Mesut Özil ist nun Ex-Spieler von „Die Mannschaft“. Und das ist auch gut so.

Drei kurze Anmerkungen dazu:

1) Nach dem peinlichen Autritt von Özil und Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Erdogan – „mein Präsident“ – hätten beide sofort aus „Die Mannschaft“ verbannt werden müssen, selbst wenn sie spielen könnten wie Ronaldo.

2) Das können sie aber nicht. O-Ton Bayern-Boss Uli Hoeneß zu Özils Leistungen: „Den letzten Zweikampf hat er vor der WM 2014 gewonnen.“

3) Selbst wenn man ein unangenehmes Bauchgefühl verspürt, ist die Realität oft anders. SPIEGEL online hat genau hingeschaut bei Özils letztem Auftritt gegen Südkorea: „Im dritten Vorrundenspiel bereitete er die meisten Abschlüsse vor. Sieben Mal brachte Özil seine Mitspieler in Situationen, die zu Torschüssen führten. Der Profi des FC Arsenal gewann zudem 62,5 Prozent seiner Zweikämpfe – ein solider Wert für einen offensiven Mittelfeldspieler.“

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Dieser Artikel wurde 28 mal kommentiert

  1. Christian K. Adleff Antworten

    Kennt einer noch Hansi Müller?
    Nein?
    Irgendwie nicht gut. War nämlich ein guter Fußballer.
    Irgendwie gut. „Integrationsthema“ bei ihm nie ein Thema. Nie nötig gewesen. Gut so.

  2. Jens P. Antworten

    Er beschwert sich, dass er nicht als Deutscher wahrgenommen wird, macht aber seine Erklärung auf Englisch und nicht in Deutsch. Vielleicht merken viele einfach, ob man mit dem Herzen dabei ist oder nur aus egoistischen Gründen. Das Mitsingen der Hymne wäre auch nur ein Lippenbekenntnis gewesen. Söldner in der Bundesliga werden nur akzeptiert, wenn sie Erfolg haben. Wenn sie keinen Erfolg haben, werden sie ausgepfiffen.

    Mal wieder interessant, dass sobald der Rassismusvorwurf kommt, SPD und Grüne (außer Özdemir) gleich alle anderen verurteilen und es sehr schlimm finden. Für Özil ist das aber nur der billige Tür, um sich nicht der Kritik zu stellen. Ich habe heute mehrere Kollegen gesprochen und alle sind froh, dass er geht. Es können nicht überall Rassisten sein. Es zeigt die weitere Entfremdung der SPD von ihrem alten Kernwähler. Das Foto mit Erdogan wäre vergleichbar mit einem Foto von Reus, Hummels, etc. mit Herr Gauland oder Höcke. Da hätte ich gerne mal die Betroffenheitsriege gesehen, wie die gezetert hätten

    Der Fall Özil zeigt, dass die Integration in Deuschland versagt. Wer einen Diktator, der Menschen ohne Prozess ins Gefängnis steckt, der Tausende Beamte entlässt und wirtschaftlich ruiniert, weil sie eine andere politische Meinung haben, der die Meinungfreiheit unterdrückt, weil er Journalisten ins Gefängnis steckt, seinen Respekt entgegenbringt, ist ein Vertreter der Türken in Deutschland, die Erdogan gewählt und gefeiert haben. Wenn er Vorbild sein will, soll nach seiner Karriere in die Türkei ziehen. Da gehört er hin und nicht nach Deuschland.

    • F. Giroud Antworten

      Also , der Vergleich Erdogan mit Höcke und Gauland ist ja wohl voll daneben!!!!

  3. Bina Bik Antworten

    Um es mit Dragoslav „Stepi“ Stepanović zu sagen ( den jüngeren unter den Lesern, ein Trainerunikat aus den 90’ern )

    „Lebbe geht weider“..

    Auch ohne Herrn Özil wird weiter Fußball gespielt. Und ich waage auch zu prognostizieren : Erfolgreicher als bei der letzten WM mit Herrn Özil.

  4. Alexander Droste Antworten

    Wer in der Nationalmannschaft spielt, repräsentiert die Nation. Wer gleichzeitig mit einem Präsidenten posiert, mit dem sich die Nation, die der Spieler repräsentiert, nicht einverstanden ist, so ist das Verrat.

