Spionageballon abgeschossen – aber wieso konnte er reinschweben?

Joe Biden gab den Befehl wohl schon am Mittwoch. Die US-Luftwaffe wartete bis der vermutete Spionageballon aus China über dem offenen Meer war. Dann peng!

Über die Rechtmäßigkeit des Abschusses müssen wir hier nicht ernsthaft diskutieren. Ein Fluggerät aus China hat ohne Genehmigung nichts am Himmel über Amerika zu suchen. Wenn es – wie Peking behauptet – ein verirrter Wetterballon war, ist dass kein großes Ding. Sollte es ein Ballon zum Zweck der Spionage gewesen sein, umso besser.

Bleibt die Frage: Wie konnte der Flugkörper unbemerkt in den amerikanischen Luftraum eindringen. Und warum haben die Amis ihn nach der Entdeckung sofort abgeschossen? Ja, ich weiß, Trümmerteile könnte aufs Land stürzen und Schaden anrichten. Aber was, wenn so ein Ballon mit einer schmutzigen Bombe an Bord oder einem atomaren Sprengkörper still und leise da einschwebt und zum Explodieren gebracht wird?

Ich bin sicher, die Herrschaften von IS, Al Kaida und Co. beobachten genau, was da gerade passiert ist.

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Dieser Artikel wurde 12 mal kommentiert

  1. H.K. Antworten

    Als 1987 Mathias Rust mit seiner Cessna auf dem Roten Platz landete, war er auch nicht auf dem Parkplatz hinter der Basilius Basilika gestartet, sondern hunderte km quer durch Rußland geflogen, ohne daß das die russische Luftwaffe oder gar die russische Flugabwehr alarmiert hätte.

    Zwar wurde daraufhin der eine oder andere General befördert ( vermutlich nach Sibirien ), aber daß es zeigte, wie verwundbar Rußland, Moskau, ja sogar der Kreml waren, konnte man nicht mehr unter das Pflaster des Roten Platzes kehren.

    In den USA gibt es zwar kein Sibirien, aber so mancher Verantwortliche wird sich wohl auch nicht beruhigt zu Bett begeben.

    Ich könnte mir vorstellen, daß mit einer solchen „Banalität“ wie einem dummen Ballon aus China schlicht niemand gerechnet hat – naiv und blauäugig ist man vermutlich nicht nur in Ger-money.

    Wenn da wirklich ein kleiner „chinesischer Glückskeks“ in dem Ballon gesteckt hätte – oh my goodness …

    • Achim Koester Antworten

      Lieber H.K,
      als Rust damals auf den Roten Platz landete, war das Überfliegen des sowjetischen Luftraums wohl nur möglich geworden, weil man den Streitkräften die Wodkaration gekürzt hatte, denn vorher hatten die Soldaten (mit der Flasche am Hals) permanent den Himmel abgesucht. 🥃

  2. gerd Antworten

    Als Laie frage ich mich ernsthaft, was genau denn auf der Welt noch heimlich beobachtet werden muss. Auf Google Earth kann ich in jede beliebige Strasse z.B. in Los Angeles reinzoomen und sogar die Hausnummer rausfindig machen. Oder auf einem Staudamm in China einen virtuellen Rundgang tätigen. Wir sollten natürlich hier auch nicht ernsthaft darüber diskutieren, welche Satelliten die amerikanische CIA, ständig über Feindesland kreisen lässt um dort genau was zu beobachten? Das Wetter? LOLL!

    • .TS. Antworten

      Gugel Örff ist ststisch und von lokalen Authoritäten zensiert: Schauen Sie einfach mal nach den maßgeblichen militärischen Infrastrukturen: Da findet sich entweder nur unscharfer Pixelmatsch, oder – ganz dreist – wgretuschierte Einöde oder vertuschungshinretuschierte Scheinnormalität.

  3. Andreas aus E. Antworten

    Das mit der Spionage ist doch lächerlich, China dürfte das weit besser per Satellit hinbekommen.
    Ich bin kein Aeronautiker, aber so ganz laienhaft nehme ich an, daß der Ballon tatsächlich der Witterungsbeobachtung diente und schlicht etwas unglücklich abgedriftet ist. Den abzuschießen ist aber auch in Ordnung, sicher ist sicher, alles überhaupt keinerlei Aufregung wert. Unter normalen Menschen sollte fünfminütiges Telephongespräch ausreichen, den Sachverhalt zu klären, allenfalls gibt es dann noch etwas Gehecke wegen der Portokosten zwecks Rücksendung der Trümmer, aber damit sei die Sache dann auch erledigt.

  4. S v B Antworten

    Als ich erstmals die Nachricht über einen chinesischen Ballon vernahm, der in beachtlicher Höhe ruhig und gelassen über dem US-amerikanischen Festland dahin schwebte, fühlte ich mich unwillkürlich an Nenas 99 Luftballons erinnert. Ach ja, der international arrangierten „unfreundlichen Akte“ gibt es nicht eben wenige. Einmal erfolgen diese in luftiger Höhe, ein anderes Mal in der Tiefe des Meeres…

  5. Rolf Lüdicke Antworten

    Ich sehe das als die US-Bewerbung um den diesjährigen „Sender-Gleiwitz-Preis“.

  6. Klaus Scheidt Antworten

    Lesen sie mal: Ballons, sehr lustig, bis zuletzt von Dushan Wegener. Sehr verstörend.

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