Ein großer Konzernchef ist tot: Carl H. Hahn war der deutsche Elon Musk

Am Samstag ist  Carl Horst Hahn im Alter von 96 Jahren verstorben. Der frühere Vorstandsvorsitzende des VW-Konzerns machte mit den richtigen Weichenstellungen den  deutsche Automobilkonzern zu einem Global Player im besten Sinne des Wortes.

Anfang der 80er Jahre setzte er ein umfassendes Engagement von VW in China durch – gegen vielerlei Widerstände aus Politik und auch aus der deutschen Wirtschaft. Kaum ein anderer wichtiger Unternehmenslenker in Deutschland erkannte damals das ungeheure Potential des schlafenden Riesen in Asien. «Die hielten mich alle für verrückt», erzählte Hahn in einem späteren Interview. Ein früherer Chef eines anderen deutschen Konzerns habe damals bei einer Reise im Beisein von Bundeskanzler Helmut Kohl gesagt, «der Hahn» versenke 100 Millionen Dollar bei den Kommunisten.

Ich möchte Hahn auch hier inmitten des politischen Alltags-Getümmels besonders hervorhaben, weil es diese Menschen sind, die Zeichen der Zeit erkennen und gegen Widerstände das Richtige tun, die uns alle voranbringen.

Kennen Sie noch das Modell „Santana“, dieses kantige 80er-Jahre-Auto? Weder in Deutschland noch in Europa verkaufte sich die Karre gut – aber in China. «Mit nur 5000 verkauften Fahrzeugen hatten wir praktisch über Nacht schon im ersten Jahr einen Marktanteil von 27 Prozent», erinnerte sich Hahn. Heute werden an zehn Standorten in China jährlich mehr als 2 Millionen Autos der deutschen Marke VW produziert und verkauft.

Und Hahn war ein Pionier der Deutschen Einheit.

Geboren im sächsischen Chemnitz sorgte Hahn dafür, dass VW nach der Vollendung der staatlichen Einheit massiv in Zwickau (Sachsen) investierte. Heute arbeiten dort 11.400 Menschen.

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Dieser Artikel wurde 3 mal kommentiert

  1. GJ Antworten

    Der Tod von Herrn Hahn war heute DAS Thema in unserer Familie. VW war für uns stets DAS Auto. Konsequent über 3 Generationen. Daran, daß wir treu blieben, hatte auch Herr Hahn maßgeblichen Anteil. Wir alle lernten mit VW das Autofahren, unser Sohn startete bereits im Alter von 13 sein erstes Praktikum bei VW, machte 2 Ausbildungen bei und mit VW. Leider ist der frühere Geist, die frühere Qualität nicht mehr vorhanden, es tut in der Seele weh, wie die Prioritäten verschoben wurden. An Herrn Hahn werden wir stets mit positiven Erinnerungen denken. Er war Wolfsburg bis zum Schluß verbunden. Ruhe er in Frieden.

  2. S v B Antworten

    Bleibt zu hoffen, dass Herrn Hahn die Kunde vom neuen Aufsichtsrats-Mitglied, der grünen Automobil-Verächterin Julia Willie Hamburg, vielleicht doch irgendwie erspart geblieben ist. Dennoch wäre es schon interessant zu erfahren, wie der alte Herr darüber gedacht hat, bzw. hätte. Ein Segen, dass man, hochbetagt, weit über den meisten Dingen steht. Schließlich hat man sich dies während vieler langer Lebensjahre auch redlich verdient.

  3. H.K. Antworten

    Irgendwie ist mit VW der Name Carl H. Hahn für mich ebenso verbunden wie der von Daniel Goeudevert.

    Das waren allerdings „andere Zeiten“.

    Da wurde noch von „Ein Unternehmen muß sich Querdenker leisten“ gesprochen.

    Es war einmal …

    Heute verlangen Vorstandsvorsitzende führender deutscher Automobilhersteller Tempolimits, gendern was das Zeug hält usw. und so fort …

    Und die Fahrzeuge werden sich allesamt immer ähnlicher.

    „Charakter“ ist ein Fremdwort geworden.

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