SPIEGEL-Abgesang: Sturmgeschütz der Demokratie mit feuchtem Schießpulver

Das deutsche Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hat sich in einer Selbstbeschreibung mal als das mediale „Sturmgeschütz der Demokratie“ beschrieben. Und, ganz ehrlich, das war es auch über Jahrzehnte. Seriöse und damit akribische Recherche, unbestechlich, eine wahre Vierte Macht im Staat. Kein Medium hat seit 1945 so viel Einfluss auf Denken und Stimmungslagen in Deutschland nehemen können wie SPIEGEL und BILD. Selbst die öffentlich-rechtlichen Sender nicht.

Als das Magazin 1962 mit der Titelgeschichte „Bedingt abwehrbereit“ an die Kioske kam, in dem dargelegt wurde, das die Bundeswehr ungenügend auf einen „atomaren Erstschlag der Sowjets“ vorbereitet sei, rückte die Kavallerie an. Der Staat witterte einen „Abgrund an Landesverrat“, polizeiliche Ermittler durchsuchten das Verlagsgebäude, nahmen Redakteure fest und beschlagnahmten atemberaubende 5,5 Millionen Blatt Papier.

Oder denken Sie an den Mord am früheren schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel, entschuldigen Sie, es soll ja Selbstmord heißen…. Der SPIEGEL hat immer wieder durch Aufdeckung von Missständen Geschichte geschrieben. Doch das ist Vergangenheit. Gloreich, aber eben auch vergangen…

Ohne Frage, der SPIEGEL arbeitete, berichtete und kommentierte stets von einem linksliberalen Standpunkt aus, anti-konservativ, anti-katholisch – und das ist erlaubt in einer Demokratie. Aber sie waren seriös, buhlten niemals um die Gunst der Regierenden und Mächtigen. Und das ist dramatisch anders geworden.

Auch am heutigen Samstag werden sich überall in Deutschland wieder Tausende Menschen zu Demonstrationen versammeln. Darunter sind natürlich auch übliche Verdächtige – Rechts- und Linksextremisten, Reichsbürger, Hooligans vom BFC Dynamo – aber eben in der großen Masse viele, viele Bürger, die sich Sorgen machen darüber, ob der „Lockdown“ in Deutschland gerechtfertig ist, ob sie demnächst noch einen Arbeitsplatz haben und die Miete bezahlen können, und ob der demokratische Rechtsstaat noch reibungslos funktioniert.

Diese Gedanken muss man nicht teilen, kann man aber. Ich zum Beispiel halte die Maßnahmen der Regierung zum Schutz der Bevökerung für nachvollziehbar und für eine begrenzte Zeit akzeptabel. Aber wenn ich mir anschaue, wie sach- und fachkundige Kritiker der offiziellen Linie von Bundesregierung und Robert-Koch-Institut (RKI) als „Verschwörungstheoretiker“ diffamiert und aus dem öffentlichen Diskurs verbannt werden, dann erinnert mich das zunehmend an die letzten Zuckungen der DDR-Nomenklatura. Sie wissen schon: „Den Sozialismus in seinem Lauf, halten weder Ochs‘ noch Esel auf…“ Monate später saß der Esel in einer Zelle.

Die „Berichterstattung“ – ich hab lange überlegt, ob man das überhaupt noch so nennen kann – im SPIEGEL heute zu den beginnenden Demonstrationen sind eine Farce und haben mit Journalismus nichts mehr zu tun.

Unter der Überschrift „Der Aufstieg der Rechten“ wird da Soziologe Matthias Quent interviewt, der behauptet, „Rechtsextremisten“ seien „relevanter Teil dieser Proteste“. Und weiter:

„Zumindest sehen wir, dass rechte Narrative, Symbole und rechte Verschwörungsmythen die Proteste dominieren.“

Reporter der Internetportals „Hallo Meinung“ waren vergangenes Wochenende bei mehreren Demos in Deutschland dabei. Wenn man den Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen in Stuttgart als das ansehen will, meinetwegen. Aber rechte Symbole? Kein einziges, das den Reportern in München, Berlin, Stuttgart, Dortmund und anderswo aufgefallen wäre. Oder gelten beim SPIEGEL jetzt auch schwarz-rot-goldene Fahren schon als „rechtes Symbol“. Wo waren denn die Fotos und Tagesschau-Berichte mit den „rechten Symbolen“?

Auf die Frage des Magazins,  was denn mit all den normalen Leuten sei, die zu diesen Demonstrationen gehen, fordert Soziologe Quent:

„Die Demonstranten müssen sich klar von Rechtsradikalen distanzieren. Es wäre einfach, eine eigene Veranstaltung anzumelden und sich dabei gegen Antisemitismus und von der AfD abzugrenzen.“

Klar muss man sich von Antisemitismus abgrenzen, nicht nur bei Demos, sondern immer und überall – kompromisslos. Aber warum sollen sich Demonstranten von der AfD abgrenzen? Der größten Oppositionspartei im Deutschen Bundestag, vertreten in allen Landtagen und im EU-Parlament. Gewählt von sechs Millionen Bürgern in einer freien und geheimen Wahl. Warum „müssen“ die Demonstranten sich von der AfD abgrenzen? Und was passiert, wenn sie es nicht tun?

Und wann hören wir mal den Aufruf an Gretas Klima-Aktivisten, sich bei ihren Demos von den linksradikalen Schlägerhorden der antifa zu distanzieren, bevor sie losmarschieren?

Irgendwann fängt Quent dann an mit Esotherik und „dem extremen faschistischer Körperkult, der auf Reinheit, Natürlichkeit und Biologismus abzielt“- Reinheit? Also, das was Kanzlerin und Gesundheitsminister uns gerade mit häufigem Händewaschen empfehlen. Das ist jetzt Ausdruck von „Faschismus“?

Zum Schluss behauptet der SPIEGEL-Experte noch, in der Corona-Krise drohe den Frauen „eine Retraditionalisierung“. Und das ist wahrscheinlich für den SPIEGEL das Schlimmste, noch schlimmer als das Unterbrechen der Infektionsketten…

 

Wir erleben in Deutschland eine aufgeladene Gemütslage wie es sie seit vielen Jahren nicht mehr gab. Es zieht sich ein tiefer Riss durch unsere Gesellschaft und niemand weiß, wie das alles enden wird. Wichtig ist auf jeden Fall, dass es Medien gibt, die unabhängig und seriös über die Lage berichten, die sich nicht gemein machen mit einer politischen Haltung, sondern unabhängig ihre Arbeit machen. Die sogenannten „Alternativen Medien“ leisten seit einigen Jahren eine überaus wichtige Arbeit für den Erhalt von Rechtsstaat und Demokratie. Eines dieser Medien ist DENKEN ERWÜNSCHT. Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen wollen und es Ihnen möglich ist – wir freuen uns über jede finanzielle Unterstützung per Überweisung auf unser Konto DE40 3205 0000 0000 2711 22 oder mit Paypal hier . Herzlichen Dank, Ihr Klaus Kelle

 

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Dieser Artikel wurde 47 mal kommentiert

  1. Tina Hansen Antworten

    Ich werde mich heute mal als Inkognito-Reporterin auf die Socken machen und mir die Demo in Hannover anschauen. Ich notiere alle politischen Symbole, die ich sehe, und Slogans, die ich lese oder höre.
    Inzwischen glaube ich wirklich nur noch, was ich mit meinen eigenen Augen sehe.

