Lieber Herr Bundespräsident, Antisemitismus und Dummheit gibt es nicht nur rechts

Ich habe Respekt vor jedem unserer Bundespräsidenten, weil ich Respekt vor unserem Staat, unserer Verfassung und ihren Institutionen habe. Und persönlch mag ich diejenigen Staatsoberhäupter am liebsten, die politisch denken und reden, und die ihrem Staatsvolk auch hin und wieder klare Worte zumuten.

Richard von Weizsäcker war so einer, der mit seiner Rede zum Kriegsende (8. Mai) 1985 weltweite Beachtung fand. Oder Roman Herzog, der 1996 forderte, „durch Deutschland muss ein Ruck gehen“. Eine Aussage, die man eigentlich jeden Morgen wiederholen sollte auch in unserer Zeit.

Ich persönlich finde politische Präsidenten besser als die, die uns durch Wanderungen und Volkslieder in Erinnerung geblieben sind, wenngleich ich auch vor denen Respekt verspüre. Und natürlich gibt es auch Bundespräsidenten, über die ich mich maßlos geärgert habe, etwa Joachim Gauck, der viel Richtiges und Gutes gesagt und außerdem einen beeindruckenden Lebenslauf hat. In einer Weihnachtsansprache mahnte er mal sinngemäß, die Ängste von Flüchtlingen und Migranten zu respektieren, wenn sie nachts auf einem U-Bahnhof auf den Zug warten. Leider vergaß er zu erwähnen, wie viele seiner eigenen Mitbürger nachts Angst verspüren, wenn sie auf einem Bahnsteig stehen. Angst vor Migranten mit Messern zum Beispiel. Da hätte ich mir von meinem Staatsoberhaupt ein wenig mehr Differenzierung gewünscht.

Nun also Frank-Walter Steinmeier, wie ich im schönen Lippe geboren, was schon einmal einen zusätzlichen Vertrauensvorschuss bringt. Er kritisierte jetzt das Erstarken des Antisemitismus in Deutschland, allerdings ohne ausdrücklich zu benennen, dass dieser massgeblich durch die unkontrollierte Massenzuwanderung der vergangenen drei Jahre aus dem islamischen Kulturkreis nach Deutschland befördert wird. Stattdessen geißelte er – gefahrlos – die AfD. In der rechtskonservativen Partei gibt es immer wieder Politiker, die öffentliche Aufregung provozieren, in dem sie mit der Nazizeit und dem Holocaust zündeln, wie zum Beispiel die Herren Gauland, Höcke und Gedeon. Der eine nennt die Hitler-Barbarei einen „Vogelschiss“ vor der deutschen Geschichte, der andere will den „Schuldkult“ abschaffen, der dritte bezieht sich in seinen politischen Betrachtungen allen Ernstes auf einen Schwachsinn namens „Protokolle der Weisen von Zion“. Sowas kann man sich gar nicht ausdenken, dass man heute im Jahr 2018 so etwas ernsthaft in die politische Debatte einführt.

Also: Bundespräsident Steinmeier tut gut daran, solche widerwärtigen Aussagen zu geißeln und auch Ross und Reiter zu nennen. Nur, lieber Herr Bundespräsident: Es gibt da noch weitere „Rote Linien“, die im politischen Betrieb unseres Landes überschritten werden. Etwa wenn die Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) auf einem Foto zu sehen ist, wo sie in einer Demo hinter einem Transparent herläuft auf dem steht „Deutschland du mieses Stück Scheiße“. Sicher hat sie das Transarent nicht selbst gemalt, aber hätte sie nicht laut protestieren oder wenigstens diese unappetitliche Veranstaltung verlassen müssen?

