sein. Argumente sind kein Mittel zur Gegenwehr. Es hilft nur die Satire, etwa so:

    Nach dem Anthropozän das Genderozän

    Unsere Bürger*innenmeister*innen sind Ignorant*innen. Wir Bürger*innen und Christ*innen fürchten alle diese Asylant*innen und Muslim*innen (meist Afghan*innen oder Syrer*innen) wenn wir diesen kriminellen Ausländer*innen nachts als Fußgänger*innen begegnen. Überhaupt, wie soll man*frau sich gegen Betrüger*innen, Dieb*innen oder gar Vergewaltiger*innen wehren? Wenn Polizist*innen uns nicht mehr schützen und dies Jurist*innen und Richter*innen egal ist, können wir es dann den Glatzenträger*innen verdenken, wenn sie als Bürger*innenbeschützer*innen für ausländer*innenfreie Zonen sorgen, ähnlich wie damals die Blockwart*innen bei den Nationalsozilist*innen für jüd*innenfreie Zonen sorgten?

    Oder nehmen wir unsere Politiker*innen. Ihnen kommen die Wähler*innen abhanden, weil Dieselfahrer*innen unter den Betrüger*innen der Kfz-Hersteller*innen leiden. Deren Chef*innenideolog*innen können uns Wähler*innen für dumm verkaufen, weil ihre Lobbyist*innen Meister*innen darin sind, unsere Volksvertreter*innen zu kaufen, besonders bei den Großkoalitionär*innen.

    Und dann diese Ökö-Träumer*innen, die Bremser*innen des Wohlstands, die sich als Klimaschützer*innen oder gar als Arbeiter*innenvertreter*innen ausgeben, aber selbst Aktionär*innen bei Firmen sind, deren Chef*innen als die größten Ausbeuter*innen gelten. Mir tun auch die armen Landwirt*innen, Förster*innen, Jäger*innen und Schäfer*innen leid, wenn Wölf*innen, Luchs*innen und Bär*innen sie zuhauf bedrohen.

    Und doch finde ich, dass Klimawandelleugner*innen ebenso hart bestraft werden sollten wie Holocaustleugner*innen, da sie die Sympathisant*innen von Zerstörer*innen all dessen sind, was die Erde ihren Bewohner*innen zu bieten hat. Diese Sklav*innen der Kapitalist*innen werden zusammen mit diesen und allen Befürworter*innen und Gegner*innen der Klimaschützer*innen untergehen. Nur die Genderist*innen werden sich als unausrottbar erweisen: nach dem Anthropozän das Genderozän.

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