    … und keine Sorge: Ich bin vorsichtig und passe auf mich auf!

    • B. Minzenmay Antworten

      Liebe Frau Hansen,
      und woran erkennen Sie, dass der/die mit dem „politischen Symbol“ tatsächlich ein echter Verschwörungsnazi ist und nicht etwa „nur“ ein (m/w/d) agent provokateuer?

  2. Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

    Lieber Herr Kelle,

    heute muß ich Ihnen vehement widersprechen.
    „Der Spiegel“ hat niemals seriös berichtet, er hatte immer eine Tendenz, der sich alles unterordnen mußte. Bei Artikeln, deren Seriosität man selbst überprüfen konnte, weil sie eigenes Fachgebiet betrafen, konnte man das unschwer feststellen. Aber damit konnte man als Leser leben.
    Inzwischen hat das Magazin sich völlig dem Mainstream ergeben und überflüssig gemacht. Wer liest denn noch „Spiegel“?

    Und nun zur Corona-Krise:
    Wenn man sich außerhalb der Berlin-hörigen Presse und der unsäglichen Talk-
    Shows informiert, kommt man zum Schluß, daß wir mit Panikmache und Desinformation zu einer völlig falschen Einschätzung der Epidemie gebracht wurden. So konnten fast unbemerkt im Grundgesetz festgelegte Rechte aufgehoben und unser Land relativ problemlos in den Shutdown geführt werden. Die Regierung ließ und läßt sich von inkompetenten Wissenschaftlern und willfährigen Beamten beraten. Herr Spahn hat von Medizin keine Ahnung, ist also auf die Mitarbeiter seines Ministeriums angewiesen. Das sind nicht die fähigsten Mediziner, jedenfalls sind sie keine Praktiker.
    120 internationale Wissenschaftler haben Frau Merkel einen Brief geschrieben und dargelegt, daß ihre Politik in der Corona-Epidemie nicht zielführend ist. Aber die Große Vorsitzende ist wie in den vorhergehenden Krisen unbelehrbar und beratungsresistent. Ihre Politik ist alternativlos.
    Dank der Medien und der entweder unfähigen oder totgeschwiegenen Opposition sowie des versprochenen Geldsegens hat die Bevölkerung bisher stillgehalten. AfD-Politiker und Kritiker der Regierung kommen nicht zu Wort und werden in Talk-Shows nicht mehr eingeladen. Sie könnten die Leser und Zuschauer verunsichern.
    Der Frust über Berlin entlädt sich jetzt in Demonstrationen, die natürlich wenigstens populistisch, sicher antisemitisch(?), aber gefährlich rechtsradikal sind. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Presse und Fernsehen werden die entsprechenden Leute befragen und ins Bild setzen. Dabei werden viele frustrierte Bürger gar nicht teilnehmen, weil sie schon älter sind und den Krawall scheuen. Es läuft genauso wie bei Pegida. Aber diesmal werden wir alle ein böses Erwachen erleben. Merkel fährt die Bundesrepublik mit großer zustimmung der Medien und Bevölkerung an die Wand.

    Herr Kelle, wenn Sie sich mal außerhalb des Mainstreams informieren wollen, hier einige Namen aus den verschiedensten Bereichen Wolfgang Wodarg, John
    Ioannidis, Sucharit Bhakdi, Stefan Homburg, Karin Mölling, Klaus Püschel, Thomas Voshaar.

    Mit herzlichen Grüßen
    Hildegard Königs-Albrecht

    • B. Minzenmay Antworten

      Liebe Frau Dr. Königs-Albrecht,
      Der Durchschnittsleser greift in der Regel zu derjenigen Zeitung, mit der er sich am ehesten zu identifizieren glaubt. Für mich war das seit Studententagen vor über 50 Jahren immer der SPIEGEL. Mir war klar, dass dieser weder überparteilich noch neutral war und aus dem Verständnis eines (Erz-)Konservativen mag er bereits deshalb, wie Sie es ausdrücken „niemals seriös berichtet“ haben. Aber die Zäsur zum unerträglich unseriösen – insoweit hat Klaus Kelle völlig recht – war erst jetzt: Eine Leyendecker / Relotius – Zeitung muss man sich wirklich nicht antun, zumal dann nicht mehr, wenn diese auch noch erst einmal versucht hat, deren übelste Lügen ihrer Demagogiegeschichten zu vertuschen. Und der Gipfel der von mir empfundenen Bevormundung war es, aus der wöchentlichen Bestsellerliste einfach einen anerkannten Autoren rauszuschmeissen, nur weil der Redaktion dessen Meinung nicht gepasst hat.
      Schade nur noch um das vergeudete Hochglanzpapier.
      B. Minzenmay
      Massarosa (It)

  3. W. Lerche Antworten

    Im Januar und Februar glaubte ich unserer Regierung, dass uns das Virus nicht betrifft. Wie auch andere sinnierte ich darüber, ob es vielleicht nur Asiaten angreift.
    Dann, nach Fasching und 1 Tag nach den Kommunalwahlen in Bayern kam die 180-Drehung der Regierung mit Angst machenden Panik-Meldungen. Anfangs glaubte ich der Regierung abermals. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass unsere Regierung lügt und uns alle verarscht. Solche Vorstellung in diesem Ausmaß war nicht in meiner Denkstruktur. Die Lügen unerer Regierung und Medien seit der Flüchlingspolitik 2015 habe ich stets im Hinterkopf. Jedoch die Ankündigung von Millionen Toten ist eine ganz andere Nummer, passt nicht zur bekannten Lügen-Maschinerie. Dann erfahre ich über die deutlich sinkenden täglichen Neuinfektionen und sehe, dass sich die Infektionswelle wieder zurück in die Nähe der Nulllinie abschwächt. Das bedeutet, die Gefahr ist vorbei, die Welle ist überwunden. Und was beschließt unsere Regierung? Einen bislang unvorstellbaren Lockdown, verbunden mit unvorstellbarem wirtschaftlichen und sozialen Schaden. – Nach Abklinen der Welle wird ein Lockdown beschlossen und nach vollständigem Abklinen sogar eine Maskenpflicht!!! Nun wird gesagt, das Abklinen sei Erfolg der Maßnahmen. So ein Unsinn! Was soll ich denken?
    Ich denke, dass wir es mit einem kriminellen Prozess zu tun haben, der vor mehr als 20 Jahren begann. Es gab bereits mehrere echte Versuche sowie Simulationen und man lernte daraus, wie man diese „Transformation“ erfolgreich schaffen wird.
    Ich denke, da waren „Störer“ und „Demonstrationen“ eingeplant und wie man diese abschwächen und neutralisieren kann.
    Der Spiegel und andere Zeitungen weltweit bekamen von Oligarchen Geld. Denen wurde der Journalismus abgekauft und sie wurden zu Propaganda-Instrumenten verkommen. WARUM, lieber Herr Kelle, was glauben Sie, hat sich der Spiegel derart verändert?