Oder nehmen sie Inge Höger, Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke, die immer wieder bei Veranstaltungen von radikalislamischen Hams-nahen Vereinen auftritt und bei einem Treffen 2011 in Wuppertal einen Schal trug, der die Landkarte des Nahen Ostens ohne Israel zeigte. Ein Einzelfall, meinen Sie? Keineswegs. So rief etwa der Bremer Landesverband der SED-Nachfolgepartei zu einem Boykott israelischer Produkte auf. So etwas gab es lange nicht mehr in Deutschland und erinnert stark an „Kauf nicht bei den Juden“. Nur wüsste ich nicht, dass Bundespräsident Steinmeier sich in einer Rede mal kritisch mit linken Antisemiten oder muslimischen Antisemiten oder mit Frau Roth beschäftigt hätte. Warum eigentlich nicht?

image_pdfimage_print

Dieser Artikel wurde 34 mal kommentiert

  1. colorado 07 Antworten

    Warum eigentlich nicht? Hat man(n) Angst vor seinen eigenen Brüdern und Schwestern?

    • Braumüller Antworten

      Sehr geehrter Herr Kelle, wie allermeistens stimme ich Ihnen weitestgehend zu. Leider stellen Sie in obigem Beitrag aber auch die Forderung nach der Beendigund des „Schuldkultes“ in ein schräges Licht. Nach allgemeinem Sprachgebrauch wurde die deutsche Bevölkerung 1945 durch die Alliierten von der Naziherrschaft befreit. Folglich hat, wie ich es auch eingängig finde, sich die Bevölkerung in der Geiselhaft der Nazis befunden. Nun aber die Geisel für die Verbrechen der Geiselnehmer zur Verantwortung zu ziehen, und dies bis hinein in mehrere nachgeborene Generationen, muss doch zumindest zur Diskussion zu stellen sein!?

  2. colorado 07 Antworten

    Und zu Roman Herzog: Der hat noch öffentlich kundgetan, dass eine Gesellschaft auch Querdenker und nicht nur Mitläufer braucht. Und heute? Heute verfolgt man sie wieder.

  3. Stefan Schmidt Antworten

    Linke können tun und lassen was sie wollen, es passiert nichts, und im Zweifelsfall finden sich immer Argumente, weshalb das Verhalten doch richtig ist.

    Demokratische Rechte (!) sind in ihren Augen auch immer häufiger Nazis, ich finde das komisch, früher waren Nazis Faschisten die Juden ausrotten wollten, heute sind schon alle Nazis rechts von der SPD.

    Natürlich habe ich maßlos Verallgemeinert. 😉

    Aber diese Einseitigkeit die sie am Bundespräsidenten kritisieren ist genau das was immer mehr Leute ärgert, für eigentlich normale und demokratische Meinungen als „böse rechts“ oder sogar „literally Hitler“ diffamiert zu werden, während die andere Seite sich eben solche Dinge und Schlimmeres leistet was Sie in ihrem Artikel ansprechen.

    • Stefan Schmidt Antworten

      Mit „in ihren Augen“ meine ich natürlich nicht Sie Herr Kelle, sondern eben jene Linken die wir hier im Artikel und den Kommentaren meinen.

  4. S v B Antworten

    Das Amt des Bundespräsidenten ist ein sehr würdiges, das man als Bürger dieses Landes wohl auch gerne respektiert. Folglich sollte es mit Persönlichkeiten bekleidet sein, die das Format haben, dieser Würde gerecht zu werden. Leider hapert es ja schon daran, für das große Amt geeignete Individuen gezielt zu selektieren; stehen einem nur der Sache dienlichen, also völlig neutralen, Selektionsprozess meist massive politische Interessen entgegen.

    Wie sich peu à peu herausstellt, ist es auch Herrn Steinmeier wohl nicht gegeben, der Präsident aller Deutschen zu sein. Den idealen Kandidaten müssten tatsächlich ganz besondere Qualitäten auszeichnen, die diesem sowohl aufgrund seines Habitus, seiner Vergangenheit, seiner Stellungnahmen und Ansprachen, als durchaus auch aufgrund einer angemessenen Emotionalität das Charisma, die Würde und die Wertschätzung verleihen könnten, zu der sich die überwältigende Mehrheit im Lande sehr gerne bekennen würde. Unsere so abgrundtief gespaltene Gesellschaft sehnt sich nach Ausgleich und Heilung. Die vordringlichste Aufgabe unseres Bundespräsidenten besteht gegenwärtig sicher darin, diese schnellstmöglich herbeizuführen. Bleibt zu hoffen, dass Steinmeier dies bald erkennt.

