Die Gründerinnen der Initiative „Maria 2.0“, die aus der katholischen Kirche die evangelische Kirche 2.0 machen wollten, sind gescheitert. Elisabeth Kötter und Andrea Voß-Frick erklärten gestern ihren Austritt aus der Katholischen Kirche, und ich begrüße das sehr. Nicht, weil ich frauenfeindlich wäre oder etwas gegen Reformdiskussionen in der Kirche habe, sonden weil ich anerkenne, dass die beiden konsequent handeln.

„Jetzt reicht es!“ haben sie ihrer früheren Kirche noch trotzig hinterhergerufen. Und ja, liebe Frau Kötter und liebe Frau Voß-Frick, vielen von uns reicht es schon lange mit den immer gleichen Debatten, mit dem immer gleichen weinerlichen Unterton, mit dem immer gleichen verstaubten Vorhaltungen, die insbesondere die Katholische Kirche in Deutschland seit Jahrzehnten plagen.

Es sei unmöglich, „die Machtstrukturen zu ändern“ haben sie noch erklärt. Das ist eine gute Nachricht am Morgen. Denn wer in „Machtstrukturen“ denkt, der hat Jesus Christus definitiv nicht verstanden.

Ich hoffe, Elisabeth Kötter und Andrea Voß-Frick werden ihren Weg finden, vielleicht zu den evangelischen Brüdern und Schwestern, bei denen alles, was „Maria 2.0“ fordert, ja Alltag ist. Man muss ja nicht katholisch sein. Aber man darf es. Und das ist gut so.

 

 

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Dieser Artikel wurde 16 mal kommentiert

  1. Friedhelm Biestmann Antworten

    Ich fand den Stil und diese überzogene Kritik an der katholischen Kirche dieser Beiden sehr deplaziert und eines Umgangs innerhalb unserer Kirche nicht würdig.Kritikfähigkeit und Reformen sind sicher in unserer Kirche notwendig ,aber es muß auch immer erkennbar bleiben ,welche große Tradition und welche große spirituelle Kraft in dieser Kirche steckt.Und es muß das Ziel erkennbar bleiben, trotz aller notwendigen Veränderung, diese große Weltkirche als ethisches Fundament und als seelische Heimat vieler Menschen zu erhalten.Wer austritt, hat diese Aufgabe nie verstanden!

  2. Alexander Bischoff Antworten

    Vom Prinzip stimme ich den Ausführungen zu, da es zur Identität der katholischen Kirche gehört eine Episcopal Struktur zu haben, eine Änderung diesbezüglich würde die Identität der katholischen Kirche verändern. Die Argumentation im Blick auf evangelische Kirche, mag sich auf die Landeskirche beziehen und entspricht dann auch den Tatsachen, allerdings nicht wenn man das reformatorische Erbe der evangelischen Kirche betrachtet. Hier scheint es in manchen, dass es in verschiedenen Freikirchen besser weitergeführt wird als in der Landeskirche selbst. Insgesamt geht es bei der Thematik meiner Meinung nach nicht um Geschlechter Gerechtigkeit, es geht, wenn man es vom christlichen Gedankengut sieht unm Berufung und hier gehört ein entsprechender Lebensstil dazu. Dieses Thema sollte stärker dann im Fordergrund stehen, sowohl bei evangelischen als auch katholischen Laien und auch vollzeitige Prister, Pastoren und Bischöfe

  3. Grand Nix Antworten

    Dem Austritt aus einer Glaubensgemeinschaft, geht in der Regel ein intensiver Denkprozess voraus, was man von einem Eintritt in eine solche, nun wahrlich nicht behaupten kann. Oft wird man ja, gleich nach der Geburt, ob man will oder nicht, eingetreten.
    Der Pfarrerssohn und Freigeist Friedrich Nietzsche sagte mal:
    Das Wort „Christentum“ ist schon ein Missverständnis, im Grunde gab es nur einen Christen, und der starb am Kreuz.
    Wenn man sich noch ein wenig mit der Historie des Christentums beschäftigt, Umwertung aller Werte, Kreuzzüge, Inquisition, Missbrauch, Missbrauch, Missbrauch, nicht nur von Schutzbefohlenen, sowie das ständige Kungeln mit Despoten, fragt man sich schon, warum die Kirchenaustritte nicht viel zahlreicher sind, als aktuell.
    Wie auch immer, ich begrüße den Austritt, wenn auch aus anderen Gründen wie Sie, Herr Kelle – und die gescheiterten Damen.