  4. W. Lerche Antworten

    Lieber Herr Kelle, nicht dass Sie dem Spiegel weh tun oder gar auf die Füße treten!
    Ob Sie damit die Reputation Ihrer Kollegen dort zerstören?

  5. colorado 07 Antworten

    Wir befinden uns, auch dank gewisser Medien inkl des Spiegels, in einem Labyrinth von Lügen und Halbwahrheiten. Obwohl alle mit Wahrheitspathos auftreten.

    • Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

      Das Schlimme ist, daß die Lügenpropaganda von Politik und Medien die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung völlig überzeugt. Selbst Maßnahmen, die allein mit dem gesunden Menschenverstand als fragwürdig zu erkennen sind, werden klaglos akzeptiert und honoriert (Umfragen). Kontroverse Meinungen im Internet sind für viele Senioren nicht existent. In meinem Umfeld gelingt es mir nicht, ein Nachdenken zu erreichen. Der Propagandaapparat ist zu stark.
      Dazu kommt, daß viele ältere Mitmenschen kaum unter dem Shutdown leiden. Die finanziellen Verhältnisse sind stabil, das gesellschaftliche Leben zwar eingeschränkt, aber die Angst vor Krankheiten übergroß. Die Gesundheit ist ja heute die neue Religion.

      • Gregor Kühn Antworten

        „In meinem Umfeld gelingt es mir nicht, ein Nachdenken zu erreichen. Der Propagandaapparat ist zu stark.“ Das ist exakt auch meine tägliche, frustrierende Erfahrung. Eine für mich fast unheimliche Weigerung, auch nur einen Zentimeter neben der vorgegeben Linie zu denken. Ich glaube, man kann die nachhaltige Tiefenwirkung der medialen Dauerberieselung kaum überschätzen. Die Mainstreammedien als sogenannte 4. Gewalt im Staat sind inzwischen zu einer existentiellen Bedrohung von unserer Demokratie geworden.

        • Tina Hansen Antworten

          Mir geht es ganz genauso.
          Verzweifelt bin ich v.a. über Mitmenschen, die trotz guter Bildung und Ausbildung offensichtlich immer weniger eigenständig denken können bzw. die sich nach meinen Begriffen weigern.
          Wenn ich rate, z.B. mal bei Kelle oder Tichy reinzugucken, werde ich gefragt, ob ich mich denn überhaupt informiert hätte, wer diese Leute seien. In einem Tonfall, der genau verrät, dass man selber es nicht weiß und auch nicht wissen will.

  6. Alexander Droste Antworten

    Ich bekenne mich schuldig.

    Ich bin rechtsextrem, antisemitisch und Reichsbürger. Alle meine Ansichten sind Verschwörungstheorien.

    Warum?

    Weil ich an das Grundgesetz glaube, an die Schwarz-Rot-Goldene Standarte, an die Menschenrechte und an die Freiheit der einzelnen Menschen. Weil ich jedem nur Mut zuspreche, sich dafür einzusetzen, dass jeder das Recht hat selber zu entscheiden. Außerdem bin ich für soziale Marktwirtschaft, den Rheinischen Kapitalismus. Am schlimmsten jedoch ist, dass ich eintrete für Frieden in der Welt, für Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit. Das geht ja gar nicht!

    Um in dieser Welt erfolgreich und reich zu werden muss man falsch, intrigant und hinterlistig sein. Man muss immer ein wenig niederträchtiger sein als der Konkurrent. Das nennt man „Ballance of Power“. Das genügt aber noch nicht. Man muss brutal sein. Ansonsten kann man sein Ziel nicht umsetzen. Man muss den anderen Angst und Schrecken einjagen. Man muss die Güter der Welt bestmöglich an sich reißen. Menschenleben oder überhaupt irgendetwas Lebendiges ist nur Werkzeug. Wenn verbraucht, wird es weggeschmissen, am besten ganz einfach in die Gegend. Alles Andere ist romantische Spinnerei. Wer so ist wie oben, ist als Loser prädestiniert. Das habe ich schon mal aus dem Buch „Fremdbestimmt“ und manchen anderen Zeitdokumenten entnommen. Nicht wörtlich aber als Schluss. Denn die Geschichte, die uns seit 120 Jahren begleitet, ist genau so.

    Bah, wie zynisch, abartig, schwarzseherisch. Nun, das ist der Schatten, der uns ständig verfolgt. Man kann sich zum Licht hindrehen, er ist trotzdem da. Da mach der SPIEGEL keine Ausnahme.

  7. colorado 07 Antworten

    Sehr geehrte Frau Dr. Königs-Albrecht,
    ich gehöre auch zu den älteren Menschen und leide unter dem Shutdown sehr. Vor allem, wenn ich unter der Maske bin, komme ich mir wie ein Affe vor. Und wenn ich sehe, wie sich eine beträchtliche Zahl von Menschen mit den Masken arrangiert, dann befürchte ich, dass man auch nach überstandener Corona noch mit ihnen herumläuft und sich den anderen noch überlegen fühlt.
    Übrigens wird über die psychischen Begleitumstände viel zu wenig nachgedacht. Wo sind die Psychologen, die doch „Experten“ für die menschliche Psyche sind? Wo sind die Zahlen über die Zunahme von Depressionen oder von Suiziden?
    Unser Blickwinkel wird doch bewusst verengt, damit wir nichts Anderes mehr sehen.
    Und die Ersten stricken schon an einem untrennbaren Zusammenhang zwischen Corona und Klimawandel.

    • S v B Antworten

      Eine Bekannte von mir wird morgen früh nach Norddeutschland aufbrechen, um ihren betagten Vater im Seniorenheim zu besuchen (weil das jetzt gestattet ist). Obwohl ihre Anreise mehr als 800 km beträgt, hat sie sich innerlich schon fast damit abgefunden, dass sie ihren Vater während des geplanten einwöchigen Aufenthaltes vor Ort zu zwei Gelegenheiten im Außenbereich, auf Abstand und für jeweils großzügig bemessene 15 Minuten sehen, bzw. sprechen, kann. So ist’s gesetzlich vorgeschrieben. Gnade den beiden allerdings Gott, wenn das Wetter uneinsichtig sein sollte, sprich, wenn es nächste Woche kalt und regnerisch wird…
      Dass wir im Zeitalter des totalen Humanitarismus leben wird hier wieder einmal überdeutlich.

  8. Tina Hansen Antworten

    Mein angekündigter Erkundungsgang durch Hannover ist abgeschlossen, und bevor ich in den Samstagabend starte und diese Kiste hier ausstelle, möchte ich noch berichten von meinen gruseligen und gefählichen Begegnungen mit Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretikern.