  5. Werner Meier Antworten

    Dieser von Frau Merkel handverlesene Bundespräsident hat sich bereits als Außenminister vollends disqualifiziert, als er gegen den demokratisch gewählten US-Präsidenten Donald Trump in vollkommen flegelhafter Weise lospolterte und sich weigerte, ihm zum Wahlsieg zu gratulieren. Das geht gar nicht, besonders für einen Außenminister. Auch wenn man Herrn Trump nicht mag, hat man ihn als demokratisch gewählten Präsidenten des amerikanischen Volkes zu repektieren. Was seine „Äußerungen“ in seinem jetzigen Amt angeht, spiegelt er leider das vollkommen realitätsferne linksideologische Meinungsmonopol wieder, das die Bundesrepublik unter Merkels führung fest im Griff hat. Da werden selbst CSU-Politiker als angebliche Hetzer und Rassisten diffamiert, weil sie die Einhaltung geltender Gesetze einfordern. Bezeichnenderweise mischen beispielsweise hier in München „Kulturschaffende“ in vorderster Front mit, die gerne reichlich fließende Steuergelder von den Menschen einsacken, gegen die sie hetzen. Durch kulturelle Leistungen auf ihren Bühnen sind sie bisher nicht gerade aufgefallen und befinden sich wie der Krawallregisseur Lilienthal auf dem absteigenden Ast. Weil das Publikum keine Lust mehr hat auf ihr Blut und Hoden-Theater, das Autoren, Schauspielern und Publikum ohne jeden Respekt „behandelt“. https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.seehofers-soeders-und-dobrindts-gegner-ausgehetzt-grosse-demo-gegen-die-csu-am-sonntag.6bf6c98b-615c-4d1a-915d-c188d386b2c2.html

  6. Alexander Droste Antworten

    Irgendwie ist es ja Mainstream, dass man die AfD als Nazi-Partei diffamiert und verkennt dabei, dass diese Organisation sich zusammensetzt aus „Flüchtlingen“ von allen Fraktionen. Nach meiner Beobachtung ist die AfD weder antisemitisch, noch fremdenfeindlich oder gar antidemokratisch. Solche Vorwürfe kommen nur von den Grünen und werden von denkfaulen Hirnen von CDU, SPD und Linken wiederholt. Sicherlich gibt es Provokationen von Seiten einiger AfD-Leuten. Sie sind Kalkül. Die FDP hat das erkannt und Lindner hat es deutlich formuliert, dass allein die Hyperventilation der Linkspopulisten die AfD erst groß und bedeutend gemacht haben.

    Eine weitere Beobachtung von mir ist, dass die AfD auf die Spur zieht, geltendes Recht wiederherzustellen und für europäische oder gar christliche Werte eintritt. Dieses nehme ich der AfD eher ab als Gleichlaufendes von den übrigen Fraktionen, was sich als hole Phrase entlarven lässt. Das Bashing gegen die AfD ist inakzeptabel undemokratisch. Mein Kritikpunkt an der AfD bislang ist ihre neoliberale Wirtschaftspolitik, das steht aber auf einem anderen Blatt.

    Thema Antisemitismus: Alles, was in irgend einer Art israelische Politik kritisiert, wird als antisemitisch denunziert. Und man kann offenen Auges mitverfolgen, wie die Regierung Netanyahu einen rein jüdischen Staat anstrebt und durchsetzt und das mit uns anwidernden Methoden. Hierzulande macht man vor dem Juden an sich einen Kotau. Aus jedem kleinen Scharmützel, jede Ungezogenheit, jede noch so kleine Gewaltanwendung gegen einen Juden wird ein Staatsakt gemacht. Dann trägt man aus „Solidarität“ Kippa und drischt heuchlerische Phrasen, dass der Schleim nur so fließt. Ich hoffe, dass die Betroffenen nicht elendig darauf ausrutschen. Es darf natürlich nicht der Holokaust dabei fehlen, damit die Deutschen, in vielen Fällen ganz unbeteiligt daran, auch noch mal die Keule kriegen.