    • Adalbert Fortelni Antworten

      Zu allen Vorwürfen, dier Sie der Katholischen Kirche vor den Altar werfen, ließe sich durchaus differenziert argumentieren – leider ist dazu hier kein Platz. Die einseitige Indoktrinierung über viele Jahre hinaus führt zum „Nachbeten“ (zB. die Kreuzzüge sind ein lohnendes Thema sich den oft einseitig motivierten „Aufklärern“ differenzierter zu stellen. Missbrauch gehört verfolgt, ein Grund zum Austritt kann er für mich nicht sein. Die zahlreichen Fälle von Missbrauch in öffentlichen Schulen und Internaten lassen mich deshalb noch lange nicht am Schuksystem zweifeln….

      Den Austritt begrüße ich schon aus dem Grund, da ich er Meinung bin (weltlich formuliert), wer sich an die Spielregeln im Kegelclub nicht halten will, kann selbigen ja wechseln……

      • Grand Nix Antworten

        @Adalbert Frontelni
        Sie schreiben, ‚Missbrauch gehört verfolgt, ein Grund zum Austritt kann er für mich nicht sein.‘

        Tausendfacher Kindesmissbrauch, durch skrupellose Prister (juristisch betrachtet, sind das keine Ordnungswidrigkeiten, sondern Verbrechen), sowohl in der evangelischen, als auch in der katholischen Kirche, sind für Sie also kein Grund, über einen Austritt nachzudenken? Das spricht für sich – und lässt tief blicken.

        • Werner Meier Antworten

          Ihre Argumentation ist perfide. Man könnte dann genausogut fragen, warum Sie nach wie vor in einem Land leben wollen, in dem Hunderte von Kinderehen geschlossen und kleine Mädchen beschnitten werden? Was tun denn Sie persönlich dagegen, anstatt hier andere Menschen anzugreifen, weil Sie ihnen dafür die Mitverantwortung in die Schuhe schieben wollen? https://www.focus.de/politik/deutschland/grausame-genitalverstuemmelung-frauenrechtler-schlagen-alarm-immer-mehr-maedchen-in-deutschland-droht-beschneidung_id_7367341.html

          • Grand Nix

            @Werner Meier

            Wenn Sie, lieber Herr Meier, Ihren Kommentar nochmal in Ruhe durchlesen, fällt auch Ihnen sicherlich auf, dass Ihr Vergleich nicht hinkt, sondern mächtig humpelt.

            Im übrigen, sind Ihre Scheinargumente und Ablenkungsmanöver (anders sind Ihre Ausführungen zu diesen Missbrauchsskandalen kaum zu werten), nicht sonderlich hilfreich, in dieser wahrlich üblen Angelegenheit, seitens der Kirchenvertreter beider Kirchen. Genau dazu haben Sie interessanterweise aber kein einziges Wort verloren, was ebenfalls für sich spricht.

            Was meine Person betrifft, so lehne ich solche Verbrechen (Kindesmissbrauch und Misshandlungen), die da unter dem Dach der deutschen Kirchen über Jahrzehnte begangen wurden, entschieden ab, genauso wie Kinderehen und Genitalverstümmelungen.
            Und ich hoffe sehr, dass Sie, lieber Herr Werner Meier, in diesen Punkten mit mir völlig einer Meinung sind. Alles Andere wäre schon eine dicke Überraschung.

            Trotz dieses üblen Themas, dass noch lange nicht aufgearbeitet ist, wünsche ich Ihnen, sowie Herrn Kelle und allen Kommentatoren hier auf dieser Seite, ein Frohes Osterfest.

            Grand Nix

  4. H.K. Antworten

    Ich finde, das alles hätte anders ausgehen müssen.