    Es beginnt alles etwas suboptimal. Weder über das Internet noch über irgendwelche Verlautbarungen vor Ort kann ich herausfinden, WO die Demo steigen soll, nur WANN: Um 15.30 Uhr nämlich. Vorsorglich bin ich bereits um 14.30 Uhr in der City, denn ich muss die Demo ja erst noch suchen, bevor ich sie besichtigen kann. Rund um die Oper stehen sieben Mannschaftswagen der Polizei, der Platz selbst ist und bleibt leer. Ich lasse mich weitertreiben, vorbei an Menschen, die in Straßencafés Espresso oder Weißwein trinken und sich miteinander unterhalten. Die Straßen sind voll, 90 Prozent der Leute tragen an der Luft keine Maske mehr. Das ist schon mal sehr erfreulich, wie ich persönlich finde, aber wo ist nun meine Demo?
    Komme am Maschsee an, wo der Tretbootverleih wieder aufgemacht hat. Idylle pur, so scheint`s. Aber auch hier ist nirgendwo meine verflixte Rechtsextremisten-Demo zu finden! Also zurück in die City.
    Um 15.30 Uhr stehe ich frustriert wieder vor der Oper, wo das große Polizeiaufkommen darauf hinweist, dass hier möglicherweise irgendetwas Sicherheits- und Ordnungsgefährdendes passieren könnte, was freilich noch immer nicht der Fall ist. Aus irgendeinem Grund (vielleicht steht mir irgendwas ins Gesicht geschrieben?) spricht mich eine blonde Frau mittleren Alters mit relativ viel Make up und einer grün-goldenen Flatterhose an: Ob ich zur Demo möchte? Sie weiß offensichtlich Bescheid und telefoniert auch mit ihrem Bekannten in der Sache. Ja, ich weiß, der Augenschein kann trügen, aber zumindest auf den ersten Blick wirkt die Frau auf mich eher esoterisch angehaucht als im klassischen Sinne rechtsextrem. Während wir so durch die Straßen wandern und die Demo suchen, entpuppt sie sich denn auch als Impfgegnerin. Zwischendurch lesen wir noch ein händchenhaltendes lesbisches Pärchen auf, das die Demo sucht und Grundgesetze verteilen möchte. Die beiden interessieren sich für das Impfthema eher nicht, sondern für die Aufrechterhaltung unserer Demokratie. Sie bieten mir ein Grundgesetz an, ich lehne aber freundlich ab, weil ich zu Hause schon eines habe.
    Plötzlich sehen wir etwas, was offensichtlich die Demo ist! Auf einem Platz in einer Seitenstraße haben sich vielleicht 80 Menschen zusammengefunden, die den Mindestabstand so korrekt einhalten, wie ich das sonst den ganzen Tag noch nirgends gesehen habe. Entschlossen ziehe ich mir meine Maske über das Gesicht und betrete das Gelände des Verschwörungsaufmarsches. Eine junge Rechts… äh… also eine junge Frau mit süßer rosa Maske ruft mich zurück und erklärt mir, dass ich erst meine Hände desinfizieren müsste, bevor ich an der Demo teilnehme. Sie hat auch Desinfektionsmittel dabei und spendiert mir eine großzügige Portion direkt auf den linken Handrücken.
    Nun ist es vollbracht: Ich bin im Epi-Zentrum. Vorsichtig blicke ich mich um. Es handelt sich um auffallend viele junge Leute, Männer wie Frauen, und um ein recht bunt gemischtes Publikum. Instinktiv suche ich die Menge nach stiernackigen Glatzköpfen in Lederklamotten ab, ermahne mich dann jedoch selbst, mich von meinen Klischees zu lösen. Natürlich kann ich mit dem bloßen Auge nicht erkennen, wer welchen Geistes ist! Erkennen kann ich allerdings, dass sich unter den Teilnehmern dieser überschaubaren politischen Veranstaltung mehrere Menschen mit Migrationshintergrund befinden, darunter ein farbiger Mann mit einer auffallend süßen kleinen Tochter, die immer ihre Maske absetzen will.
    Die Demo ist langweilig.
    Vorne spricht jetzt schon seit 10 Minuten der Inhaber eines Fitnessstudios über seine Existenznöte und die Wichtigkeit von Sport für die Gesundheit des Menschen. Er tut mir leid, aber mir ist trotzdem langweilig. Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass sich die blonde Impfgegnerin von der Demo entfernt und eine Zigarette ansteckt. Als ich den Platz verlasse, ruft sie mir zu, am Maschsee sei auch was los.
    Eigentlich habe ich nun überhaupt keine Lust mehr, schon wieder zum Maschsee zu latschen, wo ich vorhin ja erst war. Ich mache es dann doch. Und das hat sich gelohnt! Denn was ich am Maschsee erleben darf, ist ein Bild fürs Geschichtsbuch:
    Auf einem sauber abgezirkelten Areal stehen etwa drei Dutzend Menschen mit Mindestabstand und drum herum vielleicht die gleiche Menge Zuschauer. Die Demonstranten wirken auf mich wie die Vollversammlung im ASTA-Wohnzimmer einer deutschen Universität. Ich sehe Rastalocken und Walleröcke, ein Mann hat eine Gitarre dabei. Jetzt verteilen sie Liedertexte. Bunte Seifenblasen steigen in den Himmel, die Gitarre ertönt, und die „Masse“ intoniert: „Die Gedanken sind frei!“ Im Hintergrund wachen zwei Polizisten hoch zu Pferde über die seltsame Veranstaltung.
    Ich muss mich setzen. Das hier ist krasser als erwartet. Das Lesbenpärchen von vorhin hat inzwischen auch hergefunden und legt Grundgesetze aus. Aus der Zuschauer-„Menge“ schnappe ich das Wort „Bürgerkrieg“ auf.
    Slogans gibt es nicht viele: „Corona-Maßnahmen: Hilfe für wenige, Ruin für viele“, lese ich, „Ich bin Ver-fassungslos“ und „Nicht rechts, nicht links – Mensch!“
    Eine junge Frau greift zum Mikro und macht eine Durchsage: „Achtung, bitte, ich teile Euch auf Aufforderung der Polizei hiermit mit, dass die Zuschauer bitte unmittelbar den Platz zu verlassen und sich weiterzubewegen haben oder aber ihre Maske aufsetzen müssen! Vielen Dank!“ Ich taste nach der Maske, die aus irgendwelchen Gründen unter meinem Kinn hängt. Dann entscheide ich mich, sie nicht aufzusetzen, sondern den Platz des Geschehens zu verlassen.
    Bevor ich gehe, sage ich zu einem Passanten, der ebenso ratlos wie ich auf die seltsame Szenarie starrt: „Und das sind nun die Rechtsextremen!“ Er dreht sich zu mir um und sagt mit einem merkwürdigen, fast gefährlich zischenden Unterton: „Ja, ich bin auch rechtsextem!“ Ich muss seitdem die ganze Zeit an ihn denken. Er sah so… normal aus. Aber wer weiß schon, wie diese Rechtsextremen wirklich aussehen und wie sie sich tarnen???