    Sind wir nicht in einem Staat, der alle Bürger gleichberechtigt? Keiner ist zu benachteiligen oder zu bevorzugen wegen irgend einer Zugehörigkeit. Der stete Kotau vor den Juden ist ebenso rassistisch wie deren Stigmatisierung. Die Angreifer, die aus irgendwelchen Gründen Juden anfeinden, soll man schlicht aufgreifen und bestrafen. Wer das gegen andere Gruppen tut, genau so. Wenn jemand einen Schwarzen angreift malen wir uns nicht schwarz an aus Solidarität und wenn ein Muselmann attackiert wird, hängen wir uns keinen schwarzen Rauschebart um. Allerdings ist die Anbiederei an die Moslems auch schon sehr verdächtig.

    Im Gegensatz dazu ist man sich nicht zu schade, den Deutschen an sich, wenn er seine Identität zu Völkischem o. Ä. bekundet, zu strafen, zu stigmatisieren, auszugrenzen und weiteres Übles mehr. Rassismus wird das genannt, ist ein Verstoß gegen das Grundgesetz und wird aber juristisch als solches nicht verfolgt. Jüngst hat ein Schreiberling eine Glosse gegen Deutsche im Stil von Deniz Yücel, gar nicht als Satire bezeichnet, gehetzt. Hagen Grell fragt sein Publikum, ob er das als Volksverhetzung anzeigen kann.

    Herr Bundespräsident: Ich bitte Sie, beide Augen aufzumachen und auch beide Ohren, denn unser Land driftet zusehens in den linken Faschismus.

    • Stefan Schmidt Antworten

      Sehr gut auf den Punkt gebracht, um diese klare, nüchterne Formulierung hätte ich länger ringen müssen.
      Oder ganz modern facebookianisch: „Gefällt mir“

    • Heinrich Glitz Antworten

      Historisch wird der Antisemitismus sofort rechts verortet. Ignoriert wird dabei, das es schon vor 15-20 Jahren eine Verbrüderung der Linken mit den hier lebenden Palästinensern gegeben hat. Da wurden schon israelische Fahnen verbrannt, immer schön säuberlich getrennt das israelische vom jüdischen. Geflissentlich wird dabei der Judenhass der Palästinenser übersehen, ein Haß der schon den Kindern eingepflanzt wird und in der Verfassung der Hamas verankert ist.
      Woher kommt die Bereitschaft sich für die Vertriebenen? im Gaza-Streifen einzusetzen, wurden doch die eigenen Vertriebenen aus Ostdeutschland (Schlesien, Pommern, Ostpreußen u.a.) verachtet und der Prozeß zu einer Zwangsmigration degradiert wurde? Historisch war es im Gaza noch nicht mal eine Vertreibung, der Imam von Jerusalem hatte zur Flucht aufgerufen, um die Kräfte zu verstärken, die die Juden ins Meer schmeißen wollten. Aufgenommen wurden die Flüchtlinge von den arabischen Nachbarn nicht. Der Stolz der Beduinen auf der West-Bank (Jordanien) und das staatspolitische Interesse von Ägypten liefen einer Integration zuwider.

      Hätten wir als Deutsche nicht die Lizenz, die Palästineser zum Gewaltverzicht aufzurufen? Nein, wir unterstützen diesen Haß noch mit über 600 Mio € jährlich von der EU an die Hamas. Dieses Geld geht nur in die Korruption.
      Es sieht so aus, wir gehen durch einen Park und füttern die Krokodile damit sie uns nicht fressen.

  7. Claus Antworten

    Das Amt des Bundespräsidenten ist inzwischen zur politischen Schachermasse verkommen. Oder ist Frank-Walter Steinmeier anders an dieses Amt gekommen? Seine „Wahl“ mit Einberufung einer „Bundesversammlung“ mit handverlesenen regierungstreuen C-Promis war Schmierentheater vom Feinsten. Ein Bundespräsident sollte sich außerhalb des steueralimentierten Parteienbetriebes qualifiziert haben, wegen des Neutralitätsgebotes möglichst keiner Partei angehören, öffentlich für dieses Amt kandidieren und anschließend direkt vom Volk gewählt werden.