    Özil hat Argumente für Erdogan, die seine unglaubliche Naivität verdeutlichen. Er hat Argumente gegen seine Kritiker, die im höchsten Maße unverschämt sind. Der Rassismusvorwurf, den er in alle Welt international verstehbar auf englisch hinausposaunt, ist nicht nur unverschämt, sondern auch noch bösartig. Ich fühle mich persönlich diskreditiert. Vorher lässt er sich als großen Nationalheld feiern und kassiert Millionenhonorar. Nicht kritikfähig, ein ausgesprochenes Ar…l..h!

  5. W. Lerche Antworten

    Man könnte meinen, das Özil mit seiner medialen Aktion vom Grundproblem, von der Hauptursache ablenken soll, um die Hauptschuldigen aus der Schusslinie zu bekommen. Dafür nimmt man halt das medial aufflammende Integrations-Versagen in Kauf, welches man jederzeit wieder abflachen oder gegen (z.B. gegen Rechts oder die AfD) umlenken kann.
    Mir erscheint der DFD an der Spitze von der Politik korumpiert. Wer im DFB-Vorstand hat seinen Posten durch WEN bekommen? Ich las mal, dass auch Frau Roth in diesem Germium sitzt, warüber wenig geschrieben wird. (warum eigentlich nicht?) Woher kommt denn die Werbung und das ständige Gefasel von der „Vielfalt“ als vermeintlich großen Vorteil für uns alle? Ist es nicht Merkel, die Löw mehrfach zum Essen ins Kanzleramt lud? Ist sie es nicht, die mit unserer Nationalmannschaft ihre sog. Flüchtlingspolitik vermitteln und um Akzeptanz dafür werben wollte? Waren es nicht Grindel, Löw und Bierhoff, die genau in Merkels Sprache sprachen und sich dafür prostituierten (hergaben) (immer noch?)
    Nun suchen die Genannten unter Druck nach einer Lösung, wie dieses politisch korupte Konstrukt erhalten werden kann. Genau dafür kommt Özil jetzt richtig (gemäß Spiegels 62,5%) mit seinem Aufruhr in Nicht-Deutsch, so dass vielleicht ein Bauernopfer genügen wird. Ich tippe mal auf Grindl.

    Warum legt man den Fokus für die Nominierung von Fußball-Nationalspielern nicht mehr auf echte Leistungsträger, auf Spieler, die in guter Form sind und deren Fähigkeiten zueinander passen, ungeachtet seiner Herkunft?
    Als Unternehmer stelle ich doch auch niemand ein, nur weil sein Gesicht gut zum Firmenlogo passt, oder er meinem Vater ähnlich sieht, oder er so wie Frau Merkel spricht.
    Die erfolgreichen Franzosen sind auch eine bute Truppe, jedoch mit Schwerpunkt auf Leistung und Qualifikation. Eine bunte Truppe ohne dies genügt eben nicht, wie die Vorrunde uns lehrte. Das passt zu Merkels Verständnis, dass es nur genügte, eine bunte Vielfalt herbeizuführen und die Deutschen mit Afrikanern zu mischen, um Erfolg zu bekommen. Es müssen schon die „richtigen“ Leute zusammen spielen bzw. arbeiten. Dazu scheint mir Löw & Co. nicht mehr in der Lage.
    Sein Erfolg bei der WM 2014 gebührt m. E. nach Hautsächlich Hansi Flick, seinem damaligen Assistenten bis Herbst 2017. Warum der wohl rechtzeitig dieses „Schiff“ verlassen hat?
    Weitere Wahrheiten und Klatschen nicht nur im Bereich Fußball werden wir fortgesetzt erleben, sofern keine grundsätzliche Richtungsänderung passiert.