    • S v B Antworten

      Genial, liebe Tina Hansen. Soweit ich durchblicke, haben Sie beruflich mit Schriftstellerei wenig oder nichts zu tun. Falls ich richtig liege, schlage ich vor, dass Sie so bald als möglich umsatteln. Sowohl Inhalt als auch Schreibstil Ihres Kommentars lassen fast nichts anderes zu. Keine Frage, der Erfolg wäre Ihnen sicher. Ein wirklich spritziger, informativer, gelungener – kurz toller – Kommentar, Daumen hoch! – Schönen Sonntag und alles Gute!

      • Tina Hansen Antworten

        Liebe SvB, Sie sehen mich mit großem, glücklichem Strahlen hier sitzen ob Ihrer warmen und wertschätzenden Worte! Das Gleiche gilt auch für Hildegard Dr. Königs-Albrecht.
        Tatsächlich war es mein erster und ursprünglicher Berufswunsch, Journalistin zu werden. Das Leben hat sich dann in eine andere Richtung entwickelt…. Aber ich habe nie wirklich aufgehört zu schreiben; wenn auch in anderem Rahmen. Hier in diesem Blog – großes Lob, Herr Kelle! – fühle ich mich einfach wohl. Das Niveau ist hoch, der Umfang der Leser miteinander fast immer angenehm. Da macht es einfach Freude!
        Ihnen auch einen schönen Sonntag!

        • S v B Antworten

          Journalistin, ha, da haben wir’s doch schon! Mein Eindruck trog mich also nicht. Ich wusste, dass so etwas in Ihnen stecken könnte. Weiter so!

    • U. Emm Antworten

      Wunderbar Frau Tina Hansen.
      Ja – so wird’s gemacht mit der Volks“verhetzung“ durch die li be ra le Presse.
      Und es sind alle so du…….Was geht eigentlich vor in den Hirnen, muss gefragt werden? Demokratie heißt nicht nur …Grundgesetz, sondern eben auch
      Meinungsfreiheit!!
      Ich hab Ihren wunderbaren, epischen und nicht …verhandelbaren aktiven
      Bericht mit ganzer Freude gelesen.
      Ja- und der Spiegel, war/ist nie mein Blatt gewesen. Doch, bis auf die lächerliche
      Sache mit Augstein, Conrads und….FJS vor „einigen“ Jahren.

  9. S v B Antworten

    Die Furcht vor der Retraditionalisierung der Frauen während der Corona-Krise trieb auch schon prominente Politikerinnen um. Soweit ich mich erinnere, meldete z. B. Familienministerin Giffey diesbezüglich große Sorge an. Dass Frauen – notgedrungen – ihrem Arbeitsplatz fernbleiben und anstatt dessen zuhause ihre Kinder versorgen schien dieser Dame völlig gedankenfremd und absolut nicht zu schmecken. Eine weitere Manifestation linken Gedankenguts eben, das sich längst auch der Familienpolitik bemächtigt hat. Wo soll das alles noch hinführen?

    In den Nachrichten meines Haus-, nein Auto-Senders, Bayern 5, hieß es doch tatsächlich, dass der zur Zeit so hoch gehandelte bayerische Ministerpräsident in den so genannten Hygiene-Demos deutliche Parallelen zu den Demos von Pegida zu erkennen glaubt. Alleine die Nennung des Begriffs Pegida dient dem Ministerpräsidenten in diesem Zusammenhang als handliche Nazi-Keule. In der verzweifelten, inzwischen schon automatischen, Abwehrhaltung der Politiker gegenüber jedweden Kritikbezeugungen seitens der Gesellschaft wird deutlich, dass dieses Land immer mehr Gefahr läuft, sich von einigen seiner im Grundgesetz fest verankerten demokratischen Vorgaben langsam aber kontinuierlich zu distanzieren. Eine höchst bedenkliche Entwicklung.

    • Alexander Droste Antworten

      Was ist, wenn man ihnen den Rücken zukehrt und einfach nicht mehr zuhört, was das Kartell aller Parteien und deren Propagandamedien von sich geben?
      Und wenn sie sich tatsächlich zu einer Diktatur aufschwingen, wenn sie mich in den Bau stecken, ich nehme mein Buch mit: Das Grundgesetz.

      Noch ist es nicht so weit. Noch können wir wählen. Wir können uns hinter den wortstarken Verteidigern scharen:

      Roland Tichy
      Vera Lengsfeld
      Peter Weber
      Henryk M. Broder
      Matthias Matussek
      Klaus und Birgit Kelle
      Hedwig v. Beverförde
      Feroz Khan
      Serge Menga
      Roger Letsch
      Markus Gärtner
      Markus Krall
      Max Otte
      Sucharit Bhakdi
      Wolfgang Wodarg
      Bodo Schiffmann
      Thorsten Schulte
      Willy Wimmer

      Das war eine kleine Auswahl. Viele weitere auch in den Freien Medien, mögen sie sich auch teilweise irren, sie alle wollen Freiheit und Wahrheit.

      Axel Burkart hat in seiner Vortragsserie „Was ist Deutsch?“ einen Streifzug durch die Geschichte Mitteleuropas, die Schicksalsmomente und die Bestimmung des Geistes der Deutschen, unterbaut mit christlicher Esoterik gemacht. Es ist unsere Bestimmung genau das: Freiheit durch Wahrheit mit Jesus Christus und dem Erzengel Michael.

      Thorsten Schule zitiert in seiner Schrift „Fremdbestimmt“ Karl Jaspers: „Friede ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich. Daher ist die Unwahrheit das eigentlich Böse, jeden Frieden Vernichtende: die Unwahrheit von der Verschleierung bis zur blinden Lässigkeit, von der Lüge bis zur inneren Verlogenheit, von der Gedankenlosigkeit bis zum doktrinären Wahrheitsfanatismus, von der Unwahrhaftigkeit des einzelnen bis zur Unwahrhaftigkeit des öffentlichen Zustandes. Karl Jaspers (1883-1969)“

      Rudolf Steiner kam zu folgenden Aussagen: “ … Wenn ich also eine Wahrheit denke über meinen Mitmenschen, so stärke ich sein Leben; sage ich eine Lüge über ihn, so ströme ich eine feindliche Kraft auf ihn, die zerstörend, ja tötend wirkt. Daher ist jede Lüge ein Mord. Jede Wahrheit bildet ein lebenförderndes Element, jede Lüge ein lebenhemmendes Element. … “ (GA 095, S. 23f)
      und
      „… und in der Politik ist die Lüge eigentlich nur, ich möchte sagen, eine Fortsetzung im zivilen Leben dessen, was ja beim Militarismus – mit diesem hängt ja die Politik eng zusammen – ganz selbstverständlich ist: wenn man einen Gegner besiegen will, so muß man ihn täuschen. Aber da ist es Methode, während es bei den anderen beiden Klassen, bei der Presse und den Vertretern der Bekenntnisse, Enthusiasmus des Lügens ist. …“ (GA 338, S. 242f.)