    Und nachdem der Vatikan entschieden hat, gleichgeschlechtliche Paare nicht zu segnen und daraufhin an manchen Kirchen vom zuständigen Pfarrer die Regenbogenfahne gehißt wurden, hätte ich schon erwartet, daß auch der Vatikan komplett in Regenbogenfarben erstrahlt und der Heilige Vater zumindest eine Regenbogenmytra trägt.

    Auch eine Predigt von einer katholischen Kardinälin mit dem Thema „Vulva“ – wie auf Kirchentagen bereits üblich – halte ich für längst überfällig.

    ( Was das deutsche Verteidigungsministerium kann, sollte der Vatikan locker auch hinkriegen, oder ? Da wurde schließlich auch die Staatssekretärin Suder zusammen mit ihrer Frau von der Ministerin mit „Stillgestanden“ und Serenade verabschiedet und mit Blaulichteskorte und Feldjägern „heimgefahren“ – und inzwischen herrscht dort „Diversität“ unter der gehißten Regenbogenfahne. Auf dem Flur wurden bereits unter Frau Staatssekretärin die „Männerbilder“ abgehängt und „Bilder von starken Frauen“ aufgehängt.

    Es wäre folgerichtig gewesen, das Kreuz mit Jesus in den Kirchen auszutauschen und durch klare Symbole „Frau am Kreuz“ aufzuhängen. Leider hat die katholische Kirche dieses „zeit- und gendergerechte Zeichen“ und die Chance auf „Vielfalt“ vertan. )

    Ironie schnell wieder „OFFFFF“.

  5. S v B Antworten

    Je wirrer der Zeitgeist, desto wichtiger werden Institutionen, die sich Traditionen verpflichtet fühlen. Zu diesen gehört – jedenfalls bis jetzt noch – auch die Katholische Kirche. Die Evangelische Kirche hat längst und locker mit vielen Prinzipien und Traditionen gebrochen; todesmutig hat sie sich in den reißenden Mainstream gestürzt (die Quittung dafür wird sicher auch in der stetig steigenden Zahl der Kirchenaustritte erkenntlich). Noch mögen sie es vielleicht nicht glauben, aber selbst Frauen wie die beiden forschen Gründerinnen der Reformbewegung Maria 2.0 könnten dereinst einmal froh und dankbar dafür sein, dass die von ihnen jetzt so gescholtene Kirche die einzig verbliebene, verlässliche Institution ist, die sie auffangen kann, die ihnen genau den Halt bieten kann, den sie dann vielleicht dringend benötigen. Zwar ist es heute total angesagt, aber dennoch halte ich es für gefährlich, alles nur irgend Mögliche zwecks Opferung auf den Altar der Beliebigkeit zu zerren, zunehmend Traditionen zur Disposition zu stellen, ja fanatisch zu bekämpfen. Es wäre wohl ein „Kardinalfehler“, wenn sich die Katholische Kirche durch wen auch immer bis zur Unkenntlichkeit verbiegen ließe. Versuchen wird man’s gewiss immer wieder.

    • H.K. Antworten

      „ … Versuchen wird man’s gewiss immer wieder.“

      Klar.

      Es geht aber nicht nur um „Gleichberechtigung“ oder „Macht“.
      Vor allem geht es um G e l d.
      Und davon hat besonders die katholische Kirche ja wohl hier und da etwas herumliegen …

    • Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

      Danke, Klaus Kelle und S v B, daß Sie eine Lanze für die katholische Kirche brechen und nicht in das übliche Bashing von Kreuzzügen über Hexenverbrennung und Mißbrauch einstimmen.
      Die beide Damen von Maria 2.0 haben Maria nicht verstanden. Ihre Bestrebungen scheinen auch weniger Berufung als Machtstreben zu sein. Sie haben Unruhe gestiftet und den Anschein erweckt, als ob die Mehrheit der Katholiken ihre Ziele unterstützen würde. Manche Pfarrer haben nicht den Mut, sich gegen diese Bestrebungen des Mainstreams zu stellen. Sie lassen Maria 2.0 – Frauen gewähren und stimmen in den Chor der Kritiker der römischen Instruktion gegen die Segnung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen ein.
      Diese Andienung an den Zeitgeist wird die Kirchen nicht füllen.
      Die katholische Kirche in Deutschland sollte aufpassen, daß sie nicht eine erneute schmerzhafte Kirchenspaltung bewirkt und den Blick auf die Weltkirche richten. In Afrika z.B. wächst die Kirche und die Bischöfe des „jungen“ Kontinents lehnen viele „Errungenschaften“ des alten Europa ab.

