Das Thema Flüchtlinge ebbt nicht ab. Gestern Abend war ich für einen Vortrag im schönen Landkreis Paderborn eingeladen, genau in Büren. Eigentlich ging es um Medien und „Lügenpresse“, aber nach meiner Rede wurde höchst emotional diskutiert und schnell waren wir bei Flüchtlingen und Kanzlerin. Dieses Thema wird uns noch lange beschäftigen, das wissen Sie alle.

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Gestern ging es im Kloster Banz im schönen Bayern um den Zusammenhalt der Union. Was öffentlich verlautbart wurde von Zusammenhalt und Vernunft, haben Sie alle gelesen. Wie ich hörte, ging es hinter verschlossenen Türen recht unfreundlich zu zwischen den Schwestern CDU und CSU. Als Gäste waren Bundesinnenminister Thomas de Maiziére und die rheinland-pfälzische ewige CDU-Hoffnungsträgerin Julia Klöckner geladen. de Maiziere habe mehrfach mit dem Abbruch des Gesprächs gedroht, so wurde mir glaubhaft versichert. Und obwohl man sich gegenseitig versicherte, dass man in der Flüchtlingsfrage „nicht weit auseinander“ liege, fand man keinen gemeinsamen Nenner, was das denn eigentlich praktisch bedeutet. Niemand in den beiden Parteien will ernsthaft den Bruch des erfolgreichen Parteienbündnisses, aber eine gemeinsame Linie ist nicht einmal im Ansatz erkennbar. Und 2017 ist Bundestagswahl. Ein Funktionär aus einem CSU-Kreisverband kündigte an, er werde nächstes Jahr die Plakate von Merkel zwar abholen, aber dann direkt zum Wertstoffhof transportieren…

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Ein Freund aus Nordrhein-Westfalen hat eine Wohnung an zwei junge syrische Flüchtlinge vermietet. Den einen durfte ich im Vorbeigehen kurz kennenlernen. Sympathisch, etwa 20 Jahre jung, ist er froh, in Deutschland zu sein. Er bietet jeden Tag seine Hilfe an, hat sich erfolgreich um eine Praktikantenstelle bemüht, hofft auf eine Zukunft in unserem Land, die er sich mit Fleiß und gutem Willen aufbauen will. Er teilt sich die Wohnung mit einem Gleichaltrigen, der auch aus Syrien zu uns gekommen ist. Er liegt den halben Tag lang in seinem Zimmer im Bett und kifft. Einmal im Monat muss er bei der örtlichen Arbeitsagentur antreten, bekommt seinen Lebensunterhalt und tut für seine Zukunft…nichts.

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Und dann hörte ich noch direkt erzählt von einem, der es erlebt hat, die Geschichte der syrischen Flüchtlingsfrau, die sich weigerte, eine Toilette zu benutzen, auf der schon christliche Frauen gesessen hatten. Sie verrichtete ihre Notdurft in einem Raum einfach auf dem Fußboden. Wie sagte Frau Göring-Eckardt von den Grünen noch? „Deutschland wird ein bunteres und besseres Land…“ Naja, ich weiß ja nicht….

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Dieser Artikel wurde 19 mal kommentiert

  1. Alexander Droste Antworten

    Man darf herzlich lachen.

    Zu eins gibt es nichts zu sagen, es ist so.

    Zu zwei: Die einen heißen christlich sozial und die anderen christlich demokratisch. Christlich ist das alles nicht, sozial ist die demokratische und demokratisch ist die soziale, man kommt auf keinen gemeinsamen Nenner …

    Zu drei: Der Eine engagiert, der andere bekifft, ein exakter Spiegel unserer Gesellschaft. Voll integriert.

    Zu vier: Die Dame verrichtete ihre Notdurft auf dem Boden eines Raumes, auf dem schon eine Christin gestanden hat. Sie hat ein Land betreten, in dem es nur so wimmelt von ekelerregenden Christinnen. Vielleicht sollte man dieser Frau sagen, dass es in Syrien doch besser für sie ist.

    Das Land Deutschland ist in der Tat ein sehr aufregendes Land. Es regen sich immer mehr Leute auf.