  10. Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

    Liebe Tina Hansen,
    wenn der Anlaß nicht so traurig wäre, könnte man sich köstlich amüsieren. Danke für den gelungenen Artikel. Leider liegt er nicht im Mainstream, sonst könnten Sie ihn einer Zeitung anbieten.

  11. Christine Lamine Antworten

    Ist das jetzt die Fortsetzung der Politik, die der ungehorsamen, demonstrierenden Bürger nicht mehr Herr wird? Wird jetzt der Polizeistaat etabliert? Haben die regierenden Politiker der Polizei den Schießbefehl auf Demonstranten erteilt? Am Samstag in Gera hat eine junge Polizistin den ungehorsamen Demonstranten gedroht, wenn sie die polizeilichen Anordnungen nicht befolgen, dann macht sie Gebrauch von ihrer Waffe. Soweit sind wir schon. Wer jetzt nur gemutmaßt hat, dass die DDR wieder im Entstehen ist, muß zugeben, dass die DDR seit Merkel nie wirklich verschwunden ist, ganz im Gegenteil. Wir sind mittlerweile in vielen festgeschriebenen Grundrechten beschnitten: Selbstbestimmung, Impfzwang (Masern), Meinungsfreiheit (Netzwerkdurchsetzungsgesetz), keine Volksentscheide, Zwangsabgaben (GEZ und die höchsten Steuern), Finanzierung des größten Parlamentes der Welt der sogar noch vergrößert werden soll, Aufnahme, Duldung und Vollalimentierung eines jeden Migranten der das Wort Asyl aussprechen kann, Einschränkung der Reisefreiheit, Kontaktverbote, zeitlich eingeschränktes Demonstrationsverbot, Maskenpflicht uvm. Aber das ist noch lange nicht das Ende einer Fahnenstange, denn die Politik hat bestimmt noch einiges mehr in petto, wie sie den widerspenstigen Bürger zähmen kann.

    • Tina Hansen Antworten

      Mir ist das Lachen, mit dem ich gestern abend aus der City von Hannover nach Hause kam, inzwischen auch vergangen.
      Die Szene aus Gera habe ich auch auf Youtube gesehen.
      Aber es gibt noch Schlimmeres: In Berlin ist Angelika Barbe, die große alte Dame der DDR-Bürgerrechtsbewegung, die sich schon vor einigen Wochen kritisch zur Corona-Politik der Bundesregierung geäußert hatte, von der Polizei abgeführt worden. Die Bilder sind v.a. auch in Anbetracht ihres Lebensalters entwürdigend.
      Das schlimmste Video, das ich heute morgen sah, stammt aus Köln. Ich würde es hier am liebsten posten, aber ich habe Hemmungen, einen Link mit derartig „krassen“ Aufnahmen in den Blog eines anderen zu stellen. Sie zeigen über mehrere Minuten, wie Lisa Licentia, eine junge „rechte Influencerin“ auf der Corona-Demo vor dem Römisch-Germanischen Museum von mehreren Beamten zu Boden gedrückt und gefesselt wird, bevor man sie abführt. Die Szenen sind schwer erträglich, zumal die junge Frau sehr zierlich wirkt. Es kann sich nur um Zufall gehandelt haben, dass die Polizisten, die mit ihren schweren Stiefeln um sie standen, nicht zufällig auf ihre langen dunklen Haare traten. Sie ist inzwischen wieder frei, hat aber eine Anzeige wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt bekommen, weil sie in Panik um sich trat, als mehrere bewaffnete Beamte sie zu Boden drückten. Ihrer Darstellung nach war sie von einem Mitglied der Antifa geschubst worden, hatte den Überblick verloren und hatte versucht, sich zu verteidigen. Sie sei von der Polizei mit Kabelbindern gefesselt worden, der Rücken sei ihr zerkratzt worden. Das Video endet mit der Sequenz, in der sie abgeführt wird. Hinterher, so sagt sie, sei sie VOR dem Museum von einer Beamtin komplett durchsucht worden, einschließlich Griff in den BH und zwischen die Beine, bevor sie in einem verdunkelten Gefangenentransporter aufs Revier gebracht wurde. – Ich poste das Video auch deshalb nicht, weil ich noch nicht habe herausfinden können, wie weit rechts diese junge Frau wirklich steht, und ich keine Werbung für möglicherweise echte Rechtsextreme machen möchte. Aber die Aufnahmen gehören für mich in die Rubrik „höchst verstörend“.

      • Alexander Droste Antworten

        Ich kann genau sagen, wie weit „rechts“ sie steht: Sie ist Mitglied der Jungen Union. Ihre Videos sind voll und ganz im Sinne unserer FDG, wie sie es einmal vor 2015 wahr. Ich finde sie liebevoll, respektvoll, nachsichtig aber auch fragend. Sie hat einen YouTube-Kanal und werde auch da schon gesperrt, weil sie inzwischen ein großes Publikum hat. Sie sieht die Politik zur Zeit kritisch und ist deswegen Feindin und Zielscheibe der Antifa. Sie ist Mutter einer oder zwei kleiner Töchter, ihr Vater ist Iraner, wenn ich mich nicht falsch erinnere, Muslim. Die Mutter ist Deutsche (Franken), katholisch.
        Sie sympathisiert mit der IB, von der man behauptet, diese Organisation sei rechtsextrem. Wenn rechtsextrem bedeutet militant nationalistisch, die BRD als Staat leugnend, chauvinistisch, dann ist die IB nicht rechtsextrem. Mit Sicherheit ist die IB national-konservativ, national-patriotisch. Es gab mal Zeiten da war das eine hohe Tugend. Heute ist es ein Verbrechen. So ändern sich die Zeiten.

        Wie hier Exempel statuiert werden, finde ich extrem bedrückend. Deutschland ist kein Rechtsstaat mehr.

        • Tina Hansen Antworten

          Das macht die Angelegenheit noch viel schlimmer.
          Gut, auf der Basis Ihrer Aussagen zur Person Lisa Licentia wage ich es mal und setze hier den Link zu der oben erwähnten Szene gestern in Köln. Es wird ja, soweit ich weiß, ohnehin noch entschieden werden, ob der Link dann freigeschaltet wird oder nicht:

          https://www.youtube.com/watch?v=hCt8i1X78fU

          • Konrad Kugler

            Beim zweiten Ansehen habe ich auf die Zeit geachtet, 1 Minute und 40 Sekunden. Wobei der Beginn nicht dokumentiert ist.