  6. S v B Antworten

    Obwohl ich kein ausgesprochener Mesut-Özil-Fan bin, tut er mir leid. Verstehen kann ihn sicher nur, wer am eigenen Leibe erfahren hat, was es heißt, „Kind zweier Welten“ zu sein. Jeder, der sein Leben – aus welchen Gründen auch immer – zwischen zwei gänzlich unterschiedlichen Lebensbereichen aufteilt, oder gar aufteilen muss, sollte eigentlich in der Lage sein, Verständnis für die innere Zerrissenheit aufzubringen, die Özil – gewiss schon seit er denken kann – zu schaffen gemacht hat. Menschen, die sich stets nur einem einzigen Kulturkreis verpflichtet gefühlt haben (dies betrifft wohl die meisten, die jetzt über ihn herfallen), sollten mit einer Bewertung bzw. Verurteilung Özils sehr vorsichtig sein. Özil konnte mit dem Dilemma, in dem er so offensichtlich steckte, nicht wirklich umgehen. Nichtachtend des großen Erfolges und des vielen Geldes, hat er sich in seiner besonderen Lage vermutlich nie wohlgefühlt. Hinzu gesellte sich eine spürbare Hilflosigkeit, mit der emotionalen Dauerbelastung konstruktiv umzugehen. Diese manifestierte sich in genau den Handlungen und Reaktionen, die ihm nun sogar von ehemaligen Fans zur Last gelegt werden. Sicher wäre es für ihn selbst , aber auch für alle, die mit ihm privat wie beruflich zu tun haben (und dazu gehören selbstverständlich auch seine Fans), das beste gewesen, wenn er sich frühzeitig um Hilfe von außen, also um entsprechenden psychotherapeutischen Rat, bemüht hätte. Ich denke, dass der Entschluss schon sehr viel früher in ihm gereift wäre, den ehrlichen und notwenigen Schnitt zu zu wagen, den er erst jetzt – nach langem, teils gewiss qualvollem, innerer Ringen – vollzogen hat.

    Dies nun einmal ein „prominentes“ Beispiel, das die ungeheuren Schwierigkeiten aufzeigt, die sich im Zusammenhang mit der oft eingeforderten und viel beschworenen Integration auftun. Diese können den erfolgreichen Abschluss einer gelungenen, also glaubhaften, Integration eben genauso unerwartet wie massiv konterkarieren. Mir selbst sind viele ähnliche, „normalbürgerliche“, Beispiele bekannt.

    • Alexander Droste Antworten

      Er hatte eine schwere Kindheit. Ooooh.

      Jetzt sind wir an dem Punkt, an dem wir die ganze Welt retten und auch alle Flüchtlinge willkommen heißen.

      Herr Özil ist Profifußballer und er wird dafür geachtet und bewundert, dass er ein guter Spieler ist. Er verdient sehr viel Geld. Was will man mehr?

      Aber von Diplomatie versteht er nichts. Möglicher weise hätte er es anders eingestielt besser verkaufen können: z.B. „Meine Wurzeln liegen in der Türkei, das ist ihr Präsident. Ich werbe für eine bessere Völkerverständigung.“ oder so. Er aber: „Das ist mein Präsident.“ Für mich inakzeptabel.

      Somit hat er sich selber einen Loyalitätskonflikt geschaffen. Jetzt schießt er gegen die, die ihn vorher gefeiert haben.

      Es gibt in D unzählige Türken, die gleichzeitig Deutsche sind, keinerlei Heimatlosigkeit verspüren, nicht als Star gefeiert werden, fleißig ihre Arbeit tun, freundschaftlich mit den Deutschen sind und in die Türkei fahren um Urlaub zu machen und/oder Verwandte besuchen. Sie bekennen sich zu Deutschland, auch wenn ihre Sympathie für die Türkei groß ist. Möglicher weise bewerten sie die Politik des türkischen Präsidenten positiv. Aber sie würden sich wohl klüger verhalten, wenn die deutsche Nation auf sie schaut und sie verehrt.

    • Alexander Droste Antworten

      Was die Integrationsfrage anbelangt: Integration erfordert die Bereitschaft von beiden Seiten. Die Deutschen haben sich anfangs schwer getan Ausländer in ihre Gesellschaft aufzunehmen. Das ist inzwischen 50 Jahre her und man hat viel gelernt. Die Türken tun sich noch schwerer sich integrieren zu lassen, weil sie die westliche Moral nicht mit der ihren als kompatibel empfinden. Im Gegenteil versuchen sie immer mehr islamische Regeln und Normen durchzusetzen. Damit ist eine Mauer zwischen diesen beiden Welten entstanden. Wie soll man da integrieren? Kaum eine Gruppe tut sich beim Integrieren so schwer, wie die Türken. Warum? S.o.