  2. Walter Lerche Antworten

    Mir scheint, die letzte verbliebene Altpartei mit bürgerlichem Profil ist die CSU. Wenn ich sie in Niedersachsen wählen könnte, wäre meine Wahlentscheidung leichter. Als Gewerbetreibender sehe ich mich schon lange nicht mehr in den Parlamenten vertreten. Ich arbeite mindestens 60 h in der Woche und Urlaub kann ich nicht einklagen. Von 1 Euro Gewinn vor Steuer bleiben ca. 20 Cent für mich. Ich gehöre zu der am meisten abgezockten Mittelschicht ohne Lobby. Und unser Rechtsstaat? Alle richterlichen Entscheidungen für mich zum Nachteil gelten rückwirkend, dagegen alle vorteilhaften ab irgendwann in der Zukunft.
    Stetig kommen neue Formblätter für die Steuerberechnung hinzu, bei denen es u.U. um 20 Euro geht, jedoch der Steuerberater 60 Euro für die Bearbeitung nimmt. Jede Lobby sorgt für ihre Klientel für mehr Futter. Wenig zu klagen über Auftragseingang haben derzeit Juristen und Gutachter. Der nichtproduktive Sektor wächst, gedeiht und ist zudem bestens materiell abgesichert bis ins hohe Alter. Dagegen hat der produktive Sektor zu sehen, wie er zurrecht kommt, hauptsache er liefert.
    Ich war mal begeisterter Unterstützer bürgerlicher Parteien. Ehrlich gesagt, ist es mir heute egal, was CDU und CSU miteinander zu klären haben. Inzwischen traue ich Frau Wagenknecht (SED) mehr zu als den amtierenden Darstellern, zumindest ein stückweit mehr Sachverstand, Prinzipien und Ehrlichkeit.
    Während sich alle mit der aufstrebenden AfD beschäftigen, inklusive indem man sie nicht erwähnt, während man sich mit den Fehlern Merkels und ihrer fatalen Politik auseinandersetzt, denkt anscheinend kaum jemand darüber nach, was als Nächstes infolge dessen komemn könnte: eine rot-ROT-Grüne Regierung mit einem Star-Rhetoriker als Kanzler! – Damit werden sich unsere aktuellen Themen ehr zuspitzen als abbauen. Viel Fantasie braucht es dazu nicht.
    Vielleicht muss erst alles richtig kaputt am Boden sein, bevor mit Vernunft etwas Neues möglich wird.
    Vielleicht gilt das auch für den Euro und auch für die EU.
    Viele konnten genau das mit dem Sozialismus in der DDR bereits einmal erfahren.
    Immerhin haben es unsere Darsteller innerhalb von 15 Jahren nach anfänglichen vollmundigen Versprechen geschafft, aus einer 50-jährigen, stabilen, weltweit vertrauten und begehrten DM einen 15-jährigen Euro zu machen, über dessen möglichen Crash fast täglich zu lesen ist. Wer hätte vor 10 Jahren gedacht, dass man für die Verleihung von Geld noch welches drauf legen muss. Vielleicht können wir bald Kredite aus Negativzinsen tilgen? Wer befasst sich mit diesem Irrsinn und wer streitet über unsere unsicher gewordene private Altersvorsorge?
    Wer wird wann mal wieder die Interessen der normalen, aktiven, fleißigen, loyalen und gesetzestreuen Menschen politisch verantwortlich vertreten?

  3. labrador12 Antworten

    Lieber Herr Kelle,

    Das (mit Besser und Bunter) hängt nur von Farbe und Qualität der Kacke ab …

    • S v B Antworten

      Lieber labrador12, zwar liegen Sie prinzipiell nicht falsch mit Ihrer Einschätzung, allerdings empfinde ich – wie viele anderen Leser vermutlich auch – Ihre Wortwahl dem Kelle-Blog nicht angemessen. Sorry.

      • labrador12 Antworten

        Liebe S v B

        eine zweigeteilte Antwort:

        ich zitierte Herrn Kelle
        „… verrichtete ihre Notdurft in einem Raum einfach auf dem Fußboden. Wie sagte Frau Göring-Eckardt von den Grünen noch? „Deutschland wird ein bunteres und besseres Land…“ Naja, ich weiß ja nicht….“

        Wenn Sie und Andere das Wort mit K stört, ist es so besser?
        Das (mit Besser und Bunter) hängt nur von Farbe und Qualität der Notdurft ab!