      • S v B Antworten

        Die teils unschönen und sicher auch unangemessenen Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit dem Corona-Komplex stehen eindeutig für die viel tiefer liegenden und auch weitaus ernsteren eigentlichen Probleme, die dieses Land seit langem quälen. Auch im Zusammenhang mit Corona ist es wohl eher die tiefe, unüberwindlich scheinende, Spaltung unserer Gesellschaft, die als Auslöser für die sich immer wieder aufbauenden Spannungen und deren zunehmend gewalttätige Entladung führt. Und dies wird, mit wechselnden Anlässen, auf unbestimmte Zeit so weitergehen, wenn Politik und Medien nicht endlich damit anfangen, verantwortungsvoll, bewusst und zielgerichtet auf einen versöhnenden Ausgleich zwischen den „unterschiedlich gepolten“ Teilen der Gesellschaft hin zu arbeiten. Zu gerne wird immer noch Öl ins Feuer geschüttet.

        Auch zukünftig wird es an Anlässen nicht mangeln, die uns die tiefe Spaltung unserer Gesellschaft immer wieder schmerzhaft vorführen werden. Heute ist’s Corona, morgen das Klima; die Themen, an denen sich die Geister scheiden, gehen so schnell nicht aus. Dies wäre ja auch nicht weiter schlimm, wenn die Auseinandersetzungen nicht immer öfter in Gewalttätigkeit mündeten. Genau dies jedoch sind eindeutige Symptome für eine Erkrankung unserer Demokratie. Dabei ist ihr angeschlagener Zustand wohl die logische Folge von seit Jahren, ja Jahrzehnten, bestehenden, schwer wiegenden Fehlern und Versäumnissen seitens Politik und Medien.

  12. Querdenker Antworten

    Lieber Herr Kelle,

    Ich hätte eine Frage, die ihren Berufsstand betrifft: „Gibt es eine höhere Macht, die vorschreibt wie ein Bericht zu formulieren ist?“ Schaue ich mir die Berichte zu den Anti-Corona-Demonstrationen an, so haben fast alle den gleichen Aufbau, den gleichen Inhalt und zwischen den Zeilen die gleiche verdeckte Botschaft. Am Anfang steht immer eine Betonung des Demonstrationsrechts, gefolgt vom Verständnis für die missliche Lage einiger Bevölkerungsteile. Danach folgt der Hinweis auf die angebliche Unterwanderung des berechtigten Protestes durch Verschwörungstheoretiker, Impfgegner, Antisemiten, Holocaust-Leugner und Rechtsextreme. Am Ende des Berichtes wird besonders vor den Rechtsextremen eindringlich gewarnt. Dabei findet sich zwischen den Zeilen die verdeckte Botschaft an den braven Bürger, die Rechte und Wirrköpfe nicht zu stärken und besser nicht an der Demonstration teilzunehmen.

    Wenn es eine höhere Macht gibt, können ihre Kollegen später einmal sagen, man hat uns die Instrumente gezeigt und wir wurden gezwungen. Wenn es keine höhere Macht gibt, müsste ich die intellektuellen Fähigkeiten Ihrer Kollegen infrage stellen.

    Aber vielleicht habe ich auch nur eine neue Verschwörung aufgedeckt und in den Redaktionen agiert eine journalistische Geheimorganisation die das Ziel verfolgt, die Spaltung der Gesellschaft mit allen Mitteln voranzutreiben. Die in der pauschalen Schmähung der Teilnehmer als Rechtsextremisten, Spinner, Wirrköpfe oder Verschwörungstheoretiker, ein geeignetes Mittel sieht.

    • Tina Hansen Antworten

      Lieber Querdenker,

      Ihre Frage ging zwar an Herrn Kelle als Journalisten, aber vielleicht kann ich aus meiner Warte einmal etwas dazu sagen: Ich war (bin ich es noch?) unter meinem bürgerlichen Namen, der natürlich nicht Tina Hansen lautet, 17 Jahre lang sehr erfolgreich, u.a. mit zwei Preisen ausgezeichnet, in der historisch-politischen Erwachsenenbildung tätig (gewesen?), und zwar für verschiedene Universitäten bzw. Hochschulen und für die Deutsche Bundeswehr. Inzwischen bin ich so gründlich kalt gestellt worden, dass ich mir nun – mehr oder weniger – ein neues berufliches Feld erschließen muss, was mit Mitte vierzig nicht leicht ist. Dies war auch der Grund, warum ich hier über mehrere Monate kaum mehr kommentiert habe: Ich war so randvoll mit persönlich-existentiellen Problemen, dass ich kaum noch zum Luftschnappen kam.
      Und dies alles ist nicht geschehen, weil ich etwas Unliebsames gesagt und vermittelt hätte, sondern weil ich das Erwünschte nicht gesagt bzw. andere Menschen nicht zu indoktrinieren versucht habe. Bei mir, in meinem Veranstaltungen gab es immer die Freiheit der Meinung und des Wortes. Deshalb waren sie auch extrem beliebt. Die Leute haben mir in meinen Seminaren die Tür eingerannt.
      Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass irgendeine konkrete vorgesetzte Macht vorschreibt, was zu lehren ist. Das habe ich nicht ein einziges Mal erlebt. Es hat mit Gruppendruck und Herdentrieb zu tun. In Berufsbereichen, in denen viele Menschen „prekär“ arbeiten, also freiberuflich, mit befristeten Verträgen usw. ist die Existenzangst hoch.
      Ich vermute mal, dass es im Journalismus teilweise ähnlich zugeht. Würde mich wundern, wenn es da konkrete Handlungsanweisungen gäbe. Die Gleichschaltung der Meinung ist sehr weit gediehen, weiter als ich es mir je hätte vorstellen können…

      • S v B Antworten

        Gerade Menschen wie Sie braucht dieses Land heute dringender denn je. Meine besten Wünsche begleiten Sie, liebe Tina Hansen.

    • Klaus Kelle Antworten

      Nein, die Macht im Hintergrund gibt es nicht. Es ist ganz profan: die Leute in den Redaktionen berichten so, weil sie so denken. journalist ist ein Beruf, der – wie Soziologe oder Lehrer – eher von Menschen angestrebt wird, die aus linksgrünen Milieus/Elternhäusern stammen. Sie kennen sicher die Umfrage vom Institut für Publizistik von Prof. Kepplinger an der Universität Mainz, nach der nur 9% der deutschen Journalisten bei den großen Medien mit Festanstellung der CDU zugeneigt, AfD noch viel weniger. Die Leute in den Redaktionen berichten so, weil sie und ihre Vorturner so denken.
      Ich bin seit 35 Jahren Journalist und habe für einige der großen Medienhäuser auch in leitenden Funktionen gearbeitet. Ich konnte immer das schreiben, was ich wollte – aber ich war halt dann oft nur einer von drei oder vier Konservativen in einer 50-köpfigen Redaktion.

      Schönen Sonntag! Klaus Kelle

      • Susanne Wenzel Antworten

        Na, Herr Kelle, da haben Sie aber Glück, dass Ihre Sachen noch veröffentlicht werden! In anderen Redaktionen werden bestimmte Texte gar nicht mehr angenommen oder unliebsame Stellen einfach gestrichen. Punkt. Man nennt das eigentlich Zensur.