      Selbst die Japaner, die aus noch weit fremderen Kulturkreis stammen, tatsächlich großteils beruflich nur vorübergehend in D sind, kaum, wenn überhaupt deutsch sprechen, sind besser akzeptiert. Länger hier lebende Asiaten aus verschiedensten Regionen haben überhaupt keine Probleme mit Integration. Auch sie sehen das Verhältnis Deutsche – Türken kritisch. Wer ist denn dabei rassistisch?

      • S v B Antworten

        Dass die von mir aufgeführten Schwächen längst nicht auf jedes hier lebende Individuum mit Migrationshintergrund zutrifft, versteht sich wohl von selbst, lieber Herr Droste. Trotzdem kenne ich Leute verschiedenster Provenienz (u. a. auch eine Japanerin), die sehr wohl mit ihrer inneren Zerrissenheit zu kämpfen haben. Nicht selten gehen deswegen z. B. Ehen mit deutschen Partnern in die Brüche. Dass eine den Betroffenen befriedigende Integration aus den von mir oben angedeuteten Gründen nicht so gelingen mag wie es wünschenswert erscheint, ist für beide Seiten enttäuschend. PS: Wie Sie sicher in der Vergangenheit festgestellt haben, bin ich absolut keine Verfechterin des Kulturrelativismus um jeden Preis. In meinem Kommentar ging es mir hauptsächlich darum, die innere Zerrissenheit von „Kindern zweier Welten“ zu thematisieren, welche bekanntlich allzu oft zu weitaus(!) dramatischeren Reaktionen führen kann als die von Mesut Özil.

      • Alexander Droste Antworten

        Gut. Das ist ein Thema, mit dem sich die Zuwanderungsbefürworter mal auseinander setzen müssen. Ich bin auch der Überzeugung, dass man niemanden damit einen Gefallen tut, insbesondere in dem Stil, wie es betrieben wird. Allerdings kenne ich ebenfalls einige Beispiele, wie Mischehen und Beziehungen von Menschen unterschiedlicher Herkunft sehr wohl gelingt. Eine sehr fröhliche Deutsch-Türkische ist auch dabei.

        • S v B Antworten

          …während ich leider nur mit 5 (fünf) total gescheiterten deutsch-türkischen Ehen dienen kann, sprich, mit allen, die mir persönlich bekannt sind. Diese – geschiedenen – Ehen setzten sich in allen Fällen übrigens aus einem türkischen Mann und einer deutschen Frau zusammen, Dies bildet ganz sicher die am weitesten verbreitete Variante ab, da junge Türkinnen regelmäßig von ihrer Familie „mit Nachdruck dazu angehalten werden“, einen ebenfalls türkischen Mann zu ehelichen. Bekanntlich hat der intra-familiäre Widerstand gerade junger Türkinnen schon zu Sanktionen geführt, die ihr Leben zumindest bedroht, wenn nicht diesem gar ein tragisches Ende gesetzt haben. Schrecklich.

  7. Wolfgang Andreas Antworten

    Halt, Leute, ihr habt vergessen:

    Özil ist ein hochbegabter Spieler, ein junger (!) Türke, der seine Heimat liebt. Er ist zig – facher Millionär und wenn seine Fußballzeit zu Ende ist, kehrt er in seine Heimat zurück. In seiner Heimat herrscht ein Diktator und wer die Türkei nicht nur von den in den 70er Jahren aus dem Boden gestampften Badestränden von Antalya etc. kennt, sondern auch mal in Konya, Göreme oder gar am Ararat war, wird mir bestätigen, daß man der Türkei nicht unser demokratisches System aufdrücken kann. AtaTürk verbot Anno u.a. bei Todestrafe türkische Kleider zu tragen!!! Die Türkei ist nicht Istanbul, Izmir oder Ankara!! Wie dumm sind wir!!! Özil möchte mit Millionen einst zurück in seine Heimat und dort friedlich und unbehelligt leben. Deshalb hat er den Mund gehalten und trötet mit seinem Rassismusvorwurf auch gleich wieder in das Horn „seines Präsidenten“ !

  8. Wolfgang Andreas Antworten

    Ach, da habe ich noch vergessen:

    Ist das Problem der Ar…kriecherei nicht auch in unseren demokratischen Systemen präsent?? Es geht da zwar nicht ums Über-leben, dafür aber umso mehr ums Gut-leben mit fetten Pöstchen !