        – die direkte, so wie ich es gemeint habe

        • labrador12 Antworten

          Liebe Frau S v b (korrigierte Version, oben sind einige Reste beim löschen durchgerutscht)
          ich zitierte Herrn Kelle
          „… verrichtete ihre Notdurft in einem Raum einfach auf dem Fußboden. Wie sagte Frau Göring-Eckardt von den Grünen noch? „Deutschland wird ein bunteres und besseres Land…“ Naja, ich weiß ja nicht….“

          Wenn Sie und Andere das Wort mit K stört, ist es so besser?
          Das (mit Besser und Bunter) hängt nur von Farbe und Qualität der Notdurft ab!

          • labrador12

            Liebe Frau S v B,

            Ihre Antwort erklärt gleichzeitig ein Problem dass unserer Seite in der aktuellen Auseinandersetzung hat. Ich habe mir diese Frage schon vor längerer Zeit gestellt und wie es scheint bin ich zu einer anderen Antwort gekommen als Sie.

            Ich habe meine Berührungsscheu (ich verwende hier bewusst nicht das Wort -angst) vor klarer und deutlicher Sprache schon vor längerem abgelegt.

            Mir scheint, dass es Zeiten gibt, in denen man sich den Abstand zu Gleichgesinnten, die keinen Elmayer im Bücherregal stehen haben, nicht mehr leisten kann. Als Österreicher ist mir die Sprache unseres Wolferls näher, als die gedrechselten Worte eures Wolfgangs.

            Aber natürlich werde ich mein bestes tun, Sie und andere nicht aufzubringen …

          • S v B

            Ihre Einstellung in Ehren. Ich hingegen finde, dass es alleine schon die Höflichkeit unserem Blog-Gastgeber, Herrn Kelle, gegenüber gebietet, eine Mindesthöhe an sprachlichem Niveau einzuhalten.
            Ihnen ein schönes, herbstlich(!)-buntes Wochenende!

  4. S v B Antworten

    Den Tag im Bett zu verbringen und vor sich hin zu kiffen kann das Leben der Mitbewohner zumindest nicht allzu sehr gefährden. Da gibt es wahrlich anderes. Vor etlichen Jahrzehnten hatte ich, als junge Berufsanfängerin, in Stuttgart-Ost – zu Wucherkonditionen – ein ziemlich schäbiges Zimmer mit fließend Warm- und Kaltwasser angemietet. Im dritten Stock, wohlgemerkt. Unter mir wohnte (hauste) eine Gruppe Afghanen. Ob sie damals bereits als Asylbewerber ins Land gekommen waren, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Diese Herrschaften hatten keine Scheu, allabendlich in einem der Zimmer ein offenes Feuer zu entfachen, stimmungsvoll und vermutlich gemäß heimischem Brauch. Allerdings waren sowohl die Decken als auch das Treppenhaus des Ur-Altbaus Holzkonstruktionen! Der Sachverhalt löste bei mir zwar ein recht mulmiges Gefühl aus (wie gelange ich am schnellsten aus dem dritten Stockwerk auf die Straße, ohne eine lichterloh brennende Treppe passieren zu müssen?), aber in meiner jugendlich-unbedarften Denke war ich offenbar so fasziniert von den exotischen Menschen mit ihren fremden Sitten, dass ich keine Veranlassung sah, dem Hauseigentümer das hochgefährliche Treiben mitzuteilen. Glücklicherweise ist alles gut gegangen, das Haus steht heute noch immer so unversehrt und schäbig da wie eh und je.

    Was kann dagegen das harmlose Kiffen eines Syrers zwischen hartgebrannten Ziegelsteinen und unter feuerresistenten Betondecken ausrichten? Ich bitte Sie, Herr Kelle. (Ironie off, wie es so schön heißt). Um die Integrationsbemühungen (und vor allem deren Langzeiterfolg) des „guten“ Flüchtlings zu beurteilen, ist es noch viel zu früh. Da könnte sich noch eine Menge tun. So oder auch so.