  13. Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

    Mich bedrückt auch, daß der Verfassungsschutz mit seinem neuen Präsidenten Haldenwang, nicht bereit ist, bei den Demonstranten zu differenzieren. Herr Haldenwang macht den Eindruck eines geflissentlich treuen Gefolgsmannes von Angela Merkel.
    Bei ntv war die Rede davon, daß der Verfassungsschutz Alarm schlägt. Herr Haldenwang erklärte: „Wir sehen einen Trend, dass Extremisten, insbesondere Rechtsextremisten, das Demonstrationsgeschehen instrumentalisieren.“
    Auf diesem Weg wird jegliche Kritik als verfassungsfeindlich diskriminiert. Welcher Bürger mag da noch auf die Straße gehen und demonstrieren?

    • Alexander Droste Antworten

      Die Extremisten sitzen in den Redaktionen und an allen Schlüsselstellen unseres Staates. Das ist doch jetzt überdeutlich!

    • Angelika Antworten

      Das Witzige bei Haldenwang – wie vorher schon bei Kauder und anderen – ist ja: Von seinem Aussehen, seiner Art, seinem Auftreten könnte der als früherer harter rechter CDU-Knochen (Linkenfresser) durchgehen.
      Heute kämpfen deren Reste für die Linken, weil die die Macht im Land haben.

    • Hans-Joachim Leyh Antworten

      Hallo Frau Dr. Königs-Albrecht,
      Verfassungsschutzpräsident Haldenwang? Welche Verfassung? Wir haben keine!

  14. colorado 07 Antworten

    Es ist doch ganz klar, dass bei irgendwelchen Demonstrationen , die gegen staatliche Maßnahmen, sich auch ein paar Rechtsextreme einmischen. Dies kann kein Organisator verhindern. Was aber dann von den jederzeit Staatstreuen und den Medien daraus gemacht wird, läuft faktisch auf ein Verbot regierungskritischer Demonstrationen hinaus.
    Heute heißt es nämlich, Rechtsextreme würden solche Demonstrationen für ihre Zwecke ausnützen.Morgen fragt man dich: Und du läufst bei den Rechtsextremen mit? Und übermorgen bist du selbst ein Rechtsextremer.
    Man muss also diese Demos nicht offiziell verbieten, man muss sie nur in ein schräges Licht setzen und schon ist der abstoßende Effekt erreicht.

    • S v B Antworten

      Vielleicht liegt’s in der Natur des Menschen, andere zu stigmatisieren? Ein simpler Trick, um sich selbst zu erhöhen. Wie armselig, wenn man’s recht bedenkt.

  15. Angelika Antworten

    Ist doch gut. Wenn sie alle Sachsen und Ostdeutschen, wenn sie alle Polen und Ungarn, wenn sie alle Österreicher und Briten, wenn sie alle Männer und Weiße als Rechtspopulisten, Verschwörungstheoretiker und Nazis beschimpfen und die das auch noch mitbekommen. Was kann es besseres geben?
    Umso mehr sie auf die Demonstranten verbal (und von linker Seite leider auch körperlich, was nicht gut ist) einprügeln und die das mitbekommen, umso besser.

  16. KJB-Krefeld Antworten

    Was den Spiegel angeht, Schwamm drüber ! Bis Ende der 80er Jahre habe ich mit Interesse reingeschaut. Danach in den 90ern nur noch gelegentlich beim Friseur. Seit dieser Zeit ist er für mich nur noch ein braunes Kampfblatt (gemischt aus ROT und GRÜN) Schon die Alten Römer sagten „Audiator etiam altera pars“ Man höre auch die Gegenmeinung. Daher habe ich vor etwa 5 Jahren sie „Junge Freiheit“ abonniert. Diese unterscheidet deutlich zwischen Bericht und Kommentar. Das ist bei den „Qualitätsmedien“ leider nicht der Fall. Da wird man mit brauner Propaganda (s.o.) nur noch zugeschüttet. Seit fast zwanzig Jahren werden wir durch eine FDJ Tussie für dumm verkauft. 2015 war eine Grenzschließung zur Abwehr illegaler Einwanderer nicht möglich, heute 5 Jahre später war es überhaupt kein Problem.
    Unsere Qualitätspolitiker halten den Bürger für dämlich, und wenn er aufmuckt wird er sofort als Neonazi diffamiert. Im Grunde haben diese Politiker Recht, wenn man bedenkt, daß die CDU derzeit mit 40 % Zuspruch rechnen kann. Uns Angie hat die CDU zur Nachfolgepartei der SED degradiert

  17. Rainer Möller Antworten

    Hallo Herr Kelle,
    Sie fühlen sich an die letzten Tage der SED-Regierung erinnert. Das finde ich zu optimistisch. Der SED-Staat funktionierte immer schon auf diese Weise – durch die Diffamierung jeder Opposition – und er funktionierte viele Jahre lang sehr gut.
    Die DDR 2.0 steht erst an ihrem Anfang, und wir werden des Rest unseres Lebens in ihr verbringen. Darauf sollte man sich geistig und seelisch vorbereiten.

  18. Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

    In einem Youtube – Video mit Dr. Spitzbart, Salzburg war die Rede von 2,3 Millionen Euro, die der SPIEGEL von Bill Gates erhalten haben soll, um in seinem Sinne zu berichten.
    Dr. Spitzbart sprach auch davon, daß die WHO 4 Milliarden Euro und weitere zweckgebundene Spenden von Gates erhalten habe. Auch das RKI und die Charité seien mit Spenden von ihm bedacht worden.
    Das Video nennt sich: COVID – 19 – EINSCHÄTZUNG eines ARZTES – Dr. Michael Spitzbart im Expertengespräch

  19. Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

    Nachtrag zu meinem Kommentar von heute:
    Das Magazin Cicero bestätigt heute die Zahlungen von Bill Gates an die WHO und den Spiegel in einem Artikel von Gerhard Strate: „SPIEGEL“-Förderung durch Bill Gates/Der ideale Dünger für neue Verschwörungstheorien“.
    Der Spiegel soll im Dezember 2018 aus der Bill und Melinda Gates Foundation 2.537.294 US-Dollar als „Grant“ (Stipendium/Zuschuß) erhalten haben. Der Zweck des Zuschusses: „to report on social divides around the world and to convey an understanding of how to overcome them“.
    Das hört sich zuerst einmal gut an, aber man weiß, „wes Brot ich eß, des Lied ich sing“.

  20. Werner Meier Antworten

    Ganz schön armselig, wenn ein angebliches „Qualitätsmagazin“ wie der Spiegel nicht mal den „Soziologen“ Quendt politisch einordnet und ihm gar den Anschein wissenschaftlicher Neutralität geben will. Bei dem (leider) häufig interviewten und eingeladenen, angeblichen „Extremismus“-Experten handelt es sich um einen Mitarbeiter der linksextremen Antonio Amadeu-Stiftung, für die jeder Migrations-, Klima- oder Coronakritiker automatisch „rechts“ ist! https://vera-lengsfeld.de/2019/09/16/deutschland-rechts-aussen-kampf-gegen-rechts-als-geschaeftsmodell/

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