  9. Konrad Kugler Antworten

    Dann spinnen wir den Faden einmal weiter.
    Seine Mutter ist Nationalistin, wie Erdogan es will. Von Klein auf Indoktrination mit dem großen Türkentum. Dabei überhöht der Islam die Gläubbigen über die Ungläubigen. Und dann die deutschen Frauen, die so unschicklich gekleidet herumlaufen. Und das Fernsehprogramm.

    Kommt jemals die Zeit, in der wir über Türken und Moslems ebenso lästern können, wie wir Bayern über die Preußen?

    Eine andere Erfahrung. Ich erinnere mich, daß ich als 11-Jähriger 1954 bei einer Gruppe junger Männer stand. Die wunderten sich, daß sich die in unserem Dorf lebenden vertriebenen Ungarndeutschen nicht recht über den Sieg der deutschen Nationalmannschaft über die Ungarn freuen konnten.

  10. colorado 07 Antworten

    Meiner Ansicht nach wird das Thema Özil viel zu hochgekocht. Hoffentlich ist bald Schluss damit. Es sieht ja so aus, als könnte der Özil eine ganze Nation spalten.
    Außerdem: man kann bei einem auch noch so hoch bezahlten Fußballspieler nicht immer davon ausgehen, dass er genau weiß, was er tut und die Folgen seines Tuns abschätzen kann.
    Also, lassen wir den Jungen endlich in Ruhe!
    Schauen wir wieder Fußball und überfrachten ihn nicht weiter mit politischen
    Problemen! Man muss nicht alles zum Politikum machen!

    • S v B Antworten

      Mit der „Causa Özil und ihrem Hochkochen“ versinnbildlicht sich endlich einmal die so gerne totgeschwiegene Integrationsmisere, die unser Land seit vielen Jahren plagt, auf nahezu perfekte Weise. Gerade aufgrund der Prominenz des so heftig Umstrittenen kommt es erstmalig zu einem längst überfälligen, deutlich vernehmbaren, öffentlichen Diskurs. Genau dieser ist’s, der bei mir die zaghafte Hoffnung aufkeimen lässt, dass er die politisch Verantwortlichen im Lande zu entsprechenden Gedankenspielen, zum Insichgehen, zu klugen Einsichten und somit letztlich zu den gebotenen Strategieänderungen in Sachen Integration und Migration anregen könnte. Vieles geschieht nicht von ungefähr.

      • Wolfgang Andreas Antworten

        SvB,
        ich verstehe Sie nicht ganz, in welche Richtung wir uns ändern sollten. Sollten wir noch mehr tun als wir schon mit unseren Gästen machen, die sich partout
        n i c h t integrieren lassen wollen, sondern u n s ändern wollen? Oder sollen wir mit dem „Integrieren“ endlich aufhören? Dass das Integrieren sinnlos ist, haben wir doch häufig genug erlebt! Man denke nur an Edogans Rede im Kölner Stadion! Oder filigraner kann man das bei dem besten Kenner der Lage nachlesen: Peter Scholl-Latour! Ergo: Wir sollen uns ändern, sagen die Türken, besser der Islam!!!! Das ist auch der Wunsch der momentanen Politik. Wenn auch einige Delegierte immer noch dem gebetsmühlenartig (bis ca. 2008) vorgetragenen „Multikulti gibt es mit uns nicht!!“ glauben. Dagegen stehen von höchster Ebene inzwischen die Worte:“Der Islam gehört zu uns!“ Unsere satte „Freiheitliche Grundordnung“ verliert gegen eine ideologische Kampfreligion, wie dem Islam!
        Schauen wir uns doch nur einmal die Katholische Kirche an, wie sie zum Beispiel in der Kreuzfrage zerrissen ist. Hier Marx – hier (aber erst seit 2 Tagen!!!!) Algermissen in Fulda! Woelki hat sich auch gewendet, nachdem er seinen „Berater“ entlassen hatte. Ein Trauerspiel!!!
        Da hatte Merkel schon recht, als sie vor über 10 Jahren sagte: Wir haben nicht zuviel Islam, sondern zu wenig Christentum!
        Kommen wir selbstbewußt aus unserer Schmollecke heraus und sagen stolz wie der „Heide“ Goethe: „Europa ist auf der Pilgerschaft geboren, und das Christentum ist seine Muttersprache!“ (Steht , glaube ich, bei den Eckermanngesprächen).