  5. Siegfried Kieselbach Antworten

    Zu dem Sachverhalt mit der syrischen Flüchtlingsfrau fällt mir folgendes ein: Da werden sich die Installateure freuen. Toiletten für Männer, Toiletten für Frauen,
    Toiletten für die zig anderen Geschlechter. Und jetzt auch noch für muslimische Frauen. Die muslimischen Männer dürfen natürlich nicht benachteiligt werden und müssen ebenfalls ihr eigenes stilles Örtchen bekommen. Unter diesen Voraussetzungen wird dieser Berufszweig nicht arbeitslos. Lassen Sie mich raten; Vorreiter wird die evangelische Kirche sein ? !

  6. Anne Kielhorn Antworten

    Lieber Herr Kelle, ich lese Ihre wöchentlichen E-Mails immer mit viel Interesse, habe mich vor Wochen auch schon in diesem Feld bezüglich Kindererziehung geäußert. Heute sehe ich als langjährige Adressatin Ihrer wöchentlichen Rundschreiben als Muster hier unten meinen Namen und die E-Mail-Adresse. Hier oben wird aber versichert, „Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht“. Bittschön, Herr Kelle, wie paßt das zusammen? Ich muß ehrlich sagen, daß ich so etwas von Ihnen nicht erwartet hätte!!!

    • Klaus Kelle Antworten

      Liebe Frau Kielhorn, in jedem Forum geben Poster ihren Namen selbst an, weil das System den ja nicht kennt. Deshalb nennen sich manche S.v.B oder Labrador, andere nennen Ihre Klarnamen.

      Aber ich bin lösungsorientiert: was sollen wir machen? Ihre Beiträge löschen? Und Sie melden sich unter einem Phantasienamen an? Einfach kurze Nachricht an mich, dann regeln wir das sofort.

      Beste Grüße, Klaus Kelle

  7. Walter Lerche Antworten

    Der Syrer, der heute noch viel Zeit im Bett oder beim Kiffen verbringt, was wird der wohl morgen tun? Ob ihn wohl ein deutscher Pass daran hindern wird, seine Passivität und Harmlosigkeit zu verlassen? Ich traue weder solchen Leuten noch unserem Staat, der seinen Pflichten nicht mehr nachkommt, für unsere Sicherheit zu sorgen.
    Und wenn jeder von denen 6 – 10 Kinder in die Welt setzt und sie nach seinem Vorbild erzieht, dann bekommen wir vollendet, was Frau Gröring-Eckert immer sagt.

  8. Hans Wolfgang Schumacher Antworten

    Zu der erwähnten Kulturbereicherin aus Syrien:
    Laut Bußgeldkatalog 2016 kann das Urinieren in der Öffentlichkeit ( „Wildpinkeln“ ) mit 35,00 bis sogar 5000,00 Euro bestraft werden.
    In besonders schweren Fällen kann sogar bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe verhängt werden.
    Was das Gesetz zu der Verrichtung von Notdurft festerer Konsistenz an offensichtlich nicht dafür vorgesehenen Stellen aussagt, ist mir als juristischem Laien nicht bekannt.
    Ob überhaupt und wie man die „Dame“ für die Zukunft zu einem zivilisierteren Verhalten und Respekt vor dem Gastgeberland bringen konnte, würde mich brennend interessieren.
    Ein Abschiebegrund ist das Verhalten der Dame doch wohl leider nicht.
    Sollte es allerdings sein. Denn deutlicher konnte die „Dame“ ihre fehlende Integrationsbereitschaft und Feindschaft gegenüber unserer Kultur nicht ausdrücken.

    Vielleicht hilft bei solchen Damen und Herren das bekannte brachiale Mittel zu Erziehung von noch nicht stubenreinen Hunden mehr als die Androhung der gesetzlich vorgesehenen Strafen:
    Nämlich einfach jedes mal die „Dame“ mit ihrer Nase in ihre Hinterlassenschaft hinein dippen.
    Oha, das war jetzt möglicherweise „Hatespeach“! Dann also ein anderer Vorschlag:
    Nämlich eine Einladung zu einem sehr opulentem und unbedingt die Verdauung anregenden Abendessen in die Privatwohnung von Angela Merkel, Heiko Maas oder Claudia Roth. Gerne auch in die Privatwohnungen der zahlreichen anderen Propagandisten einer uneingeschränkten Willkommenskultur.
    Guten Appetit !

