Handy orten? Erst nach dem Mord!
In Berlin ist eine 30-jährige Kommunikationswissenschaftlerin – Melanie R. – umgebracht worden. Nur unweit ihrer Einzimmerwohnung in Prenzlauer Berg. Motiv und Täter sind noch nicht bekannt. Aber was wir wissen: Als Freunde die junge Frau am Sonntag als vermisst meldeten, durfte die Polizei ihr Handy nicht orten – aus Gründen des Datenschutzes.
Gibt es eigentlich noch einen deutlicheren Beleg, was für ein Schwachsinn derartige gesetzgeberischen Hürden für die polizeiliche Ermittlungsarbeit darstellen?
Wie soll man einem Staat noch vertrauen können, der seine ausführenden Organe an der effektiven Arbeit behindert?
Die Polizei hat nach richterlichem Erlass die Befugnis ein Handy zu orten. Dazu bedarf es noch einer Vermisstenanzeige und der plausiblen Begründung der Dringlichkeit.
Hat mir mal einer erzählt. Stimmt das?
ja, das stimmt! Aber wenn Bekannte und Freunde sagen: da ist jemand verschwunden, da stimmt was nicht, wir können sie nicht finden und nicht erreichen – wie begründet man darüber hinaus „plausibel die Dringlichkeit“?
Wie viele Bekannte und Freunde reichen denn aus um der Angelegenheit die nötige Dringlichkeit zu verleihen?
Trotz zwischenzeitlich geradezu genial verbesserter Möglichkeiten der Prävention von Verbrechen, vollzieht sich wohl nach wie vor alles noch getreulich der herkömmlichen Einsicht, dass erst „etwas passiert“ sein muss, bevor man endlich aktiv wird. Absurd, wenn nicht gar fatal.
Die s.g. Datenschützer sind bei der Verbrechensbekämpfung das größte Hindernis. Unterhalten sie sich mal mit Polizisten.
Meinem Bekannten stahl man seinen BMW. Dieser hatte eine Diebstahlsicherung mit GPS-Ortungssystem. Die Polizei weigerte sich, dieses zu orten, weil dadurch die Persönlichkeitsrechte des Diebes verletzt würden. – Wirklich wahr!!!!
Seinen aktuellen Wagen rüstete er mit einer zusätzlichen Diebstahlsicherung aus Italien aus, wie sie dort die Mafia verwendet. Diese hat eine separate, geschützte Batterie und kann ohne den Staat geortet werden.
Seit der Einführung des Datenschutzes habe ich stets die Meinung vertreten, der Datenschutz in Deutschland schützt vornehmlich Kriminelle. Sie haben alle Rechte nach dem Prinzip. Das Opfer ist schuld, der Täter ist zu bedauern wegen seiner bemitleidenswerten Kindheit.
Deutschland ein Rechtsstaat ?