Das widerwärtige Geschäft mit den Gebärsklavinnen boomt

Im Strand Palace Hotel in London fand am 21. März wieder die alljährliche Surrogacy Conference statt, also ein Kongress, der sich mit dem Thema Leihmutterschaft beschäftigt. Ärzte und Geschäftemacher informierten dort darüber, wie sich Paare auf diesem Weg ein Kind organisieren können, und Paare erzählten wort- und tränenreich, wie toll das alles bei ihnen gelaufen ist. Ja, Paare, die auf natürlichem Weg selbst keine Kinder zeugen können, sind oft verzweifelt und zu fast allem bereit, sich den Kinderwunsch zu erfüllen. Manche wählen den Weg über die künstliche Befruchtung, andere adoptieren Kinder, und manche mieten sich eben eine Gebärmutter mit einer Frau drumherum. Moderne Zeiten könnte man meinen. In den USA gibt es eine richtige Industrie mit Leihmütter-Agenturen dafür, und es wird viel Geld mit der Not von Paaren verdient. Zu den Kunden dieser Agenturen gehört stark anwachsend auch die Gruppe der gleichgeschlechtlichen Paare. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete jüngst darüber, dass „ein Fertilitätszentrum in Kanada“ dokumentiert habe, „dass in den Jahren zwischen 2007 und 2011 mehr als zwanzigmal so viele schwule Paare zu seinen Kunden gehörten wie noch in dem halben Jahrzehnt davor“.
Aber die Globalisierung macht auch vor diesem Thema nicht halt. Weil die Kosten niedriger sind, boomt das Leihmuttergeschäft derzeit in Gegenden der Welt, in denen Frauen oftmals in kaum vorstellbarer Armut leben. Länder wie Indien, Nepal oder Mexiko. Für 15.000 Dollar „Flatrate“ werden dort Leihmütter zur Auswahl mit unlimitierten Versuchen angeboten, Zwillinge oder Drillinge ohne Aufpreis möglich, wie die FAZ weiter berichtet. Über was sprechen wir also? Frauen, die in auswegslosen Situationen sind, verkaufen für wenig Geld ihren Körper als Brutkasten. Sie lassen sich in heruntergekommenen Hinterhof-„Kliniken“ Embryos einpflanzen, also mehrere gleichzeitig, von denen dann bei Erfolg die überzähligen „reduziert“, also getötet werden. Manchmal wird nur auf zwei „reduziert“, weil Zwillinge nicht zusätzlich kosten. „Buy one, get two.“ Die FAZ zitiert einen indischen Arzt mit den Worten: „Nein, wir fragen sie (die Leihmütter) nie, und sie werden nicht mal darüber informiert, wie viele übertragen werden. Das sind ungebildete Mädchen, Analphabeten.“
Fassen wir zusammen: Im dritten Jahrtausend gibt es auf diesem Planeten eine neue Art der Sklaverei. Frauen werden als Produktionsmaschinen verwertet, ihre Armut wird von wohlhabenden Paaren aus den westlichen Ländern schäbig ausgenutzt. Was mit ihnen passiert, ist den Bestellern egal. Hauptsache die gewünschte Ware wird geliefert. Vielleicht werden Sie jetzt sagen: Ist alles nicht neu, es gibt Arbeitssklaven in Katar, die Stadien für das Milliardengeschäft Fußball-WM errichten, Todesfälle inklusive. Es gibt Sex-Sklavinnen, die von Menschenhändlern rund um den Erdball transportiert werden, um sich widerspruchslos von Männern vergewaltigen zu lassen (wie manche in Deutschland ja meinen, das sei ein „ganz normaler Beruf“), und es gibt Kinder, die im Alter von 12 Jahren zu Killern und Selbstmordattentätern ausgebildet werden. Diese Welt ist ein grauenhafter Ort, und was das Schlimmste ist: Niemand von den wirklich Mächtigen unternimmt ernsthafte Anstrengungen, all diesem Wahnsinn ein Ende zu bereiten. Das wäre doch gar nicht möglich, sagen Sie? Zu 100 Prozent sicher nicht, da haben Sie recht. Aber wenn Polizei und Justiz massiv gegen diese Strukturen vorgehen würden, wenn Leihmutter-Agenturen geschlossen, Menschenhändler und „Vermittler“ von Arbeits- und Gebärsklaven durch Polizei und Justiz mit großem Aufwand verfolgt und bestraft würden, Prostitution nicht mehr als „ältestes Gewerbe“ romantisch verklärt würde und Staaten, die diesen schäbigen Geschäften eine Basis geben, von der Weltgemeinschaft geächtet würden, könnte sich für viele Menschen etwas zum Besseren wenden. Aber wie gesagt: Es ist für die große Politik wohl nicht wichtig genug.