        • S v B Antworten

          In meinem Kommentar war lediglich von Strategie-Änderungen die Rede, lieber Wolfgang Andreas; eben nicht davon, dass wir uns selbst ändern müssten oder sollten. Im übrigen stimme ich Ihnen zu, dass es Länder gibt, die mit unseren Vorstellungen von einem modernen Staatswesen nach westlichem Muster nicht wirklich in Einklang zu bringen sind. Diese Einsicht müssen viele, auch und gerade politisch Verantwortliche, erst noch gewinnen. Weder dem nur kurzfristig touristisch Reisenden noch dem, der ein „fremdes“ Land in offizieller Mission besucht, können sich die spezifischen lokalen Gegebenheiten offenbaren. Aufgrund dieser Tatsache kommt es immer wieder zu Missverständnissen oder groben Fehleinschätzungen. Gerade Merkel-Deutschland tendiert zu einer Politik der Hybris, die nachgerade darauf pocht, dass man sich allenthalben an unseren Vorstellungen auszurichten hat. Diese eurozentrische Ausrichtung trägt übrigens gewisse Elemente des Kolonialismus. Die eine oder andere herbe Enttäuschung wird sich daher auch zukünftig sicher nicht vermeiden lassen.

      • Alexander Droste Antworten

        Also mir erscheint da etwas ganz anderes als problematisch. Da wird von einem Fußball-„Gott“ zwei Nationen und Staatssysteme gegeneinander aufgewiegelt. Das kocht er selber hoch. Das wird noch lange nachwirken und das tut uns wie den Türken weh. Wir wollen mit der Türkei keinen Streit, aber wir akzeptieren Erdogan nicht, weil er ganz offensichtlich eine Diktatur aufbaut. Das hat unser Özil nicht verstanden. Das hat mit Fremdenfeindlichkeit oder Rassismus nichts zu tun.

        Nun, Erdogan ist das Eine, die Loyalität gegenüber einer Nation, die Özil repräsentiert, ist das Andere. Die Türkei hat ihren Präsident. Özil hat die Bundeskanzlerin. Ob die jetzt besser oder schlechter ist als Erdogan, sei jetzt mal außen vor. Aber Özil spielt für Deutschland Fußball, nicht für die Türkei, auch wenn er türkische Eltern hat und zusätzlich zum deutschen einen türkischen Pass.

        Özil trägt als erwachsener Mensch die Verantwortung für diese Krise, nicht der Fußballverband oder seine Funktionäre. Auch ist die Integrationsdebatte an den Haaren herbeigezogen, denn Özil ist de facto voll integriert. Sein Verhalten ist unverschämt und unfair, sein Rassismusvorwurf ist eine Boshaftigkeit.
        Nach diesem Akt würde ich ihn ausbürgern und in die Türkei schicken. Fragt sich nur, in welche Sch…e er sich dort rein reitet, denn er ist als Deutscher sozialisiert.

        Fairer weise will ich aber nicht verhehlen, dass die Presse mal wieder ihren Teil zum Konflikt beiträgt. Sie drängt den Fußballer arg in die Enge. Ein anderer Stil hätte Özil sicherlich zu besserem Handeln im Nachhinein bewegen können.

  11. Heidi Bose Antworten

    Integration?
    Das ist für mich ein junger türkischer Migrant, der seinen fast unaussprechlichen türkischen Namen korrekt wiederholt und ein herzhaftes bayerisches „Gsundheit“ nachgeschoben hat.

  12. Hermann Martin Antworten

    Was ich dazu zu sagen habe?
    Özil ist einfach der, der er ist, in Bezug auf seine Volkszugehörigkeitsgefühle. Das kann ich, mich in seine kulturelle Denkweise hineinversetzend, in gewisser Weise nachvollziehen und verstehen, und ich akzeptiere das. Jawohl!
    Eine ganz andere Frage ist, dass es einfach nicht zueinander passt, mit einem (natürlichen) Zugehörigkeitsgefühl zu einem Volk und dessen Staat samt Repräsentant, ein „Amt“ ausfüllen zu wollen, das nicht nur „Handwerk“ erfordert, sondern wo derjenige ein anderes Land und ein anderes Volk repräsentiert, was bedingungslose Identifikation mit beidem voraussetzt. Dieser Widerspruch ist so offensichtlich, dass sowohl er selbst als auch die Verantwortlichen unserer Nationalmannschaft ihn hätten erkennen und ihm Rechnung tragen müssen.
    So haben eben die Zuschauer offensichtlich reagiert.
    Der Rassismusvorwurf an diejenigen, die sich von einem Menschen mit einem solchen Loyalitätsdilemma nicht repräsentiert fühlen, ist allerdings unterste Schublade, und zeugt leider von mangelnder Fähigkeit zu kritischer Selbstreflexion des Beschuldigers…