  9. Tina Hansen Antworten

    Hamburg-Hauptbahnhof, letzte Woche. Von einigen Plätzen des berühmten amerikanischen Schnellrestaurants, in dem ich, mal wieder auf Dienstreise, eine Art Mittagsmahlzeit einnahm, hat der Gast freien Blick auf die Schienen, die in die Ferne führen. In gewisser Weise ist das sehr malerisch – ein wenig melancholisch, ein wenig Tor zur Welt. Neben mir saß eine Frau mit Kopftuch und langem Mantel, vielleicht Mitte 30, vor einer leeren Tasse Kaffee und den Resten eines Muffins, in denen sie traurig stocherte. Nach einiger Zeit merkte ich, dass sie weinte. Kein schluchzendes Show-Weinen, sondern echte bittere Tränen, die über ein eigentlich recht hübsches Gesicht rollten.
    „Kann ich Ihnen helfen?“ wandte ich mich an sie.
    Achselzucken: „Dont` unterstand.“
    „Can I help you?“
    „No, I`m from Syria.“
    In etwas gebrochenem, aber verständlichem Englisch berichtete sie mir, dass sie, aus Damaskus stammend, seit einem Jahr in Deutschland sei. Ich fragte nach Mann und Kindern und erhielt zu meinem Erstaunen ein deutsches Wort zur Antwort: „Geschieden.“ Die vier Kinder seien in Amerika, sie allein in Hamburg. Sie habe Familie in Essen, dorthin wollte sie gern und saß deshalb und schaute sehnsüchtig auf die Schienen. Von mir wollte sie wissen, warum sie nicht einfach dort hinziehen könne; Hamburg sei ja völlig überfüllt mit Flüchtlingen, und insofern werde sie hier doch eigentlich nicht gebraucht und könne auch nach Essen wechseln. Mein Versuch, ihr die deutsche Rechtslage auf Englisch zu erklären, scheiterte; der Stoff war zu komplex, und beiden fehlten uns ein paar Vokabeln.
    Ich verabschiedete mich, als mein Anschlusszug nach Hannover ging.
    „Thank you“, sagte sie.
    „Good luck“, sagte ich.
    Es war eine nette, wohl für syrische Verhältnisse recht gebildete Frau, nicht übermäßig verhüllt und selbstbewusst genug, um alleine am Hamburger Hauptbahnhof einen Kaffee trinken zu gehen. Ihre leisen, echten Tränen haben mich tief berührt.
    ABER DOCH:
    Sie war ein Jahr in Deutschland und sprach so gut wie gar kein Deutsch. Die Sprache sei ihr zu schwer, erklärte sie mir.
    Als ich ihr sagte, wenn sie in Deutschland bleiben wolle, müsse sie Deutsch lernen und sich – in einem zweiten Schritt – am besten auch einen Job suchen, lachte sie, als ob ich einen guten Witz gemacht hätte.
    Ich hatte das Gefühl, sie lebte in unserem Land wie man in einer Bahnhofshalle steht, wenn man auf den Anschlusszug wartet: unverbunden und auf Absprung. Sie nahm unsere Sozialleistungen in Anspruch, hatte erfolgreich Hartz4 beantragt, das war`s dann aber auch. Keine Neugier auf das Gastland, auf dessen Sprache und Kultur, keine Bemühungen zur Integration, stattdessen verhaltender Ärger über unverständliche Gesetze, die ihre Freizügigkeit einschränkten.
    Ich ging mit zutiefst ambivalenten Gefühlen zu meinem Zug.

    • S v B Antworten

      Vielleicht hat diese Zufallsbekanntschaft Ihnen auch lediglich eine „Story“ erzählt. Diese Frau könnte wesentlich selbständiger und auch (willens-)stärker sein als Sie sich anzunehmen trauten. Gerade der letzte Absatz Ihres Kommentars weist m. E. recht deutlich darauf hin. Trotzdem, eine eindrucksvolle Begegnung.
      Lb Gr SvB

  10. Gisela Loewe Antworten

    Diese gebildețe Frau gehoert zu den erwuenschten Fachkraeften. Unsere Politik hat noch nicht begriffen, dass diese Menschen nicht hier integriert leben wollen, sondern nur alimentiert werden wollen, und bitte in der Gedankenwelt und Lebenseinstellung, die die Eigene ist. Integration? Bitte, was ist das?

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