Friedrich Merz, ehemaliger Chef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und ewige Hoffnungsträger der Konservativen in der Union, möchte – wörtlich – nicht mit Roland Tichy auf einer Bühne stehen. Und deshalb lehnte er jetzt ab, sich den Ludwig-Erhard-Preis der Ludwig-Erhard-Stiftung verleihen zu lassen. Nun muss man wissen, dass die Stiftung eine hochangesehe Einrichtung ist – oder soll man „war“ sagen? – die auch dem FDP-Politiker Otto Graf Lambsdorff oder Altkanzler Gerhard Schröder von der SPD schon diesen Preis verliehen hat. Aber da jetzt auch noch die Journalisten Rainer Hank, Ursula Weidenfeld, Ulric Papendick und Nikolaus Piper aus der Jury des Preises zurückgetreten sind, weil angeblich Tichy die Stiftung als „Reputationsmaschine“ für sein Portal und Magazin „Tichys Einblick“ nutze und damit seine publizistische Arbeit mit der Arbeit der Stiftung mische, hat die Angelegenheit das Potential, um sich noch schnell Popcorn zu besorgen.

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Dieser Artikel wurde 6 mal kommentiert

  1. Ruth Antworten

    Tja sehr geehrter Herr Kelle, diese Reaktion von Herrn Merz, ist irgendwie eine Fortsetzung Ihrer eigenen Erfahrungen, die Sie bereits in Ihren Artikeln „Was wollten die Herren vom ZDF eigentlich gestern Abend in Münster?“ und „Im Zirkus am Rhein“ schilderten und selbst erlebten.

    Ob Herr Merz diesen Preis entgegengenommen hätte, wenn Herr Kissler involviert gewesen wäre? Oder Sie Herr Kelle statt Herr Tichy?

    Hätte er ihn angenommen, wenn er von Margarete von Ackeren, Laura Gaida oder der herzallerliebsten Martina Fietz überreicht worden wäre?

    Spekulationen, ich weiss!

    Und weiter gefragt, wer hat wohl im letzten Jahr eher sachlich über Fakten berichtet? Der Focus – Spiegel brauche ich hier schon gar nicht mehr zu erwähnen – oder Cicero oder Tichyseinblick?

    Böse böse, wie kann man nur, Herr Tichy? Über Fakten kritisch berichten. Geht ja gar nicht.

    Nur gerade von Herrn Merz hätte ich so eine Reaktion nicht vermutet, aber gut zu wissen, wenn es leider meine Befürchtungen bestätigt hat.

    Da bleibt die Frage weiter offen, ob wir unser Land wieder haben werden? Oder unsere Kinder – oder die Enkel?

    • S v B Antworten

      Man muss halt auf der Hut sein, liebe Ruth. Auch ein Herr Merz will es sich schließlich mit niemandem verderben. Vielleicht geht er recht konkret davon aus, dass seine Stunde doch bald – nein, nicht naht, sondern – kommt? Dann ist eine korrekt geschnittene, blütenrein weiße Weste unabdingbar. Mein Bauchgefühl, hat mir diesen Herrn in der Vergangenheit nie empfohlen. Sympathisch ist er mir also nicht; darum habe ich mich manchmal gefragt, weshalb er bei vielen so hoch im Kurs steht. An Opportunisten herrscht in unserem Land absolut kein Mangel. Merz‘ Einstellung bzw. sein Verhalten gegenüber Roland Tichy gilt mir als Beweis, dass er als einer unter vielen Aalen im politisch-medialen Strom mit schwimmt, mehr nicht.

  2. Jens P. Antworten

    Für mich zeigt dies, dass Herr Merz noch nicht seine politischen Ambitionen ad Acta gelegt hat. Es könnte sich ja als hinderlich in manchen Kreisen erweisen, wenn er mit dem „verpönten“ Herrn Tichy auf einem Foto wäre.

  3. Heinz S. Antworten

    Herr Merz macht sich wohl fit für die Zeit nach Merkel. In unserer vorwiegend linken Medienwelt gilt Herr Tichy inzwischen als Rechtspopulist. Da „ehrt“ es doch Herrn Merz, sich nicht mit „diesen“ Leuten einzulassen. Ich persönlich lese genüßlich die Beiträge auf TE. Endlich mal andere Meinungen als die von SPIEGEL, ZEIT und SZ.

    • Klaus Kelle Antworten

      Lieber Heinz S.,

      hier finden Sie übrigens auch „mal andere Meinungen als die von SPIEGEL, ZEIT und SZ.“

      Schön, dass Sie dabei sind!

      Klaus Kelle

  4. Wolfgang Andreas Antworten

    Überall Schachspieler!
    In diesem Haifischbecken des Bundestages kann nur einer überleben, wenn er ein guter Schachspieler ist. Offenkundig spielt Herr Merz gut Schach, denn alle seine bisherigen Reden und Handlungen haben eine andere Antwort erwarten lassen; er kennt halt die SCHÜSSE VON HINTEN DURCH DIE BRUST INS AUGE, aus eigener Erfahrung. – Aber, wenn der Frau Annegretkampkarrenbauer zu Beginn ihres Postens nichts anderes einfällt, als der Katholischen Kirche zu empfehlen Frauen zu Priestern zu weihen, hat („Mein lieber Friedrich!“, so Laschet!) endlich eine Chance verdient. Denn Ätschibätschis & Co haben wir inzwischen genug!

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