  6. gerd Antworten

    @ H.K.

    „Und davon hat besonders die katholische Kirche ja wohl hier und da etwas herumliegen …“

    Im Jahr 2019 nahm die Katholische Kirche rund 6,76 Milliarden Euro durch die Kirchensteuer und die Evangelische Kirche etwa 5,95 Milliarden Euro ein. So viel tun die sich nix. Die Frage wäre noch zu klären, warum auch in der evangelischen Kirche Rekordaustrittszahlen zu verzeichnen sind.

    • H.K. Antworten

      „ … Die Frage wäre noch zu klären, warum auch in der evangelischen Kirche Rekordaustrittszahlen zu verzeichnen sind.“

      Beweisbare Belege dafür habe ich leider nicht.

      Aber auch in den Kirchen gibt es ganz sicherlich – wie ( nur ? ) in der Union – „Raffkes“, hier sei nur als ein Beispiel der Limburger Bischof genannt.

      Oder das Verhalten von Kardinal Marx und Bischof Bedford-Strom am Tempelberg, die aus vorauseilendem Gehorsam ihre Kreuze ablegten.

      Oder die aktionistische „Seenotrettung“ sowohl der evangelischen als auch der katholischen Kirche.

      Für Obdachlose und wirklich Bedürftige geben sie wieviel aus ? Und für die sogenannte „Seenotrettung“ ?

      Und wenn die katholische Kirche über Mrd verfügt, der Blitz in einen Kirchturm einschlägt, kein Geld für die Reparatur da ist und gesammelt werden muß, mehrere Jahre nichts passiert und nun so gaaaanz langsam etwas passiert, macht das alles auch etwas mit den Menschen.

      Von Priestern, die den Eindruck vermitteln, ihren Job verfehlt zu haben, die nicht erreichbar sind in Notfällen, denen eine Beerdigung geradezu „lästig“ ist, die keine Lust haben, die Krankenkommunion vorbeizubringen, die zu einer Beerdigung nicht selbst fahren können, sondern einen Taxidienst brauchen, von katholischen Krankenhäusern, in denen Zustände herrschen, wie ich es mir nie hätte vorstellen können – ich könnte ein Buch darüber schreiben.

      Von all den Mißbrauchsfälllen noch gar nicht zu reden.

      Und trotzdem bin ich immer noch drin.

      Warum ?

      Wäre es „besser“, gäbe es KEINE Kirche auf der Welt ?

      Ist die GESAMTE Kirche so, wie sie z.T. dargestellt wird ?

      Sicher nicht.

      Und der liebe Gott da oben schüttelt ganz gewiß so manches mal den Kopf über das, was sein „Bodenpersonal“ hier so treibt.

      Von all denen, die sich wirklich aufopfern und einen phantastischen „Job“ machen, hört und liest man i.d.R. wenig bis gar nichts.

  7. Christoph Antworten

    Danke Herr Kelle für den deutlichen Kommentar und die klare Stellungnahme!! . Ich spreche allerdings in diesem Fall von Fahnenflucht und , jetzt passend zur Karwoche und zum Geschehen auf dem Ölberg, , von Verätern.

  8. Monika Antworten

    Entschuldigung, aber diese Liberalbewegung Maria 2.0 war ja wohl der größte Witz dieses Jahrhunderts. Sorry, aber als die Mißbrauchsfälle hier in Deutschland verzögert ist um 2010, in den USA schon in den 80er Jahren bekannt wurden, sah ich keine Gruppe die sich vehement für eine Aufklärung eingesetzt hätte. Man schwieg, vielleicht auch um sich einen deutschen Papst zu „erhalten“. Erst seit diese zurück getreten war – vielleicht auch „wurde“? – ist man wieder auf Konfrontationskurs zum Vatikan.

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