  13. colorado 07 Antworten

    Ich bin auch deshalb für die Schließung der Akte Özül, weil der Fall nicht als Beispiel für Integrationsunwilligkeit taugt. Der Mann macht doch so viel Kohle, dass es ihm wohl am Hut vorbeigeht, ob er selbst gut integriert und dazu noch ein Musterdemokrat ist.
    Übrigens haben 70 % der hier lebenden Türken Erdogan gewählt, so dass es kein Wunder ist, wenn ein begabter Fußballspieler sich ebenso als Erdogan-Sympathisant outet. Und dass er dazu besagten Fototermin benützte, ist , denke ich, einem gewissen Narzissmus zuzuschreiben, der Berühmtheiten der Showbühne sowieso eigen ist.

  14. Ludwig- Wolfgang Schönfuß Antworten

    Durch dieses Özil-Pamphlet ist das Fußballthema inzwischen zum Integrationsthema geworden.

    So sind Bierhoff, Löw und die an 118-köpfige(lt.RP) Entourage des DFB fein raus,
    denn hätte Löw bei der Nominierung zur WM Mut und Rückrat bewiesen,
    Özil und Gündogan nicht mitzunehmen, wäre das Thema nicht so hochgekocht und bereits im Vorfeld erstickt worden. Zu was es mit DER MANNSCHAFT dann geführt hat, haben zumindest die Fußballinteressierten gesehen.

    Für mich ist es nicht eine causa Özil, sonder Löw, der in seiner nonchalanten Art wieder einmal zu feige war, Flagge zu zeigen. Er hat einfach nicht die Sensibilität,
    um in dem ganzen Fußballszenario Dinge zu erkennen und entsprechende Schlüsse zu ziehen.
    Das Özil weg ist, ist nur die logische Konsequenz seiner in den letzten Spielen gezeigten Leistung – Löw muss weg, denn er hat uns mit Bierhoff diese Suppe
    eingebrockt.

  15. Klaus Hilbert Antworten

    Warum kommt niemand auf den Gedanken, daß dieses Theater um Özil nur ein Ablenkungsmanöver ist? Warum tut man so, als sei Özil allein schuld, daß Deutschland in der Vorrunde nur letzter wurde? Die ganze Mannschaft war grottenschlecht, ja tatsächlich war es gar keine Mannschaft.

    Wie wunderbar, daß Özil empfindlich reagiert hat. Wie phantastisch lenkt das ab von Fragen an die Mannschaft, den Trainer und den DFB!

  16. Werner Meier Antworten

    Endlich ist dieses verlogene Herumgeeiere zu Ende und die Mimose ist weg! Da wurde ein Fußballer, der sich schon immer in seiner türkischen Community wohler gefühlt hat als in seiner deutschen Umgebung, zum „Musterbeispiel für gelungene Integration“ erklärt. Man braucht ihn nur „deutsch“ reden zu hören, dann sollte man eigentlich merken, wie absurd das ist. Da sprechen viele asiatische oder afrikanische Austauschstudenten nach einem halben Jahr besser Deutsch als dieser „gebürtige Gelsenkirchener“. Mittlerweile lebt er zufrieden in London und hat laut eigener Aussage „kein Heimweh“. https://www.youtube.com/watch?v=FdpLXQ3vvXo Mir ist bis heute nicht klar, inwiefern er von Deutschen angeblich „rassistisch“ behandelt wurde. Darf man wohl Fußballer „türkischer Abstammung“ nicht mehr kritisieren, wenn sie einfach miserabel gespielt haben? Auf der einen Seite fühlt er sich als „Star“, will aber nicht kritisiert werden, wenn die Mannschaft schlecht gespielt hat?

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