    • Stefan Schmidt Antworten

      Gleiches geht mir schon seit Jahren durch den Kopf.
      Der Bundespräsident soll Politisch neutral sein, ähnlich den modernen Monarchen des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland.
      Im VK wird die Neutralität sichergestellt durch das Aufwachsen in der Rolle des Thronfolgers, d.h. gezielte Erziehung auf Neutralität und Repräsentation.
      Jedenfalls ist es so gedacht, der derzeitige Fürst von Wales ist ja durchaus sehr meinungsstark unterwegs.

      Da wir eine Republik sind ist es nur angebracht, in meinen Augen, wenn Personen öffentlich kandidieren und vom Volk gewählt werden die sich, wie Sie schreiben, lieber Claus, „außerhalb des steueralimentierten Parteienbetriebs qualifiziert“ haben.
      Es ist doch Unsinn zu glauben jemand sei politisch Neutral nur, weil die jeweilige Parteizugehörigkeit während des Amtes ruht.

      ODER natürlich wir fragen mal bei den Hohenzollern nach ob die grade Zeit haben. 😀

  8. KJB-Krefeld Antworten

    Dem Kommentar von Herrn Droste kann ich nur zustimmen. Es sollte auch nicht unerwähnt bleiben, daß unser derzeitige Bundespräsident in seiner Eigenschaft als Außenminister – also Chefdiplomat Deutschlands – sich nicht entblödet hat, den damaligen Kandidaten für die Präsidentschaft der USA, Herrn Trump, als Hassprediger zu bezeichnen. Vielleicht gelingt es ihm doch noch mal, auch sein linkes Auge zu öffnen. Ich hoffe doch sehr, daß Herr Trump ihm den Ausrutscher verzeihen kann. Ich habe da so meine Zweifel

  9. S v B Antworten

    „Off topic“, aber hochinteressant erscheinen mir die sich häufenden „Binnen-Zusammenschlüsse“ innerhalb der Union. Nach der Werte-Union hat sich jetzt eine Union der Mitte etabliert. Vor geraumer Zeit schon fand ein Zusammenschluss muslimischer CDUler statt, eine besonders pikante Gruppierungs-Variante innerhalb einer Partei, die das Attribut christlich in ihrem Namen führt.

    Das alles erinnert mich etwas ungut an die Kindertage der AfD, in der sich besagte Partei durch die hektische Gründung neuer Splitterparteien durch diverse Abweichler-Grüppchen regelrecht aufzudröseln drohte. Wenngleich die nun zu beobachtenden Entwicklungen innerhalb der Union mit den vorgenannten nicht identisch sind, so handelt es sich doch um einen bemerkenswerten Prozess, der zum spekulativen Vergleich geradezu einlädt. Ob man mit dieser neuerlichen Tendenz zur Sezession letztlich das Sterbeglöckchen für einen oder gar beide Partner der ehemals großen Volks-Union in Schwingung versetzt, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Das Ende ist also offen. Beabsichtigt wäre ein solcher Niedergang wohl kaum. Aber was passiert in dieser Welt nicht alles unabsichtlich! Oft nehmen die Dinge einfach ihren Lauf. Zack. Schlauer ist man meist erst in der Retrospektive. Dies trifft gerade auch auf das politische Geschehen in besonderem Maße zu. Zahllose Beispiele dafür füllen die Geschichtsbücher.

  10. Konrad Kugler Antworten

    Herr Droste,

    ich schiebe mir im Bezug auf Israel meine Standardschablone vor die Augen.

    Israel betrachtet die Bibel als Grundbuch.

    Die Araber würden die Juden ins Mittelmeer treiben, wenn sie könnten.

    Die ganze Welt würde höchst indigniert zuschauen.

    Zum letzten Satz: Der Antisemitismus ist eine Ideologie, die weltweit vertreten ist. Genauso wie der menschenfeindliche Sozialismus rot und braun. Sonst hätten alle Länder mit einander den Holocaust vermeiden können. Die Gelegenheit war da.

    • Alexander Droste Antworten

      Herr Kugler,
      Das Verhältnis Juden und Araber war lange Zeit eine mehr oder minder friedliche Koexistenz. Dann kamen die Zionisten.