image_pdfimage_print

Dieser Artikel wurde 6 mal kommentiert

  1. Helmut Zilliken Antworten

    Die widerwärtigen Folgen des gnadenlosen Kapitalismus, der sich dadurch langsam aber sicher selbst abschafft. Die Muslimische-Gemeinde lacht sich schlapp über das freiwillige Überbordwerfen der Werte und die Vernichtung unserer christlichen Grundüberzeugungen. Und sie freut sich, an deren Stelle treten zu können. Frei interpretiert könnte man auch sagen: Erst wenn die letzte Moral gefallen ist werdet ihr merken, daß man Menschlichkeit nicht kaufen kann.

  2. Dr. H. J. Blumbach Antworten

    Dieses ist ein Zweig der schnell wachsenden Dekadenz, die schon einmal eine Kultur vernichtet hat. Erlaubt der Islam so etwas? Der hat andere Macken.

  3. Felix Becker Antworten

    Wie soll doch ein Soziologe (= Gesellschaftstechniker) der „Bremer Schule“ ausgeführt haben: „Es bestehe die Notwendigkeit die Gesellschaft zu entbiologisieren.“ Ist diese Leihmutterschaft ein Stück dieses Weges?
    Auch in Teilen der „Femen“ wird von „schitt Biologie“ gesprochen.

  4. Uwe_aus_DO Antworten

    Viele Stimmen in unserer Gesellschaft fordern so etwas wie ein „Zurück zur Natur“. Möglichst natürliche Haltung von Nutztieren sei als Beispiel genannt. Merkwürdigerweise sind es überwiegend dieselben Stimmen, die, wenn es um das Zusammenleben von Menschen geht, immer mehr Distanz von der Natur fordern, fördern und leben.
    Künstliche Befruchtung, Kinder von Leihmüttern (egal ob für hetero- oder homosexuelle Paare), aber auch Abtreibung, all das ist heute technisch bzw. medizinisch machbar, hat aber mit „Natur“ nichts mehr zu tun. Und auch nichts mit christlicher Ethik. Ein ungeborenes Kind und eine Frau (die ihre Gebärmutter vermieten soll) haben mindestens so viel Aufmerksamtkeit und Schutz verdient wie eine Legehenne.

  5. Karin Dahl Antworten

    Lieber Herr Kelle,

    Sie haben so sehr recht mit Ihrem Kommentar zu dieser widerlichen Praxis, alles, aber auch alles möglich zu machen, was auf natürlichem, moralischem Weg nicht zu bekommen ist – und auch noch als gut und richtig zu bejubeln. Ich möchte nie Eltern haben als Kind, die so schamlos sich meine Gebär-Mutter gekauft haben….

    Diese – besonders die „fortschrittliche“ westliche Welt und unsere Gesellschafft sind in großen Teilen so dekadent, dass man keine Steigerungen mehr für möglich hält. Und doch gibt es sie weiterhin. Dazu gehört für mich auch der Ego-Trip einer „Lehrerin“, die 13 Kinder von fünf verschiedenen Männern hat, sich künstlich nochmal mit 65 Jahren befruchten lässt , weil die jüngste Tochter sich noch eine Schwester wünscht!!! Jetzt werden es (hoffentlich nicht alle behindert) Vierlinge. Von den Sensationsmedien genüsslich dokumentiert .
    Man wird die Zeit kaum zurück-drehen können. Von der Politik ist alles andere als ein Gegensteuern zu erwarten.
    Der Islam schaut amüsiert zu, wie unsere Gesellschaft sich ohne sein Zutun den Boden entzieht und den Strick selbst knüpft, an dem sie aufgehängt wird.

  6. Alexander Droste Antworten

    Nennt sich das Zynismus? Auf der einen Seite wird der Mensch zur Ware oder zu einem Gebrauchsgegenstand, auf der anderen Seite wird das, was da entsteht, mit Kriegen, Armut, Verzweiflung und Depression mit Suizid etc. wieder zunichte gemacht. Gegenüber Waisenkindern ist das verachtend; verachtend gegenüber dem Menschsein an sich.
    Mit Moral hat das nichts zu tun, nicht mit Religion, mit Biologie vielleicht, die zu einer bloßen Mechnistik verkommen ist – im übrigen auch vielfach in Medizin, Landwirtschaft, Nahrungsmittelproduktion.

    Kann man diese Außerirdischen nicht einfach wieder ins All schießen? Muss man ihnen hier auf Erden Asyl gewähren? Wir Menschen wollen uns nicht so benutzen und ausbeuten lassen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert