„Ich finde Friedrich Merz gut, aber der ist bei den Leuten im Osten nicht vermittelbar“, sagte mir 2018 mal ein CDU-Politiker aus Ostdeutschland. Und wählte beim CDU-Bundesparteitag – obwohl selbst eher konservativ – Annegret Kramp-Karrenbauer. War wohl nix…

Politiker, die das Potential haben, dem linksgrünen Einheitsbrei etwas entgegenzusetzen, sind immer „nicht vermittelbar“. Gerade wundert sich der „Spiegel“ über die Zustimmung, die Fiedrich Merz gerade auch in den Ost-Landesverbänden erfährt, wo er doch schon beim Schaulaufen der Kandidaten für den Vorsitz 2018 frenetisch mit Standing Ovations gefeiert wurde. Die verbliebenen CDU-Mitglieder haben in der großen Mehrheit die Nase voll vom Schwachsinn der vergangenen Jahre, vom Entkernen der festgeschriebenen Grundüberzeugungen, von Atomausstieg, Bundeswehr ruinieren, unkontrollierter Massenmigration, Gender-Kreationismus und Quoten-Gedöns. Die Mehrheit der Mitglieder und zweifellos vor allem der Stammwähler wollen ihre eigene Partei wiedererkennen und mit Begeisterung wählen. Und – das ist auch psychologisch höchst interessant – wollen gleichzeitig sie ihre „Ähntschie“ irgendwie immer noch liebhaben. Warum auch immer…

Unter der Überschrift „Der Osten liebt den Oberwessi“ staunt der „Spiegel“, dass der Wirtschaftsprofi aus dem Sauerland einen „Rolling-Stones-Effekt“ in den jungen Bundesländern auslöse. Und das Magazin beschreibt, dass vor dem Bundesparteitag 2018 als einziger Landesverband Sachsen-Anhalt vorab seine Mitglieder befragt hat, also die Basis. 55,8 Prozent sprachen sich damals für Merz aus. Dennoch stimmten viele Delegierte – in der Regeln Abgeordnete oder Funktionäre, die vom System Merkel leben – für AKK.

Und genau das ist der Grund, warum sich keiner der anderen Anwärter für einen Basisentscheid ausspricht. Das Fußvolk der Partei darf brav Beitrag zahlen, Plakate kleben und Grillfeste organisieren. Zu entscheiden haben sie nichts, wenn es wichtig wäre.

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Dieser Artikel wurde 18 mal kommentiert

  1. Christian Wiesner Antworten

    Angela Merkel wird Friedrich Merz verhindern! Das wird Ihr Abschiedsgeschenk an die Parteimitglieder sein, die zu ihr und ihrem Kurs loyal waren. Sie muss das tun, wenn sie ihr Image als ‚Retterin der EU‘ aufrecht erhalten möchte.

  2. Heinsberger Antworten

    „Und das Magazin beschreibt, dass vor dem Bundesparteitag 2018 als einziger Landesverband Sachsen-Anhalt vorab seine Mitglieder befragt hat, also die Basis. 55,8 Prozent sprachen sich damals für Merz aus. Dennoch stimmten viele Delegierte – in der Regeln Abgeordnete oder Funktionäre, die vom System Merkel leben – für AKK.“

    Viele? Wieviele? Wenn 44% der Delegierten sich gegen Merz aussprachen, wäre das ganz repräsentativ.

  3. H.K. Antworten

    Herr Merz hat den – menschlich verständlichen – Fehler gemacht, sich nach seiner „Entmachtung“ durch Helmut Kohls „Mädsche“ in Sachen Fraktionsvorsitz – gefühlt – beleidigt zurückzuziehen und jahrelang in der politischen Versenkung zu bleiben.

    Das hat dazu geführt, daß ihn vor allem die Jüngeren, selbst bei den Partei,itgliedern, nicht wirklich kennen.

    Warum die Kanzlerin, die Deutschland mit Anlauf seit Jahren vor die Wand fährt, laut Umfragen – angeblich und daher zu hinterfragen – als dermaßen beliebt angesehen wird, ist mir schlichtweg unverständlich.

    Ale „Retterin der EU“ agiert sie eher als „Totengräberin der EU“, und damit ihr Erbe auch ja weitergegeben wird, wurde eine absolut talentierte, wie Faust aufs Auge passende Verteidigungsministerin, die die Bundeswehr entscheid nach vorn gebracht hat, dann auch folgerichtig EU-Chefin, nachdem sie die Europawahl haushoch gewonnen hat.

    Ein Rechtsbruch der deutschen Regierungschefin folgt dem nächsten, und „zum Wohle des Landes“ und „ich möchte Deutschland dienen“ klingt wie Hohn. Wer dieser Frau noch ein Wort glaubt, hat nichts anderes verdient, als den Niedergang dieses Landes.
    Wer Hermann Gröhe auf offener Bühne und vor laufenden Kameras das Deutschland-Fähnchen aus der Hand reißt und geradezu angewidert wegwirft, ist „beim Volk äußerst beliebt“ ??

    Dann muß wohl mit dem Volk etwas nicht stimmen…

    Ludwig Erhard, Helmut Kohl und auch Konrad Adenauer müssen im Grab rotieren …

  4. Alexander Droste Antworten

    Der Wirtschaftsprofessor Max Otte sieht in Friedrich Merz einen BlackRock Lobbyist, der den Ausverkauf der Deutschen Unternehmen an das Ausland verbunden mit deren Ausschlachtung und Vernichtung begünstigt (Weltsystemcrash). Ob das günstig ist für einen künftigen Bundeskanzler? Er ist „Transatlantiker“ und Globalist. Belehren Sie mich eines Besseren.

    • W. Lerche Antworten

      Ich sehe das genauso. Und genau das wäre sein Job und genau deshalb wird man gestatten, dass er es wird.

      Glaubt hier jemand ernsthaft, Merz würde auch nur eine der von Merkel gepuschten Unsinnigkeiten beenden, z.B. auch nur einen Gender-Lehrstuhl kürzen?

      Noch schlimmer erachte ich die anderen Kandidaten, am schlimmsten den, der am lautesten gegen Russland hetzt. Als Kriegstreiber sehe ich Merz nicht.
      Letztenendes wird jeder, der als Kanzler positioniert wird, ein folgsamer Transatlantiker und Globalist sein. In jedem Fall wird das gut sein für diejenigen, für die er tätig sein wird, für uns Normalos wird es schwieriger werden.
      Ganz zu schweigen von den Folgen Merkels Finanz- und Wirtschaftspolitik, die irgend jemand ausbaden bzw. dafür bezahlen muss. Jene, die jetzt vom großen gedruckten Geld auf Pump profitieren, werden das nicht sein.

      Die Medien werden uns rechtzeitig sagen und steuern, wer demnächst ans Ruder kommt. Eine wirkliche Wahl haben wir nicht, haben wir vermutlich noch nie gehabt.

      Was wird von deutscher Wirtschaft bleiben, nachdem tragende Bereiche und Branchen weniger werden, wenn die Energiesicherheit entfällt, wenn 2700 km verlegte Gasleitungen auf dem Meeresgrund verrotten, wenn immer mehr Menschen von staatlichen Zuteilungen leben müssen, wenn die verbleibenden Qualifizierten und Fleißigen bis über den Hals abezockt werden, um diesen Irrsinn zu ermöglichen?

      Wer sagt eigentlich, dass Merkel schlechte EU-Politik macht? Kommt es nicht stets auf die Sichtweise, auf den Blickwinkel an, wessen Interessen damit bedient werden? Fragen Sie doch mal die wenigen Leute, die von Merkels EU-Politik profitieren, wie die das sehen? Und da angeblich über 90% des Volkes bestens zufrieden mit Merkel sind und sie bzw. ihre CDU-SPD-Grüne-FDP-Linke erneut wählen wollen, dann hat sie doch sehr vieles richtig gemacht. Oder?

  5. Andreas Schnebel Antworten

    Massenorganisationen, wie es Parteien und der Parteienstaat darüber nun einmal sind, führen stets zu einer Oligarchisierung. Robert Michels formulierte vor über 100 Jahren (1911) diesbezüglich das „eherne Gesetz der Oligarchisierung“.

    – allein aus Effizienzgründen werden immer bürokratische Organisationen gebildet
    – bürokratische Organisationen neigen stets zur Herausbildung von Machteliten und zur Oligarchisierung
    – Höhepunkt der Oligarchisierung ist letztlich deren Korrumpierung

    Der Parteienstaat ist korrupt, marode und stinkt… daran ändert sich auch nichts bei einem Austausch des Personals an der Spitze.

  6. Christoph Friedrich Antworten

    Merz wertete die WerteUnion ab und biederte sich den Grünen an. Damit entlarvte auch er sich als schlechten Kandidaten für den CDU-Vorsitz. Einen Ausverkäufer deutscher Unternehmen an das Ausland brauchen wir auch nicht. Merz mag das am wenigsten arge Übel der bisherigen CDU-Vorsitzkandidaten sein, aber ein Übel wäre auch er.

  7. colorado 07 Antworten

    Ja, es ist die Frage, ob die Spitzen nicht alle aus dem gleichen (Weich-)Holz geschnitzt sind und es letztlich egal ist, wer A.M. nachfolgt.
    Und wenn, wie Herr Droste vermutet, Friedrich Merz ein eingefleischter Globalist ist, dann wäre er auch nicht die richtige Wahl.

    • H.K. Antworten

      Gut.

      D‘accord.

      Was folgt daraus ?

      WER wäre die richtige Wahl ?

      Laschet ?
      Spahn ?
      Röttgen ?

      Oder hat sich sonst jemand beworben ?

      • Christoph Friedrich Antworten

        Vielleicht (und hoffentlich!) bewirbt sich doch noch der eine oder andere.

        Zwei Vorschläge meinerseits (schon an anderer Stelle genannt):

        Burkard Dregger
        Wolfgang Bosbach

        • H.K. Antworten

          Burkard Dregger kenne ich zu wenig.
          Ist bundesweit m.W. auch bisher nicht wirklich in Erscheinung getreten – außer bzgl. seines Familiennamens.

          Wolfgang Bosbach, „der Kanzler der Herzen“ ?
          Wäre geradezu die Idealbesetzung – aber leider, leider …

          Das ist einer, dem man ( und sicher nicht nur ich ) glaubt, was er sagt.

          Die Partei scheut den Mitgliederentscheid wie der Teufel das Weihwasser.

          Aber da schenken sich zumindest Union und SPD nichts.

  8. Ruth Antworten

    Plakatwerbung? Seien wir ehrlich, wer hat schon mal jemanden gewählt, weil dessen Gesicht auf irgendeinem Wahlplakat war? War das Wahlplakat der Grund für die Entscheidung? Ich halte das für Blödsinn, auch wenn man Passanten irgendwelche Kulis oder Krimskrams verteilt.

    Und weiter… nach den Äußerungen von Herrn Merz in letzter Zeit, konnte er mich nicht dafür begeistern, CDU zu wählen. Da muss noch einiges mehr passieren, bevor ich dieser Partei wieder vertrauen kann.

    • H.K. Antworten

      „ … wer hat schon mal jemanden gewählt, weil dessen Gesicht auf irgendeinem Wahlplakat war?“

      Ooh, aber sicher !

      Wahlentscheidend waren anno dunnemals die Damen, die scharenweise Björn Engholm gewählt haben …

  9. H.K. Antworten

    Herr Kelle,

    „ … Das Fußvolk der Partei darf brav Beitrag zahlen, Plakate kleben und Grillfeste organisieren. Zu entscheiden haben sie nichts, wenn es wichtig wäre“.

    Gleiches gilt offensichtlich seit heute auch für die SPD.

    Bei den beiden Parteivorsitzenden durfte die Basis ( mit- ) bestimmen und hat eine Doppelniete gezogen.

    Ob der Kanzlerkandidat deshalb „ausgekungelt“ wurde ?

  10. W. Lerche Antworten

    Als ich seinerzeit aus der DDR kommend das erste Mal hiesige Plakatwerbung mit den Gesichtern der Kanditaten sah, konnte ich nicht fassen, wie dekadent und dumm die hiesigen Leute waren (sind?). Nur weil jemand nett aussieht, wie könnte man ihn deshalb wählen wollen? Das geht mir bis heute nicht in meinen Kopf, aber es muss wohl so sein, sonst würde man derartige unsinnige Kosten scheuen.

    Ich bin ja auch dafür, dass man die Kosten für Wahlwerbung vollständig einspart, nicht weil es nichts zu wählen gibt, sondern um dieses Geld für die Entwicklung eines Impfstoffes zu spenden, am besten direkt an Herr Gates.

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