      Die Diaspora fand zur Zeit des Römischen Reiches statt und dauerte knapp zweitausend Jahre. Welchen Anspruch kann man danach stellen?

      Das Prozedere rund um den Staat Israel war völkerrechtswidrig verlaufen. Es war und ist Annektion. Soll man den Vertriebenen und Enteigneten übel nehmen, dass sie sich wehren?

      Seit Jesus Christus ist der Traum vom auserwählten Volk ausgeträumt. Er war der Punkt, das Omega. Die Prüfungen sind seit dem weltweit zu bestehen. Das Judentum braucht die Welt und die Welt braucht das Judentum. Aber nicht als Hegemon sondern als spirituelle Inspiration, deren Weisheit in der Kaballa und in Jesus Christus zu finden ist.

      Mohammed war ein großer Christusverehrer. Es gibt viele Suren, die Jesus und Maria gewidmet sind. Jesus ist die fortlaufende Mahnung an die Juden. Welches Ereignis hat in Medina das Verhältnis Juden und Muslime zerrüttet? Verrat. Dieses Ereignis liegt nun knapp 1400 Jahre zurück. Das zerrüttete Verhältnis dauert an. Das ist ein ungelöster Konflikt, der jetzt im Nahostkonflikt auflebt und eskaliert. Und es wird jetzt auch bei uns ausgetragen. Das dürfen wir nicht dulden. Lesen Sie mal den Koran. Er ist voller Kritik an der Unehrlichkeit der damaligen Juden. Und heute? Das auserwählte Volk genießt geradezu die Opferrolle und nutzt sie zur Rechtfertigung. Der Nahostkonflikt ist nur mit Eingeständnissen im Sinne Jesu Christi zu lösen. Ansonsten dauert er bis ans Ende der Zeit, das nach Lehrmeinung der Apokalyptiker schon sehr bald ist.

  11. Konrad Kugler Antworten

    Von der Genialität unserer Abgeordneten möchte man am liebsten schweigen.
    Wie kann man als CDU/CSU zulassen, daß eine Sozialistin Familienministerin und ein Sozialist Justizminister wird?
    Ein Kommunist als Wirtschaftsminister könnte keine größere Schäden anrichten.

  12. Gabi Jüngling Antworten

    Für mich verbietet sich, dass ein bisheriger Außenminister und Vizekanzler zum Bundespräsident aufgebaut und gewählt wird Das hatte für mich DSDS -Niveau Sorry! Dasselbe ist die Austauschbarkeit zwischen Opposition und Vize -Bundestagsagspräsident. (Roth Oppermann etc.) Ich kann das alles nicht als seriös akzeptieren
    Der Bundespräsident – den gibt es für mich derzeit leider nicht!

  13. colorado 07 Antworten

    Herr Kugler,
    Sie haben recht, wenn Sie schreiben, die ganze Welt würde recht indigniert zuschauen, wenn die Araber die Juden ins Meer trieben.
    Man muss auch dazu sagen, dass sechzehn Länder Juden nicht in ihr Land einreisen lassen und mache sogar nicht die Touristen, die Israel besucht haben. Dient das der Völkerverständigung?
    Und außerdem, dass die deutschen Medien in der Israelkritik immer auffällig mit vorne dran sind, ist für mich sehr befremdlich nach allem, was die Juden uns zu verdanken haben.

  14. colorado 07 Antworten

    Und noch ein Nachtrag:
    Man hat manchmal den Eindruck, dort unten im Nahen Osten würde der ewige Friede ausbrechen, wenn es Israel nicht gäbe.

    • Alexander Droste Antworten

      Da wäre noch der ewige Streit umdie rechtmäßige Nachfolge Mohammeds. Ein schönes Erbe hat der Prophet da hinterlassen. (Ironie aus)

      • S v B Antworten

        Selbst wenn man von der Nachfolge-Frage einmal absehen sollte, ist es absolut nicht sicher, dass dort ein länger währender Friede einkehren würde. Die ganze vorderasiatische Region scheint irgendwie eine „immanente Unruhe“ in sich zu tragen. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

  15. Hans Wolfgang Schumacher Antworten

    Ich habe heute in der JF ein Zitat von Friedrich Nietzsche gelesen, welches zum Thema passt:

    „Wir leben in einem System, in dem man entweder ein Rad sein muss, oder unter die Räder gerät.“

    Herr Steinmeier hat sich offensichtlich entschieden, ein Rädchen zu bleiben.

    Das hängt wohl mit seinem politischen Werdegang zusammen. Und damit, wie dieses „Hohe Amt“ zur politischen Verhandlungsmasse geworden ist und der „würdige“ Amtsinhaber innerhalb des Systems , des Merkel – Rot – Grünen Netzwerks, ausgekungelt wird.

    Ich stimme Claus und Stefan Schmidt ausdrücklich zu:
    Eine Direktwahl des Bundespräsidenten durch das Volk ist angebracht und überfällig.

    Das ist allerdings erst dann durchsetzbar, wenn der Merkel – Rot – Grüne Sumpf durch entsprechende Wahlergebnisse in Landtagswahlen und Bundestagswahl endlich ausgetrocknet wird.

    • Stefan Schmidt Antworten

      Manche Leute befürchten, dass bei einer Volkswahl des Bundespräsidenten sich dieser zu einem „Ersatzkaiser“ aufplustern würde, weil er ja die Mehrheit des Volkes auf seiner Seite wüsste. Ich sehe dieses Problem nicht, da Kompetenzen ja ganz klar festgelegt werden können. Meiner Meinung nach dient eine Volkswahl vor allem dazu jemand politisch möglichst Neutralen ohne Parteizugehörigkeit zu bestimmen.

  16. Klaus Hilbert Antworten

    Ich möchte betonen, daß ich kein Antisemit bin und entsetzlich finde, was Juden im 3. Reich angetan wurde. Genauso bin Ich der Meinung, von Nazis enteigneten Juden ihr geraubtes Eigentum zurückzugeben.
    Was aber geschieht – die Frage sei erlaubt -, mit den Palästinensern, die heute von Israelis enteignet werden?

  17. colorado 07 Antworten

    Sehr geehrter Herr Hilbert,
    natürlich ist die Frage erlaubt! Nur bin auch sehr dafür, dass man auf beiden Seiten genau hinschaut, welche Verstöße passieren.
    Mich stört diese einseitige Berichterstattung, die so tut, als ob die Israelis die einzigen Bösewichter in der Region wären.
    Es ist fast wie bei unserem BP, der auf der einen Seite alles sieht und auf der anderen fast nichts.

  18. St.Ex Antworten

    Warum eigentlich nicht?:
    Ganz einfach; weiterkommen tut man derzeit in unserem Staat nur, wenn man schön im „Mainstream“ schwimmt. Das, so sind meineganz perönlichen Erfahrungen, praktiziert auch unser Bundespräsident.

  19. colorado 07 Antworten

    Aber wie tief wären wir gesunken, wenn wir einen Bundespräsidenten hätten, der nur noch den Mainstream repräsentiert?

    • S v B Antworten

      Ich denke mal, Sie hätten in Ihrem Kommentar getrost auf den Konjunktiv verzichten können, lieber colorado 07.

  20. Klaus Hilbert Antworten

    Colorado 07

    Sehr geehrter Herr oder sehr geehrte Dame Colorado 07,

    ich habe nicht behauptet, daß einseitig Verstöße passieren, sondern nur von Enteignungen gesprochen.

  21. EinFragender Antworten

    Das Geschäft mit den richtigen Schuldigen und den Unschuldigen läuft nur, wenn man es macht ohne zu differenzieren.
    Schuld sind die Kritiker und Querdenker, weil sie wiedersprechen, Unschuldig sind die Linken.
    So einfach ist es und es ist tagtäglich in der Berichterstattung anzuwenden.

  22. colorado 07 Antworten

    Sehr geehrter Herr Hilbert, das mit den „einseitigen Verstößen“ war „allgemein“ gemeint und nicht auf Sie persönlich bezogen. Auf Sie bezogen war nur mein Einleitungssatz „Natürlich ist die Frage erlaubt“.

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert